ein neuer tag

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G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo fee,

ich muss gestehen, dass ich mit diesem Gedicht bisher leider nicht so richtig warm werden kann. Doch woran liegt das?

Zunächst startet der Text mit einem gut nachvollziehbaren Bild, das vor meinem inneren Auge erscheint:

vielleicht
geweckt vom ruf
der krähen im ersten grau
Beschrieben wird die frühe Morgenstunde. Ein noch nicht näher beschriebenes Subjekt erwacht, vielleicht durch Krähengeschrei - möglicherweise verheißt dies nichts Gutes. Es könnte aber auch einfach nur eine Naturbeobachtung sein. Dann heißt es weiter:

des morgens deine konturen
sehen ihr sanftes heben
mit dem atem in der stille
des zimmers
Hier fällt mir zunächst auf, dass ich als Leser die Erwähnung des Morgens als ein Zuviel an Erklärung empfand und auch von der Satzmelodie finde ich das Emjambement zwischen Vers 3 und 4 eher unharmonisch. Ich hatte das grau in Zeile 3 als Substantiv und damit als Metapher für das Morgengrauen (und, wenn man Strophe 2 betrachtet, vielleicht auch schon als Anspielung auf die ersten ergrauten Haare eines älterwerdenden Partners) gelesen und meiner Ansicht nach würde das Gedicht so auch mehr Wirkung erzielen, als wenn der Morgen noch zusätzlich erwähnt wird.

Mein eigentliches Verständnisproblem folgt aber beim nächsten Wort: konturen. Grammatisch handelt es sich hier um das Subjekt und ich kann mir nicht vorstellen, wie konturen etwas sehen können? Vielleicht übersehe ich auch etwas, dann würde ich mich um einen Interpretationsansatz freuen.

Aber mit meinem bisherigen Ansatz komme ich in Strophe 1 leider nicht wirklich weiter und wechsel deshalb mal rüber in die zweite:

nur das holz knackt im haus
lauscht seinen eigenen träumen
mit fingerspitzen furchen ziehen
in dein graumeliertes haar
in die säe ich wünsche
für einen guten
tag
Der erste Vers spricht gleich angenehm meine Sinne an. Aber der zweite - hm, ich bekomme schon irgendwie ein Gefühl dafür, aber dennoch funktioniert es dann für mich nicht so richtig, dass holz eigenen träumen lauschen soll. Mir ist das zu weit hergeholt.

In der restlichen Strophe scheint nun eine zweite Person, welche in der ersten Strophe ja bereits angedeutet wurde, die Güte des LI's zu erfahren. Hier wird meine Vorstellungskraft schon deutlicher bedient, denn ich kann mir ausmalen, wie ein Ehepaar des Morgens im Bett liegt und beim Erwachen Zuneigung und Liebe empfunden wird, auch wenn nun das Älterwerden sichtbarer wird.

Aber dennoch leidet, zumindest für mich, dein Gedicht daran, dass es überwiegend im Vagen bleibt und seine Metaphern und Subjekt-Verb Beziehungen nicht einwandfrei funktionieren.

Ich habe mich dennoch gern mit deinem Gedicht beschäftigt, auch wenn ich eine Kritik formuliert habe. Sollte ich mit meinem Ansatz völlig daneben liegen, freue ich mich freilich wie immer um Aufklärung.

Liebe Grüße
Frodomir
 

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Mitglied
Du hast recht, Frodomir,

wenn du den Morgen als unnötigen Ballast im Text ausmachst. Das Grau genügt vermutlich tatsächlich.
Ich hing wohl an "des morgens", weil es nicht nur die Zeile davor verbindet, sondern auch alleinstehend als Anfang dieser Zeile gelesen werden kann. Und auch der Melodie wegen. Gerade beim Verknappen und Verdichten versuche ich auch immer Augenmerk auf die Melodie des Textes als Gesamtheit zu legen und da ist nicht immer das Weniger ein Mehr.
Hier aber möchte ich tatsächlich deiner Überlegung folgen und lasse mir durch den Kopf gehen, ob mir der Klang auch ohne "des morgens" gefällt.

Zu deinem zweiten Kritikpunkt folgender Hinweis auf die richtige Lesart (Tula scheint mit dieser kein Problem gehabt zu haben...sonst hätte er die Sterne in der Höhe sicherlich nicht vergeben, denn was du kritisierst, wäre ja definitiv reichlich sinnentleert):

vielleicht
geweckt vom ruf
der krähen im ersten grau
des morgens deine konturen
sehen
ihr sanftes heben
mit dem atem in der stille
des zimmers
Ich habe den eigentlichen Kernsatz jetzt mal unterstrichen. Damit sollte die Lesart klar sein, denke ich.

