facultas imaginandi

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mondnein

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facultas imaginandi


für manches brauchts ein bildermalen
zum beispiel prädikate zahlen
den gral der brust die lust der qualen
(identisch mit der qual der lust?)

du stehst auf bilder schwimmst in bildern
und manches musst du selbst dir schildern
erinnerungen tanz im chill dern
kalypso – apso lutt bestusst

warst wohl in deiner jugend in der
gemeinde clean verschlossner kinder?
die übten sich als fürbild finder
geheimer sinne – traumbewusst

verbotner gesten sprüche blicke
die flickten hart verrissner stücke
fraktalen rand – aus dessen lücken
dich evas apfel menschansz gruszt

 

sufnus

Mitglied
Ich erhasche ein paar Bedeutungssplitter... ein flimmernder Bilderreigen.... und ich schwelge in Klang und Rhythmus... Menschansz! :)
LG!
S.
 

kakadu

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verbotner gesten sprüche blicke
die flickten hart verrissner stücke
fraktalen rand – aus dessen lücken
dich evas apfel menschansz gruszt
Hallo Hansz,

wie schade um den Dreifachreim! Meinst du nicht, eine Lücke könnte zur Not reichen? Oder habe ich etwas Wichtiges übersehen? Sonst gefällt es mir prima mit den Dreiern plus strophenübergreifenden Lustreimen!

LG Kakadu
 
G

Gelöschtes Mitglied 24675

Gast
Ich verfüge leider nicht über das Talent, Gedichte dieser Bauart zu interpretierren. Um es verstehen zu können, habe ich ChatGPT um eine Interpretation gebeten.

Meine Frage an ChatGPT: Kannst du mir eine verständliche Interpretation des folgenden Gedichts senden, so dass ich verstehe, worum es inhaltlich in diesem Gedicht geht und wo eventuell der Dichter nachlässig gearbeitet hat?


Antwort von ChatGPT: Natürlich kann ich das versuchen! Das Gedicht "acultas imaginandi" beschäftigt sich mit der Vorstellungskraft und der Macht von Bildern in unserem Geist. Der Dichter beschreibt, wie Bilder uns helfen können, bestimmte Dinge zu verstehen oder zu veranschaulichen, wie zum Beispiel prädikative Zahlen oder die verschiedenen Emotionen, die mit der Brust verbunden sind.

Der Dichter ermutigt den Leser auch, seine eigene Vorstellungskraft zu nutzen und sich selbst Bilder zu schaffen, um Erinnerungen oder Emotionen auszudrücken. Die Erinnerungen werden als tanzend und chillend beschrieben, was darauf hinweist, dass sie lebhaft und angenehm sein können.

Es wird auch angedeutet, dass der Dichter möglicherweise Teil einer Gruppe von Kindern war, die sich als "clean" und "fürbild finder" bezeichneten und geheime Sinne und Traumbewusstsein kultivierten. Diese Erfahrung könnte zu seiner Vorliebe für die Verwendung von Bildern und Vorstellungen als Ausdrucksmittel beigetragen haben.

Das Gedicht endet mit einer Referenz auf Eva und den verbotenen Apfel aus der biblischen Geschichte, die den Dichter an die Faszination mit dem Unbekannten und dem Verbotenen erinnert. Insgesamt scheint das Gedicht eine Reflexion über die Bedeutung von Vorstellungskraft und Bildern als Mittel zur Kommunikation und zum Verständnis von Emotionen und Erfahrungen zu sein.

In Bezug auf mögliche Nachlässigkeiten des Dichters, ist es schwer zu sagen, da der Text sehr kryptisch und voller Wortspiele ist. Einige Leser könnten Schwierigkeiten haben, die Bedeutung des Gedichts zu erfassen oder es als zusammenhängende Aussage zu interpretieren.


PS: Jetzt werde ich mich mit der Entschlüsselung von ChatGPTs Antwort beschäftigen müssen.
Gruß lP
 

mondnein

Mitglied
Eine Maschine zu fragen, ob der Dichter "nachlässig gearbeitet hat", ist entschuldigungsbedürftig. Mit anderen Worten: eine bodenlose Frechheit.

