Hallo Outymier,
ich finde den kurzen Text erstaunlich wirksam. Zugegeben, ein guter Teil der Wirkung ist von dem großen Namen in der Überschrift geborgt. Um Jesus hat sich in zwei Jahrtausenden eine extrem dichte Wolke an Geschichten und Bildern gebildet. Das kann man sich vor Anknüpfungspunkten kaum retten. Mir scheint, dass dein Text eben auf diese Bedeutungsballung im Namen "Jesus" abzielt.
Es gibt etliche Bilder von Jesus, wörtlich und im übertragenen Sinne. Obwohl der Vater von Jesus, also Gott, also Jesus selbst ja mal das Bildermachen verboten hatte.
Du schreibst aber nur über ein Bild, eben über das vor dir. Welches Bild man sich von Gott macht, ist natürlich individuell, von "Rächergott" bis "Gibt es gar nicht!"
Finde ich ein besonders schön gewähltes Wort. Schweben verbindet man mit übersinnlichen Kräften. Darin steckt aber auch nicht Greifbares, nicht Dingliches, nicht Reales.
Kurzum, je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr beeindruckt mich der Text. Ich habe nur einen Verbesserungsvorschlag: Streich die Jahreszahl aus dem Titel. Vielleicht hat sie für dich eine spezielle Bedeutung. Aber die kann ich als Leser nicht kennen. Die Zahl steht für mich im seltsamen Widerspruch zur zeitlosen Anmutung des restlichen Textes.
Hallo Sufnus,
deine Version finde ich ehrlich gesagt etwas origineller und gekonnter und darum schwächer. ES geht der Reiz des Einfachen verloren.
Viele Grüße
lietzensee