Dass dich die Idee träumenden Holzes nicht findet - also dieses fast kindliche Denken, dass allem, was uns umgibt, eine Art Seele innewohnt - in diesem Fall dem Holzhaus, in dem ich wohne, ist natürlich schade. Gerade ein Holzhaus hat unüberhörbar ein Eigenleben...
Da funktionieren dein und mein Weltbild offensichtlich sehr unterschiedlich. Aber es macht klar, dass der Text dann für dich nicht funktionieren kann, gehst du beim Lesen allein von deiner eigenen Weltsicht und Erwartungshaltung aus.

Da finde ich dann ein wenig schade, dass du dich nicht ein Stückchen mehr auf den Text in seinem Anders-Sein (und im weitestens Sinne also auch auf mich, die hinter diesen Zeilen steckt) einlassen konntest. Ist aber kein Weltuntergang und gehört zum "Versuch Gedicht" immer mit dazu.

Lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, hier vorbeizuschauen.

Gruß,
fee
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo fee,

vielen Dank für deine Antwort auf meinen Kommentar. Ich fange mal von hinten an:

Da finde ich dann ein wenig schade, dass du dich nicht ein Stückchen mehr auf den Text in seinem Anders-Sein (und im weitestens Sinne also auch auf mich, die hinter diesen Zeilen steckt) einlassen konntest. Ist aber kein Weltuntergang und gehört zum "Versuch Gedicht" immer mit dazu.
Ich verstehe dein Bedürfnis, aber solange ich das Andere nicht kenne oder gar verstehe, bleibt mir nichts übrig, als mit meinem Weltwissen an das Objekt heranzugehen und es damit abzutasten. Denn mehr als dieses habe ich ja nicht. So besteht dann die Möglichkeit, dass sich die Empfindungen nicht berühren, aber ich glaube nicht, dass es in meiner Macht steht, dies zu erzwingen.

Dass dich die Idee träumenden Holzes nicht findet - also dieses fast kindliche Denken, dass allem, was uns umgibt, eine Art Seele innewohnt - in diesem Fall dem Holzhaus, in dem ich wohne, ist natürlich schade. Gerade ein Holzhaus hat unüberhörbar ein Eigenleben...
Da funktionieren dein und mein Weltbild offensichtlich sehr unterschiedlich. Aber es macht klar, dass der Text dann für dich nicht funktionieren kann, gehst du beim Lesen allein von deiner eigenen Weltsicht und Erwartungshaltung aus.
Ich spürte wohl die Fantasie hinter diesem Bild und ich kann auch deine Erklärung sehr gut nachvollziehen. Ich kann mich sogar darauf einlassen, aber mein Weltbild beginnt dann doch eine kleine Rebellion, weil diese kindliche Emotion und das Einfühlen in ein Bild meiner Meinung nach dennoch die Logik nicht außer Acht lassen sollten. Diesbezüglich sehe ich das Problem darin, dass das Holz hier aktiv den träumenden Part übernimmt, wenngleich es ja bereits totes Material ist. Hätte das LI diese Rolle übernommen und würde das knackende Holzhaus als etwas Lebendiges wahrnehmen, würde ich das besser nachvollziehen können.

Ich habe den eigentlichen Kernsatz jetzt mal unterstrichen. Damit sollte die Lesart klar sein, denke ich.
Vielen Dank, das hatte ich wirklich nicht gesehen und jetzt begreife ich den Text. Dennoch möchte ich zu bedenken geben, dass ich in den Zeilensprüngen der ersten Strophe keine Struktur erkennen kann, die mir als Leser verdeutlicht, weshalb das Enjambement als Stilmittel Verwendung fand. Ich empfinde diese nicht als stimmig, denn die Form unterstützt hier in meinen Augen leider nicht den Inhalt. Beispielhaft wäre der Spung von Vers 4 auf Vers 5:

des morgens deine konturen
sehen ihr sanftes heben
Was ist der Grund, das Verb sehen in den fünften Vers zu versetzen? Ich mag erneut etwas übersehen, aber dies wirkt auf mich nicht im Inhalt und auch nicht durch die Grammatik begründet. Für die erste Strophe fände ich deshalb mehr Deutlichkeit angenehmer:

vielleicht
geweckt vom ruf der krähen
im ersten grau des morgens
deine konturen sehen
ihr sanftes heben
mit dem atem in der stille
des zimmers
Was hieltest du von dieser Idee?

