Ich mußte gerade diese Woche noch den fürchterlichen Satz lesen, ein Autor dürfe sein Werk nicht kommentieren.
Gequirte Schifferscheiße!
Natürlich ist es gut, vielleicht sogar ist es immer gut und immer besser, die Interpretationsschleusen zu öffnen.
Am besten innerhalb des Werkes.
Der Sinn poetischer Geheimnisse ist der ästhetische Reiz, aber nur, wenn er auch kommuniziert, "geteilt", mit-geteilt, wird.
Aber außerhalb des Werkes ist der Autor gleichfalls gefragt:
Er ist der erste Leser, und der Leser macht das Gedicht.
Auch der Autor, schlicht und einfach deshalb, weil er ein Leser ist.
Und der Leser darf.
Schriftzeichen ohne Schlüssel werden selbst nicht zu Schlüsseln. Sie bleiben optisch reizvoll, geben ein blindes Bild ab, nur keinen Schriftsinn.
Nicht einmal einen Klang, geschweige denn eine Musik.
Andererseits ist das Spiel mit zitierte Daten schon originell.
Wie bei John Lennon in dem Lied "Remember", das mit dem Kalauer endet (den die Briten allerdings als hohle Phrase verstehen, vergleichbar dem "ceterum censeo Karthagin esse delendam" Catos als Standardklausel jeder seiner Senatsreden):
remember
remember
the fifth
of november!