Lieber Lapismont,
Ad hominem ist ein Angriff auf die Hintergründe einer Person. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass Mondnein schon Rentner ist. Das wird wahrscheinlich auch nur er selbst beantworten können.
Rentnergedichte sind eine Kategorie! Ich habe schlicht deduziert:
Jeder Gedichtwettbewerb wird damit zugemüllt und aussortiert. Sie zeichnen sich in der Regel durch: Reim, metrische Übererfüllung, Naturbildhaftigkeitserbrechen, Gottesbezüge, Überbetonung des lyrischen Ichs, Belehrung und Altkugheiten, Ewig-gestriges-Denken, antiquierte Bilder, schwülstige Formulierugnen und Allgemeinplätzen aus. Hinzuzufügen wären Kitsch, der erhobene Zeigefinger, elegische Ansätze und angestaubte Pseudomodernität, und Worte, die kaum einer mehr kennt aus (-gamben).
Fast alles, ich sage bewusst nur fast, davon ist im Werk von Mondnein im Überfluß vorhanden. Daher dann die Analogie.
Um es kurz zu machen, ich wollte ihm durchaus zu nahe treten (!), nachdem er seinen abwertenden Rundumschlag gestartet hat, auf das, was heute Dichtkunst im deutschen Sprachraum an Niveaulosigkeit darstellt, weil sein Gedicht nicht berücksichtigt wurde, (wäre ich wirklich rabulistisch, hätte ich ihm im Umkehrschluss sogar bösartig eine "undeutsch"-Meinung in Bezug auf die heutige Lyrik unterstellt, aber das unterstelle ich ihm gar nicht,) trotzdem hat er hier diskriminiert, nicht ich, - weder direkt (und wenn dann nicht absichtlich, weil ich das gar nicht wissen kann) noch rabulistisch indirekt.
Und ich wundere mich mittlerweile sehr, dass du die ganze Zeit mich angehst, und nicht ihn.
MfG
Christian Jyren