Fantasy-Bücher

Hallo Freunde der Fantasy!

Der dritte Teil von Herr der Ringe steht uns ja langsam bevor und erinnert mich an eine Frage, die ich mal stellen wollte.

Fantasy ist ja im Moment sehr "IN" und eigentlich bin ich auch ein Fantasy-Liebhaber.
Aber...
Irgendwie habe ich den Eindruck, außer Endloszyklen und historischen Ritterromanen kommt wenig Lesenswertes in diesem Genre.

Daher kann jemand neben den ganzen HDR-Adaptionen und den oben genannten Romanen irgend etwas Lesenswertes empfehlen?

Bis bald,
Michael
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Michael,

Fantasy ist ein sehr interessantes Gebiet. Leider ist der Leserkreis in Deutschland zu klein, dadurch veröffentlichen die grossen Verlage fast nur noch grosse Serien.
Und es gibt wohl in keinem anderen Genre derartig lange Serien, ausser vielleicht im Geschwisterkind SF.

Hab mal mein Regal durchforstet:

Eine der besten Serien, obwohl es eher Einzelromane sind, ist für mich "Erdsee" von Ursula K. Le Guin.

Sehr blutrünstig, aber gut geschrieben ist "Das Schwert der Wahrheit" von Terry Goodkind.

Tolkien-nah und einfach gute Unterhaltung ist die gesamte Shannara-Serie von Terry Brooks. Ähnliches lässt sich über die Forgotten Realms Werke von R. A. Salvatore sagen, da sind Zwerge noch Zwerge!

Etwas schwerer zu lesen sind hingegen "Elric von Melniboné" von Moorcock oder "Amber" von Zelazny.

Sehr lang, mit Längen aber auch gut ist "Das Rad der Zeit".
Falls Du mal einen Mädchennamen brauchst, findest Du hier bestimmt mehr als tausend. Ich hoffe inständig, das Ende dieser Serie lesen zu können, irgendwann mal.

Auf der satirisches Seite muss man natürlich die Scheibenwelt nennen, hier ist jeder Roman auch einzeln zu lesen. Der Bannsänger von Alan Dean Foster überrascht hier ebenso mit jeder Menge Witz.

Mein Alltimefavorite ist natürlich immer Alexander Wolkows grandioses Fantasy-Abenteuer für Kinder, hier ganz besonders "Die sieben unterirdischen Könige". Das führt natürlich zu "Alice im Wunderland".

Aus der Kiste der ungewöhnlichen Romane, die eigentlich auch schon Fantasy sind, kann ich noch "Die Zaubermenagerie" von Margraf/Lewin und natürlich noch einen "Ritterroman" empfehlen, nämlich "Federico" von Waltraud Lewin.

Wenn Du aber etwas wirklich gutes lesen willst, dann hier meinen Knüller der letzten Jahre:
"Perdido Street Station" von China Miéville. Muss man gelesen haben!

Hoffe, es war etwas Neues für Dich dabei.

cu
lap,
der Dir vom Herrn der Ringe dringend abrät, die rauchen da eindeutig zuviel
 

Rainer

Mitglied
da lapismont es gewagt hat, die gute alte waltraud lewin auszugraben: schließe mich der empfehlung betreffs "federico" (wieso is`n das ein ritterroman? tsstsstss, die jugend :))
und vor allem dem fantasy-ähnlichen "die zaubermenagerie" an.
eigentlich alles von der lewin (ist aber nicht unbedingt fantasy).

viele grüße

rainer (*fürchte mich noch immer vor den hybriden menagerieviechern*)
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, Michael Schmidt

Mein Fantasy-Favorit der letzten Zeit war "Sirib, meine Königin" von Karen-Susan Fessel. Sie entwirft darin eine Welt, in der sämtliche (patriarchalischen) Gesellschafts-Strukturen umgewälzt wurden. Eine Leseprobe findest du auf der Homepage des Konkursbuchverlags. Es könnte allerdings sein, dass dir die dargestellten Verhältnisse doch ein wenig zu hart sind. Aber Fantasy -Welt ist eben nicht nur Mittelerde. ;)

Schöne Grüße von blaustrumpf
 
Hallo blaustrumpf,

nö, genau so etwas suche ich nicht. Ich dachte an was unterhaltsames, die ganze Frauenfantasy ist mir eigentlich zu zäh.

