Freitag, der dreizehnte

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Rudolfus

Mitglied
An einem Freitag, dem dreizehnten,
Da ist allerlei geschehen.
Es war nicht an einem vierzehnten,
Das werdet ihr gleich schon sehn.

Mit linkem Fuß stand ich auf behände
Und knickte um und schrie.
Ich schrie wie am Spieß und ohne Ende,
Denn die Schmerzen waren wie nie,

Wie niemals in meinem bisherigen Leben.
Da stürzte Vater herbei.
Er stürzte, er fiel und griff daneben.
Da war sein Bein entzwei.

Mit Blaulicht rasten wir über die Straße.
Ein Laster im Wege uns stand.
Wir machten uns klein wie ein Hoppelhase.
Umsonst! Eine mächtige Wand,

Die stand uns leider ganz arg im Wege.
Wir prallten mit Macht davor.
Wir waren betäubt und gar nicht mehr rege
Und ich war verletzt am Ohr.

Wir schleppten uns elend zum Krankenhaus weiter,
Ein Igel versperrte den Weg
Und stach uns. Da waren wir nicht mehr heiter
Und humpelten über den Steg.

Wir waren endlich vorm Hause der Kranken,
Das sahen wir ohne Frag'.
Da stutzen wir und gerieten ins Wanken.
Dort stand: Heute Ruhetag!

Und während wir zitternd am Tor taten klagen,
Da öffnet' der Himmel sich.
Er schickte wolkenbruchartige Klagen
Auf Vater, Mutter und mich.

"Und sollt's bis zum Jüngsten Tage schütten",
So rief mein Vater voll Mut.
"Wir finden noch trauliche, warme Hütten!"
Und setzte auf seinen Hut.

Er griff nach dem Handy, gab ein eine Nummer,
Der Notruf sollte es sein.
Doch tot war die Leitung. In seinem Kummer
In den Gully warf er's hinein.

Da standen wir nun vor verschlossenem Hause,
Gebrochen das Bein und der Sinn.
Wir suchten ein Loch der Straßenmäuse.
Dort hockten wir lange drin.

Die Mäuse der Straße, die teilten die Beute
Und gaben uns Zucker und Brot.
Sie waren eine gar lustige Meute
Sie machten uns wieder Mut.

Am vierzehnten gingen wir wieder nach Haus,
Da war der Unglückstag endgültig aus.
 
H

Harald

Gast
Ruhetag?

Halli, Hallo!

Rudolfus, gebärde dich nicht behände,
besonders nicht mit dem Fuß,
sonst könnte es sein, dass der Zeitenwende
der Dreizehnte weichen muss.

Und dieser bestünde dann alle Tage,
wär´ ewige Müh´ und Plag`-
das Krankenhaus hätte dauernd geschlossen
wegen Rudolfos „Ruhetag“.


Gruss
Harald
 

Schakim

Mitglied
Hi Rudolfus!

Wär' ich einer dieser Retter in Nöten,
da spränge ich natürlich ein.
Ich schenkte euch allen Dreien bald Flöten
und ihr vergässet das Bein ...

Ihr spieltet gar munter voll Freud' im Trio.
Das Bein würde schnellstens gesunden.
Da wär' ich als Retter im Siegesstolz froh
und drehte mit Lächeln die Runden.

Sicherlich ist dieser Zauber einhüllend,
und alle die Katzen sind schwarz.
Mögen sie Dir doch, die Wünsche erfüllend
als Freitag der Dreizehnte, strahlen in Quarz ...

Sein Glitzern und Funkeln animierte zum Spiele!
Die Tage - sie gingen vorbei.
Zum Glück sind die Dreizehnten nicht allzu viele
und insofern wieder auch einerlei!


Eine schöne Woche!
Schakim
 

LuMen

Mitglied
13?

Hallo Rudolfus,

wenn ich einiges andere von Dir recht in Erinnerung habe, gehe ich mal davon aus, daß Du diese Verse auch an jenem ominösen 13. verfaßt hast. Und Dein Vater hat ausgerechnet an dem Tage auch noch das Hütchenspiel betrieben! Wieviel hat er denn auf seinen Hut gesetzt? Aber es hat doch wenigstens Spaß gemacht?,
fragt LuMen und grüßt zur Nacht
 

Rudolfus

Mitglied
Schakim, gutes, freundliches Wesen,
An Deinen Versen bin ich genesen!
O, niemals ein Dreizehnter wieder erscheine
Und heil mögen bleiben sämtliche Beine,
Damit sie zu Deinem Flötenspiel tanzen,
Vertreiben die Freitagsdissonanzen!

Liebe Grüße

Rudolfus


Harald, behääände müssen wir sein,
Wenn's uns die Füße schlägt krumm oder klein.
Und wenn wir immer den Dreizehnten haben,
Dann sollen uns holen die Küchenschaben!
Selbst drunten im Grabe der Lazarus,
Der würde nicht wach durch Dornröschens Kuss!

Poetengruß

Rudolfus
 



 
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