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4,50 Stern(e) 10 Bewertungen

anbas

Mitglied
Hallo Manfred,

das Gedicht gefällt mir. Es strahlt eine angenehme Ruhe und Zuversicht aus.

Ich denke, dass diese Wirkung sich noch verstärken lässt, wenn alle Wörter klein geschrieben werden.

Liebe Grüße

Andreas
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Andreas,

das wäre eine Überlegung wert, wobei ich die durchgängige Kleinschreibung nur verwende, wenn sich dadurch verschiedene Lesarten ergeben.
Ich warte erst einmal ab, ob es noch andere Meinungen dazu gibt.

Liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 22614

Gast
Hallo Franke,

Dieser Text hat auf mich eine Sogwirkung. Geheimnisvoll, was mit den beiden ist. Ist er ein Flüchtling? (Wie komme ich auf "er"?). Irgendwie ahne ich, dass das nicht gut gehen kann.

LG
atira
 
Hallo Franke,

deinen Text interpretiere ich tatsächlich recht wörtlich und vermute, dass es sich um eine Beziehung zwischen einer von Geburt an blinden und einer sehenden Person handelt. Während der Sehende noch überlegt, wie er die optische Welt erklären könnte, zeigt ihm ein sinnlicher Kuss, dass der/die Blinde keineswegs an Sinnesarmut leidet, sondern lediglich auf andere Weise die Welt erfasst. Dies öffnet dem vermeintlich Sehenden im wahrsten Sinne die Augen.
Ein sehr schön dargestellter Schlüsselmoment.
Eine durchgängige Kleinschreibung fände ich hier persönlich nicht gewinnbringend.


Gruß,
Artbeck
 
G

Gelöschtes Mitglied 22614

Gast
Auch möglich. "Versickerndes Blut" hat für mich in diesem Text schon viel Gewicht; also ich vermute, dass LI muss schon hier schon mehr erlebt haben, als bloß eine farbenfrohe Nitsch-Performance, oder? ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Ich lese es genauso wie Artbeck. Für mich absolut gelungen, dein kurzer Text.
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo @atira @Artbeck Feierabend @Cellist

deinen Text interpretiere ich tatsächlich recht wörtlich und vermute, dass es sich um eine Beziehung zwischen einer von Geburt an blinden und einer sehenden Person handelt. Während der Sehende noch überlegt, wie er die optische Welt erklären könnte, zeigt ihm ein sinnlicher Kuss, dass der/die Blinde keineswegs an Sinnesarmut leidet, sondern lediglich auf andere Weise die Welt erfasst. Dies öffnet dem vermeintlich Sehenden im wahrsten Sinne die Augen.
Das ist tatsächlich die Intention, die hinter diesem Gedicht steckt. Ich hatte in jungen Jahren eine Beziehung zu einer seit der Geburt blinden Frau. Es war faszinierend, wie sie sich Farben vorgestellt hat und manchmal dachte ich, sie sieht bedeutend mehr als ich. Und sie stellte dann wirklich solche Fragen wie "Erkläre mir versickerndes Blut".
Dies kann einen beim Lesen des Gedichtes natürlich auch auf eine andere Fährte führen. Die Lesart von atira ist deshalb selbstverständlich erlaubt.

Euch allen danke für die Beschäftigung mit meinem Gedicht und die Bewertungen.

Liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Moin,
Ich stimme Mimi zu.
Das Weglassen besagter Zeile könnte die Ausdruckskraft verstärken.
Aber auch so ein beeindruckendes, wunderschönes Gedicht.
LG
Oscarchen
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Oskarchen, hallo Mimi,

ihr sprecht hier den Teil des Gedichtes an, wo ich selbst überlegt habe, ob er nötig ist, denn eigentlich sollte er die Aussage verstärken.
Ihr bringt mich jetzt ins Grübeln, da muss ich nochmal in mich gehen.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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