Walther
Mitglied
Drei Seelenlieder – Sonett Triptychon
Aufruf und Begütigung
Als Gegensprech setzt du dein Lied auf eine Karte:
Du spielst sie, setzt dabei auf volles Risiko,
Wenn du verlierst, wär es das schlimmste Waterloo,
Das sich mit Hiroshima und Pearl Harbour paarte.
Du singst und sprichst und lallst und bleibst inkognito,
Dein Formenreichtum sprengt das Genre wie die Sparte.
Es ist, als hätte man gewartet, als ob man harrte,
Dass einer wäre, der fürs Gute brannte lichterloh:
Doch deine Worte waren Stille, fassten Seelen
Am tiefsten Punkt, dort wo sie in sich tragend ruhen.
Du figurierst das Hoffen, gehst in großen Schuhen.
Die Tritte wühlen auf, als sie vom Tanz erzählen.
Dein Lied geht in die Stadt, verheißt ein Innehalten,
Es streichelt auch das Land, begütigt die Gewalten.
Gesang für Trauernde
Ein Raunen wird die Felder und die Wälder füllen,
Ein Lauschen, das die Nachricht in sich nachempfindet,
Wenn es Gedankenströme, gleiches Denken findet,
Und in der Stille ist es lauter als ein Brüllen.
Du schaffst es, dass das Böse einen Augenblick erblindet,
Dass alle Schwäche Stärke wird. Du lehrt das Fühlen
Und störst die auf, die schweigen, um sie aufzuwühlen.
Bis auch die größte Angst versiegt und dann verschwindet.
Du möchtest heilen, und die Heiler sinds, die wissen,
Dass es die Seelen sind, die Sterbende vermissen,
Die lernen müssen, ihre Trauer zu vernarben.
Dein Schweigen, so beredt, hat alle Mauern eingerissen,
Den Schmerzensreichen ist es weiches Ruhekissen.
Denn selig sind, die vorher leben und verstarben.
Generationenlied ans Leben
Du singst und sprichst als Widerpart die großen Lieder,
Die reinigen und ölen, klammern und vernähen.
Auch wenn die Schnitter in die Menschenreihen mähen,
Gibt es Geburt, und alle Freuden kommen wieder.
Die Verse sollen das Verständnis in sie säen,
Dass Leben formt die Endloskette aller Glieder,
Dass jeden Sommer blüht die Rose und der Flieder,
Wenn sie die Augen öffneten und wirklich sähen.
Du würdest dich als Friedenskrieger siegreich schlagen!
Beginne mit den Antworten, vergiss die Fragen,
Die man sich stellt, wenn Sinn und Glaube sind verloren.
Dein Lied geht in die Stadt, verheißt ein Innehalten,
Es streichelt auch das Land, begütigt die Gewalten.
Die Liebe wird im Lied als Heilung neu geboren.
Aufruf und Begütigung
Als Gegensprech setzt du dein Lied auf eine Karte:
Du spielst sie, setzt dabei auf volles Risiko,
Wenn du verlierst, wär es das schlimmste Waterloo,
Das sich mit Hiroshima und Pearl Harbour paarte.
Du singst und sprichst und lallst und bleibst inkognito,
Dein Formenreichtum sprengt das Genre wie die Sparte.
Es ist, als hätte man gewartet, als ob man harrte,
Dass einer wäre, der fürs Gute brannte lichterloh:
Doch deine Worte waren Stille, fassten Seelen
Am tiefsten Punkt, dort wo sie in sich tragend ruhen.
Du figurierst das Hoffen, gehst in großen Schuhen.
Die Tritte wühlen auf, als sie vom Tanz erzählen.
Dein Lied geht in die Stadt, verheißt ein Innehalten,
Es streichelt auch das Land, begütigt die Gewalten.
Gesang für Trauernde
Ein Raunen wird die Felder und die Wälder füllen,
Ein Lauschen, das die Nachricht in sich nachempfindet,
Wenn es Gedankenströme, gleiches Denken findet,
Und in der Stille ist es lauter als ein Brüllen.
Du schaffst es, dass das Böse einen Augenblick erblindet,
Dass alle Schwäche Stärke wird. Du lehrt das Fühlen
Und störst die auf, die schweigen, um sie aufzuwühlen.
Bis auch die größte Angst versiegt und dann verschwindet.
Du möchtest heilen, und die Heiler sinds, die wissen,
Dass es die Seelen sind, die Sterbende vermissen,
Die lernen müssen, ihre Trauer zu vernarben.
Dein Schweigen, so beredt, hat alle Mauern eingerissen,
Den Schmerzensreichen ist es weiches Ruhekissen.
Denn selig sind, die vorher leben und verstarben.
Generationenlied ans Leben
Du singst und sprichst als Widerpart die großen Lieder,
Die reinigen und ölen, klammern und vernähen.
Auch wenn die Schnitter in die Menschenreihen mähen,
Gibt es Geburt, und alle Freuden kommen wieder.
Die Verse sollen das Verständnis in sie säen,
Dass Leben formt die Endloskette aller Glieder,
Dass jeden Sommer blüht die Rose und der Flieder,
Wenn sie die Augen öffneten und wirklich sähen.
Du würdest dich als Friedenskrieger siegreich schlagen!
Beginne mit den Antworten, vergiss die Fragen,
Die man sich stellt, wenn Sinn und Glaube sind verloren.
Dein Lied geht in die Stadt, verheißt ein Innehalten,
Es streichelt auch das Land, begütigt die Gewalten.
Die Liebe wird im Lied als Heilung neu geboren.