Ein Gurkenbauer aus dem Spreewald
war zu Besuch in Lübbenau.
Man nennt ihn nur den "Fusel-Ewald".
Auch heute ist er mächtig blau.
So schwanken beide auch recht heftig,
der Ewald und sein schlanker Kahn.
Trotz wilder Flüche - grob und deftig,
kommt er recht langsam nur voran.
Und Ewald ist schon bald am Schwitzen.
Die Reue springt ihn an mit Macht.
Was mußt' so lang beim Bier er sitzen?
Es dämmert schon, bald wird es Nacht.
Durch schwüle Luft die Mücken schwirren,
gar gierig witternd blaues Blut.
und Ewald läßt sich glatt beirren,
denn er vergaß im Suff den Hut.
Die linke Hand meist an der Glatze,
damit ihn keine Mücke sticht,
führt's Rudel* er mit einer Tatze,
was leider wenig Fahrt verspricht.
So quält er sich durch all die Fließe.
Zum Unglück geht's auch noch stromauf.
Und keuchend kriegt er nun die Krise.
Die Flüche sterben im Geschnauf.
Und auf der Höhe "Leipsche Grobbla"*,
da fühlt er sich schon matt und mies.
Doch plötzlich stutzt er und grunzt: "Hoppla!
Ihr Gurkengötter, was ist dies?"
Er schaut gebannt wohl in die Richtung,
aus der ein Lied herüber weht.
Grad vor ihm auf der kleinen Lichtung
Ne Maid direkt am Ufer steht.
Sie winkt mit einer Dose Radler,
die in der rechten Hand sie hält
und singt das Lied vom "Roten Adler"*
was Ewald ungemein gefällt.
Sie dehnt den nackten Körper wohlig,
vom ersten Mondstrahl weich umspielt.
Als Ewald denkt :'Potz Blitz, die hol ich',
er seine Kräfte wachsen fühlt.
Die Maid, sie hält im Singen inne,
starrt auf den Mann in seinem Kahn,
der Böses will, weil seine Sinne,
den Lenden plötzlich untertan.
Erschröckt bedeckt sie ihre Blöße,
was mit zwei Händen schwer ihr fällt.
Voll aufgereckt zu ganzer Größe,
so nähert sich der trunk'ne Held
Die Gier verleiht ihm förmlich Flügel.
Er treibt den Kahn mit aller Macht.
Doch wenig unter'm Wasserspiegel -
ein tückisch Pfahl - es knirscht und kracht.
Der Kahn liegt schief, es bricht das Ruder.
des Ewald's Gleichgewicht - hinfort.
Ein irrer Blick zum nackten Luder,
dann geht kopfüber er von Bord.
Es ist nicht tief, doch welch Misere!
Der Schlamm, der ist hier meterdick.
Und Ewalds Kopf, mit wucht'ger Schwere,
der bohrt sich tief in diesen Schlick.
Ein wenig zappeln noch die Beine,
und ein paar Blasen steigen auf.
Es nützt ihm nichts, und auch die Kleine
nimmt Ewalds frühen Tod in Kauf.
Sie löst sich auf in blauen Dünsten.
Ihr Kichern nur durcheilt die Nacht.
Sie hat mit ihren magisch Künsten
den armen Ewald umgebracht.
Drum merke, jeder, der im Spreewald
dem Wassersporte fröhnen will,
er sollte denken an den Ewald
und bleiben stets bei N u l l Promille.
Worterklärung:
Rudel - bis vier Meter lange Holzstange mit einer dem ........Ruderblatt ähnlichen Erweiterung am unteren Ende.
Leipsche Grobla - Name eines der vielen Spreewaldfließe .................(kommt aus dem Sorbischen)
Lied vom Roten Adler - eine Art Brandenburgische .......................Nationalhymne,die bei jeder passenden .......................und unpassenden Gelegenheit inbrüstig .......................abgesungen wird.
war zu Besuch in Lübbenau.
Man nennt ihn nur den "Fusel-Ewald".
Auch heute ist er mächtig blau.
So schwanken beide auch recht heftig,
der Ewald und sein schlanker Kahn.
Trotz wilder Flüche - grob und deftig,
kommt er recht langsam nur voran.
Und Ewald ist schon bald am Schwitzen.
Die Reue springt ihn an mit Macht.
Was mußt' so lang beim Bier er sitzen?
Es dämmert schon, bald wird es Nacht.
Durch schwüle Luft die Mücken schwirren,
gar gierig witternd blaues Blut.
und Ewald läßt sich glatt beirren,
denn er vergaß im Suff den Hut.
Die linke Hand meist an der Glatze,
damit ihn keine Mücke sticht,
führt's Rudel* er mit einer Tatze,
was leider wenig Fahrt verspricht.
So quält er sich durch all die Fließe.
Zum Unglück geht's auch noch stromauf.
Und keuchend kriegt er nun die Krise.
Die Flüche sterben im Geschnauf.
Und auf der Höhe "Leipsche Grobbla"*,
da fühlt er sich schon matt und mies.
Doch plötzlich stutzt er und grunzt: "Hoppla!
Ihr Gurkengötter, was ist dies?"
Er schaut gebannt wohl in die Richtung,
aus der ein Lied herüber weht.
Grad vor ihm auf der kleinen Lichtung
Ne Maid direkt am Ufer steht.
Sie winkt mit einer Dose Radler,
die in der rechten Hand sie hält
und singt das Lied vom "Roten Adler"*
was Ewald ungemein gefällt.
Sie dehnt den nackten Körper wohlig,
vom ersten Mondstrahl weich umspielt.
Als Ewald denkt :'Potz Blitz, die hol ich',
er seine Kräfte wachsen fühlt.
Die Maid, sie hält im Singen inne,
starrt auf den Mann in seinem Kahn,
der Böses will, weil seine Sinne,
den Lenden plötzlich untertan.
Erschröckt bedeckt sie ihre Blöße,
was mit zwei Händen schwer ihr fällt.
Voll aufgereckt zu ganzer Größe,
so nähert sich der trunk'ne Held
Die Gier verleiht ihm förmlich Flügel.
Er treibt den Kahn mit aller Macht.
Doch wenig unter'm Wasserspiegel -
ein tückisch Pfahl - es knirscht und kracht.
Der Kahn liegt schief, es bricht das Ruder.
des Ewald's Gleichgewicht - hinfort.
Ein irrer Blick zum nackten Luder,
dann geht kopfüber er von Bord.
Es ist nicht tief, doch welch Misere!
Der Schlamm, der ist hier meterdick.
Und Ewalds Kopf, mit wucht'ger Schwere,
der bohrt sich tief in diesen Schlick.
Ein wenig zappeln noch die Beine,
und ein paar Blasen steigen auf.
Es nützt ihm nichts, und auch die Kleine
nimmt Ewalds frühen Tod in Kauf.
Sie löst sich auf in blauen Dünsten.
Ihr Kichern nur durcheilt die Nacht.
Sie hat mit ihren magisch Künsten
den armen Ewald umgebracht.
Drum merke, jeder, der im Spreewald
dem Wassersporte fröhnen will,
er sollte denken an den Ewald
und bleiben stets bei N u l l Promille.
Worterklärung:
Rudel - bis vier Meter lange Holzstange mit einer dem ........Ruderblatt ähnlichen Erweiterung am unteren Ende.
Leipsche Grobla - Name eines der vielen Spreewaldfließe .................(kommt aus dem Sorbischen)
Lied vom Roten Adler - eine Art Brandenburgische .......................Nationalhymne,die bei jeder passenden .......................und unpassenden Gelegenheit inbrüstig .......................abgesungen wird.