Ralf Langer
Mitglied
Kindheitsidyll I
Die Zabka
Knapp unter`m Himmel,
nah bei den Schloten,
in der Sphäre vom lieben Gott,
bewohnte die Zabka, dachschräg,
eine Mansarde im dritten Stock.
Wie oft riefen wir Knaben,
wenn wir vom schreien
im Hof hungrig waren,
die Zabka bei ihrem Namen,
und aus ihrem Fenster fielen
Bonbons, und auch Bananen,
auf uns ihre Kinder,
wie sie uns schimpfte, herab.
So ist sie - gewesen,
die Zabka vom dritten Stock,
auf eine ruhrpottweise
eine Melange höherer Wesen,
eine Mischpoke:
den Leib von Buddha,
das Lächeln der Jungfrau Maria,
und die Stimme, die goldige Kehle;
ein weiblicher Karel Gott.
Jetzt nicht mehr, die Zabka
längst tot und begraben
von einer höheren Macht -
die Gewalt auch über'm dritten OG hat -
wurde sie um die Ecke zum Friedhof,
und wir Kinder erwachsen
- zum Schweigen gebracht.
Die Zabka
Knapp unter`m Himmel,
nah bei den Schloten,
in der Sphäre vom lieben Gott,
bewohnte die Zabka, dachschräg,
eine Mansarde im dritten Stock.
Wie oft riefen wir Knaben,
wenn wir vom schreien
im Hof hungrig waren,
die Zabka bei ihrem Namen,
und aus ihrem Fenster fielen
Bonbons, und auch Bananen,
auf uns ihre Kinder,
wie sie uns schimpfte, herab.
So ist sie - gewesen,
die Zabka vom dritten Stock,
auf eine ruhrpottweise
eine Melange höherer Wesen,
eine Mischpoke:
den Leib von Buddha,
das Lächeln der Jungfrau Maria,
und die Stimme, die goldige Kehle;
ein weiblicher Karel Gott.
Jetzt nicht mehr, die Zabka
längst tot und begraben
von einer höheren Macht -
die Gewalt auch über'm dritten OG hat -
wurde sie um die Ecke zum Friedhof,
und wir Kinder erwachsen
- zum Schweigen gebracht.