Weitere Ausfaltungen des im Gedicht angelegten Gedankens - ja. Aber Entschlüsselung durch den Autor? Kommt mir vor wie ein zusätzliches, zweites Bild, von einem Maler als Erklärung zum ersten hinzugesetzt. Ja, Picasso z.B. brachte ganze Serien von Variationen hervor, etwa seine Überarbeitungen des berühmten Velasquez-Bilds, siehe Picassomuseum in Barcelona. Aber die Tendenz ist dann eher die der Abstraktion, der weitestgehenden Reduktion, nicht der Selbstentschlüsselung.
Warum, fragte ich mich (und ich bin ja nun gewiß kein Adjektivfeind!) bekommt das "braungrauschwarz" das Attribut "öde"? Das ist es ja nicht. Es zeigt purpurne, weißliche und bronzesilbergoldene Schattierungen, und es zeichnet filigrane Muster, die gerade durch ihre bürstenartige Schroffheit diesen herrlichen unsentimentalen Charakter haben, - ach ich liebe das struppige Gesträuch.
Und Du ja offensichtlich auch.
Vielleicht lieben wir es, weil es "öde" spielt, understatement, Zen-Garten.