Gutenachtgeschichten mit Chipo dem Spitzmaulnashorn

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ChipoZuriZola

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Gutenachtgeschichten mit Chipo dem Spitzmaulnashorn
Sei dabei, wenn das Spitzmaulnashorn Chipo seine erste Freundschaft schließt und eines Nachts die große Liebe findet.
Erlebe den spannenden Alltag und die Gefahren in der Savanne. Sobald die Sonne aufgeht und es viel zu heiß für einfach alles wird, suchen wir uns einen kuscheligen Schlafplatz. Dann strecken wir ein letztes Mal die Glieder, gähnen lang und schlafen gemeinsam ein.

Übersicht:
#1 Badetag
#2 Chipo trifft Zuri
#3 Chipo und Zuri lernen etwas
#4 Überraschung
#5 Oma`s Geschichte



#1 Badetag (Lesezeit: 8min)

Ein sanfter Wind streicht durch die trockenen Felder der Savanne Südafrikas. Gräser rascheln und für einen Augenblick tanzen Sandkörner über den Boden. Eine drückende Hitze beherrscht dieses Gebiet, in dem die Luft flimmert und Schatten kostbar ist. Die Tiere haben sich angepasst und gelernt ihre Kräfte einzuteilen. Das Spitzmaulnashorn Chipo liegt unter einem Akazienbaum und schläft. Sein Tag beginnt, wenn die Sonne untergeht und sich kurz darauf die lang ersehnte, kühlende Dunkelheit ausbreitet.

In der Nähe eines großen Baumes ist man selten allein. Zwei Paviane sind bereits munter. Die Affen toben wild umher. Kreischend springen sie von Ast zu Ast. Blätter fallen wie Regentropfen zu Boden. Plötzlich kracht es und einer der Paviane landet direkt vor Chipo`s Nase. Das Nashorn öffnet die Augen und verzieht das Gesicht.
„Bongo! Schieb` gefälligst deinen Hintern hier weg und lass mich weiterschlafen“.
Der Affe klettert in die Baumkrone zurück und kichert. Er fragt Chipo, ob er seinen Badetag vergessen hat. Denn vor dem Schlafen erzählte er noch entschlossen, dass er früh aufstehen wird, da der Weg sehr weit ist.
Es dauert keine Sekunde, da richtet das Nashorn seinen schweren Körper mit den kurzen, aber kräftigen Beinen auf. Seine Brust streckt er stolz hervor und ruft:
„Als ob ich meinen Badetag vergessen würde. Niemals. Wir sehen uns“.
Das Nashorn senkt den Kopf und sammelt mit verstecktem Grinsen die Blätter vom Boden auf. Es reicht nicht um satt zu werden, aber es ist ein guter Anfang. Auf dem Weg zum Badesee läuft Chipo einige Sträucher und Bäume ab. Mit der Oberlippe zupft er Blätter, Zweige und Früchte ab. Manchmal isst er sogar Baumrinde. Seine kräftigen Backenzähne zermahlen alles zu einem weichen Brei.

Viele Stunden vergehen, während das er durch die endlose Weite der Savanne marschiert. Nur der helle Mond und die Sterne leuchten am Himmel. Sie weisen Chipo den Weg durch die Felder, vorbei an Dornenbüschen. Vermutlich würde er seinen Badesee mit geschlossenen Augen finden, so oft ist er diesen Weg gegangen. Aus Langeweile schleift er sein spitzes Horn über den Boden. Es staubt kräftig und der Sand türmt sich entlang einer Linie auf. Chipo versucht die Linie so lang es geht zu ziehen und weicht kleinen Sträuchern aus. Plötzlich schüttelt er den Kopf und legt sich nieder.
„Menno, das juckt wie verrückt!“, jammert er und wälzt sich über den Boden. Es sind kleine Zecken und Maden, die tief in seiner Haut stecken und ihn stören. Er wird dieses Ungeziefer nicht los, aber das Jucken hat nachgelassen. Die Sonne geht bereits auf und der Boden und die Luft werden von Minute zu Minute spürbar wärmer. Chipo schnauft kräftig und ist durstig. Er sieht seine Badestelle zwar noch nicht, doch die Akazienbäume mit ihren leckeren Früchten riecht er schon. Als er etwas später die saftig-grünen Wiesen erreicht, beschließt er das letzte Stück zu rennen. Nichts und Niemand kann ihn jetzt stoppen.


Und da ist sie auch schon. Die kleine, geheime Oase am Rande seines Reviers. Freudig stürzt er sich ins kühle Nass und stillt seinen Durst mit großen Schlucken. Wild und ungestüm rennt er am Ufer entlang. Vögel schrecken auf und fliegen ängstlich davon. Es vergehen Minuten bis Chipo zur Ruhe kommt und sich genüsslich im Schlamm wälzt. Der Schlamm bedeckt vor allem seinen Rücken und ist angenehm kühl. Er schützt ihn sogar vor den Sonnenstrahlen. Erschöpft und müde schleppt er sich hinüber zu seinem Schlafplatz. Es ist die größte Akazie am See und Chipo legt sich in Ihren Schatten. Er streckt seine Vorder- und Hinterbeine weit von sich, kneift die Augen zusammen, öffnet den Mund soweit er kann und gähnt: „Hua!“ Nun zieht die Beine zu sich und macht sich klein. Legt seinen Kopf sanft ab und schaut gedankenlos in die Ferne. Seine Augen werden schwer und fallen langsam zu. Er schnauft ein letztes Mal, dann ist Ruh.