Liebe Grüße
Frodomir
 

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Lieber Frodomir,

nur eine kurze Frage vorab: bist du Naturwissenschaftler?

Zu deinen Anmerkungen, was Umbrüche angeht etc....ich setze meine Umbrüche mit viel Überlegung und nach längerem Ausloten der Möglichkeiten und verfolge dabei einen gewissen Flow, der dem Gedicht auf einer dem Text unterlegten Ebene noch eine Art "Färbung" oder "Grundgefühl" mitgibt (wenn klar ist, was ich meine).

Für einige funktioniert genau das sehr gut und ich schreibe jetzt auch schon lange genug und habe viel von anderen gelernt und mich stetig verbessert über all die Jahre, um zu wissen, dass es hier und heute für mich so sein muss und soll und nicht anders. Klar entwickelt man sich weiter und nimmt aus dem Austausch über eigene aber auch fremde Texte viel für sich mit. Sonst wär ich heute nicht da, wo ich bin.
Man bildet mit der Zeit seine eigene lyrische Sprache heraus und mit den Jahren wird sie, wenn man sich nicht vom Weg abbringen lässt, Kritik annimmt und sich dabei dennoch treu bleibt, zu einer ganz eigenen Sprache.

Und genau das ist meine Schreibe heute. Das ist die Sprache, die ich spreche und in der ich mich so ausdrücke, dass ich mich selbst darin finde. Und das teilweise mit Inhalten, die sich einer oberflächlichen Logik schon mal entziehen, weil sie einer gefühlten (vermutlich auch eher weiblichen) Logik folgen. Die Welt und das aktuelle Tagesgeschehen zu erklären, überlasse ich ganz bewusst denen, die das gerne und viel besser tun als ich. Ich bewege mich eher in den leiseren Innenwelten - da bin ich daheim und mir auch bewusst, dass das nicht jedermanns Sache ist... (lustig eigentlich - dein "Winter,2022" hat mich da gefunden und für mich sehr gut funktioniert. Deine Erkärung danach hat dem Text für mich viel von der Poesie, die ich darin las, genommen).

Da kommen du und ich ganz offensichtlich aus zwei völlig verschiedenen Lagern zur Lyrik und da ist schon klar, dass mein Text und meine Schreibe dann für dich nicht funktioniert.
Dass ich mich nicht verbiegen möchte, nur, um vielleicht den einen oder anderen Leser mehr zufriedenstellen zu können, wirst du sicherlich verstehen. Ich kann deine Ansprüche auch nachvollziehen - schlicht: sie gehen in zu weiten Teilen nicht mit den meinen konform.

Warum ich dir das so ausführlich darlege? Weil ich Respekt vor deiner Schreibe habe. Ich sehe aber auch, dass wir grundverschieden ans Schreiben herangehen. Für mich ist es eine Bereicherung, dich zu lesen. Tut mir leid, dass es umgekehrt für dich nicht so ist.


LG,
fee
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Liebe fee,

was soll ich sagen... vielleicht fällt dir beim Lesen deiner Antwort auf, dass du meine Textkritik nicht zielsicher von einer Kritik an deiner Person unterscheidest. Das solltest du aber tun, denn was läge mir daran, dich persönlich negativ bewerten zu wollen?

Du holst gleich zum großen Schlag aus und vermutest, ich würde dein ganzes Schreiben aufgrund von unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen nicht wertschätzen können. Ich muss da ein bisschen lächeln, mit Verlaub, denn ich glaube, das ist mein erstes oder vielleicht auch zweites Gedicht, was ich von dir je gelesen habe ;) Ich habe mir also noch gar kein Bild von deiner Lyrik machen können, aber du vermutest schon das Schlimmste. Und du vermutest sogar, ich sei ein Naturwissenschaftler, weil ich wahrscheinlich zu verkopft an die Sache herangehe und deine feinen Emotionen dann nicht mehr spüren kann? Nun...

Ich würde sagen, doch, ich kann deine Emotionen nachempfinden. Und ich respektiere es immer, wenn mir ein Autor sagt, er hat seinen Schreibstil gefunden und möchte daran keine Änderungen mehr vornehmen. Nur habe ich das bisher ja nicht gewusst. Deshalb habe ich überlegt, wie aus meiner ganz eigenen Perspektive dein Text auf mich wirkt und warum er an manchen Stellen für mich nicht so gut funktioniert. Und ich wiederhole: Meine Kritik und meine Vorschläge richteten sich an den Text, nicht an deine Person. Du schaffst dir Leid, wenn du das nicht trennst.

