Hergehört, Schwestern!

5,00 Stern(e) 2 Bewertungen

revilo

Mitglied
Habe dazu kurz gegoogelt und einen Artikel dazu in der "Presse" gefunden. Schon schockierend...angeblich ist da auch die Auswahl der Befragten zwischen 18 und 34-jährigen repräsentativ. Sehr erschreckend!

Ich kann da allerdings gottlob nicht wirklich mitreden....ich bewege mich doch in Kreisen, wo ich nicht auf Männer treffe, die es "schon mal okay" finden, wenn die Hand ausrutscht ("um ihrer Partnerin Respekt beizubringen", Zitat: "Die Presse", ). Und ich habe schon in jungen Jahren gelernt, mich selbst zu verteidigen, sollte es mal nötig sein.

Als Österreicherin habe ich natürlich auch mit besonderem Entsetzen verfolgt, wie erschreckend viele Femizide es in meinem Land in den letzten Jahren gegeben hat.(...da reden wir jetzt von denen, über die berichtet wurde...ich bin sicher, davor waren es nicht viel weniger). Auch, wenn die Lockdowns vermutlich dazu beigetragen haben, dass es noch mehr häusliche Konflikte in den letzten zwei Jahren gab, weil man sich weder aushäusig mit den Kumpels abreagieren noch einander aus dem Weg gehen konnte....aber wie rasch da bei Männern offensichtlich eine Sicherung durchbrennt, ist schon mehr als gruselig. Und traurig.

Wir sind noch sehr weit entfernt von auch nur irgendeiner Form von Gleichstellung der Geschlechter. Sehr weit.
Femizide in Österreich? Davon habe ich nichts gehört…
aber bei dieser „Studie“ ließe ich Vorsicht walten, weil sie nach Auffassung der Expertin wissenschaftlich wenig fundiert ist ..
 

Michele.S

Mitglied
Zum Thema "Femizide": Jeder Mord ist eine unerhört schreckliche Tat. Aber ich finde, man sollte hier keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen machen. Ein Mord an einer Frau ist nicht schlimmer als der Mord an einem Mann. Das Wort "Femizid" erinnert außerdem an Genozid und soll damit wohl ausdrücken. Frauen würden in Österreich ganz systematisch in eine riesigen Anzahl getötet, was natürlich Blödsinn ist.
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Michele,

das kann ich nun nicht nachvollziehen: Wenn es ein Mord an einer Frau ist, die wegen ihres Frauseins - also weil ein Mann meinte, sie gehöre ihm, oder könne seine Ehre beleidigen - getötet wird, dann ist das ein Femizid. Und weil es eine solche Charakterisierung gibt, die nicht den 'üblichen' Kriterien entspricht, ist die Nähe zu Genozid durchaus berechtigt und korrekt. Es geht nicht um das Systematische, sondern um ein einzelnes, überpersönliches Merkmal. Und so lange Frauen aus den o.g. Gründen getötet werden, hat man (verdammt noch einmal) das Recht, dies Femizid zu nennen. Und das sage ich so ganz ohne feministisches Pathos.

Liebe Grüße
Petra
 

Michele.S

Mitglied
Hallo petra

Wenn eine Frau wegen ihres Frauseins umgebracht wird, dann ist die Bezeichnung wohl schon angebracht. Die Frage ist nur, in wie viel Prozent aller Tötungsdelike an Frauen dies der Fall ist. Manche scheinen ganz einfach anzunehmen, dass dies bei jedem Mord der Fall ist. Dabei könnten hinter dem Mord auch rein persönliche, völlig unpolitische Gründe stehen, die nichts mit dem Frausein zu tun haben. Man geht ja auch nicht bei jedem Mord an einem Migranten automatisch davon aus, dass Ausländerfeindlichkeit im Spiel war. Das meine ich nur.

Liebe Grüße
Michele
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo Michele,

da sind wir auf einem Standpunkt. Ich erlebe es allerdings selten, dass dieser Begriff quasi missbräuchlich verwendet wird.
Wenn eine Frau ermordert wir, weil z.B. ihr Mann eine Lebensversicherung auf sie abgeschlossen hat und das Geld haben will, ist es ein einfacher, gemeiner Mord aus Habgier. Wenn er sie umbringt, weil sie ihn verlassen will, dann hat er nicht verstanden, dass sie nicht ihm gehört, und dann ist es ein Femizid. Das hat dann allerdings nichts mt Politik zu tun - oder eben viel - ist als Kriterium aber nicht ausschlaggebend.

Liebe Grüße
Petra
 

revilo

Mitglied
Zum Thema "Femizide": Jeder Mord ist eine unerhört schreckliche Tat. Aber ich finde, man sollte hier keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen machen. Ein Mord an einer Frau ist nicht schlimmer als der Mord an einem Mann. Das Wort "Femizid" erinnert außerdem an Genozid und soll damit wohl ausdrücken. Frauen würden in Österreich ganz systematisch in eine riesigen Anzahl getötet, was natürlich Blödsinn ist.

ich gebe dir absolut recht, dass man einen mord nicht mit zweierlei maß messen sollte......der begriff bezeichnet die tötung von frauen oder mädchen aufgrund ihres geschlechts.......gibt es einen annalogen begriff bei der tötung von männern oder jungen wegen ihres geschlechts?
 



 
Oben Unten