Dinge, die ... und auch Tage (gelöscht)

A

Akirakur

Gast
Lec: "Erzählt nicht von euren Träumen, vielleicht kommen die Freudianer an die Macht!"

An der Macht sind (noch) andere, und die Traumbilder dieses Textes Schwarz auf Weiß beste Erzählkunst. Du beherrscht den Wechsel zwischen Realem und Surrealem perfekt und webst auch hier wieder meisterlich das Grausame ins Ästhetische, das Empfinden in die Sprache. Wunderschön.

Gruß
Akirakur
 
K

KaGeb

Gast
First Class!!!
eenemenetekel, Du bist für mich ein Meister des Wortes.
Man muss den Text nicht lieben - ich tue es nicht, aber er fasziniert mich ohne Ende. Dieses Zerhackte, die Gedankengänge, das Vergessen - der ganze Gehirnsabber - absolut treffend umschrieben.
Nur in "einem" Buch habe ich bishe derartig gute Gedankengänge gefunden, und das ist "Der Minusmann" (von einem Knasti geschrieben)

Sicher könnte man an den Punkten, Doppelpunkten usw. noch ein bissel feilen, aber ich werde mich hüten, irgendwas in deinen Text reinzuvermuten.

für MICH ist das einfach eine Zehn!

LG und gern gelesen,

KaGeb
 
hallo eenemenetekel

ist saugut geschrieben, gefällt mir auch.

@KaGeb, der Minusmann, war ein österreichischer Zuhälter, ich las das Buch mal vor 20 Jahren, es beginnt mit dem Zitat:

"Wer nicht seine eigene Mutter fickt, der sollte wenigsten seinen Vater erschlagen"

der wiener zuhälter hieß glaube ich heinz svoboda (ein krankes hirn in meinen augen) geschrieben hat`s aber nicht er, sonder ein schriftsteller nach seinen anleitungen, denn dafür, wäre er zu dumm gewesen.

liebe grüße
gernot
 
K

KaGeb

Gast
@Gernot,

natürlich ist der Lyr-Ich aus "Der Minusmann" verachtungswürdig und entwertet das Papier, auf das man seinen Namen schreibt, aber dessen Beschreibungen seiner Gedanken fand ich eben grandios. Nur deshalb erwähnte ich ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Ja, ein sehr interessanter Text, besonders von der Interpunktion her. Der Autor experimentiert mutig gegen Konventionen an. Dabei ist das die einzige Möglichkeit, aus dem sich ewig wiederholenden literarischen Beliebigkeits-Allerlei auszubrechen. Ein Fragezeichen vor dem Doppelpunkt macht Lust auf weitere interpunktatorische Konstruktivismen abseits des Gewohnten - und erinnert mich wieder an die unendliche Zahl möglicher Formen von Text.

LG

P.
 
B

bluefin

Gast
der text erinnert von form und inhalt her an ein kriegstagebuch oder an das produkt einer schreibtherapie, wo literarisch begabte menschen in unkomfortabler situation in sich selbst hineinhorchen und die ergebnisse zu papier bringen, oft auch im hier gewählten telgrammstil.

als kritiker ist man bei derlei texten (oder bildern) ein wenig hin- und hergerissen zwischen tatsächlicher begeisterung und bedrückung darüber, dass sich jemand mitteilt, der offenbar große schwierigkeiten hat oder hatte.

darin die reine kunst zu erkennen, die "art brut", die ohne weiteres für sich selbst stünde, fällt walfischen schwer - sie sind selbst zu viel im dunklen unterwegs, um nicht zu wissen, was unter den oberflächen schlummert, und sie ekeln sich vor zur schau stellungen, auch wenn zwerge um ein stück brotes willen damit einverstanden sind, dass man sie wirft.

ich finde den text herausragend, kann ihn aber nicht bewerten.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
B

bluefin

Gast
nein. herausragen tut auch der nagel im abschüssigen sturzboden eines kraftwerks-unterwassers, an dem wir uns, hinunterschlitternd, den wanst aufschlitzen.

wie könnte man schreien und jammern benoten? oder erschütterung? oder mitleid?

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
wenn sie mich selbst umtrieben, derart seelenqualen, würde ich sie nicht hier zur schau stellen. ich versuche lediglich, eindrücke, möglichkeiten und befindlichkeiten auszuloten und in einer art darzubieten, die mir interessant erscheint. mehr ist es nicht. ganz, ganz ehrlich. ;)
ich denke, man sollte nicht jedem "düsteren" text gleich ein problem seitens des verfassers unterstellen.

danke für das interesse

und diesmal liebe und sonnige grüße! C.
 
A

Akirakur

Gast
@bluefin

"ich finde den text herausragend, kann ihn aber nicht bewerten"

Freilich ist "schreien und jammern" nicht bewertbar, Texte oft schon. Ja, "herausragen tut" so manches, "herausragend" ist weniges, wie dieser Text von eenemenetel etwa.

Gruß
Akirakur
 



 
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