Harry

5,00 Stern(e) 1 Stimme

chrissieanne

Mitglied
“Na, Harry, alter Schwede, auch mal wieder hier?”
Sehr witzig, dachte Harry. Grad noch sein Bierglas aufgefangen, das fast umgekippt wäre vom derben Rückenschlag. Wirklich sehr witzig.
“Nö. Scheinst seherische Fähigkeiten zu besitzen. Ist nur meine Restaura von letzter Woche.”
Harry prostete dem Scherzkeks durchs Gelächter zu und nahm einen großen Schluck, “aahh”, wischte sich mit dem Unterarm über den Mund, stützte den Kopf in die Hand und schaute durch den Laden.
Er war gern hier, es war ein guter Ort um den Feierabend zu verbringen. Auch wenn ihm die immergleichen Sprüche der Tresensitzer oft auf den Keks gingen.
Leider verbrachte er jeden Abend hier. Auch das Wochenende. Die Mädels heutzutage waren ihm allesamt zu tough. So sah es aus. An ihm lag’s nicht.
Die Kneipentür ging auf. Harry schaute flüchtig - nur um sofort wieder hinzustarren.
Ein blondes, zierliches Wesen kam ins Lokal. Schaute sich schüchtern um und setzte sich an den Tresen. Alle Männer guckten verstohlen, um dann lauthals verlegen weiter zu schwadronieren oder ins Glas zu stieren. Harry aber konnte nicht wegsehen.

Iris grinste innerlich. Es ist doch immer dasselbe mit den Jungs. Doch der da, dem fast die Augen auskugelten, der gefiel ihr irgendwie. Auch wenn sie es hasste, so angestarrt zu werden. Und es ziemlich albern fand, wenn sie die Lederjacke überall anbehielten. Aber süß war er und schien kein Weichei zu sein.

Zitronenfalter, dachte Harry. Sie sieht aus wie ein Zitronenfalter in ihrem weißen Kleid und mit den flachsblonden Haaren. Ein Zitronenfalter zu Besuch bei den fetten Schmeißfliegen.
Mit Augen so riesigblau, dass sich quer über den Tresen der Himmel auftat.

Eigentlich wollte sie sich hier ein Taxi rufen lassen, da ihr der letzte Bus vor der Nase weggefahren war. Aber ihr kam da grad eine bessere Idee.

Mein Gott ist die süß. Das ist mal eine Frau. Harry, vergiss es. Zitronenfalter lächeln immer. Du fährst jetzt, schließlich musst du um fünf aufstehen.
Er schloss seine Lederjacke und ging unter dem üblichen Abschiedsgetöse an ihr - mein Gott, wie sie duftet - vorbei und hinaus.

“Könnten Sie mich vielleicht - oh…”
Er schloß gerade sein Fahrrad auf.
“Ich dachte…ihre Jacke,wissen Sie… na, macht ja nichts.”
Harry richtete sich langsam auf, drehte sich um und sah, wie sie zart und zitronig dastand und vor sich hinkicherte.
“Was meinen Sie?”
“Ach, nichts. Schon gut.”
Er ging auf sie zu. Harry, laß es!
“Haben sie vielleicht Lust, morgen mit mir einen Kaffee zu trinken?”
Nun war es raus. Er mußte wahnsinnig sein.
“Na klar, gerne. Ich weiß ein tolles Cafè - Geheimtipp. Treffen wir uns morgen hier und gehen zusammen dorthin? Sagen wir, so gegen vier? Ich freu mich.”
Sprachs, ging fort und ließ Harry entgeistert zurück.

Er saß auf der Bank vor seiner geschlossenen Stammkneipe und rauchte. Die Sonne schien, die Vöglein zwitscherten - ein herrlicher Frühlingstag.
16.30 Uhr. Er hat’s ja gewußt. Dieses forsche Verhalten gestern war eigentlich Audruck ihrer tiefen Schüchternheit. Flucht nach vorn, um ihn loszuwerden. Ein kluger Zitronenfalter. Er seufzte sehnsüchtig und schaute der beeindruckenden Harley nach, die langsam auf der Strasse an ihm vorbei brummte… in der Sackgasse wendete…auf den Gehsteig fuhr… und vor ihm hielt…

…(!??)