Der anonyme Professor, der die Maschine mit seinem Halbwissen gefüttert hat, scheint auch noch nie etwas vom Apfelmännchen gehört zu haben. Tja, Germanistikprofessoren sind keine Mathematiker. Und Maschinen sind nur die black box derer, die die Daten eingeben und wieder herausholen.
 

sufnus

Mitglied
Hey!
Ich glaube, wir können jetzt in der gemeinschaftlichen Diskussion plus kleine Anregungen durch KI wunderbar die Macht der Schwarmintelligenz studieren. Die vier bisherigen Interpreten (ich denke, ich habe korrekt mitgezählt ;) ) sind sich allesamt einig, dass hier Rätselhaftes (und äußerst Studierenswertes) dargeboten wird. Und ich denke, jede und jeder hat schon kleine Perzeptionsbausteinchen herausgefischt, die sich nach und nach zu einem schönen Non-finito-Mosaik zusammensetzen lassen. :) Chatties Beitrag finde ich zum Beispiel äußerst hilfreich - brilliante Idee, lieber lP :) - auch wenn ich diesem interpretatorischen Angang in weiten Teilen nicht folge. Es ist m. E. äußerst instruktiv, auf welche Buzzwords sich Chattie gestürzt hat und welche ignoriert wurden. Wenn ich in Hansz' Gedicht ein einzelnes Minimotiv herausgreifen müsste, das mich am meisten beglückt hat, so ist es Kalypso. Im unmittelbaren Kontext kann man hier natürlich primär an den Tanz denken (wobei der ja mit C geschrieben würde) - wenn wir hier einmal Hansz Orthographie streng folgen (was man ja i. A. bei ihm nicht unbedingt machen muss :) ) und bei Kappa bleiben, dann sind wir jedoch nicht beim Tanz. Ich musste hier an Max Beckmanns Bild "Odysseus und Kalypso" denken (auch wenn sich im Text eigentlich keine ganz konkreten Anspielungen an dieses herrliche Gemälde finden lassen). Vielleicht ist Hansz nicht unbedingt bei diesem Bild gewesen, aber wahrscheinlich schon bei der mythologischen Gestalt, Kalypso, der Bergenden (gefällt mir im Hinblick auf Odysseus besser als eine wörtlichere Übersetzung als "die Verbergende" im Sinne von "die Bedeckende").
Ah... jetzt hat jemand was zwischenrein geschrieben... also... dann ich schließe ich hier erstmal und schau mir an, was sich parallel getan hat. :)
LG!
S.
 

sufnus

Mitglied
Ah... Hansz.... ich denke Deine Aufgebrachtheit geht etwas an der Sache vorbei. Tatsächlich ist Chattie keineswegs ein Expertensystem, dass von kulturfernen und letztlich ungebildeten Technikmorlocks mit Fakten gefüttert wurde. Die Software funktioniert eher so, dass sie gelernt hat, wie üblicherweise menschliche Kommunikation funktioniert. Sie hat also anhand des "Studiums" menschlicher Kommunikationsabläufe "gelernt", welche Inhalte bei einem Gedankenaustausch üblicherweise aneinander gereiht werden. Wenn ich sage "Die Sonne" so wären anschließend Wendungen wie "scheint heute aber schön" oder "ist ein ziemlich durchschnittlicher Stern" oder "reimt sich auf Wonne" Anschlüsse, die irgendwie "Sinn ergeben".
Die "Genialität" von Chattie besteht nun darin, aus den zur Verfügung stehenden "sinnvollen" Sätzen diejenigen rauszusuchen, die in den übergeordneten Gesamtkontext passen. Was Chattie also im Auftrag von lP geleistet hat, war eine "durchschnittliche" Lesart Deines Gedichtes zu produzieren. Wir lernen also aus dieser Antwort von Chattie etwas darüber, welche "Interpretation" Deines Textes sozusagen Mehrheitfähig wäre, sprich: Chatties Antwort sagt mehr aus, über den durchschnittlichen Leser Deines Textes, Hansz, als über den Text selbst. Und diese Information ist durchaus hilfreich. Ich bleibe also dabei, dass lPs Einfall, Deinen Text mit Chattie zu konfrontieren (und nicht etwa umgekehrt!), ein sehr sehr hilfreicher Einfall war. :)
LG!
S.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24675