Und ob ich ein Naturwissenschaftler bin? :D Nein: Gestatten - in erster Linie Mensch, fühlend, manchmal Dichter, manchmal Kritiker, manchmal Bewunderer und viele andere Macken habe ich leider auch noch.

Ob wir also so verschieden an Texte herangehen: Keine Ahnung, denn bisher kennen wir uns kaum. Wir werden es herausfinden.

Liebe Grüße
Frodomir
 

revilo

Mitglied
vielleicht
geweckt vom ruf
der krähen im ersten grau
des morgens deine konturen
sehen ihr sanftes heben
mit dem atem in der stille
des zimmers

nur das holz knackt im haus
lauscht seinen eigenen träumen
mit fingerspitzen furchen ziehen
in dein graumeliertes haar
in die säe ich wünsche
für einen guten
tag





.dez_2022

hhhmmmmm, na ja.......die erste strophe ist ganz ok......aber die zweite ist weniger gelungen.....in graumelierte haare wünsche säen ist ein mehr als schiefes bild und aus meiner sicht übertrieben.......das grundgerüst ist sicherlich nicht schlecht.....aber da würde ich nocheinmal dran arbeiten.......lg
 

fee_reloaded

Mitglied
Liebes Träumerinchen!

Herzlichen Dank für die gute Bewertung!




Lieber Frodomir,

du siehst mich einigermaßen sprachlos. Welchen Tonfall auch immer du da gelesen haben und in welche Schublade auch immer du mich da jetzt gesteckt haben magst - du liegst falsch. So funktioniere ich nicht.
Weder habe ich deine Krtik am Text persönlich genommen, noch "schaffe ich mir Leid" oder habe zu einem "großen Schlag" ausgeholt. Da hast du mich definitiv völlig missverstanden und/oder ziehst von anderen Forenerfahrungen her nun falsche Schlüsse.
Und das geht mir ehrlich gesagt auch ein wenig zu weit. Du kennst mich doch gar nicht (wenigstens da sind wir einer Meinung). Wie auch - nach nur einem Text, wie du ganz richtig selbst bemerkst. Ich habe ganz neutral (bestenfalls mit ein wenig Bedauern) festgestellt, warum dieser Text - und daher vermutlich auch die meisten meiner anderen - nicht für dich funktioniert und erläutert, warum ich das vermute. Davon geht aber für mich die Welt nicht unter. Ich dachte nicht, dass ich das explizit erwähnen müsste.

Missverstanden hast du mich auch beim Thema Naturwissenschaftler - das war als schmunzelnde Frage mit Augenzwinkern gemeint (da hatte ich nicht bedacht, dass das bei virtueller Kommunikation auch anders aufgefasst werden kann). Mein Mann ist Naturwissenschaftler und da du so auf Logik pochst in sehr vielen Kommentaren hier im Forum und ähnlich liebenswürdig kommunizierst, hatte ich mich gefragt, ob du da vielleicht eben auch...Naturwissenschaftler jedenfalls sind tolle Menschen. Ich kann mit denen besonders gut und ich liebe einen so sehr, dass ich ihn geheiratet habe. Aber wir sind in gewissen Dingen und Denkweisen eben auch sehr verschieden... ;) ).

Ich hoffe, das ist jetzt so weit geklärt. Alles gut!



Lieber Oliver,

danke fürs Vorbeischauen.
Natürlich sät LyrIch die Wünsche in die gezogenen Furchen und nicht ins graumelierte Haar. Aber alles gut so.
Nur, bitte, streich mich doch von deiner Liste der " potentiell fördernswerten Forenschreiberlinge". Ich kann mit deinen Kommentaren nicht wirklich etwas anfangen, denn sie nehmen meine Lyrik gar nicht wahr, sondern nur die, die eben nicht dort steht . Das bringt mir nichts und kostet dich nur unnötig Mühe.
Danke.


Euch allen einen angenehmen Sonntag!
LG,
fee
 

revilo

Mitglied
Guten Morgen, sorry, da hab ich mich wohl verlesen. Insbesondere aus deiner empörten Reaktion auf Frodomirs wirklich profunden Kommentar erstehe ich, dass du deine Schreibe für perfekt hältst und Kritik nicht duldest. Was willst du dann hier noch ? Nur Beifall und Logengetrampel bringen dich aber nicht weiter, auch wenn du schon - wie du Ja nimmermüde echost - lange schreibst. Aber so verächtlich und teilweise auch arrogant Kritik abzutun schickt sich nicht. Dein Wunsch sei mir allerdings Befehl: Ich werde künftig einen großen Bogen um deine Sachen machen. Lg revilo
 
G

Gelöschtes Mitglied 24409

Gast
Es ist ein Liebesgedicht!

