Glimpflich

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Milko

Mitglied
zum

schluß:

- mein wort dazu......

erstaunlich welche Offenbarung
schlechtes Gewissen
verbirgt,
welche rechenschaft
sich nach.. zieht
im Verborgenen
das Aufbegehren herrscht

ein text immer nur ein text ist
ein jeder das nur sieht
was nach sich. ...zieht

zu guter letzt:- Bewertung

ein Nur an guten "Bewertungen"
hieße
Hans

wäre
jede weitere Entwicklungstufe
in Ferne kaum zu sehen

alle wären gut & glücklich
dick und doof
ohne angst und fremdlich

anonym und hässlich
scheinbar
menschlich
irren wir uns sehr.
( Warum nur )
sieht man keine guten anonymen "Werter"
hier?
Gebauchpinselt geschmeichelt gehuldigt
beschwört verbessert Besseres
den Sinn von ach dem tiefen Sinn und Geist
der in Euch allen wohnt
verbalisiert getauscht im Rausch der eigenen
"Begabung"
namentlich gezeichnet
doch auch da zumeist
als Pseudonym, warum wohl.........ist doch klar
hinterlasst ihr nicht mal schatten
in Augenhöhe mit der sonne blinzelt der kleine mog
sein blick zum grunde trieft sein glück
wenn keiner ihm
sein arschgesicht sorry ANGSTGESICHT
zum kennen lernen
gab
so

das wars

(zum text lap...da ich ihn für gut befinde,
entfällt weitere Lobhudelei oder Erkenntnisschleicherei,
danke )
gruss
milko
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
ach Milko,

was sollte ich antworten, Du wolltest doch gar keine Lobhudelei schreiben, darum:
Dank!

lap,
der immer brav den Müll aufsammelt
:)
 

Milko

Mitglied
stimmt

doch

ach lap,
auch wenn es dein gedicht
ich doch nicht dich
sprach an
tats und
lies`nur ein tempo
fallen

so kams
mm
 
S

suzah

Gast
hallo lapismont,
ein gedicht mit witz und spott,
man sieht mit (schaden-)freude, wie der papierschnitzel in nachbars garten fliegt. da kann man sich so einiges denken über den gartenbesitzer, sein verhältnis zum nachbarn, zur umwelt und vieles mehr...
aber was ist dabei "glimpflich"? dass er, ohne sich zu mühen, von dem papierschnitzel befreit wurde? (glimpflich von der arbeit davon gekommen, sagt man das?)

liebe grüße suzah
 

Mara Krovecs

Mitglied
Hallo Lapismont,

erinnert mich von der Sprache her an den "Sommernachtstraum" von Shakespeare, es klingt als ob ein neckisches Wesen ( Troll, Hobbit, Faun ) auf einer Theaterbühne aus einem längeren Stück gerade einen Monolog spricht.

Eine schöne Sprache, die mir sehr gefällt,drum würde ich auch das erstsilbenbetontem Wort "zusteht" ( V 26) gegen eines tauschen, dessen zweite Silbe betont wird, denn das passt meiner Meinung nach besser in den Lesefluss. [blue]gebührt[/blue] wäre ein solches Wort und passte von der Sprache auch besser hinein. Ansonsten finde ich es nicht nur sprachlich reizend, sondern auch inhaltlich "keck" . ;-) Modern gesehen wäre es wohl eine mit Charme gelöste "Maschendrahtzaungeschichte"

Die Aufteilung würde ich nocheinmal überdenken, mir fiele es leichter dem Inhalt mit den visuell kurzen Sinnpausen zu folgen. Ist aber sicher Geschmackssache.




Glimpflich

Im Heckengewirr regt sich
ein Tütenstückchen.
Flog dahin vor Tagen schon -
ich sah zuerst
lag's auf der Straße gleich beim Gartentor.
Davor, im öffentlichen Land!
Der Wind jedoch
mag das Private mehr,
drum flattert das Geschnipsel nun
im Fliederbusch
den ich gepflanzt und brav gehegt,
ein stolzer Gartenschmuck
dem Heim und Hof.

