Dinge lieben auch

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Kati!
Hör um Himmelswillen nicht auf Martin! Bitte mach kein Gedicht daraus! Verkaufe diese niedliche kleine Idee lieber mir. Ich brauche sie dringend für eine Liebesgeschichte. Es ist doch wohl nicht selten, daß ER (der große Zeiger) nach kurzem aber heftigen Beisammensein, einfach wegrennt, dann merkt, daß er von IHR (der kleinen Zeigerin) nicht los kommt und sie einzuholen sucht. Schon rennt er ihr nach, erreicht sie, ein kurzes aber intensives...
Hm - aber zwölfmal am Tag! War wohl doch keine so gute Idee von mir.

Gruß Ralph
 

Andrea

Mitglied
Mag sein, daß du gerne "naiv" schreiben möchtest, aber die Unbeholfenheit und Holprigkeit, die maskeso ankreidet (und der ich nur voll zustimmen kann), hat ihre Ursache u.a. wohl in der Kürze der Sätze. Weshalb nicht z.B. statt
"Dann beeilte er sich, doch er konnte nicht schneller laufen. Und langsamer auch nicht." lieber "Dann beeilte er sich, doch er konnte weder schneller noch langsamer laufen"
oder statt "Sie sahen sich oft, aber nicht lang. Sie hatten sich viel zu sagen, doch nicht genug Zeit." ein "Sie sahen sich oft, aber nicht lang, und obwohl sie sich viel zu sagen hatten, blieb ihnen nie genug Zeit" - dann bliebe dir auch der Vorwurf der dauernden Anapher erspart. Ach, und wo ich gerade dabei bin: versuch doch mal, deinen wahnsinnigen Wortschatz zu nutzen - etwa mal "aber" oder "obwohl" statt "doch".
Kurze Sätze sind m.E. sowieso selten Anzeichen für den von dir angestrebten "naiven" Schreibstil, sondern wirken meist einfallslos, schlicht und gleichtönend. Für wen willst du denn schreiben? Für Kinder (die erstaunlich mehr verstehen, als man ihnen i.A. zutraut), gar Artikel für die BILD oder etwa Groschenromane? Die haben auch selten mal längere Satzkonstruktionen!
 

Yossarian

Mitglied
Ich kann Andrea nur Beistimmen in der gutgemeinten Absicht dich von der allgemeinen Meinung abzubringen, dass deine "naive" Schreibweise etwas bringt. Lass dir das blos nicht einreden. Sie mag vielleicht gelegentlich in bestimmten Situationen ein nettes Stilmittel sein, aber längerfristig würde ich sagen ist die nicht zu gebrauchen. Also solange du dich noch als Schriftstellerin übst, Finger davon, sie ist dafür absolut nicht zu gebrauchen.

Schöne Grüße
 

Kathrien

Mitglied
Okay, ich lass den Text jetzt einfach mal und irgendwann kann ich nachts nicht schlafen, dann stehe ich auf und weiß ganz genau, was ich ändern könnte. Das ist bei mir immer so, ein paar Wochen später überarbeite ich nachts den Text und merke, dass er sich davor komisch angehört hat. was ich zwar bei diesem hier nicht empfinde, aber das kann ja noch kommen. Dann ändere ich ihn einfach ganz spontan, wenn mir denn etwas einfällt. Das hat dann auch den Vorteil, dass ich dann wieder in Ruhe schlafen kann.
Oder ich lass ihn und stell ihn in die "Nicht-gut-ankomm"-Ecke.

Wo ist eigentlich Nepalm, oder wie das heißt?
 
Hallo Kathrien,
25 Kommentare und 389 Besucher - und das nennst du, der Text kommt nicht gut an? Was willst du mehr?
Wenn sich niemand äußert, dann mußt du beginnen nachzudenken.
Übrigens, aufgeben kann jeder, das ist nämlich das einfachste!
Beste Grüße
Reinhard
 

maskeso

Mitglied
Zwei Punkte:

A) Man sollte mal klarstellen, dass die Zahl der Aufrufe keineswegs der Zahl der verschiedenen Besucher entspricht. Wenn ich nachschaue, was mir ein Kritiker geschrieben hat - ein Aufruf mehr, wenn ich antworte - noch ein Aufruf mehr. Die hohen Zahlen täuschen gerade bei Themen mit mehreren Antworten doch sehr.
B) Napalm: Wieder ein Stück Allgemeinwissen: Mit Napalm, im Grunde genommen einer Brandbombe, verbrannten die Amerikaner im Vietnamkrieg ziemlich viele Menschen (vor allem auch Zivilisten). Sehr viele Menschen. Das MUSS man wissen, denke ich.
Langsam glaube ich, du verarschst uns nur.
 

