Lieber Binsenbrecher,
auch ich hasste in der Schule das Versmaß, vor allem bei Gedichtinterpretationen.
Du wirst aber - mit zunehmender Übung - merken, dass der eigentliche Text, für den man selbst viel Mühe aufgebracht hat, nochmals klanglicher besser daherkommt und die Gedanken zum Klingen bringen. Meist lässt sich dies auch durch einfache Satzumstellung (Inversion) erreichen.
Man verschenkt sich auf diesem Gebiet einfach oft "Schönheitspunkte" bei minimalem Aufwand (z.B. Einstreu von "Füllsilben") und einige Versmaße, wie z.B. der Hexameter, stellen sich gerade im Deutschen meist von selbst ein, weil Deutsch stammbetont ist und sich daher dieses Versmaß meist von selbst dichtet, wie gesagt, bei minimalstem Aufwand.
Der Vorteil vom Hexameter ist auch, dass man sich nicht dem Reim untertan machen muss und das Gedicht trotzdem einen Rede-/bzw. Sprachfluss hat.