Hängepartie (gelöscht)

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DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ha, der letzte Satz ist der unerwartete Nahschuss des Textes. Die Atmosphäre einer ungewollten Unterhaltung über ungewollte Themen mit unerwünschten Menschen hast Du gut rübergebracht.
LG Doc
 

Val Sidal

Mitglied
Doc,

danke für deinen kommentar und die großzügige bewertung. ich hoffe, dich stört es nicht, dass meine shift-taste manchmal klemmt.

Ha, der letzte Satz ist der unerwartete Nahschuss des Textes.
... und er hat ihn überlebt.

@Otto,
danke für die großzügige bewertung.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Val, doch es stört mich, weil ich in einem Schreibforum Groß- und Kleinschreibung erwarte. Gut, dass sie bei Deinen Texten nicht klemmt.
;-)
LG Doc
 
S

Steky

Gast
Diese Geschichte gefällt mir richtig gut. Ich finde das Alternieren zwischen Dialog und Gedanken ist sehr gelungen. Einen Satz gibt es aber, den könnte man eventuell noch verfeinern. Du schreibst:
... Die anderen Jungs in der Vorstadt waren Fußballbegeisterte ...“, er sagt es, als müsste der Junge verteidigt werden, „er musste für eine große Zukunft üben ...“
Ich würde das so schreiben: "Die anderen Jungs in der Vorstadt waren Fussballbegeisterte ...", er sagt es, als müsste der Junge verteidigt werden. "Er musste für eine große Zukunft üben ..."

So wie du es geschrieben hast, kann man es natürlich auch problemlos stehen lassen, aber dadurch, dass du deinen Satz in zwei Sätze teilst, könntest du den letzten Teil hervorheben. Die Frage ist nur, ob du das willst.

Man könnte es sogar so versuchen:
"Die anderen Jungs in der Vorstadt waren Fussballbegeisterte ..."; er sagt es, als müsste der Junge verteidigt werden, "er musste für eine große Zukunft üben ..."

Die meisten Leuten würde auf solche Details natürlich nicht viel Wert liegen, aber ich bin der Auffassung, dass es genau diese sind, die einer Geschichte oft die nötige Würze verpassen.

LG Steky
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Hallo Val,

der Wechsel zwischen innerem Monolog, Dialog und allgemeiner Beschreibung der Umstände ist Dir gut gelungen. Mit der erzählten Geschichte komme ich weniger gut zurecht:

Normalerweise würde ich jetzt meine Sachen packen und den Platz wechseln. Oder in den Speisewagen gehen – der Kaffee ist zwar ungenießbar, aber fünf Euro soll mir meine Ruhe wert sein. Stattdessen blicke ich in sein Gesicht und sage: „Sie kennen sich mit der Materie gut aus …“, vielleicht war er mal ein DDR-Henker – vom Alter her könnte es passen.

Mir ist ein Rätsel, wie man auf den Gedanken kommen kann, ein ehemaliger Henker erzähle seinem zufälligen, unbekannten Gegenüber von seinem einstigen beruflichen Alltag. Eine derartige Mitteilungsfreudigkeit halte ich zwar für möglich, aber nur in den paar Momenten kurz vorm Irrewerden oder dem fest geplanten Suizid.

P.
 

Val Sidal

Mitglied
Penelopeia,

danke für das Lesen und für den Kommentar.
Mir ist ein Rätsel, wie man auf den Gedanken kommen kann, ein ehemaliger Henker erzähle seinem zufälligen, unbekannten Gegenüber von seinem einstigen beruflichen Alltag.
... das sehe ich genauso. Ich kann es mir nur so erklären, dass der Henker-Gedanke des verärgerten Fahrgasts ein eher zynisch/polemischer Reflex war -- eine irrationale Reaktion auf die Störung durch das DDR-Gequatsche des Gegenübers.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4259

Gast
Hallo Val,

ja, ich ahnte es schon. Ein derartiger Gedanke kann nur ein "zynisch-polemischer Reflex" sein!

Im Allgemeinen wird es sich wohl so verhalten: All jene, die wirklich ins System verstrickt waren und schwere Schuld - bis hin zu Blut - auf dem Gewissen bzw. an den Händen haben, schweigen eisern zu den entsprechenden Themen oder führen "schizophrenetische" Selbstgespräche, wenn sie sich allein fühlen...

P.
 
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