Nachtrag
Ich gehe jetzt nochmal etwas tiefer hinein, denn ich als Naturkind liebe natürlich diesen Weizenwind und den Feldrand wie mein Zuhause..
Also.
Weites Land
das nach Weizen duftet
ich ahnte nicht
nie wieder werde ich
in deine Arme gleiten
deine Haut spüren
Ein krasser Gegensatz. Weiiites Land.. und dann: das AHNEN in seiner ergangenheitsform. Also: Präsens, Präteritum, Futur?
Ist diese krasse Abfolge so gewollt? Auf mich als Leser wirkt sie etwas holprig, nicht reizlos, aber holprig.
Denn ich frage mich: was WAR? Du deutest es an, aber verstehen kann ich als Leser den Weg deiner Gedanken nicht..
Du redest von Vergangenheit und von Zukunft, die Gegenwart wird lediglich als weites nach Weizen duftendes Land beschrieben.
hast einfach so aufgegeben
mich und dich treiben lassen
Weizenwind
wohin soll ich loslassen?
Das Wort "Weizenwind" an sich ist schon toll.. an dieser Stelle ist es wunderbar weich eingebettet.
Die Frage, die sich mir stellt: wer hat aufgegeben?!(das Wort "aufgegeben" gefällt mir irgendwie nicht... hmm.. gibt es kein schöneres?) Wer ist dieses "DU"? Der Weizenwind, der den Weizen nicht mehr bewegen (=wehen) will? Oder die Person im Weizenfeld?
"wohin soll ich loslassen?" ist eine sehr schöne Frage... nur.. warum spielt das "wohin" eine Rolle?? Egal wohin losgelassen wird, eine Ähre knickt um.
gefangen von alten Träumen
heißer, langer Sommer
eine Kette aus Küssen
wollte ich dir
noch schenken
Ich muss da an diese Löwenzahnketten flechten, die ich immer meterweise gebstalet und an alte, schäbige Gartenzäune in unserem Dorf gehängt habe. Diese Kette aus Küssen ist eine wirklich schöne Vorstellung..aber: warum gefangen?? Loslassen, gefangen.... und die Frage ist- Wohin? Das verstehe ich als Leser nicht.
mein Atem hält an
knappe Luft
Feldrand
Der Atem hält an- wie tötlich. Auf was wartet der Atem, bis er wieder atmen kann? Auf den Wind, auf das "Du"? auf... woher soll die Luft kommen?
Ist sie nicht schon da?
Auch am Feldrand?
Grüßt und fragt sich
Seelenblume