#2 Chipo trifft Zuri (Lesezeit: 6min)

Die Sonne steht tief am Horizont und färbt den Himmel rot-gold. Es ist ein prachtvoller Anblick, doch Chipo kann sich daran nicht erfreuen. Er wälzt sich immerzu von links nach rechts. Die lästigen Zecken wird er nicht los. Sie stecken tief in seiner dicken Lederhaut. Er jammert: „Menno, das hält doch kein Rhinozeros aus!“. Verärgert richtet er sich auf. Seine Augen sind noch halb geschlossen und er gähnt. „Hua!“

Nur langsam setzt er ein Bein vor das andere und nähert sich seinem Grenzbaum. Chipo hat viele Grenzbäume und alle stehen am Rande seines Reviers. Sie sind schon aus der Ferne gut zu sehen und zu riechen. Den Baumstamm bedecken tiefe Furchen und der Buchstabe „C“. Als Chipo am Grenzbaum ankommt, setzt er seine Duftmarke. Nun weiß jeder wem dieses Gebiet gehört. Mit dem spitzen Horn auf seiner Nase streicht er sanft über die Rinde. Dann holt er aus. Es rumpelt gewaltig und Blätter fallen zu Boden. Die neuste Furche ist verewigt. Erneut holt er aus. Eine Furche reicht ihm heute nicht.
Auf einmal piepst es: „Ah! Bleib doch stehen, du stapfst gleich auf mich rauf!“ Chipo blickt verdutzt hinunter und spricht: „Verzeih mir bitte. Ich sehe dich nicht. Wo genau bist du?“
Im Strauch mit den bleistiftförmigen Blättern raschelt es und ein kleiner, hellbrauner Vogel mit rot-gelbem Schnabel und rot-gelben Augen hüpft hervor. Der Vogel piepst: „Mein Name ist Zuri. Ich bin 37 Tage alt und komme aus der Savanne. Und wie du unschwer erkennen kannst bin ich ein Madenhacker. Mhm, ich liebe Maden!“ Chipo lacht und meint, dass Zuri mit ihren 37 Tagen ja noch ein Baby sei. Daraufhin hüpft Zuri an seinen Fuß und verpasst ihm eine mit dem Schnabel. „Hast du schon Mal ein Baby gesehen, das sowas kann?“ Mit dem Schnabelhieb hat er nicht gerechnet und entschuldigt sich sofort bei Zuri. „War nicht so gemeint. Mein Name ist Chipo. Ich bin elf Jahre alt und ein Spitzmaulnashorn. Ich liebe meinen Badesee.“ Die beiden lachen. Zuri findet, dass Chipo sehr alt ist, aber Chipo meint, dass Nashörner noch viel älter werden können. Als Zuri erzählt, dass sie ebenfalls gern badet, dreht sich Chipo blitzschnell um und rennt los. Während er rennt, ruft er: „Wer zuletzt im See ist, ist ein lahmes Stinke-Ei!“ Wenige Meter vor dem See blickt er nochmal um sich. Hat er es tatsächlich geschafft einen Vogel abzuhängen? Sein kräftiger Körper taucht tief in den Badesee ein und große Wellen bedecken den gesamten See. Voller Stolz jubelt er: „Hurra! Gewonnen! Niemand schlägt Chipo das Renn-Rhino! Damit hast du nicht gerechnet, was Zuri? Zuri?“

Es ist still. Chipo hört und sieht nichts mehr von Zuri. Er trottet zurück zum Grenzbaum und sucht sie. Zuri kommt ihm hüpfend entgegen und beschwert sich: „Du hast geschummelt! Das war unfair.“ Chipo meint, dass Zuri ja hätte fliegen können. Aber Zuri schüttelt nur den Kopf und zeigt auf ihren Verband am Flügel. Sie hatte die Kontrolle verloren und war abgestürzt. Mindestens drei Tage muss der Verband noch dranbleiben. Chipo ist das nicht aufgefallen. Nashörner haben wohl nicht die besten Augen. Das Spitzmaulnashorn legt sich auf den Boden und bittet Zuri aufzusteigen, damit sie gemeinsam baden können. Zuri ist beeindruckt und findet das echt lieb. Voller Freude springt sie auf seinen vorderen Huf und hüpft hinauf bis zur Schulter. Als sie seinen Kopf erreicht, ruft sie: „Auf geht`s Chipo!“ Und so machen sich die beiden gemeinsam auf den Weg zum Badesee. Zuri entdeckt ein Festmahl aus knackigen Maden, dicken Zecken und Larven auf seinem Rücken. Das Nashorn weiß nicht, wovon Zuri spricht, aber er erlaubt ihr, sich den Bauch vollzuschlagen. Sie hüpft den Rücken entlang und schnappt sich eine fette Zecke nach der anderen. Endlich wird er dieses Ungeziefer los und das Jucken auch.

Als die beiden am Ufer angekommen, ist Zuri satt, dabei sind noch etliche Maden und Zecken übrig. Chipo läuft ins flache Wasser, beugt seine Vorder- und Hinterbeine und legt sich ganz vorsichtig auf die Seite. Zuri rutscht bequem ins Wasser. Die beiden genießen die Erfrischung und plantschen herum bis die Sonne aufgeht. Das ist für Chipo das Zeichen Schlafen zu gehen. Denn jetzt wird es viel zu heiß für einfach alles, außer Schlafen. Zuri hüpft zurück auf Chipo`s Schulter und zusammen trotten sie in den Schatten eines Akazienbaumes. Nach einem langen, gemeinsamen Gähnen, „Hua“, ist es still. Nur der sanfte Wind und ein paar raschelnde Blätter sind zu hören.



#3 Chipo und Zuri lernen etwas (Lesezeit: 8min)

Der Halbmond und die Sterne spiegeln sich im Badesee. Chipo öffnet die Augen, ganz langsam und nur mit viel Mühe bleiben sie offen. Er streckt seine Vorder- und Hinterbeine und gähnt. „Hua!“
Jetzt ist Zuri auch wach und gähnt. „Hua!“
Sie stellt erschrocken fest, dass es stockfinster ist und sie den ganzen Tag geschlafen haben. Das Nashorn nimmt es gelassen und stampft hungrig zu einem großen Busch. Zuri hat schon beide Backen voll mit Zecken. Echt praktisch, dass Chipo davon so viele auf dem Rücken hat.

