Haiku

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A

aligaga

Gast
Aus den doitschen Stämmen wachsen die doitschen Äste heraus, o @Herbert, aus den Ästen wiederum die Zweige. Erst an denen treiben die Blätter und Blüten.

Aber auch die Kirschblüten Nippons sitzen nicht auf dem Aste, sondern am Zweig. TTip: Verzweigen, nicht verästeln!

Heiter

aligaga
 
A

aligaga

Gast
"Stimmen" täten sie schon, aber blattlose Äste sind nun mal kein Kennzeichen einer Jahreszeit. Und deshalb ist dein Versuch nur das unbeholf'ne Bemüh'n, eine Haikuh aus dem Stall zu treiben, obwohl sie an Panaritium* leidet.

TTip: Mach ihr die Pediküre, und alles wird guht!

Quietschvergnügt

aligaga


*Frag Dr. Guhgel!
 

HerbertH

Mitglied
Da Zweige sich ungern strecken, sondern sich eher verästeln statt verzweigeln, strecken sich nun ganze Bäume - obs Haikúhle verbessert, wer weiss ...
 
A

aligaga

Gast
Um einer Haikuh die Klauen zu schneiden, braucht man die Evolution nicht krampfhaft umzuschreiben, o @Herbert - es genügten hier ein scharf geschliff'nes Hufmesser und danach ein bisschen Holzteer, und schon wär alles wieder gut.

Natürlich gibt's immer wieder Gescheitere, die alles lassen, wie's ist, und staunen, wenn sich erst das ganze Gelenk des Wiederkäuerchens entzündet und es am Ende qualvoll an einer Sepsis verendet.

Ubi pus, ibi evacuo! Das wussten schon die ollen Römer ebenso wie der olle Sauerbruch, und wer klug sein will, handelt auch heut' noch danach, bevor es zu spät ist …

Heiter, sehr heiter

aligaga
 
A

aligaga

Gast
... und ganze Bäume strecken sich eher nicht (mehr).

TTip, o @Herbert: Wenn's die Haikuh an den Endgliedern zwickt, solltestest du ihr nicht gleich den Wanst aufschlitzen. Geh lieber mal raus in Freie und guck nach den Bäumen, um zu erkennen, wie sehr sich deren Zweiglein nach oben ins Licht recken und strecken - man kann's förmlich knistern hören. Lauter, als die doofen Igel schnarchen!

Erheitert

aligaga
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Natürlich könnte man Haare und Leitgefäße spalten, nämlich daß nur ein Wesen sich "streckt", das Muskeln hat.

So gesehen strecken sich nicht einmal die austreibenden Zweige.

Andererseits gibt es diesen optischen Eindruck: Die Bäume strecken ihre Äste ins Himmelweiß. Ich würde "Triebe" vorziehen, aber im bloßen Eindruck sinds auch schlicht die Baumgerippe, die blattlosen.

Endlich mal wieder ein richtiger Haiku!
 
A

aligaga

Gast
Nicht nur die Japaner, sondern auch die Germanen wussten und wissen die Pflanzen zu den Lebewesen zu rechnen. Wer sich aus seinem dumpfen Cyberloch herauswagte und einen Blick auf die derzeit stürmisch erwachende Natur draußen würfe, säh (und hörte), wie sich die Zweige der Bäume kerzengerad' gen Himmel strecken.

Nicht nur beim Haiku rät @ali zu der seit alters bewährten Reihenfolge: schauen - fühlen - denken - schreiben.

Und dann erst posten. Dann blöb nicht nur der kühne Reimwirt, sondern auch seine Haikuh gesund.

Quietschvergnügt

aligaga
 

HerbertH

Mitglied
ach werter @aligaga, meint denn er, dass solche grundlegenden Vorgehensweisen andernorts Neuland wæren??? schmunzele hierorts
 
A

aligaga

Gast
Scheinbar doch - sonst würde man die Blätter ja nicht an Äste schrauben, ne? Und wüsste, was die Zweigerln so treiben, wenn der Frühlingstag lang ist.

Amüsiert

aligaga
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Hansz, genau um den optischen Eindruck geht es. Ohne ihn wäre das Gedicht nie entstanden. Danke für Deine Einschätzung und herzliche Grüsse Herbert

PS Ich muss mal schauen, was der Igel macht :)
 
A

aligaga

Gast
Pflanzenkunde

Wie genau hierzulande schon Kinder die Natur zu betrachten imstande sind, zeigt uns dieses bekannte Schwell-Lied. Da ist alles am richtigen Platz, o @Herbert:
Drunt in der greana Au

Drunt in der greana Au steht a Birnbaam, schee blau, juche!
Drunt in der greana Au steht a Birnbaam, schee blau

Was is an dem Baam?
A wunderscheena Ast
Ast am Baam, Baam in der Au
Drunt in der greana Au …


Was is an dem Ast?
A wunderscheena Zweig
Zweig am Ast, Ast am Baam, Baam in der Au
Drunt in der greana Au …

Was is an dem Zweig?
A wunderscheens Blattl
Blattl am Zweig, Zweig am Ast, Ast am Baam, Baam in der Au
Drunt in der greana Au …
Wer ko, der ko!

heiter

aligaga
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Herbert,

für mich "funktionieren" beide Bilder - ob nun von Bäumen oder von Zweigen die Rede ist.
Ansonsten sehe ich es auch so: sehr wohltuend, dass hier nur geschaut und beschrieben wird, ohne aufgeladene / aufgeblähte Worte.

lg wüstenrose
 
A

aligaga

Gast
Nur nochmal zu Rekapitulation: Der Ausgangstext hieß
blattlose Äste
strecken sich hoch ins Blaue
der Igel schnarcht noch
Dazu hat der böhse @ali angemerkt, dass Äste keine Blätter tragen und sich auch nicht hoch in den Himmel strecken. Das sollten in einem Haiku die Zweiglein tun, denn dort geht's ja um die Natur, nicht um das, wofür jemand sie hält.

Das sollte nochmal gesagt sein.

Quietschvergnügt

aligaga
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Wüstenrose,

danke für Deine Einschätzung zu diesem Text.

Liebe Grüße

Herbert

PS: Ich war einige Tage verreist. :)
 
A

aligaga

Gast
drunt in der schönen Au

das ist nicht mein Stil, so leid es mir tut
. Was kümmerte das den Baum? Der steht seit mehr als 100 Jahren so und nicht anders in seiner Au. Und er wird in weiteren 100 Jahren immer noch da stehen - die Blätter nicht, wo du sie wähntest, o @Herbert, sondern dort, wo sie tatsächlich hingehören.

Quietschvergnügt

aligaga
 

HerbertH

Mitglied
werter @aligaga,

bist Du ernsthaft der Meinung, dass ein Vergleich von drunt in der au mit einem Haiku sinnvoll ist? Ich werde da nicht mitspielen....

Ernsthafte Textarbeit ist mir hier deutlich lieber...

Man liest sich. ..
 



 
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