Tula
Mitglied
Innenstadt-Idylle
Auf einer Bank am Markt verträume ich
den Nachmittag. Nichts regt sich, alles steht:
die Luft, am Turm der Zeiger, Bienenstich
zum Sonderpreis vorm Bistro, das nach Gästen fleht.
Der 'lause' über einer morschen Tür
fehlt jetzt das 'K', das schon vor langem fiel.
Da kann die Stadtverwaltung nichts dafür,
sie setzt auf Aufschwung: wir sind heut' ein Ausflugsziel.
Man liest, die Stadt sei schön wie nie zuvor!
Und auch, dass fünfzig Gäste letztes Jahr
allein (!) das Rathaus und das alte Tor
bewunderten, was ein Verdienst des Amtes war.
Im Spiegel gleitet über den Asphalt
ein Köter, den hier jede Ecke kennt.
Das alte Kopfsteinpflaster war zu alt
und überhaupt, aus Kostengründen nicht im Trend.
Am Lindenbaum an meiner Seite wagt
sich schon das dritte Blatt ans Licht der Welt.
Sein Schatten kühlt ein halbes Ohr und fragt
mich ob man Bäume stets nach zwanzig Lenzen fällt.
So döst mit mir intim und unbeschwert
in märkischer Gelassenheit die Stadt.
Hach! Denke ich, wie is' dit lobenswert
und schön für 'een, der immer noch die Heimat hat ...
Auf einer Bank am Markt verträume ich
den Nachmittag. Nichts regt sich, alles steht:
die Luft, am Turm der Zeiger, Bienenstich
zum Sonderpreis vorm Bistro, das nach Gästen fleht.
Der 'lause' über einer morschen Tür
fehlt jetzt das 'K', das schon vor langem fiel.
Da kann die Stadtverwaltung nichts dafür,
sie setzt auf Aufschwung: wir sind heut' ein Ausflugsziel.
Man liest, die Stadt sei schön wie nie zuvor!
Und auch, dass fünfzig Gäste letztes Jahr
allein (!) das Rathaus und das alte Tor
bewunderten, was ein Verdienst des Amtes war.
Im Spiegel gleitet über den Asphalt
ein Köter, den hier jede Ecke kennt.
Das alte Kopfsteinpflaster war zu alt
und überhaupt, aus Kostengründen nicht im Trend.
Am Lindenbaum an meiner Seite wagt
sich schon das dritte Blatt ans Licht der Welt.
Sein Schatten kühlt ein halbes Ohr und fragt
mich ob man Bäume stets nach zwanzig Lenzen fällt.
So döst mit mir intim und unbeschwert
in märkischer Gelassenheit die Stadt.
Hach! Denke ich, wie is' dit lobenswert
und schön für 'een, der immer noch die Heimat hat ...