Am Badesee trinken beide einen großen Schluck Wasser und Zuri fragt verlegen:
„Sag mal, was machst du heute?“

„Ich laufe zur Grenze im Norden meines Reviers und sehe nach dem Rechten. Es ist schon spät und der Weg ist weit. Also muss ich gleich los. Aber.“, sagt das Nashorn und macht eine Denkpause.
„Wenn du willst, kannst du mitkommen. Willst du?“, fragt er und kaut auf der Lippe.

„Klar komme ich mit!“, antwortet Zuri und richtet sich ihr Gefieder zurecht.
„Wir sind doch jetzt Freunde. Und Freunde gehen gemeinsam durch`s Leben!“, sagt sie und schaut in seine strahlenden Augen.

Freunde hatte Chipo bisher nicht. Er kommt gut allein zurecht, doch Zuri erinnert ihn an seine kleine Schwester, die im Revier der Eltern lebt. Die beiden haben damals viel unternommen und es war nie langweilig.

Das Nashorn freut sich schon darauf, Zuri sein Revier zu zeigen, zu spielen und zu quatschen. Gerade erzählt seine Freundin, wie sie sich den Flügel verletzt hat. Das Unglück geschah vor ein paar Tagen, als sie hungrig war und ein paar Bäume nach Larven absuchte. An diesem Tag pfiff ein Sturm durch die Savanne und sie musste kräftig mit den Flügeln schlagen. Den ersten Baum erreichte sie noch problemlos. Beim Zweiten erfasste sie der Wind. Sie verlor die Kontrolle und stütze ab.
„Hätte ich nur auf meine Eltern gehört und wäre im Nest geblieben!“, sagt sie traurig und stampft ihren Fuß kräftig auf den Boden.
„Au Backe! Hört sich übel an.“, sagt Chipo. „Aber das nächste Mal weiß du es besser.“

Es ist nicht mehr lange finster. Die beiden haben noch einen weiten Weg vor sich, obwohl sie nur wenige Male stoppen, damit Chipo essen kann. Und um den ein oder anderen Stein umzudrehen. Das macht beiden Spaß! Zuri beeindruckt seine Stärke sehr und sie findet es witzig, dass die schweren Brocken wie Murmeln über den Boden sausen. Das sieht so einfach aus. Zuri hat noch einen Stein entdeckt.

„Da vorne ist noch einer. Auf drei Uhr.“, sagt sie und zeigt mit dem Flügel nach vorne rechts.
„Ziel erfasst“, antwortet Chipo und setzt sein langes Horn unten am Stein an. Mit einem kräftigen Ruck katapultiert er den Stein in die Höhe. „Aua, etwas hat mich gebissen!“, schreit Chipo und macht einen Schritt zurück. Der Stein knallt auf den Boden und überschlägt sich mehrere Male. Ein schlauchförmiges Tier mit abgeflachtem Kopf liegt verknotet vor ihm auf dem Boden. Der Oberkörper ist aufgerichtet und sieht bedrohlich aus.
Das Tier zischt: „Hast du noch nicht genug? Verschwinde von hier!“
„Heiliger Bimbam", schimpft Chipo. "Eine Kapcobra. Das tut echt weh!“
Sie zischt: „Selbst schuld. Du hast mir das Dach über dem Kopf weggerissen.“
„Das konnte ich ja nicht wissen. Kein Grund mich gleich zu beißen", erwidert Chipo ein wenig beleidigt.
Die Cobra wiegt sich drohend hin und her. „Los! Setz` den Stein zurück, dann lasse ich dich gehen.“

Zuri wirkt wie versteinert. Sie sieht zum ersten Mal eine Schlange und ist ängstlich.
Chipo`s Beine zittern auch. Er senkt seinen Kopf und schiebt den Stein über den Boden bis vor das Erdloch neben der Cobra. Die Cobra entknotet sich und verschwindet im dunklen Loch unter dem Stein. Das Nashorn und der Madenhacker gehen rasch weiter. Zuri fragt wie es Chipo geht. Er meint, dass es ihm gut geht, aber sein Vorderhuf schmerzt. Seine Eltern hatten ihn davor gewarnt, Steine umzudrehen und blind über den Boden zu stampfen.
Er seufzt: „Hätte ich mal auf meine Eltern gehört!“
„Au Backe! Aber das nächste Mal weiß du es besser.“, sagt Zuri und versucht ihren Freund aufzumuntern.
Beide beginnen zu kichern, denn das Gleiche hatte Chipo vorhin zu ihr gesagt. Das Nashorn humpelt bis zum nächsten Baum und legt sich nieder. Sein rechter Vorderhuf ist dick und etwas taub. Heute gehen die Beiden keinen Schritt mehr weiter. Sie faulenzen noch bis Sonne auf geht und es wieder Schlafenzeit wird in der Savanne. Den Wald werden sie erst morgen erreichen. Ein langes, gemeinsames Gähnen beendet den Tag. „Hua!“ Kurz darauf sind sie eingeschlafen.



#4 Überraschung (Lesezeit: 8min)

In der Savanne Südafrikas bricht die Nacht herein. Und mit ihr breitet sich die wohltuende Dunkelheit aus, die Boden und Luft abkühlt und Chipo und Zuri sanft weckt. Sie haben gut geschlafen und nun strecken sie sich und gähnen: „Hua!"