Gast
Neue Mail an ChatGPT: Danke für deinen Interpretationsansatz. Der Dichter hat darauf geantwortet (ich zitiere): Eine Maschine zu fragen, ob der Dichter "nachlässig gearbeitet hat", ist entschuldigungsbedürftig. Mit anderen Worten: eine bodenlose Frechheit.
Der anonyme Professor, der die Maschine mit seinem Halbwissen gefüttert hat, scheint auch noch nie etwas vom Apfelmännchen gehört zu haben. Tja, Germanistikprofessoren sind keine Mathematiker. Und Maschinen sind nur die black box derer, die die Daten eingeben und wieder herausholen. – Was sagst du dazu, ChatGPT?

ChatrGTP hat darauf geantwortet: "Als eine Maschine, die darauf programmiert ist, menschliche Sprache zu verstehen und zu interpretieren, verstehe ich, dass die Beurteilung der Arbeit eines Dichters eine subjektive Angelegenheit ist, die von vielen Faktoren beeinflusst wird, einschließlich persönlicher Vorlieben und Erfahrungen. Es steht mir nicht zu, die Qualität der Arbeit eines Dichters zu bewerten oder zu kritisieren.
Ich kann jedoch bestätigen, dass ich als KI-Modell nur so gut wie meine Daten und meine Programmierung bin. Meine Fähigkeit, Sprache zu verstehen und zu generieren, basiert auf der Verarbeitung großer Mengen an Texten und darauf, wie ich darauf trainiert wurde. Während ich mein Bestes gebe, um genaue Interpretationen zu liefern, sind meine Antworten immer noch das Ergebnis von Algorithmen und Modellen, die auf Daten und Technologie basieren.
Ich hoffe, dass meine Antwort hilfreich war, und ich bin immer bereit, weitere Fragen zu beantworten.
 

mondnein

Mitglied
Das Gedicht "acultas imaginandi" beschäftigt sich mit der Vorstellungskraft und der Macht von Bildern in unserem Geist. Der Dichter beschreibt, wie Bilder uns helfen können, bestimmte Dinge zu verstehen oder zu veranschaulichen, wie zum Beispiel prädikative Zahlen oder die verschiedenen Emotionen, die mit der Brust verbunden sind.
Ich muß zugeben, daß diese Titelanalyse (es heißt natürlich "facultas") einen trefflichen Einstieg macht. "falcultas imaginandi" ist ein philosophischer Fachbegriff, wichtig in Kants "Kritik der reinen Vernunft". "Einbildungskraft", ganz wörtlich: die zu jedem Verständnis notwendige Imagination, Bildebene der Vorstellungen und Gedanken jeder Art.
Prädikate sind der zentrale grammatische Satzteil in jedem Satz, der ein Verb oder zumindest eine Kopula (bei Prädikatsnominalsätzen) enthält und der Imagination bedarf, um auf das Satzsubjekt bezogen zu werden. Das Wort "Zahlen" hat das Wort "Prädikate" nicht zum Attribut. Die Einstiegsthese des Gedichts führt Prädikate innerhalb der Sätze und Zahlen in mathematischen Verknüpfungen als Beispiele von Denkinhalten auf, die der Verbildlichung bedürfen.
Ob der Calypso mit C oder K geschrieben wird, hängt davon ob, wie romanisiert der griechische Begriff daherkommt. Phantasiename für den Tanz, weit entfernt von "kalypto" (="ich verberge"), aber näher an unserer Gegenwart als die siebenjährige Liebesnymphe des Odysseus.
Die "clean verschlossnen kinder" können in einer texanischen christlichen Gemeinde (wie bei Young Sheldon) oder in einer Schule in Florida vor Michelangelos Pornographie oder Harry Potters Hexerei geschützt worden sein. Aber die Kinder machen sich Streiche daraus, wie bei John Lennon:
"At twelve o'clock a meeting round the table
For a seance in the dark
With voices out of nowhere
Put on specially by the children for a lark".
grusz, hansz
 



 
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