Eine Ode vor dem Tode
Frisch verliebt sitzt Gottfried Richter
(seines Zeichens Blümchendichter)
dicht am See auf einer Wiese,
sucht die Muse, aber diese
lässt mal wieder auf sich warten.
So hat Gottfried schlechte Karten.
Stöhnend rauft er sich die lichten
Haare, denn das hehre Dichten
will ihm einfach nicht gelingen,
so verzweifelt auch sein Ringen.
Da hilft ihm kein Nasepolken,
auch kein Starren in die Wolken.
Tief gefurcht die schmale Stirne,
quält er seine Dichter-Birne.
Schneid‘ verzweifelte Grimassen.
Nein – die Worte woll’n nicht passen.
„Herzensschmerz auf Kerzenlicht!
Himmel-Arsch, das reimt sich nicht!“,
hört man Gottfried lauthals fluchen
und nach neuen Reimen suchen.
Denn er braucht den „Herzensschmerz“,
und so nimmt er „Licht der Kerz‘“.
Gottfried lächelt plötzlich heiter
und er bastelt eifrig weiter.
Endlich fällt ihm etwas ein
Ach – wie schön kann Dichten sein
Gottfried ist nun guter Dinge.
Sie wird staunen, seine Inge.
Lässt die Vöglein jubilieren
und die Blümlein aufmarschieren,
schreibt vom Sommer und von Wärme
und dass nur von ihr er schwärme.
Ganz vertieft in seine Ode
an sein Liebchen, das devote,
merkt er nichts von dem Gebrumm
der Insekten um ihn rum.
Erst als Mücken sich erfrechen
dreist auf Gottfried einzustechen
ist es mit der Reimerei
ein für allemal vorbei.
Diese Biester dreist und lästig
saugen gierig an ihm fest sich.
Und nun spürt er auch das Jucken
all der Stiche von den Mucken.
Er versucht durch wildes Schlagen,
die zu töten, die ihn plagen.
Er springt auf, dreht sich im Kreise
hüpft und tanzt in seltsam’ Weise.
Trampelt auf der Wies‘ umher…
Wespen mögen das nicht sehr.
Denn als Gottfried ungebeten
auf ihr heim'lig Nest getreten,
schwirren sie empor zu Hauf.
Nichts und niemand hält sie auf.
Stachel rein und Stachel raus!
Gottfried hält das nicht mehr aus.
Voller Schmerz und mit Gewimmer
sieht er doch ´nen Hoffnungsschimmer.
Schreiend rennt zum See er hin,
denn es kam ihm in den Sinn
die Erkenntnis (die nicht neu):
Wespen, die sind wasserscheu!
Da! Ein Steg! Im schnellen Lauf
rast er hin – nichts hält ihn auf!
Kühn im Kopfsprung hoch vom Brett
wirft er sich, dass er sich rett´
vor den Biestern. Aber ach!
Dieser See ist tückisch flach.
Obendrein noch tief verschlammt.
Gottfrieds Kopf fest eingerammt
gänzlich in den zähen Schlick.
Nein – da gibt es kein Zurück
Strampelt mit den Beinen heftig,
doch der Gottfried, der nicht kräftig,
schafft es nicht. Nein, er macht schlapp.
Der Modergrund – er wird sein Grab.
Epilog
Glockenblümchen-Zartgebimmel
leitet ihn zu Dichterhimmel.
Schon klopft er ans güldne Tor,
doch ein Wächter steht davor.
Nicht die nette Nachtigall
(die düst irgendwo durchs All)
Auch der coole Lapis Mond,
lieber seine Nerven schont.
Selbst der herzensgute Bernd
hat klammheimlich sich entfernt.
Zetrus hat nen neuen Büttel.
Der schwingt seinen Redak-Knüttel.
„Gottfried!“, dröhnt es – laut und barsch.
„Fahr zur Hölle – Los! Marsch, Marsch!“
Vorm Lyrik-Tor – im noblem Dress -
Inquisitor Jote S.