Eine Frau in schwarzem Leder hielt ihm einen Helm hin.
“Wollen wir dann?”
 

chrissieanne

Mitglied
“Na, Harry, alter Schwede, auch mal wieder hier?”
Sehr witzig, dachte Harry. Grad noch sein Bierglas aufgefangen, das fast umgekippt wäre vom derben Rückenschlag. Wirklich sehr witzig.
“Nö. Scheinst seherische Fähigkeiten zu besitzen. Ist nur meine Restaura von letzter Woche.”
Harry prostete dem Scherzkeks durchs Gelächter zu und nahm einen großen Schluck, “aahh”, wischte sich mit dem Unterarm über den Mund, stützte den Kopf in die Hand und schaute durch den Laden.
Er war gern hier, es war ein guter Ort um den Feierabend zu verbringen. Auch wenn ihm die immergleichen Sprüche der Tresensitzer oft auf den Keks gingen.
Leider verbrachte er jeden Abend hier. Auch das Wochenende. Die Mädels heutzutage waren ihm allesamt zu tough. So sah es aus. An ihm lag’s nicht.
Die Kneipentür ging auf. Harry schaute flüchtig - nur um sofort wieder hinzustarren.
Ein blondes, zierliches Wesen kam ins Lokal. Schaute sich schüchtern um und setzte sich an den Tresen. Alle Männer guckten verstohlen, um dann lauthals verlegen weiter zu schwadronieren oder ins Glas zu stieren. Harry aber konnte nicht wegsehen.

Iris grinste innerlich. Es ist doch immer dasselbe mit den Jungs. Doch der da, dem fast die Augen auskugelten, der gefiel ihr irgendwie. Auch wenn sie es hasste, so angestarrt zu werden. Und es ziemlich albern fand, wenn sie die Lederjacke überall anbehielten. Aber süß war er und schien kein Weichei zu sein.

Zitronenfalter, dachte Harry. Sie sieht aus wie ein Zitronenfalter in ihrem weißen Kleid und mit den flachsblonden Haaren. Ein Zitronenfalter zu Besuch bei den fetten Schmeißfliegen.
Mit Augen so riesigblau, dass sich quer über den Tresen der Himmel auftat.

Eigentlich wollte sie sich hier ein Taxi rufen lassen, da ihr der letzte Bus vor der Nase weggefahren war. Aber ihr kam da grad eine bessere Idee.

Mein Gott ist die süß. Das ist mal eine Frau. Harry, vergiss es. Zitronenfalter lächeln immer. Du fährst jetzt, schließlich musst du um fünf aufstehen.
Er machte seine Lederjacke zu und ging unter dem üblichen Abschiedsgetöse an ihr - mein Gott, wie sie duftet - vorbei und hinaus.

“Könnten Sie mich vielleicht - oh…”
Er schloss gerade sein Fahrrad auf.
“Ich dachte…ihre Jacke,wissen Sie… na, macht ja nichts.”
Harry richtete sich langsam auf, drehte sich um und sah, wie sie zart und zitronig dastand und vor sich hinkicherte.
“Was meinen Sie?”
“Ach, nichts. Schon gut.”
Er ging auf sie zu. Harry, laß es!
“Haben Sie vielleicht Lust, morgen mit mir einen Kaffee zu trinken?”
Nun war es raus. Er mußte wahnsinnig sein.
“Na klar, gerne. Ich weiß ein tolles Cafè - Geheimtipp. Treffen wir uns morgen hier und gehen zusammen dorthin? Sagen wir, so gegen vier? Ich freu mich.”
Sprachs, ging fort und ließ Harry entgeistert zurück.

Er saß auf der Bank vor seiner geschlossenen Stammkneipe und rauchte. Die Sonne schien, die Vöglein zwitscherten - ein herrlicher Frühlingstag.
16.30 Uhr. Er hat’s ja gewußt. Dieses forsche Verhalten gestern war eigentlich Audruck ihrer tiefen Schüchternheit. Flucht nach vorn, um ihn loszuwerden. Ein kluger Zitronenfalter. Er seufzte sehnsüchtig und schaute der beeindruckenden Harley nach, die langsam auf der Strasse an ihm vorbei brummte… in der Sackgasse wendete…auf den Gehsteig fuhr… und vor ihm hielt…

…(!??)

