Gegengedicht: Vom Nutzen des Mannes (gelöscht)

T

Thys

Gast
Hallo Franzi,

nun muß ich doch auch einmal Stellung zu Deinem Werk, ach
was sag ich, Machwerk, nicht mal das, zu Deinem Pamphlet
nehmen, das Du hier abgeliefert hast. So etwas habe ich
während meiner ganzen LL-Zeit nun wirklich noch nie gelesen.
Mir verschlägt es fast die Sprache. Aber nichts desto trotz
werde ich mir doch einige wenige Worte abringen, die hier und
jetzt einfach mal dazu gesagt werden müssen.

Es gibt den Sinn und Zweck des Mannes:
die Hauptsache, er kann es!

Diese zwei Einstiegszeilen sind bezeichnend für diesen
Deinen Schmähbrief, für Deine menschenverachtende Kampfansage
an das männliche Geschlecht und sind nur die Einleitung zu
weiter folgenden Unverschämtheiten, die mir schier den Atem
rauben.

"Der Sinn und Zweck des Mannes:" Das läßt sehr tief in das
Weltbild und die Denkungsweise der Verfasserin blicken.
Sinn und Zweck... als wären Männer ein Ding, ein Gerät,
sowas vielleicht wie ein Kühlschrank. Zum Zweck zu gebrauchen
und dann in die Ecke zu stellen. Und wozu soll der Mann
gebraucht werden? "die Hauptsache, er kann es". Liest man
hier zwischen den Zeilen, so ist doch ziemlich deutlich,
worum es der Schreiberin geht. SEX!!! Der Mann wird, oder
ist ein sexueller Gebrauchsgegenstand. NIE ist mir solch
eine männerverachtende, auf ein sexuelles Ding reduzierte
Denkweise unter gekommen.

Am besten größer, nicht so klein,
er passt doch überall hinein.

Auch dies bestätigt mir wieder diesen widerlichen Verdacht.
Nicht nur, dass der Mann zum sexuellen Nutzobjekt degradiert
wird, nein noch viel schlimmer: Er wird auf sein
Geschlechtsorgan reduziert. Quasi der Mann als lebender Dildo.
Hat ja auch einen Vorteil. Man braucht nie die Batterie zu
wechseln und auslaufen tut auch nichts, rein batteriemäßig
gedacht. Natürlich soll er so groß wie möglich sein. Eine
typische gierige Nimmersatteinstellung. "er passt doch überall
hinein" Was, ja was mag sich da nur in Deiner schmutzigen
Phantasie abspielen? Und passt doch überall hinein.. Ja, wo
soll er denn überall hineinp... ach... ich wag es gar nicht
zu denken, diesen fürchterlichen Schmutz. Das überschreitet
wirklich alles, was ich gewohnt bin und sprengt jegliche
Vorstellungskraft meinerseits. Aber ich ahne Schlimmes!

Der Inhalt der zweiten Strophe vermag nun auch nicht mehr
zu verwundern, wenn man mit der Ersten schon konfrontiert
wurde. Damit er nicht zwischen diesen schmutzig
widerlichen Sexsachen so in der Ecke rumliegt, darf er sich
in der Zwischenzeit noch nützlich machen und Geld heranschaffen.
Sehr wahrscheinlich auch, weil sie wohl auch das Geld für
diesen ominösen Johannes benötigt. Ich schätze mal, hier
handelt es sich um einen Callboy. Was mit Johannes abgeht,
schreibst Du ja gottseidank nicht. Das Forum müßte wohl
geschlossn werden. Aber Johannes ist wohl dieser Superheld!!

"Supermann allzeit bereit und ständig kann..."
Ja kann es denn hier verwundern, dass Viagra sich solch
einer großen Nachfrage erfreut. Wer glaubt denn, Johannes
könne wirklich allzeit und immer ohne diesen blauen Doper?
Aber Dir scheint es ja egal zu sein, dass Johannes, mit seinem
blauen Blick, nur chemisch auf Super läuft. Nicht zuletzt
muss er danach auch noch die ganzen entstandenen Ferkeleien
aufputzen. Du hast den Spaß und Johannes die Arbeit.
Das ist sowas von selbstsüchtig!!!