Hallo lapismont,

Erdsee habe ich gelesen und hat mir ganz gut gefallen, ist aber halt eher so eine Märchen/Historien-Frauenfantasy, siehe meine Antwort zu blaustrumpf.
Elric hat mir sehr gut gefallen, nur schgade, dass Moorcock sein Universum so flexibel handhabt.
Wie sieht es den mit China Miéville aus ( dachte der schreibt SF, ist doch ein Mann, oder? ), wie schreibt der? Worum geht es in dem Buch ( oder Zyklus )?
Herr der Ringe fand ich auch für die Füße, und da war ich noch Raucher!!!
Und die Sache mit Terry Goodkind. Erzähl mal, blutrünstig? Wie sehr? Worum geht es da?

Michael
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Michael,

Erdsee ...ist aber halt eher so eine Märchen/Historien-Frauenfantasy
Wenn Du "Erdsee" schon so einordnest, ist Darkover wohl erst recht nix für Dich?

Wie sieht es den mit China Miéville aus ( dachte der schreibt SF, ist doch ein Mann, oder? ), wie schreibt der? Worum geht es in dem Buch ( oder Zyklus )?
Er ist ein Mann und man könnte es auch SF nennen. Letztendlich geht es um eine der lebendigsten und buntesten Städte, von denen ich bisher las. Ein Erfinder lässt in der Absicht Gutes zu tun, Monster auf diese Stadt los und versucht dann die Stadt und ihre Menschen zu retten, natürlich auch, um am Leben zu bleiben und seine Freundin zu befreien.
Die Figuren sind sehr liebevoll und detailiert beschrieben, die in Deutschland auf zwei Bücher verteilte Geschichte stürzt sich in einen Bilderrausch, erfindet derartig viele neue Lebensweisen, das es ein Genuss ist, das Buch zu lesen.

Und die Sache mit Terry Goodkind. Erzähl mal, blutrünstig? Wie sehr? Worum geht es da?
Die Geschichte klingt banal:
Junge trifft Frau mit Zauberkräften. Erkennt seine Bestimmung, das Böse zu vertreiben um herauszufinden, das er ein Teil davon ist.
Star Wars mäßig.
Allerdings wirklich gut geschrieben. Leider für mich zu realistisch. Etwas zu viele Vergewaltigungen.

cu
lap
 
Hallo lap,

Marion Zimmer Bradley finde ich eigentlich gut, die schreibt meistens wirklich fesselnd. Aber vielleicht sollte ich Darkover einfach mal versuchen.

Habe nur meine Bedenken gegen "unwirkliche Fantasy". Bei Piers Anthonys Titanentrilogie war es ja auch eine "Nach-dem-Nuklearschlag"-Fantasy. Ich habe da immer ein klein wenig bedenken wegen der Glaubwürdigkeit.
Beispiel:
"Die Tochter der Drachen" von Wolfgang Hohlbein ist ein wirklich hervorragender Fantasy-Roman, bewegend, real, zum Träumen anregend, eine Menge Acction, etc., alles was das Männerherz wünscht.
Auch die Fortsetzung "Der Thron der Libelle" fängt absolut spitzenmäßig an.
Und mitten im Buch wird es eine SF-Geschichte, das übliche Szenario, irgendwelche Laserwaffen tauchen plötzlich auf, bla bla bla.

Daher dachte ich irgendwas in Richtung "Schwert und Magie" oder "1000 und eine Nacht"!

Michael
 
Apropos SF : Ich lese gerade "Freitag" von Robert A. Heinlein, echt empfehlenswert!

Ja, die HDR-Filme fand ich klasse. Das Buch weniger, halt ziemlich langatmig. Na ja, war bestimmt für seine Zeit ein interessantes Buch...
Und ich gehöre wohl zu der Minderheit, die noch keinen Potter gelesen hat.