Eine Frau in schwarzem Leder hielt ihm einen Helm hin.
“Wollen wir dann?”
 
S

suzah

Gast
hallo chrisieanne,
die geschichte ist gut geschrieben, aber etwas unwahrscheinlich, dass sie kein handy hat, um sich ein taxi zu rufen. oder hatte sie es verloren?

"Eigentlich wollte sie sich hier ein Taxi rufen lassen, da ihr der letzte Bus vor der Nase weggefahren war."

sie könnte ja auch in die kneipe gehen, weil sie noch etwas trinken wollte.


liebe grüße suzah
 

chrissieanne

Mitglied
oh, mein gott.

ich bin noch nicht wirklich alt, und dennoch lese ich ungläubig diese kritik. ein fehlendes handy ist ein grund, eine geschichte unglaubwürdig zu finden.
tatsächlich. diese geschichte ist etwas älter, c.a. 4 jahre alt. ich hatte nie ein verhältnis zu handys, jetzt hab ich mittlerweile eins - weil ich mal allein in urlaub in die pampa gefahren bin und meine mutter in dieser zeit geburtstag hatte - da schaff selbst ich mir sowas an. Außerdem macht es Sinn, wenn Leute im Park umfallen oder Hunde drohen, im Kanal zu ertrinken etc. - ich bin nicht mehr ganz so handyfeindlich als zu der zeit, als die geschichte entstand. aber ich habe beim schreiben ü b e r h a u p t nicht daran gedacht, und ich fürchte, ich würde es heute auch nicht tun. das kann man natürlich kritisieren.
ne mal im ernst - ich hab in dein profil geschaut... hä?

aber dennoch, vielen dank für dein feed-back.

lg
chrissieanne
 

chrissieanne

Mitglied
also, noch so als nachtrag, die kritik ist ja berechtigt - aber es erschreckt mich manchmal selber wie fern ich von der welt bin.
 
S

suzah

Gast
hallo chrissieanne,

ich verstehe deine reaktion nicht ganz, denn ich sagte ja, dass ich deine geschichte gut finde. es ist nur unwahrscheinlich, dass deine prot kein handy hat. ich kenne übrigens eine motorradfahrerin in meinem bekanntenkreis.

du hast in mein profil geguckt. mein alter ist kein hinderungsgrund, sehr gut mit computer und handy umzugehen. das handy legte ich mir zu - du wirst lachen - nachdem ich einmal den letzten anschlußbus verpaßte und an der einsamen haltestelle nicht mal eine kneipe war. glücklicherweise schickte ein vorbeifahrender aufmerksamer taxifahrer einen kollegen.
ich hoffe du verstehst mich jetzt besser.
liebe grüße suzah
 

chrissieanne

Mitglied
ja, suzah.

ich wollte dich auch um himmels willen nicht aufgrund deines alters irgendwohin stellen. und ich finde es super, wenn ältere menschen mit der zeit gehen.

ich war nur so perplex, dass ein mensch deines alters auf diesen zeitgemäßen fehler in der geschichte kommt, und ich auch nicht ansatzweise daran gedacht habe.

und deine geschichte, wie du zum handy gekommen bist ist ja witzig... angesichts dieser geschichte und unserem kleinen disput.

jetzt frag ich mich nur: soll ich das handy einbauen oder es lassen? ich glaube, ich lass es, oder? so hat der text etwas sympathisch altmodisches. (obwohl ich - ich wiederhole mich - nie darauf gekommen wäre) harry ist ja schließlich auch altmodisch.

lg
chrissie
 
S

suzah

Gast
hallo chrissieanne,

ich freue mich, dass wir uns jetzt richtig verstanden haben.ja, da wundern sich schon manchmal leute über mich...
aber beruhigend, dass du jetzt auch ein handy hast (um ein taxi zu rufen).
also möglich wäre natürlich, handy verloren oder akku leer, aber lass mal die geschichte so wie du sie geschrieben hast, ist ja bislang eh keinem aufgefallen.

liebe grüße suzah
 
Hallo Nachbarin... :)


Man kann ja eine Geschichte nur aus seinem eigenen Blickwinkel beurteilen. Was würde mir fehlen, was fehlt mir, wo ist denn die eine oder andere Farbe vergessen worden und wo nicht. Hier finde ich, ist alles rund. Einzig dieses hier:

___________________________
…(!??)

Eine Frau in schwarzem Leder hielt ihm einen Helm hin.
“Wollen wir dann?”
___________________________

würde ich weglassen.