Kathrien

Mitglied
Nee. ich verarsch niemanden, ich bin so doof...
Ich könnt schwören, andere, die das hier lesen, wussten auch nicht, was Napalm ist, aber ich frage eben, wenn ich was nicht weiß, dann weiß ichs nämlcih danach. Andere fragen eben nicht und dafür wissen sies nicht, nur weil sie sich nicht trauen.
Bestimmt wissen manche nicht mal, was Zivilistien sind.
 

Svalin

Mitglied
Hallo ihr!

Ich lese hier naive Schreibweise ... nicht anstrebenswert ... unvollkommenes Stilmittel. Hey, waren wir nicht alle mal jung und naiv? Ich finde, wenn manch gestandener Autor mal eins seiner frühen (und gut versteckten) pubertären Werke posten würde, könnte es durchaus mehr helfen, Naivität in Stil und Inhalt zu vergleichen und zu beurteilen. Wer outet sich zuerst?

Gruß Martin
 

Svalin

Mitglied
... das wollte ich bestimmt nicht sagen, Kathrien. Im Nachhinein kann man sein Schaffenswerk in bestimmte Abschnitte einteilen ... zum Beispiel das Zeitalter der Pubertät. Diese Werke sind besonders eigen :). Die Älteren werden wissen, was ich meine.

Martin
 

Kathrien

Mitglied
ach, da werd ich auch noch dahinter kommen. Obwohl man sagen könnte, das war bei mir schon. Es gibt Werke von mir, die sind mir richtig peinlich. Sind aber auch schon einige Jahre alt und liegen jetzt in der untersten Schublade. Das wird mit den heutigen auch mal so sein, aber solang ich sie noch gut finde, muss ich das ausnutzen, lol.
 
pubertäre Werke posten

also Kathrien

1. ich mag deine Geschichte wie sie ist, nicht wegen deinem Alter oder so, sondern einfach weil ich sie gut finde

2. sei doch stolz, du löst hier die riesen Diskussionen aus

3. ich hab ein pubertäres Werk von mir gepostet unter Herzschmerz; es heisst "Frag mich nicht"

Alle Kritiker können ja dort mal nachschauen und es dann in der gleichen Weise kritisieren, ich war damals auch erst 16 und finde es heute noch so gut wie vor 10 Jahren!

vieleichtdeinersterfangruss

Christina
 
N

Natalie Bosien

Gast
gelungene Reaktionen...

maskeso hat eine wunderbare Art zu kritisieren, denn er ist ehrlich dabei. So etwas sollte man ernst nehmen. Es ist etwas wert. Es ist selten.

In diesem Fall stimme ich seiner Kritik jedoch auch nur bedingt zu. Gerade die Naivität und Wiederholung von Wörtern ist meines Erachtens passend.

Da bewegen sich mit größter Bestimmtheit zwei Zeiger. Eine unumgängliche, naive, unschuldige und sich ewig wiederholende Begegnung bringt sie dazu, zu lieben. Es gibt gar keine andere Wahl. Das Verhältnis von Trennung und Verbindung ist so voller Sehnsucht, dass man es Liebe nennen muss. Eine gelungene Idee! Und die Umsetzung ist (vor allem in dem Alter ;-)) gelungen. Das kleine Holpern ist vielleicht das Stocken der Uhr, die die Zeit manchmal anhalten möchte...

Liebe Grüße,
Natalie

P.S. Wenn Maskeso nicht "so jung" wäre, würde ich mich glatt als Muse bewerben ;-) [ist ganz lieb gemeint, Maskeso! Ich genieße es von ganzem Herzen, Deine Beiträge zu lesen!]
 



 
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