Frisch verliebt sitzt Gottfried Richter
(seines Zeichens Blümchendichter)
dicht am See auf einer Wiese,
sucht die Muse, aber diese
lässt mal wieder auf sich warten.
So hat Gottfried schlechte Karten.
Stöhnend rauft er sich die lichten
Haare, denn das hehre Dichten
will ihm einfach nicht gelingen,
so verzweifelt auch sein Ringen.
Da hilft ihm kein Nasepolken,
auch kein Starren in die Wolken.
Tief gefurcht die schmale Stirne,
quält er seine Dichter-Birne.
Schneid‘ verzweifelte Grimassen.
Nein – die Worte woll’n nicht passen.
„Herzensschmerz auf Kerzenlicht!
Himmel-Arsch, das reimt sich nicht!“,
hört man Gottfried lauthals fluchen
und nach neuen Reimen suchen.
Denn er braucht den „Herzensschmerz“,
und so nimmt er „Licht der Kerz‘“.
Gottfried lächelt plötzlich heiter
und er bastelt eifrig weiter.
Endlich fällt ihm etwas ein
Ach – wie schön kann Dichten sein
Gottfried ist nun guter Dinge.
Sie wird staunen, seine Inge.
Lässt die Vöglein jubilieren
und die Blümlein aufmarschieren,
schreibt vom Sommer und von Wärme
und dass nur von ihr er schwärme.
Ganz vertieft in seine Ode
an sein Liebchen, das devote,
merkt er nichts von dem Gebrumm
der Insekten um ihn rum.
Erst als Mücken sich erfrechen
dreist auf Gottfried einzustechen
ist es mit der Reimerei
ein für allemal vorbei.
Diese Biester dreist und lästig
saugen gierig an ihm fest sich.
Und nun spürt er auch das Jucken
all der Stiche von den Mucken.
Er versucht durch wildes Schlagen,
die zu töten, die ihn plagen.
Er springt auf, dreht sich im Kreise
hüpft und tanzt in seltsam’ Weise.
Trampelt auf der Wies‘ umher…
Wespen mögen das nicht sehr.
Denn als Gottfried ungebeten
auf ihr heim'lig Nest getreten,
schwirren sie empor zu Hauf.
Nichts und niemand hält sie auf.
Stachel rein und Stachel raus!
Gottfried hält das nicht mehr aus.
Voller Schmerz und mit Gewimmer
sieht er doch ´nen Hoffnungsschimmer.
Schreiend rennt zum See er hin,
denn es kam ihm in den Sinn
die Erkenntnis (die nicht neu):
Wespen, die sind wasserscheu!
Da! Ein Steg! Im schnellen Lauf
rast er hin – nichts hält ihn auf!
Kühn im Kopfsprung hoch vom Brett
wirft er sich, dass er sich rett´
vor den Biestern. Aber ach!
Dieser See ist tückisch flach.
Obendrein noch tief verschlammt.
Gottfrieds Kopf fest eingerammt
gänzlich in den zähen Schlick.
Nein – da gibt es kein Zurück
Strampelt mit den Beinen heftig,
doch der Gottfried, der nicht kräftig,
schafft es nicht. Nein, er macht schlapp.
Der Modergrund – er wird sein Grab.
Epilog
Glockenblümchen-Zartgebimmel
leitet ihn zu Dichterhimmel.
Schon klopft er ans güldne Tor,
doch ein Wächter steht davor.
Nicht die nette Nachtigall
(die düst irgendwo durchs All)
Auch der coole Lapis Mond,
lieber seine Nerven schont.
Selbst der herzensgute Bernd
hat klammheimlich sich entfernt.
Zetrus hat nen neuen Büttel.
Der schwingt seinen Redak-Knüttel.
„Gottfried!“, dröhnt es – laut und barsch.
„Fahr zur Hölle – Los! Marsch, Marsch!“
Vorm Lyrik-Tor – im noblem Dress -
Inquisitor Jote S.