ThomasQu
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Egons Traumjob
Grinsend überflog Egon die Stellenbeschreibung, die in der Fußgängerzone in einem Schaufenster aushing.
Wenn das wirklich ernst gemeint war, dann musste er nicht lange überlegen. Dieser Job war wie geschaffen für ihn. Die leichteste Art und Weise, sich etwas zu seiner spärlichen Frührente hinzuzuverdienen.
Kurzentschlossen betrat er das Geschäft, sprach die erstbeste Verkäuferin auf das Stellenangebot an und zwei Minuten später saß er im Büro des stellvertretenden Geschäftsführers. Nach einer kurzen Unterhaltung war alles klar. Egon hatte den Job. Arbeitszeit täglich neun bis achtzehn Uhr.
Das war mal ein Grund zum Feiern. Die Stehtrinkhalle im Bahnhof war der günstigste Gastronomiebetrieb weit und breit. Vierundzwanzig Stunden geöffnet. Dort traf sich Egon gelegentlich mit seinen Freunden und heute hielt er alle frei. Die Kumpels grölten, als er seine neue Arbeit beschrieb, die er gleich am nächsten Tag antreten sollte.
Erst am frühen Morgen löste sich die illustre Runde auf und einer nach dem anderen machte sich torkelnd auf den Heimweg.
Draußen war die Luft kühl und Nieselregen setzte ein. Egon atmete tief durch. Er fühlte sich, als wäre er in einem halsbrecherischen Karussell gefangen, das einfach nicht mehr anhalten wollte. Die ganze Gehsteigbreite beanspruchte er für sich und immer wieder musste er sich an Häuserwände lehnen, um nicht hinzufallen.
Geraume Zeit später stand er vor seiner Haustür, suchte umständlich nach dem richtigen Schlüssel, sperrte auf und mühte sich bis zu seiner Wohnung, hoch oben im dritten Stock.
Jetzt brauchte er dringend eine Stärkung. Während die Kaffeemaschine gurgelte, ließ sich Egon entkräftet auf seinen Küchenstuhl fallen. Noch drei Stunden, bis sein erster Arbeitstag begann. Bleierne Müdigkeit hatte ihn mittlerweile erfasst, gegen die der Kaffee nur schwer ankam. Egon versuchte alles, um sich wach zu halten, lief in seiner Wohnung auf und ab, duschte kalt, streckte den Kopf aus dem Fenster, absolvierte Turnübungen …
Endlich war es halb neun. Egon packte seine Arbeitskleidung in eine Tasche und machte sich auf den Weg.
Pünktlich kam er an, eine von den Verkäuferinnen war gerade dabei, die Ladentüre aufzusperren. Im Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter zog er sich rasch um und ging im Bademantel durch den Verkaufsraum in Richtung der Schaufenster. Dort war alles schon für ihn vorbereitet. Eine Verkäuferin zog den Vorhang zurück, der den Schaufensterbereich vom Verkaufsraum abtrennte. Unsicher kraxelte er die zwei Stufen hoch, legte den Bademantel ab, unter dem ein gestreifter Pyjama zum Vorschein kam und ließ sich in das frisch gemachte Bett fallen.
Endlich! Sein Traumberuf!
Draußen brachte gerade ein Dekorateur einen Schriftzug an der Schaufensterscheibe an:
SO GUT SCHLAFEN SIE IN EINEM BETT VON BETTENHAUS KRÖGER
Grinsend überflog Egon die Stellenbeschreibung, die in der Fußgängerzone in einem Schaufenster aushing.
Wenn das wirklich ernst gemeint war, dann musste er nicht lange überlegen. Dieser Job war wie geschaffen für ihn. Die leichteste Art und Weise, sich etwas zu seiner spärlichen Frührente hinzuzuverdienen.
Kurzentschlossen betrat er das Geschäft, sprach die erstbeste Verkäuferin auf das Stellenangebot an und zwei Minuten später saß er im Büro des stellvertretenden Geschäftsführers. Nach einer kurzen Unterhaltung war alles klar. Egon hatte den Job. Arbeitszeit täglich neun bis achtzehn Uhr.
Das war mal ein Grund zum Feiern. Die Stehtrinkhalle im Bahnhof war der günstigste Gastronomiebetrieb weit und breit. Vierundzwanzig Stunden geöffnet. Dort traf sich Egon gelegentlich mit seinen Freunden und heute hielt er alle frei. Die Kumpels grölten, als er seine neue Arbeit beschrieb, die er gleich am nächsten Tag antreten sollte.
Erst am frühen Morgen löste sich die illustre Runde auf und einer nach dem anderen machte sich torkelnd auf den Heimweg.
Draußen war die Luft kühl und Nieselregen setzte ein. Egon atmete tief durch. Er fühlte sich, als wäre er in einem halsbrecherischen Karussell gefangen, das einfach nicht mehr anhalten wollte. Die ganze Gehsteigbreite beanspruchte er für sich und immer wieder musste er sich an Häuserwände lehnen, um nicht hinzufallen.
Geraume Zeit später stand er vor seiner Haustür, suchte umständlich nach dem richtigen Schlüssel, sperrte auf und mühte sich bis zu seiner Wohnung, hoch oben im dritten Stock.
Jetzt brauchte er dringend eine Stärkung. Während die Kaffeemaschine gurgelte, ließ sich Egon entkräftet auf seinen Küchenstuhl fallen. Noch drei Stunden, bis sein erster Arbeitstag begann. Bleierne Müdigkeit hatte ihn mittlerweile erfasst, gegen die der Kaffee nur schwer ankam. Egon versuchte alles, um sich wach zu halten, lief in seiner Wohnung auf und ab, duschte kalt, streckte den Kopf aus dem Fenster, absolvierte Turnübungen …
Endlich war es halb neun. Egon packte seine Arbeitskleidung in eine Tasche und machte sich auf den Weg.
Pünktlich kam er an, eine von den Verkäuferinnen war gerade dabei, die Ladentüre aufzusperren. Im Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter zog er sich rasch um und ging im Bademantel durch den Verkaufsraum in Richtung der Schaufenster. Dort war alles schon für ihn vorbereitet. Eine Verkäuferin zog den Vorhang zurück, der den Schaufensterbereich vom Verkaufsraum abtrennte. Unsicher kraxelte er die zwei Stufen hoch, legte den Bademantel ab, unter dem ein gestreifter Pyjama zum Vorschein kam und ließ sich in das frisch gemachte Bett fallen.
Endlich! Sein Traumberuf!
Draußen brachte gerade ein Dekorateur einen Schriftzug an der Schaufensterscheibe an:
SO GUT SCHLAFEN SIE IN EINEM BETT VON BETTENHAUS KRÖGER