Also,
so schwer, liebes Monochrom,
war Kads Einwand doch nicht zu verstehen. Wenn einzelne Wörter ganze Verse füllen, dann reißt es den Satzzusammenhang nicht nur auseinander, sondern zerschnippselt ihn in kleinste Teile.
Dein Lied verlangt vom Lesergemüt, jede Zeile zum Vers zu isolieren. Nehmen wirs mal ernst und lesen es so, Vers für Vers:
Ein Titel, der die Erwartung aufspannt, nicht schlecht: Wie ein Kommissar sucht die Leseraufmerksamkeit die Fehler des Täters, um den Indizienprozeß zu ermöglichen.
halber Prädikatsnominalsatz; erhöht die Spannung in Erwartung des hier noch ausgesparten Prädikatsnomens
aha, Selbstbespiegelung des lyrischen Du, das sich als Autor sieht, was natürlich immer noch vorgespielt sein kann.
Selbst-Distanzierung vom lyrischen Du, aber wohl von Seiten eines Metaebenen-Autors;
Motivwiederholung des ungesättigten Prädikatsnominalsatzes; Wortstellung eines Fragesatzes, erhöht die Spannung auf das Prädikatsnomen
Märchenzauber: nun erwarten wir klärende Handlungen oder Beschreibungen
Skad sieht hier zwei unprädizierte Nominative, aneinandergereihte "Wörter", and so do I
ja wat denn nu? Tag, Nacht oder Ich? Und ist es nicht fauler Zauber, mit sich selbst als "seltsam" zu fremdeln?
Ich und Tag und Nacht? oder auch das lyrische Du? oder Autor und Leseraufmerksamkeit?
jetzt besteht der ganze Vers schon aus einem bloßen blassen Adverb
ja, wer wen auch immer, bei der Selbstverseltsamung des Autors, der mit seinem Lyrdu fremdelt
oh, drei Wörter, dieser Vers könnte als Strophe durchgehen, oder als Viersilbenhaiku
ziemlich expressiver Vers
autologischer Begriff, reizt die Leserinnentränendrüse
Präpositionen ohne postposites Substantiv sind fetzig, klingen geradezu "aufgerissen", dramatisch, wie eine Generalpause auf dem betonten Taktteil
macht sich als isolierter Gesamtvers immer sehr gut
jetzt hastus wieder puttgemacht
au klasse, nach der Auflösung des Mordopfers in der Säuretonne findet sich noch was was bleibt, das ist schön
paralogisch, weil ausgesprochen
Ich zitiere Jandl:
grusz, hansz