Weißt du, Mimi,
manchmal schickst du deinen Strophen ein Wort wie
hinterher - und wertest sie somit fast pleonastisch. (Verstehe das bitte als Kompliment, im Sinne von: Da müsste nicht geschmeidig stehen, überhaupt
raubt dieses eine Wort mehr Geschmeidigkeit des Gemäldes, als es gibt; es
ist längst geschmeidig!)
Ich denke, oder ich glaube zumindest, dir ist bedeutend, dass sich deine Gedichte möglichst sacht und zart und zerbrechlich im Leser absetzen sollen, wie eine fallende Feder sich auf der Haut absetzt. Und das gelingt dir in einigen auch, würde ich meinen. Aber auch ganz ohne Wertung. Natürlich spreche ich hier nur für mich, aber es ist, als würde mir das "geschmeidig" die Feder vom Herzen fortblasen.
Übrigens war ich überrascht, ich weiß nicht genau, wie du deine Metapher der Aorta meinst, aber solltest mit der Aorta einen Ausdruck für die Saiten der Geige gewählt haben, hatten wir heute (wenn das Gedicht denn heute entstanden ist) den exakt selben Gedanken. Ich habe über mein Klavier geschrieben, über meine "echten zweihundert Aorten".
Gruß, Jakob