Ein Puppenhaus zu Weihnachten

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Annette Paul

Mitglied
„Oh, ein Puppenhaus.“ Riekje entdeckte es als erstes, als sie in die geschmückte Weihnachtsstube ging. Unter dem mit bunten Glaskugeln, silbernen Sternen und elektrischen Lichtern geschmückten Weihnachtsbaum stand das Puppenhaus. Genauso eins, wie sie sich gewünscht hatte. Eine Weile beschäftigte sie sich damit, bevor sie die anderen Päckchen auspackte. Da gab es eine Puppe von Oma und einen Teddy von Onkel Claas. Zwei Bilderbücher vom Weihnachtsmann, langweilige Socken und Pullis, einen bunten Teller mit Nüssen, Orangen, Äpfeln und Schokokringel.
Anschließend spielte sie wieder mit der Puppenstube. Sie ließ Mamapuppe und Papapuppe und Babypuppe im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen und fernsehen. Dann ging Papapuppe in die Küche und kochte Kaffee. Ja, im Schrankstanden sogar Teller, Tassen und eine Kaffeekanne.
Babypuppe ging in ihr Kinderzimmer und spielte auf dem Fußboden, bevor Mamapuppe und Papapuppe im Schlafzimmer schlafen gingen.
„Das ist langweilig“, murrte Riekje. „Spiel mit mir“, forderte sie ihre Mutter auf.
„Oh, ich habe zu tun, wir essen gleich“, sagte Mama.
Riekje ging zu Papa. „Spiel mit mir.“
„Jetzt nicht. Ich muss erst einmal Mamas neue Mikrowelle in Gang setzen.“ Er saß mit der Gebrauchsanweisung auf dem Sofa und las.
„Riekje, du kannst mir beim Tischdecken helfen“, rief Mama.
Und Riekje stellte die guten Teller auf den Tisch, legte Messer und Gabel dazu. Mama verteilte Gläser und drückte Riekje Servietten in die Hand.
„Falte sie und leg sie dann auf die Teller.“
Sorgfältig faltete Riekje sie einmal quer. Und als sie jedem eine Serviette hingelegt hatte, kam Mama auch schon mit einer Schüssel Kartoffeln und einer zweiten mit Grünkohl und Wurst.
Nach dem Essen deckten sie gemeinsam den Tisch ab, dann musste Mama die Küche aufräumen.
„Papa, spielst du mit mir?“, bat Riekje.
Doch Papa schüttelte den Kopf. „Du hast so eine feine Puppenstube bekommen, spiel doch selbst damit.“
Er nahm sein neues Buch und las.
Riekje setzte sich vor die Puppenstube. Warum gab es eigentlich nur ein Kind? Warum hatte Babypuppe keine Geschwister und keine Freunde?
Sie drehte sich zu Papa um, doch der las und bemerkte sie nicht. Sie stand auf und ging in die Küche.
„Mama, darf ich Tino holen?“
„Meinetwegen. Die sind sicher auch schon mit Essen fertig.“
In Hausschuhen hüpfte Riekje die Treppe hinunter und klingelte im ersten Stock. Tinos Mama öffnete.
„Frohe Weihnachten, Riekje“, sagte sie.
„Kann Tino zu mir kommen? Ich habe eine Puppenstube bekommen.“
Tino tauchte hinter seiner Mutter auf. „Und ich einen Roller, schau ihn dir an.“
Riekje folgte ihm und bewunderte seinen Roller und seine neuen Duplosteine. Sie fuhren im Flur Roller und bauten den Bauernhof auf. Dann gingen sie zu Riekje und spielten mit der Puppenstube, bis Mama und Papa meinten, es wäre Zeit schlafen zu gehen.
„Ihr könnt morgen weiterspielen.“
Tino versprach, gleich nach dem Frühstück zu kommen. Riekje freute sich, zu zweit macht spielen viel mehr Spaß.
 

hera

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Annette Paul, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von hera

Redakteur in diesem Forum
 

molly

Mitglied
Hall Annette,

auch ein herzliches Willkommen von mir. Deine Puppenstubengeschichte gefällt mir. Zwar können sich dort Kinder lange alleine verweilen, aber es macht eben mehr Spaß zu zweit. Das hast Du schön beschrieben.

