Moin,
da ich selber einen Verlag führe, muss meine Antwort bitte mit Vorsicht genossen werden.
Bei Amazon finde ich unter "Dagmar Dreves" nichts, dennoch steht der Verlag hier in der Leselupe gelistet - zumindest Tim und Andreas dürften also etwas über ihn wissen.
Der Hinweis, daß man einfach mal bei Amazon und anderen Buchhändlern - auch beim örtlichen - nach dem Verlag suchen sollte, ist auf jeden Fall sinnvoll. Dazu braucht man ja nur die ISBN-Stammnummer (die Dir der Verlag sicher in seinem Anschreiben mitgeteilt hat).
NORMALERWEISE bezahlt ein Verlag einen Autor für den zu veröffentlichenden Text - das ist ja auch ganz klar, da ein Verlag ein kommerzielles Unternehmen ist, das nur ein vielversprechendes Produkt auf dem Markt EINKAUFEN würde. Unter rein verlagstechnischen Gesichtspunkten macht es wenig Sinn, einen Text zu drucken, wenn für die Verlagstätigkeit bereits der Autor zur Kasse gebeten wird - denn dies lässt nur(!) den Schluss zu, daß der Verlag NICHT vom Produkt (und seiner Verkaufsfähigkeit) überzeugt ist. Unter kommerziellen Aspekten ist es natürlich fein, wenn der Autor das finanzielle Risiko übernimmt (was sind denn 30%?). Ein mittelgroßer Verlag wird für ein Taschenbuch insgesamt Produktionskosten von unter 10.000,-DM bei einer Auflag von 1500-2000 Exemplaren haben. Wenn es ein Kleinstverlag ist, der mit PoD arbeitet, kostet jedes Buch 0,-DM - weil die Produktionskosten durch den Verkauf sofort abgedeckt werden. Es fallen also die üblichen Vorkosten an: Lektorat, Marketing (darunter verstehe man heute nicht mehr all zu viel, selbst "große" Verlag machen für x-beliebige Bücher kein großes Tamtam mehr!), Satz, Lagerhaltung, Vertriebswesen.
Von einem PoD-Anbieter ist ein Angebot mit KONKRETEN Beträgen zu erwarten (Höhe Deiner Kosten, Auflage, exakte Aufstellung der Marketing-Maßnahmen). Mit einer Aufstellung des Buches auf einer der Buchmessen ist NICHTS erreicht, erst die Lesung und der VERKAUF dort bringen etwas. Der Verkauf klappt aber nur bei den IMMENSEN Margen, die die Messe-Buchhandlungen verlagen - das wiederum kann sich z.B. ein PoD-Anbieter kaum leisten. Konkretes Marketing in Zeitschriften / Zeitungen für ein EINZELNES Buch sind ausgesprochen unwahrscheinlich, es sei denn, es handelt sich dabei um einen Selbstläufer (Ecos neuesten z.B.) - solche Versprechungen würde ich also mal unter "Blabla" abtun. Rezensionsexemplare wiederum werden von Druckkosten-Zuschüsslern meistens Dir berechnet, davon hast Du also wenig (wenn der Druckkosten-Betrag relativ hoch ist).
Viele PoD-Anbieter haben nun auch Fadenheftung im Programm, man muss also sogar als Autoren-Verleger ("Selbstverleger") nicht mehr ein "billiges Taschenbuch" rausbringen, es kann auch ein "richtiges, gebundenes" sein (ich stehe für Projektanfragen gerne zur Verfügung, die Mehrkosten sind nicht so hoch, wie manche Mitbewerber behaupten!).
Kurzum: PRÜFE genau, was Dir geboten wird. Ein Verlag bietet vor allem einen kommerziellen Rückhalt, die Übernahme des Rechnungs- und Vertriebswesens, Rechtewahrung etc. - alles andere kann man HEUTE genau so gut alleine schaffen, solange der Verlag keiner der GANZ GROßEN ist. Ein VERLAG wird kaum vom Autor Geld verlange, er wird ihm im Gegenteil welches bieten - ODER er ist vom Buch nicht überzeugt.