Dann gehen mehrere Fenster auf, glaub ich. Schöne Geschichte. Wirklich.

LG
Tom
 

chrissieanne

Mitglied
hallo spaetschreiber,
das ist ja nett, noch eine reaktion auf diese kleine geschichte zu bekommen. danke dir dafür.
bei deinem vorschlag bin ich unsicher. ich bin ja auch immer für die feine variante und gegen holzhammer - aber ist es in diesem falle wirklich einer?

ich denk drüber nach.
lg
chrissieanne
 
B

bluefin

Gast
hömma, @chrissie - eine harley "brummt" nicht, sondern die ballert dir das mark aus den knochen und vibriert dir die augäpfel aus den höhlen.

ich bitte um adäquate korrektur.

amüsierte grüße aus münchen

bluefin
 

chrissieanne

Mitglied
wenn eine harley langsam daherkommt haut sie einem, glaub ich, nicht die augäpfel raus.
brummen ist jedoch vielleicht tatsächlich das falsche wort. *grinst*
schlag was vor. mit diesem sound kennst du dich offensichtlich besser aus. ich lerne gerne.
gruss
chrissie
 
B

bluefin

Gast
okay, @chrissie - artgerecht hieße es:
Er seufzte sehnsüchtig und schaute der beeindruckenden Harley nach, die langsam auf der Strasse an ihm vorbei donnerte...in der Sackgasse wendete...sich auf den Gehsteig wälzte...und vor ihm hielt...
...*bubbles*...

bluefin
 

chrissieanne

Mitglied
och nöö, donnern....
sich auf den gehsteig wälzen übernehm ich, das ist gut. aber donnern...
sonne harley hat doch einen satten, fetten sound und wenn die so ganz langsam fährt dann donnert die doch nicht. oder doch? also ich weiß nicht.
ich überleg noch mal.
danke dir
gruss
chrissie
 

chrissieanne

Mitglied
“Na, Harry, alter Schwede, auch mal wieder hier?”
Sehr witzig, dachte Harry. Grad noch sein Bierglas aufgefangen, das fast umgekippt wäre vom derben Rückenschlag. Wirklich sehr witzig.
“Nö. Scheinst seherische Fähigkeiten zu besitzen. Ist nur meine Restaura von letzter Woche.”
Harry prostete dem Scherzkeks durchs Gelächter zu und nahm einen großen Schluck, “aahh”, wischte sich mit dem Unterarm über den Mund, stützte den Kopf in die Hand und schaute durch den Laden.
Er war gern hier, es war ein guter Ort um den Feierabend zu verbringen. Auch wenn ihm die immergleichen Sprüche der Tresensitzer oft auf den Keks gingen.
Leider verbrachte er jeden Abend hier. Auch das Wochenende. Die Mädels heutzutage waren ihm allesamt zu tough. So sah es aus. An ihm lag’s nicht.
Die Kneipentür ging auf. Harry schaute flüchtig - nur um sofort wieder hinzustarren.
Ein blondes, zierliches Wesen kam ins Lokal. Schaute sich schüchtern um und setzte sich an den Tresen. Alle Männer guckten verstohlen, um dann lauthals verlegen weiter zu schwadronieren oder ins Glas zu stieren. Harry aber konnte nicht wegsehen.

Iris grinste innerlich. Es ist doch immer dasselbe mit den Jungs. Doch der da, dem fast die Augen auskugelten, der gefiel ihr irgendwie. Auch wenn sie es hasste, so angestarrt zu werden. Und es ziemlich albern fand, wenn sie die Lederjacke überall anbehielten. Aber süß war er und schien kein Weichei zu sein.