Auch die vierte Strophe erklärt nun ziemlich deutlich, warum
es ohne Viagra gar nicht mehr funktionieren kann. Und selbst
aus Mannes Versagen schlägst Du noch Profit, indem Du ihn
in Haftung nimmst. Das ist Ausbeutung pur!! Der Hinweis
auf den Müll erübrigt sich ohnehin. Ich hätte niemals
angenommen, dass er die Sauerei aufwischen muß, Du aber den
ganzen Kram dann selbstlos in den Müll wirfst. Wenn schon,
denn schon. Konsequent ist konsequent.

Was Du hier beschreibst Franzi, das kann man ohne Übertreibung
brutalste Ausbeutung, wenn nicht sogar, Skalverei nennen.
Hast Du schon einmal witzige Sklaven gesehen. Wie soll man
bei solch einem Leben denn noch witzig sein können. Hier
käme höchstens noch der Galgenhumor zu tragen. Mit dem sind
aber nun mal nicht allzuviele Menschen gesegnet.

Nein, ich will gar nicht weiter lesen und noch mehr in diese
Deine verderbten Abgründe schauen. Mir reicht es. Es ist
einfach nur widerlich. Pfui Teufel.
Ich frage mich allen Ernstes, ob ich mich nicht an den
Männerbeauftragten der Leselupe wenden soll. Irgendwo müssen
doch einmal Grenzmarken gesetzt werden. Auch die Würde
des Mannes ist schließlich unantastbar... dachte ich
jedenfalls bis dato.

Kurzum: Dieses Ding hier ist reine sexistische Männerverachtung,
der mit allen Mitteln Einhalt geboten werden muss. Sind
einmal solche Dämme gebrochen, dann gibt es keinen Halt mehr
und man weiss nicht, wo dies noch enden soll!!

Ne schöne Jroos

Thys
 

Franzi

Mitglied
:::))))))))))))))))))))))))))) brüll .... jetzt brauch ich erst mal ein Taschentuch ... und dann les ich es noch mal ...
Thys, ich wusste, dass du es bringst!!!
Ganz liebe Grüße,
Franzi

Danke für den Spaß! :) ;)
 

presque_rien

Mitglied
Thys, ich wusste, dass du es bringst!!!
Angesichts des Gedichts frage ich da lieber gar nicht weiter nach ;)... Danke für den lustigen Thread! Vor allem mitis' Gummipuppenfantasien.. Ich hoffe, ich werde heute Nacht Schlaf finden! Trotzdem, Franzi, dein Gedicht ist nicht wirklich lustig (außer vielleicht der dritten Strophe), es ist zu lang und zu "dahingeschrieben". Du kannst es viiiiiiiiel besser! (S. "Copyright")

Lg presque
 

Franzi

Mitglied
Hi, Presque,
es sollte auch nicht wirklich lustig sein. Und es ist in der Tat dahingeschrieben ...
Dafür ist der Beitrag von Thys umso lustiger :)
LG, Franzi
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hi Franzi,

der Text soll nicht lustig sein?? Was`n dann? Satirisch? Ironisch? Schließt das eine das Andere aus?
Ich glaube, in einem geeigneten Forum würde darüber gelacht werden.
Hier allerdings nicht. Warum, hat Thys ja auf sehr originelle Weise erklärt. Ich halte dein Gedicht jedenfalls für absolut lesbar und für wesentlich besser hielt ich auch das Weibergedicht nie.

VG
Thomas
 

Inu

Mitglied
Franzi

Ich hab mich über Deinen Text köstlich amüsiert. Ironie und Parodie sind Dir sehr gut gelungen, denk ich.

LG
Inu
 

Inu

Mitglied
Hallo Franzi

Ich versuch mal noch, die kleinen Unebenheiten im Versmaß zu verbessern



Es gibt den Sinn und Zweck des Mannes:
die Hauptsache [blue]ist ja[/blue], er kann es!
Am besten größer, nicht so klein,
er passt doch überall hinein.
So’n Quatsch mit dem Johannes.

Ich sag als Frau euch mal, was zählt:
An zweiter Stelle kommt das Geld.
Denn ich als Frau, ich will bloß Spaß,
und außerdem, fast ich’s vergaß,
auch noch den Superheld.

