Himmel und Hölle

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NewDawnK

Mitglied
Hallo Label,

ich frage mich auch: Warum ist das Lyrik? Warum ist das nicht einfach ein "schwieriger" Prosatext?

Zu erkennen ist ein mit reichlich Metaphern ausstaffiertes, relativ unzugängliches Gedankengebäude, das sicher seiner Berechtigung hat. Aber was genau soll diesen Text zu einem lyrischen machen? Die Interpretationsbedürftigkeit? Die Formatierung?

Vielleicht "fehlt" Deinem Gedicht die subjektive Sicht eines LyrIchs, damit ich mich als Leser wenigstens ein bisschen identifizieren kann. Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass mich "unscharfe" Gefühle eher erreichen würden als die dargestellten Gedanken ...

Viele Grüße

NDK
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo Label,

ich weiß nicht, ob ich deinen Text auf das reduzieren darf, aber wenn ich es tue, bleibt er für mich offen:

Der Mensch
geboren aus dem warmen Mutterleib
sucht ewig Wärme

die Hölle ist kalt

Grüße von Zeder
 

Label

Mitglied
Liebe NDK

Prosa kann ich noch weniger als Lyrik :D

Lyrik zwingt zu konzentrieren und verdichten, nicht alles haarklein zu verhackstücken, sondern Metaphern zu wählen in denen etwas mitschwingt.

na gut, manchmal packe ich sehr viel rein
es fällt mir eben schwer, wenn ich einen Gesamtzusammenhang erkannt habe, nur einen Teilaspekt herauszupicken. Immer drängeln sich die anderen dazugehörigen Teile mit ins Bild.

Beim Gedanken dies alles in Prosa zu fassen, erzeugt mir Hitzepickel. Was dann herauskäme gliche eher einer wissenschaftlichen Abhandlung. Noch schlechter also.
Da behielte ich lieber meine "Weisheiten" für mich. ;)

Liebe Zeder

danke, genau das werde ich machen.
Ich hatte exakt dieses zwar schon Ralf unterbreitet und da ich diesbezüglich keinen "Anstoß" bekam, fiel es mir schwer mich vom Mittelteil zu trennen.
nochmal danke für die Entscheidungshilfe.

warme Grüße ;)
Label
 

Vera-Lena

Mitglied
Ah, super!

Die Leselupe ist einfach eine hilfreiche Einrichtung!

Ich hätte mich als Vorschlag zu solch einer Verknappung nicht durchringen können, aber jetzt ist alles gesagt.

Die letzte Zeile hat für mich jetzt etwas leicht Flapsiges, zb: Frieren zu müssen, ist für mich echt die Hölle.

Trotzdem bleibt die angestrebte Tiefe des Textes erhalten:
Die Sehnsucht nach Wärme in unserer oft eiskalten Welt.

Ich freue mich für Dich, liebe Label, dass Du jetzt einen Ausweg gefunden hast.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Lupe

Mitglied
In diesem Text (dem Original) steckt eine Erkenntnis, deren Wucht mich voll getroffen hat. Es ist schwierig diese Erkenntnis anzunehmen und zuzulassen, weil sie bei den meisten Menschen, wohl Schmerz und Trauer auslöst, deshalb kann ich die Abneigung und den automatischen Wiederwillen einiger Kommentatoren verstehen.

Meiner Ansicht nach entschädigt der Wert der Erkenntnis ausreichend für den Schmerz und die Trauer.

Danke für dieses Gedicht!

Das Lesen hat einen der wenigen und wichtigen "Klick-Momente" in meinem Leben ausgelöst. Manche Leute gehen auf der Suche danach jahrelang zu Therapeuten.
 



 
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