Zitronenfalter, dachte Harry. Sie sieht aus wie ein Zitronenfalter in ihrem weißen Kleid und mit den flachsblonden Haaren. Ein Zitronenfalter zu Besuch bei den fetten Schmeißfliegen.
Mit Augen so riesigblau, dass sich quer über den Tresen der Himmel auftat.

Eigentlich wollte sie sich hier ein Taxi rufen lassen, da ihr der letzte Bus vor der Nase weggefahren war. Aber ihr kam da grad eine bessere Idee.

Mein Gott ist die süß. Das ist mal eine Frau. Harry, vergiss es. Zitronenfalter lächeln immer. Du fährst jetzt, schließlich musst du um fünf aufstehen.
Er machte seine Lederjacke zu und ging unter dem üblichen Abschiedsgetöse an ihr - mein Gott, wie sie duftet - vorbei und hinaus.

“Könnten Sie mich vielleicht - oh…”
Er schloss gerade sein Fahrrad auf.
“Ich dachte…ihre Jacke,wissen Sie… na, macht ja nichts.”
Harry richtete sich langsam auf, drehte sich um und sah, wie sie zart und zitronig dastand und vor sich hinkicherte.
“Was meinen Sie?”
“Ach, nichts. Schon gut.”
Er ging auf sie zu. Harry, laß es!
“Haben Sie vielleicht Lust, morgen mit mir einen Kaffee zu trinken?”
Nun war es raus. Er mußte wahnsinnig sein.
“Na klar, gerne. Ich weiß ein tolles Cafè - Geheimtipp. Treffen wir uns morgen hier und gehen zusammen dorthin? Sagen wir, so gegen vier? Ich freu mich.”
Sprachs, ging fort und ließ Harry entgeistert zurück.

Er saß auf der Bank vor seiner geschlossenen Stammkneipe und rauchte. Die Sonne schien, die Vöglein zwitscherten - ein herrlicher Frühlingstag.
16.30 Uhr. Er hat’s ja gewußt. Dieses forsche Verhalten gestern war eigentlich Audruck ihrer tiefen Schüchternheit. Flucht nach vorn, um ihn loszuwerden. Ein kluger Zitronenfalter. Er seufzte sehnsüchtig und schaute der beeindruckenden Harley nach, die langsam auf der Strasse an ihm vorbei brummte… in der Sackgasse wendete…sich auf den Gehsteig wälzte… und vor ihm hielt…

…(!??)

Eine Frau in schwarzem Leder hielt ihm einen Helm hin.
“Wollen wir dann?”
 
B

bluefin

Gast
hör zu, süße - die harley hat einen spitzwinkeligen v-motor und schlägt deshalb schon im leerlauf aus wie ein störrischer gaul. von beiden zylindern hat jeder mehr als einen halben liter inhalt; dass gemisch zündet in denen nicht bloß, sondern es explodiert. das hört man und das spürt man - nicht umsonst ist der lenker in gummi gelagert.

im vertrauen gesagt, die harley wird von den wahren "prinzen des tumults", wie man die racer herkömmlicherweise nennt, verachtet. wirklich fahren kann man mit so einem saurier nicht - er hat einen zu langen radstand, ist eine halbe tonne zu schwer und so schwabbelig, dass man ihn nicht wirklich um die kurven herumkriegt: eine schrottlawine; etwas für's auge, das ohr und das (ein wenig bemühte) image, sonst nix. wenn das trumm dem mädel in deiner geschichte vor der ampel im stand umkippt, muss sie den taxifahrer an der ecke um hilfe bitten - allein aufheben kann sie den eisenhaufen nicht.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
B

bluefin

Gast
eine gut ausgerüstete harley bringt locker 350 kg auf die waage. meerjungfrauen, die soviel eisen allein von der waagerechten wieder ins senkrechte bringen müssen, sind dem walfisch auf seinen streifzügen noch nie begenet. er ist, ehrlich gestanden, auch gar nicht scharf drauf - den sinnlosen geschlechterkampf im gewichtheben dürfen getrost andere führen. er ruht derweil gemütlich auf seiner seegraswiese, sieht amüsiert zu, wie man sich im olympischemn dreikampf die fingernägel abbricht und knabbert ein zimt-seesternchen...

...*bubbles*...

bluefin
 



 
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