Genau bei diesem letzten Satz kam ich auch ins Grübeln.
Ich will damit den Zustand der Isolation noch einmal verstärken. Mal sehen, ob es noch andere Meinungen dazu gibt.
Hallo Manfred,
gern schließe ich mich beiden Vorrednern an: Dein Gedicht gewinnt durch die Änderung deutlich. Es bleibt offener in der Aussage, sogar ein wenig geheimnisvoll, lässt dem Leser Spielraum und ist nun - einfach gut.
dass Du das Lyri völlig draußen lässt und sogar den Brief "sich selbst" schreiben lässt (beziehungsweise eben nicht) erhöht noch die überaus traurige Aussage dieses Textes. Da hast Du ein gutes Stilmittel gefunden, um Deinen Empfindungen und Sichtweisen Ausdruck zu verleihen.
Hast du dich schon mal mit Gedichten von Ulla Hahn beschäftigt?
Ich glaube, die wären genau das Richtige für dich. Texte, von denen du lernen könntest.
Sie macht nämlich Sachen, wie das Weglassen des Unwichtigen in Kurzsätzen und spart dabei Worte ein. Man nennt das Ellipsen.
Eine Sonderform ist die Figur des Zeugmas:
...
Dann
stellt siche Erregung ein und
das Taxi nach Moabit
...
die Traurigkeit ist in eine aufbrechende, lebendige Energie aufgehoben (im 3-fachen Sinne). Da bleibt innere Souveränität und Klarheit, die nichts beschönigt und sprachlich ganz schlicht umgangssprachlich daher kommt. Gekonnt! Ja, das lässt an Ulla Hahn denken.
Herzlichen Gruß, Jutta