kleine Zwischenbemerkung ;-)
malenden zunft, welche für mich die wahre, ursprüngliche kunst darstellt, da sie die bilder direkt vermittelt, während die lyrik den umweg über die abstrakten worte beschreiten muss.
Hier möchte ich mit Cezanne folgendes einwenden: "Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein guter, empfindlicher, komplizierter, besonders im Vergleich zu den anderen Menschen. Aber wenn er dazwischenkommt, wenn er es wagt, der Erbärmliche, sich willentlich einzumischen in den Übersetzungsvorgang, dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig."
Auch wenn ich selbst nicht male, kann ich mir gut vorstellen, dass auch Malern daran gelegen sein wird, das was vor ihrem geistigen Auge steht, mittels Farben und Formen auszudrücken: seien es nun Empfindungen, Stimmungen, Gedanken oder Botschaften, die - wie bei Autoren - zu Papier gebracht werden müssen. Es handelt sich also lediglich um eine andere Form von Vermittlung/ Abbildung.
Kein Betrachter und kein Leser wird je dasselbe* sehen (bzw. denken oder fühlen), was einem Maler oder Autoren während der Entstehung seines Werkes vor Augen stand. Es kann also meiner Meinung nach eigentlich keine mediale Hierarchie in der Kunst existieren. Vieles schon wäre erträglicher, wenn die Autoren/ Künstler so ursprünglich, wahrhaftig und authentisch wären, wie die Werke, die sie uns als solche "verkaufen" wollen ;-)
Grüße Martin
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* Anm.: Wohl eher ein philosophischer Aspekt: "Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen." Heraklit