Seine Stille und Kürze entspricht dem Aufwachmoment, der die Nähe des anderen besonders intensiv erleben lässt. Da ist gerade noch Zeit, in die Furchen (in die Furchen, revilo!) des Haars Wünsche zu säen, dass der Tag gut werden möge. Die Krähen verkünden ihr 'Lied', der Morgen ist grau ... wer weiß, was kommt.

Das breite Ausholen Frodomirs finde ich wirklich bemerkenswert...

Danke Dir, liebe Claudia, für diese Erweiterung meines Frühstücks ;) !

Kristian
 
G

Gelöschtes Mitglied 24694

Gast
Hallo @fee_reloaded


ich sehe hier auch ein sehr schönes Liebesgedicht
das von einer langwährigen Liebe erzählt.

LI wünscht LD schlicht und ergreifend die aller besten Wünschen einen schönen Tag – nicht mehr und nicht weniger.

Die Szenerie kann ich mir sehr gut vorstellen, wie sie in dem alten Haus nebeneinander im Bett liegend aufwachen und LI äußerst liebevoll Strähnen, vielleicht aus dem Gesicht beiseite streift. Und da wäre ich bei dieser Zeile, die mir so nicht gefällt:

mit fingerspitzen furchen ziehen

diese Furchen passen meiner Meinung nach so ganz und gar zu dem doch recht empfinsamen Gedicht und würde sie daher ersetzen. Vielleicht wäre graumelierte Haarlocken eine Alternative.


Ein lieber Gruß
AVALON
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo fee,

ja, vielleicht ist es ein Missverständnis - aber ich bleibe skeptisch, denn während ich in meinem ersten Kommentar über den Text sprechen wollte und prinzipiell vor allem am Text und weniger am Autor (zumindest im Internet) interessiert bin, hast du in deiner Antwort sehr die zwischenmenschliche Ebene bemüht und zum Teil private Rückschlüsse gezogen. Die habe ich dann auch gezogen, wenngleich das vielleicht falsch war.

Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn du mir dein Anliegen mitteilst, kann ich besser darauf eingehen - bist du interessiert an sachlichen und dadurch manchmal auch kritischen Auseinandersetzungen über deine Texte? Wenn ja, wirst du mich bestimmt unter deinen Gedichten wiederfinden. Wenn dem aber nicht so ist, werde ich das respektieren und mich anderen zuwenden.

Liebe Grüße
Frodomir
 

fee_reloaded

Mitglied
Lieber Kristian,

Es ist ein Liebesgedicht!

Seine Stille und Kürze entspricht dem Aufwachmoment, der die Nähe des anderen besonders intensiv erleben lässt. Da ist gerade noch Zeit, in die Furchen (in die Furchen, revilo!) des Haars Wünsche zu säen, dass der Tag gut werden möge. Die Krähen verkünden ihr 'Lied', der Morgen ist grau ... wer weiß, was kommt.
Danke dir herzlichst für diese Rückmeldung! Schön zu wissen, dass du es exakt so lesen konntest, wie es von mir gedacht war. In all seinen Nuancen. Das freut mich natürlich sehr.


Danke auch recht herzlich euch,

Avalon
und Outymier,

für die treffenden Anmerkungen zum Text und für die wohlwollende Bewertung! Ich hab mich sehr darüber gefreut, so schön von euch "er-lesen" zu werden.



Lieber Frodomir,

Du schreibst
...aber ich bleibe skeptisch...
und das spüre ich fast unseren gesamten Dialog hindurch schon. Da läuft irgendetwas, das nicht muss (und auch nicht sollte), in falsche Bahnen oder aneinander vorbei. Vielleicht kriege ich es "mediativ" noch zu fassen (denn es scheint mir ja ein kommunikatives Problem zu sein). Dann schreibe ich dir aber per PN dazu, denn hier beim Text hat das eigentlich nichts verloren (eben, weil es ja persönlicherer Natur ist).
Im Moment aber bin ich etwas ratlos. Und habe das Gefühl, egal, wie oder was ich dir jetzt hier schreibe...es wird vermutlich nicht so ankommen, wie ich es meine. Schließe bitte auch nicht von meiner Reaktion auf revilos Kommentar(e) auf uns (wir haben da unsere eigene "Geschichte"). Okay?


Euch allen liebe Grüße und einen angenehmen Restsonntag!

fee
 



 
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