du schüttest mich aus wie milch

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Mimi

Mitglied
du schüttest
und
schüttest

mich
aus
wie milch

unter den weißen flammen des jasmins
das ausgefranste licht des julis

auf deinem hals
ein muttermal
mein purpur herz
ein pochender schlund

wie biegsam dein mund
ein leuchtender torus
und deine hitze gleitet
über meinen körper
durchdringt ihn

wie die sonne
reife früchte im garten

und du
schüttest mich aus
wie milch
in die gluten
des sommers
 

fee_reloaded

Mitglied
Find ich sehr schön, diese sinnliche Melange aus wärmender Liebe und hitziger Begierde, liebe Mimi.

Sehr stimmig für mich, wie hier Wortwahl und Tempowechsel eine leidenschaftliche Wellenbewegung erzeugen! Den Partner verschlingen wollen, sich zugleich völlig hinzugeben...all das breitet sich hier fein gewoben vor dem Leser aus, geht unter die Haut und lässt tief eintauchen in einen sehr intimen Moment. Ein wundervoll gelungener erotischer Text, wie ich finde.

Lediglich am "torus" hab ich mich ganz kurz ein bisschen gestoßen; hat mich der geometrische Fachausdruck (oder dessen starre Form im Gegensatz zum biegsamen Mund?) etwas irritiert. Aber auch wirklich nur ganz kurz - dazu sind Melodie und Bilder insgesamt viel zu gelungen.

Sehr gerne gelesen!

Lieber Gruß,
fee
 

Mimi

Mitglied
Grüß Dich, liebe fee
und willkommen in der Leselupe...

Vielen Dank für Deine freundliche Rückmeldung zu meinen Zeilen.
Und ja, ich stimme Dir hier zu; das Wort "Torus" ist vielleicht eine (zu) kühne Metapher... aber da die Teildisziplin Geometrie unter anderem eine meiner Lieblingsbereiche in der Mathematik ist, erschien mir der Ausdruck irgendwie passend, schließlich erinnert so ein sinnlicher "Kussmund" irgendwie ein bisschen an die Form eines Torus ... mich zumindest.

Gruß
Mimi
 

fee_reloaded

Mitglied
aber da die Teildisziplin Geometrie unter anderem eine meiner Lieblingsbereiche in der Mathematik ist
Das zu wissen macht es für mich nachvollziehbarer und verleiht dem "torus" eine Dimension, die ich so nicht sehen konnte, liebe Mimi.
So passt es dann auch für mich gut und macht den Text noch authentischer.

LG,
fee
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo Mimi,

ich bin gerade zufällig auf das Gedicht gestoßen und es konnte mich schnell in seinen Bann ziehen. Es hat eine erotische Anziehungskraft, ohne ins Pornöse abzudriften - eine Kunst, die, zumindest mir, nicht oft begegnet im literarischen Bereich.

An einer Stelle geht meiner Meinung nach der Reiz der originellen Metaphern aber ein klein wenig verloren, weil das Bild zu bekannt, zu wenig originell wirkt:

und deine hitze gleitet
über meinen körper
durchdringt ihn
Dies ist aber nicht weiter schlimm, weil die anderen Verse diese Zeilen mehr als aufwiegen. Und ich weiß nicht, wie weit man gehen darf bei der Deutung eines solchen Gedichtes, aber ich traue mich mal zu sagen, dass ich es gelungen finde, wie die Wiederholung in den ersten Versen, zumindest meiner Lesart nach, den Akt der Liebe imaginiert:

du schüttest
und
schüttest

mich
aus
wie milch
Schön, was Lyrik kann!

Liebe Grüße
Frodomir
 

revilo

Mitglied
boooaaaaahhhhhhhhh, das ist mir persönlich viiiiiiieeeeeel zu dick........aber das liegt immer im auge des betrachters......
 

Mimi

Mitglied
Hallo Frodomir,
erst einmal finde ich es schön, dass mein Gedicht Dich ansprechen konnte ...

Du hast schon recht mit Deiner Leseart; es ist ein erotisches "Liebeslied".
In der Tat besteht oft die Gefahr beim Schreiben von erotischer Lyrik, in eine eher pornographiesch-assoziative Bild- und Wortsprsche zu rutschen.
Gerade dies versuche ich in meinen Werken möglichst zu vermeiden, auch wenn ich weiß, dass die Grenzlinien manchmal fließend sein können.
Und natürlich sollten in Gedichten, welche die Themen Erotik & Liebe behandeln, auch die Metaphern nicht allzu abgedroschen und nach Klischee klingen. Das scheint mir mit diesem Gedicht doch teilweise gelungen zu sein, wie ich Deinem Kommentar entnehmen konnte ...

Dankeschön fürs Besprechen. Es hat mich gefreut.

Gruß
Mimi
 

Mimi

Mitglied
boooaaaaahhhhhhhhh, das ist mir persönlich viiiiiiieeeeeel zu dick........aber das liegt immer im auge des betrachters......
Trotzdem, Danke fürs Lesen, revilo ...
Ich persönlich möchte in diesem Gedicht, kein Wort missen wollen ...

Gruß
Mimi
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Und natürlich sollten in Gedichten, welche die Themen Erotik & Liebe behandeln, auch die Metaphern nicht allzu abgedroschen und nach Klischee klingen. Das scheint mir mit diesem Gedicht doch teilweise gelungen zu sein, wie ich Deinem Kommentar entnehmen konnte ...
Es ist dir aus meiner Sicht exzellent gelungen, liebe Mimi.
 



 
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