Hallo!
Die Wucht des Tabuthemas verstellte mir bei erstmaligem Lesen die Sicht auf Details. Nach dem zweiten Mal erlaube ich mir ein paar Anmerkungen.
Ihre nackten Körper wälzten sich ekstatisch, in enger Umklammerung, im dampfenden Herbstlaub des abgelegenen Waldstücks, im Morgennebel.
Dass sich hier genau genommen zwei Körper bewegen, kann man, glaube ich, getrost außer Acht lassen. Das erste Komma darfst du tilgen, und den Morgennebel würde ich an den Anfang setzten oder weglassen. Ließt sich einfach runder.
Er auf ihr. Keuchen und Stöhnen erfüllten den sonst lautlosen Ort, im nassen Dunst gehüllt.
Hier würde ich das Koma durch einen Gedankenstrich ersetzten. Ob nun in oder im nassen Dunst, bin ich mir nicht schlüssig.
Eine flinke, fordernde Zunge erforschte den glänzenden, weiblichen Körper.
Ein letztes, zuckendes Aufbäumen.
Alle Kommata dürfen weg.
Sie blickte aus milchig trüben Augen neben ihm stumm Richtung Himmel.
Einen Horizont, den sie längst nicht mehr erblicken konnte.
Hier stimme ich XXX zu. Sie sollte (kann ja) nicht aktive werden.
Zudem gestaltet es sich schwierig, leblos auf dem Rücken liegend zugleich Himmel und Horizont im Blick zu haben.
Vielleicht: Ihre milchig trüben Augen waren auf den majestätisch Himmel gerichtet. Ein Schauspiel, das sie längst nicht mehr bewundern konnte.
An ihren weißen, aufgequollenen Wangen rannten Tränen herab.
Sind die Wangen bereits weiß und aufgequollen, rinnt da nix mehr.
Letzte Spuren flehentlicher Tränen trockneten auf ihren weißen aufgequollen Wangen.
Nichtsdestotrotz funktioniert dein Text auch so. Die Watschen sitzt!
Beste Grüße und viel Freude beim Schreiben