ein tropfen

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Arcos

Mitglied
ich tropfte in die existenz
als klares wasser aus dem unsichtbaren

bahnte meinen weg in der furche
die für mich vorbestimmt war
durch höhen und tiefen
mal langsamer und mal schneller

auf meiner straße traf ich andere tropfen
manche gingen mit mir
manche waren vorgeeilt
und hinterließen ihre spuren
damit ich es leichter habe

staubkörnchen drangen in mich ein
trübten meine klarheit
schwammen unruhig hin und her
stürmten in meinem inneren
brachten mich aus meiner mitte

ich wurde schwerer und langsamer
bis ich mich eines tages
kaum noch bewegte
gefangen unter meiner last

die wolken brachen auf
sonnenstrahlen blendeten mich
spiegelten sich auf meiner oberfläche
erhitzten mein ganzes sein
bis ich langsam wieder verdunstete
und im unsichtbaren verschwand

was noch übrig blieb
waren die staubkörnchen
angehäuft an der stelle
wo ich in den himmel stieg
 

Arcos

Mitglied
Vielen herzlichen Dank liebe Ubertas für so einen tollen Kommentar und die Bewertung!
Habe mich sehr darüber gefreut :)
Liebe Grüße
Arcos
 

Perry

Mitglied
Hallo Arcos,
Du hast hier gekonnt den Kreislauf des Wasser mit dem des (menschlichen) Lebens verknüpft.
Beim Wassertropfen ist es leicht nachzuvollziehen, dass er nach dem Verdunsten als Regentropfen wieder auf die Erde fällt.
Bei der (menschlichen) Seele ist es schwieriger sich ihre Wiedergeburt vorzustellen, da braucht es vermutlich die passende Religion dazu. ;)
Ich möchte nur wiedergeboren werden, wenn Ich mich irgendwie an meine früheren Leben erinnern könnte.
Gern reflektiert und LG
Manfred
 

Arcos

Mitglied
Herzlichen Dank Manfred für das Lesen und Kommentieren. Freut mich sehr, dass es dir gefällt.
In der Tat sind da erstaunlich viele Parallelen zwischen den beiden Leben.
Sogar bis zum Ende…

Liebe Grüße
Arcos
 



 
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