so sang der götter sehnsucht in den menschen schon
im fragen öffnet sich die weisheit einem wollen
und fragend opfert sich der gott: des menschen sohn
Dankeschön, fee,Das Wollen - so scheint es mir jedenfalls - war schon immer der Weisheit übergeordnet. Ein Wollen, welches wohl einem Urbedürfnis des Menschen entspringt und nicht durch Erkenntnis fassbar wird, weil es diese erst bedingt. Der Wunsch nach einer übergeordneten Gottheit ist vielleicht der Versuch, der Angst vor einer so empfundenen möglichen eigenen Allmacht Herr zu werden. So jedenfalls meine Gedanken zu deinem schönen Gedicht!
bevor dann der lebendige Wille der abrahamitischen Religionen ins Spiel kommt. 10 zu 1 für das abstrakte Prinzip, den "Gott der Philosophen", und jetzt ist die Frage, ob Pascals "Feuer Feuer Feuer! Nicht Gott der Philosophen, sondern Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs" der Wille ist, dem sich die Weisheit opfernd öffnet.geboren aus der muschel in dem meer der wonne?
Ja, ich hatte das sozusagen als eine "chronologische" Entwicklungsgeschichte der Religionen wahrgenommen, hansz.Ich vermute, Dir ist aufgefallen, daß die Kandidaten für den Opfer-Adressaten, jedenfalls die ersten zehn, unpersönlich "erscheinen" wie Naturkräfte oder allumfassende Einzigkeiten: Der Unsterblichkeitstrank der Götter, der kosmische Raum, die Nacht, der Aiôn (Zeitenkreis), das Gesicht hinter den Sternblicken, der Blitz und das Donnerwort, die Sonne
bevor dann der lebendige Wille der abrahamitischen Religionen ins Spiel kommt. 10 zu 1 für das abstrakte Prinzip, den "Gott der Philosophen", und jetzt ist die Frage, ob Pascals "Feuer Feuer Feuer! Nicht Gott der Philosophen, sondern Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs" der Wille ist, dem sich die Weisheit opfernd öffnet.
Oder die Weisheit, die sich der Willensfreiheit des Menschen öffnet?
Hi, Scal!...reichen ja schon für sich in Bereiche, die .... hier nicht wirklich "ausdiskutierbar" sind (Willensfreiheit, unbewusste Natur, der denkende Herzschlag, Logos, das sich-selbst-wissend-wissen, die Möglichkeit der Frage nach der Frage etc.).
(auf)forderung - gott möge ein mensch sein. hansz, gut gemacht. weitere textarbeit wäre sinnlos, weil die macher dies verhindern würden.geburt
ist es der ozean aus dem der saft gewonnen
genannt unsterblichkeit – der wellen lohn
der tiefe raum zu glanz und duft geronnen –
ist es die nacht – der kindliche aion
das milde antlitz in der sterne legion?
ist es der blitz – der wolken wildes grollen
ist es das wort – gehört im milden rollen
des donners – heller wetter dunkles drohn?
dort reiszt der himmel auf: ist es die sonne
geboren aus der muschel in dem meer der wonne?
bist du der wüstengeist der religion?
“wer ist der gott dem wir mit opfern dienen sollen?”
so sang der götter sehnsucht in den menschen schon
im fragen öffnet sich die weisheit einem wollen
und fragend opfert sich der gott: des menschen sohn
In dieser Absolutheit ist es leicht zu widerlegen, man braucht dann ja nur ein einziges Gegenbeispiel, und schon stimmt der Allgemeinheitsanspruch des Urteils nicht mehr. Die Fage z.B. danach, welchem Gott wir "opfern sollen", ist mit der Frage nach dem "Umgang mit dem Leid" nicht identisch, hängt auch nicht direkt damit zusammen. Wenn ich frage, welches Mädchen ich heiraten soll, geht es mit nicht in erster Linie darum, die Leiden meiner Kindheit zu überwinden.Alle Religionen - die abrahamitischen sind m.E. nur für uns (kulturgesellschaftlich) greifbarer als die frühen Naturgottheiten und -religionen - sind doch letztendlich der Versuch, einen Weg zu finden, mit Leid umzugehen.
Nein, das ist eine schwer beweisbare Behauptung.Dem Leid, das aus der Angst entsteht, die wir fühlen, wenn in uns die Ahnung spürbar wird, dass nichts im Leben einen vorherbestimmten Sinn und Weg hat, sondern einer Verkettung von Zufällen entspringt.
Unsere Leiber mögen aus dem Staub kommen, der Atem Gottes, in dem unsere Seele lebt, kam nie aus dem Staub und wird nie dahin zurückkehren.Es ist doch so, dass die Weisheit zur Erkenntnis führt, dass wir in Wahrheit nichts kontrollieren können - dass wir aus dem Staub kommen und wieder zu ihm zurückkehren.
Natürlich diskutieren wir das durch. Hier fängt die Kunst doch erst an.Alleine die Aussagen:
"im fragen öffnet sich die weisheit einem wollen", (Geburt der Philosophie)
"... des menschen sohn"
reichen ja schon für sich in Bereiche, die eine tiefergehenden kontemplativen Beschäftigung bedürften, also - meiner Meinung nach - im Rahmen des Forums hier nicht wirklich "ausdiskutierbar" sind (Willensfreiheit, unbewusste Natur, der denkende Herzschlag, Logos, das sich-selbst-wissend-wissen, die Möglichkeit der Frage nach der Frage etc.).
Natürlich tut sie das nicht, aber in zweiter Ebene dann eben doch. Immerhin erschafft doch der Menschenverstand erst den Gott, dem geopfert werden will. Und das Motiv dafür kann man aus psychologischer Sicht sehr wohl darin suchen, dass die Menschheit versucht, einen Weg zu finden, mit Leid (das ja aus vielen Challenges entspringt und nicht jeder hat dasselbe Rüstzeug, mit diesen umzugehen) so umzugehen, dass nicht ständig diese Frage im Vordergrund steht "Warum passiert mir das?". Die wäre ja so omnipräsent, dass ein Leben dadurch völlig blockiert würde.Die Fage z.B. danach, welchem Gott wir "opfern sollen", ist mit der Frage nach dem "Umgang mit dem Leid" nicht identisch, hängt auch nicht direkt damit zusammen.
Und wenn man sich die vielen Ansätze für die Bewältigung so ansieht, die nicht selten als Scheiterkonzepte entlarvt werden mit der Zeit und steigendem Leidensdruck, stellt sich mir schon die Frage, ob nicht manche eben im Gedanken Trost suchen, dass sie ein ihnen auferlegtes "Programm von Oben" absolvieren. Sonst müssten sie sich ja der Tatsache stellen, dass sie für das Gelingen bzw. Nicht-Gelingen ihres Lebens und Alltags selbst verantwortlich sind. Und das ist eine Wahrheit, der sich nur wenige - und dann meist erst aus großen Leidensdruck heraus - stellen wollen.Gerade daß mein Leben keinen "vorherbestimmten Sinn und Weg" hat, läßt mich darin frei, diesen Weg und Sinn selbst anzupeilen und mit den verschiedenen Möglichkeiten und ihren Umsetzungsschwierigkeiten zu vergleichen. Das ist der schlichte Alltag. Hat eher mit challenge and response (Herausforderung und Bewältigung) als mit Vorherbestimmung zu tun.
mag sein.ob nicht manche eben im Gedanken Trost suchen, dass sie ein ihnen auferlegtes "Programm von Oben" absolvieren. S