tautolog homonymisch = homonym tautologisch
Dankeschön, Morgenklee, für Wertung, Anmerkung und die Frage - Antwort: ich improvisiere und überarbeite dann. Das ist unprofessionell, da ein guter Lustigeverseschreiber zuerst die Pointe entwickelt und dann die Entwicklung dahin vor-baut. Bei Limericks ist das absolut notwendig.
Aber ich bin nicht so lustig, ich liebe verführerische
Schönheit mehr als das allen überlegene
Witzige. Genau genommen mag ich witzige Lyrik nur, wenn sie so intelligent-kurz-heftig verdichtet ist wie bei Robert Gernhardt. Das heißt: Ich bewundere die sprachliche Klugheit seiner Verse mehr als seine Scherze. Und bei seinen Scherzen besonders die immer zitierbaren Sentenzen, z.B.
Mein Gott ist das beziehungsreich
Ich glaub ich übergeb mich gleich
denn darin ist eine ganze Ästhetik-Theorie in einen Zweizeiler gefaßt. Und die ist so ernst, daß es den Kunst- und Literaturkritikern richtig wehtuen kann. Gernhardt hat auch (
ernstzunehmende) Vorlesungen darüber gehalten, wie Gedichte zu schreiben sind.
Aber ich bin kein Gernhardt-Student. Philologie ist meine Berufskrankheit, da wird der Gegenpol dieses Magnetfeldes wichtig: Der Flow der Verse, die Musikalität, das melodische Schwingen der Gedanken, der Bilder, der Klangsilben und vielleicht Überraschungen. Also das, was (auch für beethovensch und brahmsisch konstruierende Komponisten) "aus der Lameng" hervorspringt. Der schwer in Worte zu fassende ästhetische Reiz.
Danke Tula, für die Frage.
Die von Dir zitierte Strophe setzt Verzeichnisse mit Gleichnissen gleich. Die "schmelzenden schwänze" sind Objekt innerhalb eines Relativsatzes, der sich auf "fließende süße" zurückbezieht, und die ist nur Genetiv, abhängig von "verzeichnisse".
Nun kann man fragen, was in diesen Verzeichnissen denn verzeichnet wird, daß sie mit den Gleichnissen dann gleichgesetzt werden. Sieht wie das Tagebuch von Werwardasnoch aus, wo alle Orgasmen katalogisiert werden, die dieser Fuchs hatte, sei es beim Sägen, sei es beim stilleren Schlafen, mit sich selbst oder mit einer Füchsin.
Oder hammer schon wieder die narzistische Dichtungsreflexion des reflexiven Dichters? Die selbstverliebte Selbstbezüglichkeit? (Nicht schon wieder ... dann schon lieber ausgefuchste Sägearbeiten) - -
grusz, hansz