Ich habe aber Sinbad gesehen, so ein Stoff als Buch wäre jetzt genau das Richtige für mich. Ein Abenteuerroman halt.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Michael,

eines der besten Abenteuerbücher ist für mich immer noch
"Die Kinder des Kapitän Grant".

Der Herr der Ringe ist schon ein recht großes Buch. Es braucht viel Zeit zum Lesen. Jedesmal, wenn ich es lese, ist es wie Herbst in der Zeit.
Man kann das auch langatmig nennen.
:D

Wenn ich Rad der Zeit 28 zu Ende gelesen habe, werde ich das andere langatmige Buch (Moby Dick) weiterlesen. ;)

cu
lap
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, Michael Schmidt

Na gut, dann eben "Tolkien light": Jerry Nichols "Urshurak". Das gibt es antiquarisch, sogar mit bunten Bildern der Gebrüder Hildebrandt.

Schöne Grüße von blaustrumpf
 
F

Franktireur

Gast
Jetzt kann ich nicht mehr anders...

Ich amüsiere mich köstlich. Was doch aus der simplen Frage nach Buchempfehlungen so alles werden kann.

Tröste Dich, Michael - auch ich habe noch nie ein Harry-Potter-Buch gelesen, ich habe mal in einem geblättert, ich fand den Stil grauenhaft.
Nebel von Avalon war klasse - danach begann mich Zimmer-Bradley aber bereits zu langweilen.
Herr der Ringe, oh Schmach, ich gebs zu - hab ich auch nie gelesen, aber die Filme gefallen mir.
Die Zyklen schrecken mich eher ab, Endlossachen, wie Endlosserien früher im TV (ich hab glücklicherweise kein TV mehr).
Ich lese lieber gute Märchen als schlechte Fantasy, aber ich lese nur selten Märchen.
Und dann diese Unterscheidungen zwischen Fantasy/SF/Horror/Mystik etc. - ich habe festgestellt, daß die meisten Sachen, die ich mag, genau diese "Genres" meist durchbrechen. Seltsamerweise? Oder eher eine Konsequenz?

Empfehlungen? Hab ich zwar, aber sind ältere Bücher:

Tiptree, die Kurzgeschichten (ja ja, ist SF, ich weiß) und ihr einziger Roman "Die Feuerschneise".
Dann Ecos Pendel, für mich echt gute Fantasy mit allem Drum und Dran (vielleicht verstehe ich einfach was anderes unter Fantasy als die anderen. In dem Zuge fällt mir noch "Der Fall des Baumeisters" ein von Peter Ackroyd (wird eigentlich öfter als Horrorroman bezeichnet, was ich völlig blödsinnig finde).

Ich hab jetzt u.a. auch deshalb gepostet, damit ich benachrichtigt werde, wenn hier ein neuer Beitrag kommt...
:)
 
So Ralf,

wehe der Falter ist nichts, ich habe ihn jetzt nämlich bestellt ( über den Sponsor-Link ). Tolle Sache, es sind zwei Bücher, ich hoffe, es sind nicht zuviele Längen dabei. Eigentlich wollte ich es ja nicht, aber ich werde es mal lesen. China, jaja...

Ich habe ja den ersten Band von Otherland gelesen und habe mich echt verarscht gefühlt. Ohne Ende Seiten und am Ende heißt es : Vergiß das Buch, es fängt erst mit dem nächsten an. Ich meine, es war ja echt gut geschrieben, fesselnd und soweiter, aber das Ende war ja wirklich...also...
Und das ganze noch dreimal?

Habe mir auch gleich Lord Gamma von Michael Marrak mitbestellt. Kennt jemand das Buch?

Und hat jemand Elfenfeuer von Monika Felten gelesen und kann etwas zu dem Buch sagen?

Bis bald,
Michael
 

Nina H.