Dass Mutter allein die Küche aufräumen muss, finde ich nicht sehr gerecht ;).

Hier nur ein kleiner Druckfehler: Ja, im Schrankstanden

Viele Grüße

molly
 

Annette Paul

Mitglied
„Oh, ein Puppenhaus.“ Riekje entdeckte es als erstes, als sie in die geschmückte Weihnachtsstube ging. Unter dem mit bunten Glaskugeln, silbernen Sternen und elektrischen Lichtern geschmückten Weihnachtsbaum stand das Puppenhaus. Genauso eins, wie sie sich gewünscht hatte. Eine Weile beschäftigte sie sich damit, bevor sie die anderen Päckchen auspackte. Da gab es eine Puppe von Oma und einen Teddy von Onkel Claas. Zwei Bilderbücher vom Weihnachtsmann, langweilige Socken und Pullis, einen bunten Teller mit Nüssen, Orangen, Äpfeln und Schokokringel.
Anschließend spielte sie wieder mit der Puppenstube. Sie ließ Mamapuppe und Papapuppe und Babypuppe im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen und fernsehen. Dann ging Papapuppe in die Küche und kochte Kaffee. Ja, im Schrank standen sogar Teller, Tassen und eine Kaffeekanne.
Babypuppe ging in ihr Kinderzimmer und spielte auf dem Fußboden, bevor Mamapuppe und Papapuppe im Schlafzimmer schlafen gingen.
„Das ist langweilig“, murrte Riekje. „Spiel mit mir“, forderte sie ihre Mutter auf.
„Oh, ich habe zu tun, wir essen gleich“, sagte Mama.
Riekje ging zu Papa. „Spiel mit mir.“
„Jetzt nicht. Ich muss erst einmal Mamas neue Mikrowelle in Gang setzen.“ Er saß mit der Gebrauchsanweisung auf dem Sofa und las.
„Riekje, du kannst mir beim Tischdecken helfen“, rief Mama.
Und Riekje stellte die guten Teller auf den Tisch, legte Messer und Gabel dazu. Mama verteilte Gläser und drückte Riekje Servietten in die Hand.
„Falte sie und leg sie dann auf die Teller.“
Sorgfältig faltete Riekje sie einmal quer. Und als sie jedem eine Serviette hingelegt hatte, kam Mama auch schon mit einer Schüssel Kartoffeln und einer zweiten mit Grünkohl und Wurst.
Nach dem Essen deckten sie gemeinsam den Tisch ab, dann musste Mama die Küche aufräumen.
„Papa, spielst du mit mir?“, bat Riekje.
Doch Papa schüttelte den Kopf. „Du hast so eine feine Puppenstube bekommen, spiel doch selbst damit.“
Er nahm sein neues Buch und las.
Riekje setzte sich vor die Puppenstube. Warum gab es eigentlich nur ein Kind? Warum hatte Babypuppe keine Geschwister und keine Freunde?
Sie drehte sich zu Papa um, doch der las und bemerkte sie nicht. Sie stand auf und ging in die Küche.
„Mama, darf ich Tino holen?“
„Meinetwegen. Die sind sicher auch schon mit Essen fertig.“
In Hausschuhen hüpfte Riekje die Treppe hinunter und klingelte im ersten Stock. Tinos Mama öffnete.
„Frohe Weihnachten, Riekje“, sagte sie.
„Kann Tino zu mir kommen? Ich habe eine Puppenstube bekommen.“
Tino tauchte hinter seiner Mutter auf. „Und ich einen Roller, schau ihn dir an.“
Riekje folgte ihm und bewunderte seinen Roller und seine neuen Duplosteine. Sie fuhren im Flur Roller und bauten den Bauernhof auf. Dann gingen sie zu Riekje und spielten mit der Puppenstube, bis Mama und Papa meinten, es wäre Zeit schlafen zu gehen.
„Ihr könnt morgen weiterspielen.“
Tino versprach, gleich nach dem Frühstück zu kommen. Riekje freute sich, zu zweit macht spielen viel mehr Spaß.
 

Annette Paul

Mitglied
Danke für deinen Kommentar, Molly. Den Fehler habe ich inzwischen behoben. Stimmt, die Arbeitsteilung ist wohl weniger politisch korrekt ...
 



 
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