Herbstträne

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Marc H.

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Herbstträne​

Ihre nackten Körper wälzten sich ekstatisch, in enger Umklammerung, im dampfenden Herbstlaub des abgelegenen Waldstücks, im Morgennebel. Er auf ihr. Keuchen und Stöhnen erfüllten den sonst lautlosen Ort, in nassen Dunst gehüllt. Feuchte Küsse. Eine flinke, fordernde Zunge erforschte den glänzenden, weiblichen Körper. Ein letztes, zuckendes Aufbäumen. Er rollte sich zitternd von ihr herab. Hielt sie eng in seinen Armen. Sie blickte aus milchig trüben Augen neben ihm stumm Richtung Himmel. Auf einen Horizont, den sie längst nicht mehr erblicken konnte. An ihren weißen, aufgequollenen Wangen ronnen Tränen herab.
 
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Johnson

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Tatsächlich gewaltsam und gewagt.
die Erzählung ist im narrativen Modus. Die Zeit scheint gerafft zu sein. Man „denkt“ nur in der „Totalen“, wenn es eine Filmszenen wäre. Ich bin mir auch nicht ganz klar darüber, ob es nicht besser wäre beim „Er“ zu bleiben und nicht *zu* „Ihrer“Perspektive zu wechseln

Für mich also eher die Vorbereitung auf etwas was noch kommen wird! Geht die Geschichte weiter. Geht Nekromantik noch weiter

Also los?
 
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Sammis

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Hallo!

Die Wucht des Tabuthemas verstellte mir bei erstmaligem Lesen die Sicht auf Details. Nach dem zweiten Mal erlaube ich mir ein paar Anmerkungen.

Ihre nackten Körper wälzten sich ekstatisch, in enger Umklammerung, im dampfenden Herbstlaub des abgelegenen Waldstücks, im Morgennebel.

Dass sich hier genau genommen zwei Körper bewegen, kann man, glaube ich, getrost außer Acht lassen. Das erste Komma darfst du tilgen, und den Morgennebel würde ich an den Anfang setzten oder weglassen. Ließt sich einfach runder.

Er auf ihr. Keuchen und Stöhnen erfüllten den sonst lautlosen Ort, im nassen Dunst gehüllt.

Hier würde ich das Koma durch einen Gedankenstrich ersetzten. Ob nun in oder im nassen Dunst, bin ich mir nicht schlüssig.

Eine flinke, fordernde Zunge erforschte den glänzenden, weiblichen Körper.
Ein letztes, zuckendes Aufbäumen.

Alle Kommata dürfen weg.

Sie blickte aus milchig trüben Augen neben ihm stumm Richtung Himmel.
Einen Horizont, den sie längst nicht mehr erblicken konnte.

Hier stimme ich XXX zu. Sie sollte (kann ja) nicht aktive werden.
Zudem gestaltet es sich schwierig, leblos auf dem Rücken liegend zugleich Himmel und Horizont im Blick zu haben.

Vielleicht: Ihre milchig trüben Augen waren auf den majestätisch Himmel gerichtet. Ein Schauspiel, das sie längst nicht mehr bewundern konnte.

An ihren weißen, aufgequollenen Wangen rannten Tränen herab.

Sind die Wangen bereits weiß und aufgequollen, rinnt da nix mehr.

Letzte Spuren flehentlicher Tränen trockneten auf ihren weißen aufgequollen Wangen.

Nichtsdestotrotz funktioniert dein Text auch so. Die Watschen sitzt!

Beste Grüße und viel Freude beim Schreiben
 

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Ihre nackten Körper wälzten sich ekstatisch, in enger Umklammerung, im dampfenden Herbstlaub des abgelegenen Waldstücks, im Morgennebel. Er auf ihr. Keuchen und Stöhnen erfüllten den sonst lautlosen Ort, im nassen Dunst gehüllt. Feuchte Küsse. Eine flinke, fordernde Zunge erforschte den glänzenden, weiblichen Körper. Ein letztes, zuckendes Aufbäumen. Er rollte sich zitternd von ihr herab. Hielt sie eng in seinen Armen. Sie blickte aus milchig trüben Augen neben ihm stumm Richtung Himmel. Auf einen Horizont, den sie längst nicht mehr erblicken konnte. An ihren weißen, aufgequollenen Wangen rannten Tränen herab.
Im Detail:
- kein Beistrich im ersten Satz gegen Ende (orange markierter Beistrich gehört weg)
- in nassen Dunst gehüllt, nicht im
- "herab" ist überflüssig und wirkt ungelenk
- "Auf einen Horizont", nicht "Einen". Blicken erfordert eine Präposition. Blicken auf, blicken unter...
- ronnen Tränen herab. Die Tränen haben ja keine Beine, mit denen sie rennen könnten
- generell sehr viele Kommata, die überflüssig sind (sie sind, wie ich vermute, gedacht, um den Eindruck von Gehetztheit zu erzeugen..oder Beklemmung...tatsächlich stören sie aber den Lesefluss)

Auf wenig Text verteilt ein paar Fehler zu viel für meinen Geschmack. Da kann auch das spannende Thema nicht drüber hinweg retten. Schade. Es hätte sich eine bessere Umsetzung verdient. Die Idee allein genügt leider nicht.

LG,
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