Mitglied
Lord Gamma - auch ein Buch, das ich mir unbedingt mal besorgen will. Ich habe nämlich ein anderes Buch von Michael Marrak gelesen, nämlich "Imagon". Es hat als Hintergrund Lovecrafts "Berge des Wahnsinns", aber es davon nur inspiriert, der Autor hat seinen eigenen (übrigens sehr mitreißenden Stil), gute Ideen, überzeugende Charaktere und was mich besonders erstaunt hat, ist, daß es von den wissenschaftlichen Hintergründen her Hand und Fuß hat.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Michael,

Otherland ist wirklich recht lang.
:)
Hab Band 4 zwar immer noch nicht gelesen, aber zumindest Band 2 könntest Du Dir noch antun.

Mich hat übrigens noch ein anderer Klassiker in letzter Zeit beeindruckt: Ender.
Zwar SF, aber wirklich gut.

Du liest Dich jetzt durch die deutschen Preisträger?

Viel Spass mit den Faltern!

Welche Fantasy kannst Du den eigentlich empfehlen?

cu
lap
 
Hallo Ralf,

nein, ich lese mich nicht durch die Preisträger. Aber den Marrak wollte ich lesen, der Klappentext hat sich interessant angehört.

Meine Fantasy-Lieblinge :
Kane von Karl E. Wagner

Dann noch "Diebeswelt", die ersten Bände von Xanth / Piers Anthony, Elric fand ich auch gut. Sehr lesenswert fand ich Carl Scherell "Ritter der Unterwelt". Und natürlich "Die Heldenmutter" von Heike und Wolfgang Hohlbein ( Töchter der Drachen hatte ich ja schon genannt ).

Wobei ich sagen muß, meine Vorstellungen, was fantasy ist, sind rigoros. Also kein Spiderman, kein "Was Frauen wirklich wollen" und auch keine "Nach dem Holocaust" oder "Fremder Planet"-Geschichten.

Für mich ist auch weder Star Wars noch die Bibel fantasy.

Bis bald,
Michael
 

Mazirian

Mitglied
Kein Kommentar, sondern nur ein paar einfache Empfehlungen:

Jack Vance: Der Lyonesse-Zyklus, sehr romantisch, aber keine "Frauen-Fantasy" sondern blutig und lustig zugleich :)

Nochmal Jack Vance: Die Augen der Überwelt
Cugel der Schlaue
(find ich sogar lustiger als Pratchett)
Die sterbende Erde

Stephen Donaldson: Lord Fouls Fluch und die beiden Fortsetzungen

Brian Aldiss: Helliconia (3 Bände) Ist zwar eigentlich SF, aber der überwiegende Teil der Handlung ist de facto Fantasy und sehr "erwachsen" (soll heißen "richtige" Literatur)

Poul Andersons Harold-Shea-Abenteuer (lustig)

und natürlich Jane Gaskells Atlantis-Romane

Das meiste wird natürlich nur noch antiquarisch zu kriegen sein.


schönen Gruß

Achim
 

nemo

Mitglied
Ich weiß nicht ob es schon erwähnt wurde:

Den Bannsänger Zyklus von Alan Dean Foster.
Sehr Humorvoll, sehr Fantasiereich, einfach sehr
zu empfehlen.

Gruss / Nemo
 
Hm, nur für alle Fälle : Mir geht es nicht um Blut, sondern um Spannung bzw gute Unterhaltung.
Jack Vance ist nicht so mein Fall, ich finde, er schreibt ein wenig trocken.
 

nemo

Mitglied
Hört sich jetzt ein wenig Albern an, ist es aber nicht.

Alle Zamonien Bücher von Walter Moers
(Vor allem "Die 13 1/2 Leben des Kaptän Blaubärs" und "Rumo")
Gut, es ist jetzt keine reine Fantasy...
Aber es sind auch keine Kinderromane und sie strotzen nur so vor guten Einfällen.

Gruss / Nemo
 
Die 13 1/2 Leben fand ich auch klasse, wenn man auch das ein oder andere Leben braucht, bis das Buch an Leben gewinnt. Das Lügenduell fand ich einfach Spitze!
 



 
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