Einst wollte ein Jüngling aus Hatten (Limerick, P18)

@ Wüstenrose: Im Originalgedicht bleibt die schöne übertreibende Mehrdeutigkeit, dass der Jüngling total weg war.

Hallo Bernd,

hier nochmal ein Vorschlag, in dem die Doppeldeutigkeit besser zum Ausdruck kommt:

Es wollte ein Jüngling aus Schweigen
den Staubsauger einmal besteigen.
Er drückte den Schalter,
schrie auf: "Mein Gott, Walter!"
Jetzt hört er die Engelchen geigen.


evtl. auch:
...
den Staubsauger "Kobold" (oder Staubsaugerkobold, Vorwerkschen "Kobold") besteigen

Ich denke, die Möglichkeiten mit dem Hatten-Reim sind jetzt weitgehend ausgeschöpft. Mit neuen Endreimen ergeben sich vielleicht noch bessere Varianten.

@Rhea: Stimmt, die Wendung mit "Verwalter" kannte ich nicht. Die Frage ist jetzt, ob "mein Gott, Walter" wirklich einen größeren Bekanntheitsgrad hat, denn nur so wirkt der Gag.

Liebe Grüße
Claudia

Hallo Bernd, Hallo Claudia,

ja, der Aspekt, dass "unser Akteur" dann total weg ist, hat auch was.
Meine persönliche Leseerfahrung: die Schatten-Pointe ergab so ein Schmunzeln auf den zweiten Blick.
Die Kastrations-Pointe wirkte unmittelbarer, ich musste loslachen!
Gibt es in dieser Hinsicht auch Theoretisches? Soll die Pointe am besten immer gleich krachen? Ist auch feine Ironie willkommen? Ich nehme an, es gibt keine eindeutige Antwort und unter den "klassischen Limericks" (die ich auch nicht kenne) führen viele Wege zum Erfolg?

lg wüstenrose

Hallo Wüstenrose,

am wichtigsten ist m.E. der Überraschungseffekt in Zeile 5, und die geschickte Hinführung zu dieser Pointe. Das haben beide Varianten. Ich würde sagen, die Kastrationsversion ist eher die alberne Form, während Bernds Doppeldeutigkeit weniger zum Lachen, aber mehr Limerick ist.

Liebe Grüße
Claudia

Ich musste mir dafür "mein Gott, Walther" erstmal ergoogeln

Keine Ahnung, was bekannter ist...