Und wenn dann dieser Supermann
allzeit bereit und ständig kann,
dann wird er auch noch putzen müssen
und mir dabei was andres küssen,
als Vor- zum Weiterspann.

Und dabei ist besonders wichtig,
dass er die Sache auch macht richtig
und dass für dreiundsiebzig Runden
er auch nicht schlapp macht all die Stunden,
sonst wird er haftungspflichtig.

Der dritte Zweck: er trägt den Müll.
All das zusammen ist nicht viel:
Der Müll, das Geld, allzeit bereit
und auch nicht allzu ungescheit,
und gut im Liebesspiel.

Jetzt muss ich aber noch erweitern
(die meisten werden daran scheitern):[blue]
denn[/blue] nach dem Sex kommt noch der Witz,
und der sitzt nicht im Hosenschlitz.
Er muss mich auch erheitern.

[blue]Be[/blue]vor und nach den Liebessachen
([blue]zu[/blue] erst mal lassen wir es krachen)
muss er es [blue]auch[/blue] noch locker bringen -
[blue]er[/blue] kann sich ja als Narr verdingen –
dass ich [blue]ganz[/blue] laut kann lachen.

[blue]Und[/blue] wenn er alles dieses stillt,
[blue]dazu[/blue] [strike]und [/strike] noch mit dem Feuer spielt,
der Sex, das Geld, die Liebessachen,
der Müll, der Sex, der Spaß, das Lachen:
dann ist sein Zweck erfüllt.



Ich find das Gedicht trotz der kleinen Mängel witzig und gelungen.
Klar, da sind auch noch 2 unreine Reime drin: Müll - still, stillt - spielt ...

aber mein Lesegenuss war größer, als die Mäkel :)

LG
Inu
 

Franzi

Mitglied
@ Sta.Tor:
Lieber Thomas, auch du machst mir Hoffnung, dass es echt starke Männer im Land gibt, die sich nicht sofort durch solche Zeilen angegriffen fühlen, sondern das 'Machwerk' als das sehen, was es sein soll. Das baut mich echt auf.

@ Inu: Auch dir herzlichen Dank. Ich war echt gespannt, ob sich auch Frauen darüber amüsieren können, du hast es bewiesen. Humor ist eben eine schwierige Sache, mir selbst geht es auch, je nach Verfassung so, dass das, worüber ich an einem Tag lachen kann, am nächsten nicht mehr unbedingt genauso witzig sein muss. Deine Silbenänderungen werde ich in Ruhe durchgehen, wenn ich mehr Zeit habe (ich stelle ja immer wieder fest, dass meine sog. 'sprachliche Musikalität' manchmal anders gepolt ist), hab vielen Dank fürs genaue Schauen.

Liebe Grüße,
Franzi
 

Franzi

Mitglied
@ Herbert:
Hallo, Herbert,
meinst du es dahingehend, dass es quasi auch eine 'Gebrauchsanweisung' oder ein 'Verhaltenscodex', zu nutzen von Männern für den 'richtigen' erfolgreichen Umgang mit/'Gebrauch' von Frauen sein soll? Hm, dann müsste ich mal überdenken, ob dieses 'Handbuch' nicht noch erweitert werden müsste ...
(weil: da fehlen z.B. noch die Spermaspende, das Bekochen der Liebsten, das Kinderbeaufsichtigen, das stillschweigende Erraten sämtlicher kleinen und großen Gelüste, Wünsche und materiellen Prestigeobjekte, bevor diese überhaupt nur in den weiblichen Gehirnwindungen Eingang gefunden haben, das Sterne-vom-Himmel-holen, die freiwillige und unwiderrufliche Bereitschaft zur Sterilisation zum gegebenen (von der Frau bestimmten) Zeitpunkt, die freiwillige und mit Leidenschaft erbrachte Pflegeleistung der altersschwachen Angehörigen der liebsten Angetrauten, sobald diese im Stadium der Demenz angekommen sind etc pp., ach, das müsste ja dann direkt noch mal überarbeitet werden ... :D
LG, Franzi
 



 
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