Zuri hüpft zum vorderen Huf des Nashorns. Neugierig betrachtet sie ihn von allen Seiten. Sie schüttelt den Kopf und kann nicht glauben, dass der Huf noch so dick ist, wie gestern nach dem Schlangenbiss. Chipo möchte trotzdem weitergehen und bitten Zuri zu sich auf die Schulter. Das Nashorn richtet sich auf und geht los. Schon auf den ersten Schritten verzieht er das Gesicht, denn der Huf schmerzt. Wenn er ihn behutsam absetzt und häufiger Pausen einlegt, ist es auszuhalten. Jedoch dauert der Marsch so länger. Viel länger, aber das stört die Beiden nicht. Sie unterhalten sich prächtig und haben Spaß. Als sie in der Nähe eines kleinen Waldes sind, senkt Chipo den Kopf und atmet tief durch Nase.
Er ist plötzlich aufgebracht und ruft:
„Hey! Irgendwer ist in meinem Revier!"

Chipo duldet keine fremden Nashörner in seinem Revier. Er macht sich groß, streckt die Brust raus und spannt seine Muskeln an. Zuri entdeckt Hufabdrücke und so stapfen die Beiden den Spuren nach, die tief in den Wald führen. Chipo`s Schmerzen sind für einen Moment vergessen. Plötzlich hören sie in der Ferne ein grausiges Brummen. Zuri bohrt ihre Krallen in Chipo`s dicke Haut und blickt nervös um sich, während Chipo bereits kichert. Er weiß, dass so nur seine Oma schnarcht. Ihre Umrisse sind schon aus der Ferne zu sehen.

Langsam und mit einem langen Gähnen richtet sich seine Oma auf. „Hua!“
Chipo grinst und ruft ihr zu:
„Hallo Oma! Was für eine tolle Überraschung!"
„Komm her mein Junge. Lass dich drücken!", sagt sie und stellt sich neben ihn. Dann lehnt sie sich an und streichelt Ihren Enkel über die Rippen.

„Nicht so fest Oma! Du zerquetschst mich gleich!“, sagt Chipo und muss nach der Begrüßung erstmal Luft schnappen. Er fragt, weshalb seine Oma vorbeigekommen ist und Oma antwortet:
„Ach Chipo, ich habe mir etwas Sorgen gemacht und wollte sehen wie es dir geht. Du hast ja jetzt dein eigenes Revier und lässt dich nur noch selten blicken."
„Mir geht`s gut Oma.", sagt Chipo und kaut sich auf der Oberlippe.
Seine Oma blickt auf den dicken Huf und fragt:
„Wirklich? Und was ist mit deinem Huf passiert? Zeig mal her!"
Chipo wird rot und rückt nicht mit der Sprache raus. Also ergreift Zuri das Wort.
„Das war eine Kapcobra! Sie hat meinen Freund gebissen!"
Oma blinzelt und schaut links und rechts an Chipo vorbei. Sie fragt:
„Wer spricht da?"
Und Zuri hüpft auf Chipo`s Kopf und stellt sich vor.
„Mein Name ist Zuri. Ich bin ein Madenhacker. Chipo und ich sind beste Freunde."
„Oh, schön dich kennen zu lernen Zuri. Mein Name ist Amava, aber du kannst mich Oma nennen. Erzähl` mal Chipo, wieso hat dich eine Cobra gebissen?"
Chipo senkt den Blick und mehr als ein „Naja. Also. Ähm.“ kommt nicht aus ihm raus. Also meldet sich wieder Zuri.
„Chipo hat das Dach der Cobra in die Höhe katapultiert. Dann hat die Cobra ihn gebissen."
„Ach Chipo. Komm, lege deinen Huf hoch und lass ihn eine Weile ruhen. Das wird schon wieder!"
„Ja Oma.", sagt Chipo und legt sich nieder.

Das ganze Tamtam ist Chipo etwas peinlich. Aber seine Oma lässt sich nicht beirren, sammelt ein paar Äste und bildet einen Haufen. Zuri hat auch einen Zweig im Schnabel und legt ihn ab. Jetzt kann Chipo seinen dicken Huf auf den Ast-Haufen legen. Seine Oma zerkaut ein paar Beeren und spuckt sie auf Chipo`s Huf. Sie sagt, dass Spucke hilft und mit den richtigen Beeren hilft es erst recht. Morgen soll alles wieder normal sein. Chipo verdreht die Augen. Er findet den Brei aus Beeren und Spucke zwar angenehm kühl, aber auch ekelig.

Zuri ist begeistert. Oma`s Erfahrung beeindruckt sie sehr. Ihr ist aufgefallen, dass Oma gar keine langen Hörner hat und deshalb fragt sie bei Ihr nach. Doch Oma meint, dass das eine lange Geschichte sei und dafür ist sie gerade viel zu müde. Zuri solle sich noch bis zum nächsten Mondschein gedulden. Das fällt Zuri schwer, aber sie ist auch schon müde. Als wenig später in der Savanne die Sonne auf geht, wird es Zeit schlafen zu gehen. Die drei kuscheln sich aneinander. Aus dem Wald tönt noch ein letztes Gähnen. „Hua!“. Dann ist es still.



#5 Oma`s Geschichte (Lesezeit: 8min)

Die Sonne steht tief am Horizont als Zuri munter wird. Ihre Gedanken drehen sich um Oma und wie sie ihr Horn verloren hat. Sie möchte ihre Geschichte hören und versucht die Schlafmützen mit leisem Zwitschern zu wecken. Doch leises Zwitschern reicht bei Chipo und Oma nicht. Der Madenhacker wird lauter bis Chipo die Augen öffnet.

„Noch nicht Zuri! Erst wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist.", sagt er und schläft direkt wieder ein. Seine Freundin wartet sehnsüchtig auf die Nacht und als es endlich soweit ist platzt die Freude aus ihr heraus. Sie hüpft auf Chipo herum und ruft:
"Seht nur wie der Mond strahlt. Es ist Zeit für Oma`s Geschichte!“

Chipo und seine Oma werden wach. Sie strecken ihre Glieder und richten sich auf.
Als Chipo seinen Huf betrachtet, werden seine Augen groß und die Freude breitet sich in seinem Gesicht aus.

