Du

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CrazyOak

Mitglied
DU
Kein Land ist schöner zu entdecken als Deines
Kein Herz brennt mehr für Dich als Meines
Keine Liebe berührt mich mehr als Deine
Keine Sehnsucht verlangt mehr nach Dir als Meine

Kein Ozean ist wilder zu befahren als Deiner
Kein Sturm umtost Dich mehr als Meiner
Keine Welle wiegt mich mehr als Deine
Keine Bucht schützt Dich mehr als Meine

Kein Stern strahlt in meinem Universum mehr als Deiner
Kein Arm stützt Dich stärker als Meiner
Kein Vertrauen in Dich ist größer als das Meine
Keine Seele versteht mich mehr als Deine
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo CrazyOak, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von Bernd

Redakteur in diesem Forum
 

Walther

Mitglied
hallo Crazy Oak,

alles gute und herzlich willkommen auch von mir.

das obige gedicht hat ebenfalls keine feste form. damit sind gedichtformen wie sonett, pantun, haiku, ghasele etc. gemeint. eine gute aufstellung findest du zum einem in der schreibwerkstatt der lupe, die du hier erreichst: http://www.leselupe.de/lw/index.php?categoryid=3 ebenfalls bietet der folgende link in die wikipedia viel wissenswertes zu vers- und strophenformen, metren etc. pp.: https://de.wikipedia.org/wiki/Verslehre

zum anderen: ich habe mir deine anderen werke angeschaut und darf dir als vorschlag ganz vorsichtig auf dem weg geben, sich, bevor du mehr einstellst, intensiv mit den grundlagen der lyrik zu beschäftigen. man kann erkennen, daß du hier ein paar "kleinere" wissenslücken hast, die sich aber ohne probleme schließen lassen. allerdings setzt das zeit, übung, einarbeitung und das regelmäßige lesen guter lyrik voraus.

es ist noch nie ein fertiger guter dichter vom himmel gefallen. ich spreche da aus leidvoller eigener erfahrung. :)

in diesem sinne weiterhin frohes dichten und werken.

lg w.

ps.: die wertung ist nicht von mir. ich werte offen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe es nach Walthers Hinweis verschoben, obwohl ich selbst es als Priamel (eine altehrwürdige, aber heute selten verwendete Form) eingeordnet habe. http://universal_lexikon.deacademic.com/112565/Priamel (Universallexikon)

An diesem Werk ist die konsequente Wiederholung des Versanfangs bemerkenswert.

Auch die Wiederholungen an den Versenden wirken wie magisch.

Was zur Priamel fehlt, ist der pointierte Schluss.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Beispiel für Priamel:

Im Hütersegen auf dem Boßfelde über Hallein wird gerade
so die Hölle beschrieben:

wo kein Hahn net kräht
und kein Mahder mäht,
wo kein Vöglein singt
und kein Glöcklein klingt.
Quelle: Germanistische Abhandlungen
file:///C:/Users/hutbe/Downloads/Germanistische_Abhandlungen_1100080959.pdf

Der von mir erwähnte pointierte Schluss wird von vielen, aber nicht von allen Priameln eingehalten.

Auch das Ringgedicht aus dem "Herrn der Ringe" von Tolkien hat Priamelform.
"Die deutsche Übersetzung ... stammt von Ebba-Margareta von Freymann:"

Drei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht,
Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein,
Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun,
Einer dem dunklen Herrn auf dunklem Thron
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.
Einen Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.
Quelle: http://de.lotr.wikia.com/wiki/Ringgedicht

(Hier ist zugleich aber auch die bildhafte Sprache zu sehen, die nicht abstrakt, sondern metapherngeladen ist.
 

Walther

Mitglied
Hi Bernd,

man konnte so etwas erahnen. allerdings ist an diesem werk viel mehr, das nicht stimmt. dazu gehören metrum und einfallsreichtum bei den doch stark ausgeprägten wiederholungen, die den text sehr schwergängig machen und nach einer gewissen zeit die anmutung einer tibetanischen gebetsmühle bekommen.

mir fehlt schlicht der dampf und das gewisse etwas. magisch kann ich am text daher nichts finden. ;)

aber viel arbeit, die reingesteckt werden müßte. allerdings muß das der autor tun, weil die aktuelle form sonst über die wupper gehen würde.

lg w.
 

CrazyOak

Mitglied
Hallo Bernd, hallo Walther,

vielen Dank für Eure sehr interessanten Kommentare und Analysen.

In der Tat bin ich relativ unbedarft, was die Reimformen angeht. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt.

Ich schreibe die Texte so wie sie mir gerade einfallen ;-) Müsste ich mir verstärkt Gedanken über die äußere Form machen, so würde es mir wohl den Gefallen daran verleiden.

Die dichterische Freiheit muss doch auch gelebt werden !

Beste Grüße,
CrazyOak
 

CrazyOak

Mitglied
Stimmt. Freiheit erkennt man erst, wenn man um seine Grenzen weiß.

Ich will mich auch den Reimformen und ihren Regeln nicht verschliessen, aber ich frage mich ob Regeln die Kreativität nicht eher hemmen.
Ich bin ja ein ziemlicher Neuling in dem Gebiet und schreibe nur aus Spaß.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
So habe ich vor sehr langer Zeit auch mal gedacht. Bis ich die Gedichte von Morgenstern las.

Regeln setzen schöpferische Kraft frei. Und unbewusst hast Du Regeln verwendet. Sie sind zum Teil schon im Bewusstsein und im Sprachgefühl verankert.

Wenn gegen Regeln verstoßen wird, merkst du bald: Irgendetwas stimmt nicht.

Regeln sind nicht immer steif und fest, es gibt sehr viele.

Bei Gedichten wirkt Wiederholung als Regel, dazu kommen Rhythmik (auch bei freiem Rhythmus) und Reim (oder eben kein Reim).

Verwendung von Metaphern und dichtmachen (dichten) sind weitere Regeln.

Wenn Du ein Gedicht gut laut sprechen kannst, hast du die erste Hürde genommen. Lautes freies Sprechen zeigt dir Verstöße gegen die Sprachmelodie, gegen den Fluss, gegen Pausen und andere Möglichkeiten.
 

Walther

Mitglied
hi crazy oak,

das mit der dichterischen freiheit ist so eine sache. :) wie jedes "handwerk" kann man schreiben lernen (und danach macht es meistens noch mehr spaß; jeder künstler / handwerker / ingenieur etc. freut sich an gelungenem tun).

also: wer richtig spaß haben will beim dichten, der muß ein wenig schweiß der edlen vergießen. das gilt für alles, was gut sein soll: am anfang steht lernen, üben, bei denen, die's können, abspickeln, wie's geht.

in diesem sinne viel freude beim schreiben (üben, lernen, verbessern) und lesen.

lg w.
 

Walther

Mitglied
schön,

lieber kollege / liebe kollegin,

ich freue mich - und das sage ich ehrlich und gern - schon auf deine weiteren versuche!

lg w.
 



 
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