ganz in gedanken

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revilo

Mitglied
ganz in gedanken

bin ich die grenzen abgeschritten
habe die tiefen ausgelotet

und schon im stillen kämmerlein
erkannte ich

[strike]die grenzen sind unüberwindbar[/strike]
[strike]und[/strike] selbst das meer reicht
nicht bis zum himmel

wir brauchen immer mehr
als die welt jemals

herschenken kann

selbst wenn wir
in gedanken

spenden und verzichten

und grundlos
hoffen

Lg revilo.....
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Lieber HerbertH!

Da gibt es doch den berühmten Gegenwurf zu Deinen Versen (bzw. dies ist Dein Gegenentwurf zu diesem hier):
Siehe, sie ist entdeckt!
Wer? - Die Ewigkeit.
Sie ist das Meer,
mit der Sonne verschmolzen
(Rimbaud)

grusz, hansz
 

Tula

Mitglied
Hallo Herbert

Gefällt mir auch, ganz besonders S3 (selbst das Meer ...).

Die Wiederholung der Grenzen ist allerdings zu deutlich. Vielleicht ginge da eine andere lyrische Umschreibung in S1.

LG
Tula
 

HerbertH

Mitglied
Ganz in Gedanken

Danke Oliver, für den Vorschlag die doppelten Grenzen zu streichen.

Hier ist in der Tat ein Ansatzpunkt für Verbesserung.

Danke Tula, für den Vorschlag die ersten Grenzen zu ändern. Das ist eine interessante Variante, die durchaus zu erwägen ist.

Danke Hansz, für den Hinweis auf das Gedicht von Rimbaud, das die Ewigkeit die Grenze zwischen Himmel und Meer am
Horizont überwindet. Grenzüberwindung kann man auch als Transzendenz bezeichnen...

Ewigkeit ist allerdings ein großer Begriff, mein Ansatz ist eher der von der Begrenztheit der Welt, also etwas bescheidener ;)...

Drei Möglichkeiten sehe ich
A. Streichen der Zeile wie von Oliver vorgeschlagen
B. Den Bezug zu Rimbaud
o durch
"der Horizont ist unüberwindbar"
hervorzuheben oder
o die ersten Grenzen durch
"die Horizonte abzuschreiten"
zu ersetzen.
C. Einen Bezug zur Erkenntnistheorie/Höhlengleichnis durch
"Die Höhlenwände sind unüberwindbar"
hervorzuheben. Denn auch dort sind Grenzen unüberwindbar.

C. wäre noch zu diskutieren, A. und B. kämen wohl eher in Frage. Vielleicht gibt es ja noch Wortmeldungen dazu. Ich werde auf jeden Fall darüber nachdenken.

Eine Zusatzbemerkung, die vielleicht die verwendeten Bilder egwas beleuchtet:
Das Bild vom Meer und Himmel ist besser als das Bild von Himmel und Erde. Denn es gibt viel mehr Wasserflächen als Kontinente auf unserem Planeten.

Wäre das Leben nicht aus dem Meer aufs Land auf die Erde gekrabbelt und wären Wale die Spezies sapiens, hieße unser Planet vielleicht Meer und nicht Erde oder terra.

Danke auch für die wohlwollenden Wertungen

Herzliche Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
ganz in gedanken

bin ich die grenzen abgeschritten
habe die tiefen ausgelotet

und schon im stillen kämmerlein
erkannte ich

selbst das meer reicht
nicht bis zum himmel

wir brauchen immer mehr
als die welt jemals

herschenken kann

selbst wenn wir
in gedanken

spenden und verzichten

und grundlos
hoffen
 



 
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