„Wow Oma, dein Trick mit den Beeren hat funktioniert!“, sagt er.
"Aber natürlich Chipo. Auf deine Oma kannst du dich verlassen.", sagt sie.
Zuri freut sich auch, aber ihr Interesse an Oma`s Geschichte ist größer.
"Bitte erzähle uns deine Geschichte. Bitte!", sagt Zuri und hüpft auf der Stelle.
"Geduld Zuri. Lass uns doch erstmal etwas essen.", sagt Oma und so gehen sie ein paar Sträucher und Bäume in der Nähe ab. Die Nashörner essen kleine Zweige, Blätter und Früchte. Und Zuri schnappt sich einige Zecken von Chipo`s und Omas`s Rücken. Zu Zuri`s Glück kommen hin und wieder Neue dazu. Als alle satt sind beginnt Oma ihre Geschichte zu erzählen.

"Du musst wissen Zuri, vor etwa 20 Jahren habe ich noch etliche Nachtmärsche von hier entfernt gelebt. Damals war es sehr gefährlich in der Savanne. Es kamen Gruppen von Zweibeiner in unsere Reviere, die haben sich selbst Menschen genannt und uns Nashörner gejagt. Viele meiner Verwandten und Freunde habe ich verloren. Und das alles nur wegen unserem Horn, das sie abgeschnitten und mitgenommen haben."

Zuri findet das schrecklich traurig. Sie fragt, wie diese Zweibeiner aussehen und wie Oma damals entkommen konnte. Oma nimmt einen kleinen Zweig in den Mund und malt in den Sand. Sie erklärt, dass die Menschen Ähnlichkeit mit Affen haben. Sie gehen aufrecht und bedecken ihren Körper mit Stoffen.

"Ich hoffe wir begegnen diesen Monstern nie!", sagt Zuri.
"Das hoffe ich auch Zuri. Aber nicht jeder Mensch ist ein Monster. Es gibt auch gute Menschen. Ein paar Stunden nachdem die Menschen mit meinem Horn verschwunden waren und mich verletzt zurückgelassen haben, passierte ein Wunder. Es kamen wieder Menschen. Andere Menschen. Sie haben mich gerettet und mich mit viel Mühe über eine lange Zeit wieder aufgepäppelt. Ich sehe diese Menschen alle paar Jahre wieder. Ich erschrecke mich jedes Mal. Sie kommen, um mein Horn zu kürzen und haben immer ein paar leckere Früchte dabei. Ich verstehe bis heute nicht wie sie es schaffen mich zu finden."
"Das ist eine wirklich traurige Geschichte Oma. Aber ich bin froh, dass es dir wieder gut geht!", sagt Zuri.

Chipo hat Oma`s Geschichte oft gehört. Er kennt jedes Wort und könnte sie selbst erzählen. Er war dennoch still und geht nun auf seine Oma zu und drück sie fest. Nach dieser Geschichte müssen alle erstmal durchschnaufen. Viel gemeinsame Zeit bleibt ihnen nicht mehr, denn Oma hat beschlossen sich gleich auf den Rückweg zu machen. Gemeinsam spazieren sie noch durch den kleinen Wald und unterhalten sich. Zuri schwärmt von den Maden und Zecken auf Chipos Rücken und von dem Spaß, den sie mit ihrem besten Freund hat. Und Chipo erzählt von seinem geheimen Badesee und wie er Zuri am Grenzbaum getroffen hat. Oma findet es klasse, dass die beiden Freunde sind. Sie verabschiedet sich herzlich und marschiert davon.

Chipo und Zuri spielen noch Verstecken im Wald bis sie müde werden. Sie legen sich unter einen großen Baum und beobachten wie die Sonne langsam aufsteigt. Sie gähnen gemeinsam. „Hua!“ Dann ist es still und sie schlafen tief und fest.


#6 Donnerwetter
Aus Südosten pfeift ein kräftiger Wind durch die Savanne. Er schiebt eine mächtige, dunkle Wolkendecke direkt zu Chipo und Zuri. Auf einmal schießen helle Blitze im wilden Zickzack zu Boden. Sechs Sekunden später kracht es bei Chipo und Zuri. Zuri springt auf und schlägt mit den Flügeln. Ihr kleines Herz schlägt rasant und die Augen sind weit aufgerissen.
„Wach auf Chipo, wir sind in Gefahr!“, ruft sie ängstlich.
Chipo öffnet die Augen.
„Jippy! Ein Donnerwetter. Das wurde aber auch Zeit!“, sagt er und grinst.
Es blitzt erneut und drei Sekunden später kracht es gewaltig. Zuri zittert und krallt sich fest an Chipo.
„Keine Angst Zuri. Das ist nur ein Donnerwetter. Erst kommt der Wind, dann kommen Blitze und Donner. Kurz darauf regnet es.“, erklärt er und schon prasseln dicke Regentropfen auf sie nieder.
Das Nashorn sagt, dass die Blitze weiterziehen werden und es bald schon ruhig wird. Und dann wird es Zeit für ein Schlammbad. Zuri kann Chipo`s Begeisterung nicht verstehen. Sie mag dieses Wetter überhaupt nicht. Der Wind ist so stark, dass sie sich kaum noch halten kann, ihre Federn sind nass und schwer und dann sind da auch noch die hellen Blitze und der Lärm.

Es blitzt und donnert zugleich.

„Ah!“, schreit Zuri.
„Keine Angst Zuri. Ist gleich vorbei.“, sagt Chipo.
„Ich habe doch keine Angst. Ich habe mich nur erschrocken. Das ist mein erstes Donnerwetter.“, sagt Zuri und knirscht mit dem Schnabel.
„Daran gewöhnst du dich schnell. In den nächsten Monaten wird es häufiger ein Donnerwetter geben.“, sagt Chipo.
„Ohje!“, sagt Zuri und senkt den Kopf.

