diese art von dekonstruierter poesie bedeutet arbeit für den leser
Gewiß, Walther.
Vor allem für Leser, die noch üben, die hin- und herspringen müssen zwischen dem analytischen "Dekonstruieren" der Zeichenreihen und den synthetischen "Rekonstruktionen" in Erwartungsrichtung - und dann wird kompliziert, weil Musik und Sprachen nun mal kontrapunktisch mit den Erwartungsspannungen umgehen -
für die bedeutet es Arbeit, die Dekonstruktionsmelodien zwischen den Re- und Versuchs-Konstruktionen im Kurzzeitgedächtnis festzuhalten.
Aber andererseits - und das ist entscheidend! - kommt ein klanglich bewußt gestaltetes Gedicht der musikalischen Polyphonie von vielen Seiten entgegen, der Leser weiß gar nicht, welche der ausgestreckten Hände er zuerst schütteln soll, es ist der reinste Geburtstag.
So geht es mir mit diesem Leckerbissen-Imbiß-Satura-Teller. Schon auf der Klangoberfläche schön ists, -
und, nun ja, modern ist der musikalische Umgang mit Sprache, das "Dekonstruieren" und Neuaufbauen in mehreren Dimensionen, seit über hundert Jahren. So, wie Johann Sebastian Bach zu Mendelssohns Zeiten modern war.
Kurz: Ich liebe die feine Musikalität dieses Gedichts, sehr!,
grusz, hansz