Das ist ein Gefühl, das jeder kennt, denke ich. Es ist in diesem Sinne banal (ohne das abwertend zu meinen), der Inhalt an sich ist also nicht neu, neugierig machend oder einen "Oha-Effekt" auslösend. Damit dieser kleine Text sowas wie eine literarische Qualität bekommt, muss er meiner Meinung nach viel, viel schärfer geschliffen werden.
Im Detail:
Manchmal, nach einem fremd-vertrauten Geruch
ist es so, dass mich für nur kurze Zeit,
Das hier zum Beispiel ist rundrum geredet bzw. ohne Zusatznutzen breitgetreten.
eine längst vergessene Sehnsucht besucht
Ich kann mich mit dem Bild der Sehnsucht, die einen besucht, im Prinzip anfreunden, aber die hier entstehende Dopplung klingt unbeholfen.
Und dann will ich zurück, doch der Weg ist zu weit
Hier wird viel Kraft/Ausdrucksstärke verspielt, weil die beiden Gedanken/Inhalte quasi zu einem verschmolzen werden. Auch das "Und" macht es für meinen Geschmack zu weich und saftarm.
(Punkte fehlen.)
Idee:
Manchmal, nach einem fremd-vertrauten Geruch,
besucht mich - nur für kurze Zeit - eine längst vergessene Sehnsucht.
Dann will ich zurück. Doch der Weg ist zu weit.
Oder
Manchmal, nach einem fremd-vertrauten Geruch,
besucht mich - nur für kurze Zeit - eine längst vergessene Sehnsucht.
Dann will ich zurück.
Doch der Weg ist zu weit.
Gruß von jon