Die beiden beobachten, wie die dunkle Wolkendecke an ihnen vorbeizieht. Als der Wind nachgelassen hat, stapft Chipo auf eine große Pfütze zu. Er nimmt mehrere große Schlucke, bis die Pfütze leer ist. Dann läuft er zur nächsten Pfütze und trinkt wieder und wieder. Nachdem er seinen Durst gestillt hat, beginnt er mit dem Bau des Schlammlochs Dazu gräbt er mit den Vorderhufen in einer großen Pfütze und schiebt die Erde von Innen nach Außen. Es entsteht eine große Kuhle, in der sich Schlamm sammelt. Chipo wirft sich hinein und der Schlamm spritzt in die Höhe.

„Komm schon Zuri, das kannst du dir doch nicht entgehen lassen.“, sagt er.
„Geht nicht, das verklebt mir doch die Flügel!“, sagt Zuri und hüpft zu einer Pfütze, um ebenfalls zu trinken. Sie blickt in den Himmel und beobachtet, wie einige Sonnenstrahlen durch die dicke Wolkendecke brechen. Wo diese Sonnenstrahlen auf den Boden treffen, dampft es für einen Augenblick. Neugierig hüpft Zuri hinüber und spürt sogleich die wohltuende Wärme. Doch die Wolkendecke schließt sich und Zuri wird kalt. Die Sonnenstrahlen schaffen es immer wieder für einen Augenblick durch die Wolkendecke zu strahlen und es dampft an den verschiedensten Stellen. Zuri hüpft rasch von einer Stelle zur nächsten und spreizt die Flügel. Ihren Verband, zieht sie mit dem Schnabel vom Flügel. So können ihre Federn besser trocken. Sie genießt das Sonnenbad und macht sogar einige Flügelschläge. Erst langsam vor und zurück und später immer kräftiger und schneller bis sie plötzlich abgehoben ist. Zuri fliegt ein kurzes Stück und landet auf einem Ast, von dem sie Chipo beim Schlammbaden beobachtet. In der Ferne blitzt es noch. Zuri ist froh, dass ihr Flügel verheilt ist und sie wieder fliegen kann. Bei diesem Wetter ist Fliegen jedoch gefährlich und so beobachtet sie lieber Ihren Freund, der sichtlich mehr Spaß hat.

Es dauerte noch eine Stunde bis das schlechte Wetter sich verzogen hat. Die Sonne steht schon tief. Zuri entschließt noch einen Flug zu wagen. Sie steigt mit Tempo in die Höhe. Dann geht sie über in den Gleitflug und zieht in engen Kurven kreuz und quer durch die Luft. Im Sturzflug auf Chipo hat sie die Flügel eng angelegt und erst kurz vor dem Boden breitet sie die Flügel weit aus und zieht hoch. Chipo hat den Anflug beobachtet und ist von Zuri`s Flugmanöver beeindruckt. Er freut sich sehr, dass Zuri wieder fliegen kann. Eigentlich wollte Chipo heute in den Norden marschieren, doch in seinem Schlammbad fühlt er sich so wohl, dass die beiden beschlossen haben, erst morgen weiter zu marschieren.

Hin und wieder kommt es zu sanften Regenschauern, die Chipos Schlammloch immer wieder auffüllen. Zuri sucht in dieser Zeit Schutz in den Bäumen und beobachtet Chipo. Sobald der Regen weg ist, übt Zuri verschiedene Flugmanöver, die sie in der Flugschule gelernt hat. Die Sonne zeigt sich heute nicht. Eine dicke Wolkendecke bedeckt den Himmel und hüllt die Savanne in ein trübes grau. Als Chipo und Zuri sich schlafen legen, nieselt es ganz leise und friedlich. Das gefällt den beiden sehr. Und nach einem gemeinsamen Gä
hnen ist nur noch der Regen zu hören. „Hua!“
 
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molly

Mitglied
Hallo ChipoZuriZola

Tiergeschichten mag ich sehr gerne, besonders ich wenn noch erfahre, wie Spitzmaulnashörner leben. Sehr schön geschildert.

Das ist mir aufgefallen:
Chipo will sicher nicht nur baden, sondern muss auch Wasser Trinken,oder?
Was stört ihn, dass er sich im Staub wälzt?
unnötige "Kann- Wörter"

Es ist immer Deine Geschichte, du musst meine Vorschläge nicht annehmen, nur wenn Du willst.
Viele Grüße
molly

Und so macht sich Chipo auf den Weg.Vorschlag: Und so trabt Chipo los.

Mit seinen kräftigen Backenzähnen kann Chipo alles gut zermahlen. Viele Stunden vergehen, während er durch die (scheinbar) endlose Weite der Savanne marschiert.
Chipo kann es kaum erwarten seinen Badesee zu erreichen. Doch noch ist der Badesee nicht in Sicht und Chipo ist langweilig geworden.

Vorschlag: Chipo langweilt sich

Er lässt den Kopf (hinunter) hängen und schleift sein langes, spitzes Horn durch den Sand.
(Doch)Plötzlich schüttelt Chipo sich an Kopf Schulter und Rücken. Damit ist die lange Linie futsch. Er legt sich auf die Seite und wälzt sich über den Boden. Irgendetwas scheint ihn zu jucken. Was kann das nur sein? Ja was?

Als wäre das nicht genug, geht jetzt auch schon wieder die Sonne auf zuviele Füllwörter
und (eine) drückende Hitze breitet sich nach und nach aus. Chipo schnauft schon kräftig, aber weit kann es nicht mehr sein. Er kann seine Badestelle zwar noch nicht sehen, doch die Akazien-Bäume mit ihren leckeren Früchten kann er schon riechen.

Vorschlag: Er sieht seine Badestelle zwar noch nicht, doch die Akazienbäume mit ihren leckeren Früchten riecht er schon.

