Lieber Revilo
Zugegeben, man muß diesmal nicht um ganz so viele Ecken denken. Trotzdem läßt es zum Beispiel offen, ob es die Erinnerung ist, die Lyri hat, oder ob es die ist, die es sich für jemand Anderen wünscht.
Ich habe es bewußt sehr kurz gehalten, sozusagen auf die wesentlichen Worte beschränkt, um die Kernfrage des Gedichts herauszuarbeiten: Was ist das Wesentliche? (in der eigenen Erinnerung? in der Kindererziehung? im Leben?)
Wenn diese Fragen bei Dir nicht zünden, ist es vielleicht kein sehr dringendes Thema in Deinem Leben. Sprachlich mag es auf das absolut Notwendige reduziert sein, auf der Gefühlsebene zeigt es eine Entscheidung nach langem Kampf, Zweifel, Spagat zwischen Ideal und Möglichkeit, das Lernen aus der Erfahrung am eigenen Leib. Das sehe ich nicht als flach.
Ich erinnere mich noch, als Extremverdichtungen in der LL verpönt waren, selbst Haiku und Elfchen. "Nicht lyrisch" wurde geurteilt und die kurzen Texte verschwanden in die Fingerübungen. Das hat sich glücklicherweise mittlerweile geändert.
Danke, daß Du hier vorbei gesehen hast
Liebe Grüße
Thylda