Dystopie.

Walther

Mitglied
Dystopie.

Die Sonne, die’s Gesicht verbrennt
Und einfach keine Gnade kennt,
Versinkt am Horizont ins Meer.
Davor, dahinter, alles leer.

Ich schau mich um, die Dämmerung
Beschleicht mich als Belämmerung,
Als Schattenspende für ein Nichts.
Der Mond als Gnade eines Lichts,

Das fahl verbrämt, was ist und bleibt.
Ich bin es, der hier sitzt und schreibt,
Was nicht zu schreiben ist, und doch,
Im Wort ist Hoffnung. Immer noch.

Die Augen, müde. Schwarz auf weiß,
Geschrieben steht da, wie ich heiß,
In Lettern eingebrannt das Wissen.
Was fehlt ist alles: Ein Gewissen,

Das wär’s gewesen! Und Verzicht.
Der Regen kam als Strafgericht.
Die Dürre kam als letzte Warnung.
Uns Parasiten droht Enttarnung.
 

Tula

Mitglied
Hallo Walther
Volle Zustimmung. Unter Umständen noch nicht 'dyster' genug. Nun ja, vielleicht bleiben uns von den letzten 5 Minuten noch ein paar Sekunden übrig.
Ein kleiner Makel scheint der Doppelreim auf Wissen zu sein. Wobei das fehlende Gewissen bleiben sollte.

LG
Tula
 

Walther

Mitglied
Hallo Walther
Volle Zustimmung. Unter Umständen noch nicht 'dyster' genug. Nun ja, vielleicht bleiben uns von den letzten 5 Minuten noch ein paar Sekunden übrig.
Ein kleiner Makel scheint der Doppelreim auf Wissen zu sein. Wobei das fehlende Gewissen bleiben sollte.

LG
Tula
lieber @Tula,
danke fürs lesen und kommentieren. ob 5 vor oder nach 12 - wir sollten endlich handeln. jeder muss vor seiner haustür anfangen und nicht danach fragen, was der nachbar tut.
ob "Wissen" auf "Gewissen" ein doppelreim ist? jein. inhaltlich nein, wortstammbetrachtend ja. ich empfinde bezug und dopplung als aussageverstärkend. das ist grund genug, um dabei zu bleiben.
lg W.
 



 
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