Wenige Minuten später hat Chipo die ersten saftig-grünen Wiesen erreicht und so entschließt er sich das letzte Stück zu rennen. Und da ist sie auch schon – seine kleine, geheime Oase am Rande des Reviers. Mit breitem Grinsen stürzt sich Chipo ins kühle Nass. Das Wasser spritzt in die Höhe. Vor lauter Begeisterung hat Chipo mal wieder die kleinen Vögel am Seeufer übersehen, die sich jetzt lautstark beschweren. Aber auch davon bekommt Chipo wenig mit. Er hat nur noch Augen für seinen Badesee und rennt wild durchs Wasser.
In diesem Abschnitt sollte Cchipo auch trinken, nach dem langen Marsch.

So ein Bad tut Chipo richtig gut, besonders nach einem langen und anstrengenden Marsch.
Da die Sonne bereits hoch am Himmel steht und es sehr heiß geworden ist, wälzt sich Chipo am Ufer ein letztes mal Mal im Schlamm und läuft dann hinüber zu seiner heutigen Schlafstelle.
Vorschlag: Die Sonne steht bereits hoch am Himmel und es ist sehr heiß geworden. Ein letztes Mal wälzt sich Chipo im Schlamm und läuft dann ...

Er schnauft noch (ein letztes Mal) einmal und kommt dann zur Ruh. Und schläft ein.
 

ChipoZuriZola

Mitglied
Vielen Dank Molly,
finde deine Anmerkungen und Vorschläge gut. Habe versucht sie umzusetzen.
Richtig zufrieden bin ich noch nicht mit der ersten Story. Aber es wird besser.

Ergänzung: Die Frage was Chipo juckt wird erst in der zweiten Geschichte beantwortet, nicht ideal das stimmt.

Habe heute die zweite Geschichte hinzugefügt und das eine oder andere "kann" umgeschrieben :)
Lieber Gruß
Stephan
 
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G

Gelöschtes Mitglied 22317

Gast
Hallo Stephan.
mir gefällt Dein Text auch gut. Die Änderungen haben ihn noch lebendiger gemacht. Auch der zweite Teil ist sehr schön. Die Geschichte mit dem verletzten Vogel zeigt Chipo von seiner liebenswerten Seite. Ich glaube, es wäre aber eine Bereicherung, wenn man noch erfahren würde, warum Zuri verletzt ist. Das muss ja keine lange Erklärung sein.
Ein paar Kommafehler sind mir noch aufgefallen. " Chipo kann Zuri weder hören noch sehen und so entscheidet er sich zurück zum Grenzbaum zu laufen und Zuri zu suchen. "
Das sind im Grunde zwei Hauptsätze und ein Nebensatz. "Chico kann Zuri weder hören noch sehen. Er entscheidet sich (Hauptsatz), zurück..... " Nebensatz.. Wenn man sie durch und miteinander verbindet, gehört vor das und ein Komma. Die zweite Regel ist: Haupt- und Nebensatz werden durch Komma getrennt.
Also: "Chipo kann Zuri weder hören noch sehen, und so entscheidet er sich, zurück zum Grenzbaum zu laufen und Zuri zu suchen."
Aber vielleicht könnte man ihn auch ganz anders formulieren. Z. B.
Chipo hört und sieht nichts mehr von Zuri. Er will sie suchen und geht zurück zum Grenzbaum.

Die Regel Haupt- und Nebensätze werden durch ein Komma voneiander getrennt, gilt auch für den nächsten Satz. Ich würde ihn so schreiben.
Chipo weiß nicht, wovon Zuri spricht und erlaubt ihr, sich den Bauch vollzuschlagen.

Ich weiß nicht genau, ob bei der großen Rechtschreibreform auch die Kommaregeln geändert wurden. Ich muss zugeben, dass ich das nicht verfolgt habe. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich sie gelernt habe. Ich mache das inzwischen eher instinktiv, aber so, wie ich es mal gelernt habe. Falls ich unrecht habe, bitte ich um Widerspruch.

Liebe Grüße
Hanni
 

ahorn

Mitglied
Ich weiß nicht genau, ob bei der großen Rechtschreibreform auch die Kommaregeln geändert wurden. Ich muss zugeben, dass ich das nicht verfolgt habe. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich sie gelernt habe. Ich mache das inzwischen eher instinktiv, aber so, wie ich es mal gelernt habe.
So ist es meist richtig. ;)
Regel hin, Regel her! Wo ein KOMMA muss, da muss er eben. :)
Bei Vorlesegeschichten wie bei Theaterstücken und Drehbüchern entscheidet der Autor, wo der Vorleser oder Darsteller eine Pause einlegen soll.

Gruß
Ahorn
 

ChipoZuriZola

Mitglied
Vielen Dank für deine Verbesserungsvorschläge Hanni!
Habe sie übernommen, da es die Geschichte noch lebendiger macht.
Deine Erklärung ist für mich nachvollziehbar, aber ungewohnt.
Im Alltag jongliere ich nur mit Zahlen :D


An die Community:

Weshalb Zuri sich den Flügel verletzt hat, wird in der Folgegeschichte beschrieben. Analog zum Juckproblem in der ersten Geschichte wird der Leser im Nachhinein informiert.
Ist das ein No-Go?

Ein weiteres Problem sind meine Satzanfänge, die oft mit "Chipo" beginnen. Generell ist sehr oft von Chipo die Rede.
Wie könnte ich das umgehen? Oder ist das nicht schlimm?

Wie gestalte ich mein Text lebendiger?
 
G

Gelöschtes Mitglied 22317

Gast
Lieber Stephan,
ich schreib jetzt einfach immer dann etwas, wenn ich es bemerke. Im Moment kann ich nicht den ganzen Text lesen, mache es aber, sobald es geht.
Das ist mir aufgefallen:" Mit seinen kräftigen Backenzähnen ist alles schnell zermahlt."
Ich denke, es muss heißen: zermahlen, oder noch besser vielleicht zermalmt. Ich kann Dir nicht sagen, warum es bei dem einen mit en endet und bei dem anderen mit t, aber ich bin mir sicher, dass es so ist.
LG
 

ahorn

Mitglied
Hallo ChipoZuriZola,
Erster Abschnitt mit weniger Chipo.

