Die Puppenspieler (gelöscht)

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FrankK

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Hallo und vielen Dank, Ulrike, für diese ausführliche Stellungnahme

Du hast ein Talent, es einem Idioten so zu erklären, dass sogar dieser die Chance hat, es zu verstehen – so er denn will. Spass beiseite:
Ich brauchte erstmal ein paar Tage, um alles zu verdauen, dann hatte ich ein paar Tage Urlaub und jetzt ... geht es ins eingemachte.

Kleine Anmerkung zu „wohlgesinnt / wohlgesonnen“
Duden und DWDS behaupten übereinstimmend:
„wohlgesonnen“ ist das umgangssprachliche Synonym zu „wohlgesinnt“
Sei es wie es ist, es gibt Hürden in der deutschen Sprache, die sich leichter umschiffen als ausdiskutieren lassen.

Wenn „Du“ klein geschrieben wird, dann auch „Dich“ und „Dein“? Ich habe da noch alte „Höflichkeitsformen“ im Kopf. Hinfällig?

Die doppelte Verharrung habe ich anders gelöst, aber trotzdem Danke für Deinen Tip. Ein „wachten“ entspringt nur leider nicht meinem Sprachgebrauch.


Ich würde hier einen Punkt nach Monitor machen, das würde einen Sekundenbruchteil die Hoffnung lassen, dass José über den Blip nachdenkt, den sie gerade ausgelöscht haben.
In anderer Lesart würde durch den kurzen Satz die ganze Szene wieder zu stark beschleunigt.
Ich hoffe, ich habe es einigermaßen funktionell umgebastelt.

Dass sie geweckt wurde, finde ich unerheblich. Zumal hier eine Lücke entsteht: Was ist der Anlass, aus dem das ziellose Wandern zur Suche ach Mikesch wurde? Dass erwähnt wird, dass es so einen Wechsel gab, suggeriert, dass der Wechsel von (wenn auch vielleicht nur geringer) Bedeutung ist – und da will als Leser auch mehr über den Wechsel wissen.
Tausendmal gelesen – der eigene Film im Kopf funktioniert halt anders. Die Einführung der Prinzessin-Suche ist mir leidlich missglückt. Ihre ziellosen Wanderungen hatten an dieser Stelle gar nichts verloren.

...
Hier fehlt mir die Spanne, die der Pater braucht, um auf diesen Gedanken zu kommen
Modifiziert, ich hoffe, der Pater wirkt jetzt lange genug nachdenklich.

Alle anderen angesprochenen Problemstellen ebenfalls modifiziert - Renata habe ich fristlos gekündigt.


Vielen Dank für Deine Hilfe und Unterstützung
Herzliche Ostergrüße aus Westfalen
Frank
 

jon

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Teammitglied
"Wohlgesinnt" bestätige ich mir selbst immer wieder (weil ich auch jedesmal überlege) durch http://www.duden.de/rechtschreibung/wohlgesinnt. Aber stimmt duden.de "erlaubt" auch "wohlgesonnen".

Tatsächlich neige ich bei Texten dazu, eher die "korrekten" Formen (bzw. bei mehreren Möglichkeiten die von Duden empfohlenen Varianten) zu benutzen und Umgangssprache dort zu lassen, wo sie hingehört. Auch bei Lektoraten und im Job tu ich das, soweit wie möglich jedenfalls. Mich ärgert nämlich ganz mächtig, wie schnell "falsches" Deutsch zu "amtlich ok" erhoben wird. Das untergräbt langsam die Funktionsfähigkeit von Sprache. Da mag bei wohlgesinnt/wohlgesonnen, gern/gerne, selber/selbst etc. noch nicht auftreten, aber - wie mir neulich unterkam - das bayerische/österreichische "Zeitlang = Sehnsucht, Heimweh" in einen Topf mit "das dauert eine Zeit lang" zu werfen und "es dauert eine Zeitlang" als inhaltlich identisch zuzulassen, geht in die falsche Richtung.


Ja klar werden die Ableitungen von "du" dann auch klein geschrieben. Die Unsicherheit mit dem "du" ist nicht selten und beruht meiner Meinung nach auf einer falschen Vermittlung. Es wird gern gelehrt, "Sie" werde "als Anrede" großgeschrieben - klar, dass da manche in Analogie auch das "du als Anrede" groß schreiben. Richtig wäre die Vermittlung, dass es zwei verschiedene Worte sind – "Sie" ist die Respektsform von "du", so wie "Ihr" die Hoheitsform von "du" ist. Wenn man das verinnerlicht, dann passiert es einem auch nicht (wie ich erschreckend oft sehe), dass man das 3.-Person-Mehrzahl-sie groß schreibt.
Unberührt davon bleibt, dass die Reform-Reform das Großschreiben von "du" in Briefen "erlaubt".


Dass ich meist so ausführlich begründe, klingt zwar wie ein "Service" für den Angesprochenen, kommt aber eher daher, dass ich schriftlich am besten denken kann: Zuerst stolpere ich über etwas, dann überlege ich (schriftlich), wieso ich da stolpere. Manchmal merke ich dabei, dass der Grund, den ich als erstes vermutet habe, nicht stimmt (der "Fehler" also nicht der scheinbar offensichtliche ist). Das finde ich am spannendsten, deshalb belästige ich dich und die anderen Lupinen manchmal mit solchen Romanen wie dem hier … ;)
 

FrankK

Mitglied
Ooh, aber gerne lasse ich mich von solch ausführlichen Denkvorgängen "belästigen".

Der Link auf den Duden funktioniert nicht, im Linktext hat sich ein unzulässiger Punkt eingeschlichen.

Die Höflichkeitsform des großen "Du" und seiner Ableitungen ist also noch zulässig. Ich sehe das immer noch auch als eine Form des respektvollen Umgangs bei schriftlicher Kommunikation an. Selbst bei SMS bemühe ich mich um (halbwegs) korrekte Groß- / Kleinschreibung.

Ich danke Dir für Deine neuerliche Auseinandersetzung mit mir.


Freundliche Ostergrüße aus Westfalen
Frank
 
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