Doch seh' ich Unrat hier
nicht gern -
fast treibt es mich zu reagieren,
den fremden Zelluloserest
mit eigner Hand zu bannen.
Schon gestern hätt' ich's nahezu vollbracht -
auch justameng reizt mich
das weiße Blinken so,
als sei's ein höhnisches Gesicht,
ein Werk des elendigen Teufels,
der des Nachts die Wand beschmiert
und grinsend in der Bahn
den Platz besetzt, der mir [blue]zusteht.[/blue]"gebührt"

Er soll zurück der Dreck,
zurück zu seiner Sippschaft Bande,
die bestimmt von auswärts kam
und hier den Müll
in unsere Gärten wirft.

Kaum noch kann ich mich beherrschen -
aber, da!, ein Husch!
Ein kleiner Luftzug nur -
und fort fegt jener Fetzen.

Ha, was leuchtet er so lustig da
in Nachbars neckisch Elfenblümelein?
Glück gehabt -
ein froher Gruß noch
über Zaun und Hecke -
und schon bin ich fort.



Grüße aus dem Norden

Mara
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Mara,

das "gebührt" ist super, danke, das passt wirklich besser!

Die Absätze sind tatsächlich eher Gefühlssache, ich hatte den Text auch zunächst als monolithischen Block verfasst. Ich bin da eher emotionslos. Beim Vorlesen machte ich eher keine Pausen.

Der Shakespeare Vergleich zwingt mich zum Understatement.
Niemals!
:)

cu
lapspeare
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Glimpflich

Im Heckengewirr regt sich
ein Tütenstückchen.
Flog dahin vor Tagen schon -
ich sah zuerst
lag's auf der Straße gleich beim Gartentor.
Davor, im öffentlichen Land!
Der Wind jedoch
mag das Private mehr,
drum flattert das Geschnipsel nun
im Fliederbusch
den ich gepflanzt und brav gehegt,
ein stolzer Gartenschmuck
dem Heim und Hof.
Doch seh' ich Unrat hier
nicht gern -
fast treibt es mich zu reagieren,
den fremden Zelluloserest
mit eigner Hand zu bannen.
Schon gestern hätt' ich's nahezu vollbracht -
auch justameng reizt mich
das weiße Blinken so,
als sei's ein höhnisches Gesicht,
ein Werk des elendigen Teufels,
der des Nachts die Wand beschmiert
und grinsend in der Bahn
den Platz besetzt, der mir gebührt.
Er soll zurück der Dreck,
zurück zu seiner Sippschaft Bande,
die bestimmt von auswärts kam
und hier den Müll
in unsere Gärten wirft.
Kaum noch kann ich mich beherrschen -
aber, da!, ein Husch!
Ein kleiner Luftzug nur -
und fort fegt jener Fetzen.
Ha, was leuchtet er so lustig da
in Nachbars neckisch Elfenblümelein?
Glück gehabt -
ein froher Gruß noch
über Zaun und Hecke -
und schon bin ich fort.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo suzah,

aber was ist dabei "glimpflich"? dass er, ohne sich zu mühen, von dem papierschnitzel befreit wurde? (glimpflich von der arbeit davon gekommen, sagt man das?)
In der Schreibaufgabe ging es ja ursächlich darum, das Martin den Zusammenhang zwischen verunglimpfen und glimpflich spannend fand und demzufolge nach den Wurzeln des Wortes suchte.

Wir verstehen unter glimpflich heute etwas in der Art: Gerade noch mal davon gekommen, es war gar nicht so schlimm.
Während es eigentlich "angemessen" oder "anständig" heißt/hieß.

Der Text nun soll beide Bedeutungen verknüpfen. Der Glimpf des Prots soll ironisch auf die Schippe genommen werden. Zum Schluss hat er das Gefühl, gerade noch mal um das "Aufräumen" drum rum gekommen zu sein, inklusive der damit verbundenen bürgerlichen Aufregung.


cu
lap
 
S

suzah

Gast
hallo lapismont,

also um das aufräumen herumgekommen, wie ich mir ungefähr dachte.

aber vielen dank für die früher bedeutung des wortes, die ich nicht kannte.

liebe grüße und ein schönes pfingstfest suzah
 



 
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