Im Schatten eines großen Baumes liegt das Spitzmaulnashorn Chipo. Da es ihm tagsüber viel zu heiß ist, schläft er noch tief und fest. Die letzten Sonnenstrahlen färben den Himmel in glänzend- Gold und feurigen rot. Wenn er seinen See diese Nacht vor Einbruch der Nacht noch erreichen will, sollte er besser aufwachen wach werden. Sein schließlich See befindet sich am Rande seines Reviers liegt der Badesee am Rande seines Reviers , etwa einen Nachtmarsch entfernt. Doch er schläft noch immer und PUNKT Einen Augenblick später breitet sich die lang von allen Tieren der südafrikanischen Savanne ersehnte, kühlende Dunkelheit in der Savanne Südafrikas aus.
Nachtmarsch? Die Größe seines Reviers musst du anders beschreiben. Wenn es ein Nachtmarsch ist, dann kommt er erst beim Morgengrauen an.

Gruß
Ahorn
 

ChipoZuriZola

Mitglied
Hey Hanni,
bitte fühle dich nicht verpflichtet meinen Text zu lesen. Ich korrigiere gerne Texte (technische Abschlussarbeiten) :)
ich freu mich aber natürlich sehr über Verbesserungsvorschläge und will mich und den Text verbessern.

Habe an dieser Stelle auch geschwankt.
Werde es auf zermahlen ändern. Finde das Wort im Zusammenhang mit Zähnen besser. Habe die Begriffe Reißzahn und Mahlzahn auch im Gedächtnis.

Im Moment kann ich nicht den ganzen Text lesen, mache es aber, sobald es geht.
Das ist mir aufgefallen:" Mit seinen kräftigen Backenzähnen ist alles schnell zermahlt."
Ich denke, es muss heißen: zermahlen, oder noch besser vielleicht zermalmt. Ich kann Dir nicht sagen, warum es bei dem einen mit en endet und bei dem anderen mit t, aber ich bin mir sicher, dass es so ist.
LG
 

ChipoZuriZola

Mitglied
Hey Ahorn,

das sind tolle Änderungsvorschläge! Vielen Dank.
Habe sie zum Teil vollständig übernommen.
Werde diese Woche versuchen mehr Lebendigkeit und weniger "Chipos" zu in der ersten Story zu erreichen.
Deine Vorschläge werden sicher helfen :)

Finde den Nachtmarsch als Zeit- und Distanzwert gut. Chipo erreicht den See auch erst bei Sonnenaufgang.
Auf meinem Profilbild könnt ihr das Bild zur ersten Geschichte sehen :)


Hallo ChipoZuriZola,
Erster Abschnitt mit weniger Chipo.

Im Schatten eines großen Baumes liegt das Spitzmaulnashorn Chipo. Da es ihm tagsüber viel zu heiß ist, schläft er noch tief und fest. Die letzten Sonnenstrahlen färben den Himmel in glänzend- Gold und feurigen rot. Wenn er seinen See diese Nacht vor Einbruch der Nacht noch erreichen will, sollte er besser aufwachen wach werden. Sein schließlich See befindet sich am Rande seines Reviers liegt der Badesee am Rande seines Reviers , etwa einen Nachtmarsch entfernt. Doch er schläft noch immer und PUNKT Einen Augenblick später breitet sich die lang von allen Tieren der südafrikanischen Savanne ersehnte, kühlende Dunkelheit in der Savanne Südafrikas aus.
Nachtmarsch? Die Größe seines Reviers musst du anders beschreiben. Wenn es ein Nachtmarsch ist, dann kommt er erst beim Morgengrauen an.

Gruß
Ahorn
 
G

Gelöschtes Mitglied 22317

Gast
Voller Freude springt sie auf seine vordere Hufe
Ich hab noch eine Frage zu dem zitierten Satz. Die Hufe als Einzahl und weiblich kannte ich nicht, deshalb hab ich gegoogelt. Tatsächlich gibt es das, aber mit folgender Bedeutung:
(im Mittelalter) an den Bedürfnissen einer durchschnittlichen bäuerlichen Familie gemessene Menge Land (altes, 7 bis 15 Hektar umfassendes Feldmaß)
Aber ich denke, das meinst Du nicht. Ansonsten heißt es der Huf.
Ansonsten ist Dein Text schon viel besser geworden.
Liebe Grüße
Hanni
 

ChipoZuriZola

Mitglied
Vielen Dank Hanni,
das hast du sehr gut gesehen! Habe es gleich ausgebessert :)
Deine Erklärung zu Hufe ist auch interessant. Gleich noch was gelernt dabei.
LG
 

ChipoZuriZola

Mitglied
Hi Molly,
Hi Jon,

@molly
du hast völlig Recht! habe daher die Geschichten 1-3 überarbeitet. Die Probleme werden mMn nun angesprochen. Auch etwas lebendiger sollte es nun sein. Chipo trinkt auch Wasser und die "kann-Wörter" sollten weg sein. Hat sich also deutlich geändert. Vielen Dank für deine Tipps!
Die Geschichten 4-5 werde ich auch noch überarbeiten. Insgesamt gibt es 10 Geschichten. Aber will nun mehr Qualität schaffen und den Text verbessern.

@jon
habe dir eine Mail dazu gesendet, werde ich anschließend anpassen

Schönen Abend euch!
 

ChipoZuriZola

Mitglied
Hey Molly,
vierte Geschichte ist überarbeitet, aber die Dialoge finde ich echt schwierig :) Da werde ich wohl nochmal drüber denken.
Habe mich über deine Bewertung sehr gefreut und sie motiviert mich wieder weiterzumachen. Leider nehme ich mir momentan zu wenig Zeit dafür ;)

SG und frohe Ostern
 



 
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