König Habakans Abenteuer

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molly

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König Habakan will heiraten / Kindergarten Aktuelle Version (c)Monika Rieger

In einem Land, weit hinter den sieben Meeren, lebte König Habakan in seinem weißen Schloss.

In jener Nacht, als er nicht einschlafen konnte, saß er in seinem Bett. Er dachte an die Hochzeit seines Freundes Reto. Nach dem Festessen hatte König Habakan mit der Hexe Zuckermühl getanzt und gestaunt, wie flink ihre Füße hin und her sprangen, wie ein Wirbelwind! Auch war sie so groß und schlank wie der König. Habakan kicherte, als er an den Tanz dachte.

Nun wohnte Reto mit seiner Frau Maude im neuen Haus. Nur er, der König, lebte allein. Aber jetzt wollte er sich eine Frau suchen. König Habakan schlug seine Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Er setzte er sich an den Schreibtisch und schrieb einen Brief. Barfuß schlich er in den Keller. Gleich würde Otto, das Schlossgespenst aufwachen.

Um Mitternacht, Schlag zwölf Uhr, öffnete Otto seine Truhe, gähnte einmal und schrie auf, als es den König sah.
„Was willst du denn hier? Musst du mich so erschrecken?“
„Sei still“, befahl Habakan, „ bring diesen Brief zur Hexe Zuckermühl, sie soll mir helfen, eine Prinzessin zu finden.“
Otto nahm wortlos den Brief entgegen und zischte aus dem Fenster. Er flog ein Stück durch den Zauberwald, schwebte über die Hütte des Trolls und landete beim Hexenhaus. Otto schob den Brief unter der Türe durch und flog weiter. Als die Geisterstunde zu Ende ging, schwebte er an König Habakans Zimmer vorbei, sah, dass der schlief und im Traum sogar lächelte.

Am nächsten Nachmittag sauste die Hexe Zuckermühl auf ihrem Besen zu König Habakan.
„Heiraten, so, so“, sagte sie. „Reise ins Land von König Fabolio. Er hat eine hübsche Tochter, Prinzessin Amorose. Nimm deine beiden Soldaten und deinen Diener mit. Für die Prinzessin brauchst du einen Ring. Damit dich der Troll durch den Zauberwald lässt, packe ein großes Glas Honig ein, du weißt, wie gern er den isst. Pass gut auf dich auf. Bestimmt triffst du auch Hexen.“ Sie setzte sich auf den Besen und ritt zurück.

Der König rief seinen Diener herbei und befahl ihm, alles, was er für diese Reise bauchte, einzupacken. Dann beauftragte er einen Soldaten, am nächsten Morgen des Königs Schimmel zu satteln. Der andere Soldat musste im Schloss bleiben und das Tor bewachen. Um Mitternacht verabschiedete er sich von Otto, dem Schlossgespenst.

Ein heller Frühlingstag brach an. König Habakan stieg in aller Frühe auf sein Pferd. Er trug schwarze, blank geputzte Stiefel. Sein hellblaues Hemd leuchtete unter dem dunklen Mantel hervor und seine Hose hatte goldene Streifen auf der Seite. Die Krone auf seinem Haupt strahlte in der Sonne und an seiner Hand glänzte der goldene Königsring.
Der Ring für die Prinzessin schimmerte in weißem Gold und hatte einen dunkelblauen Stein. Sicher verwahrt trug er ihn unter seinem Hemd in einem Brustbeutel. Der Soldat und der Diener ritten neben ihm her. Kaum hatten sie den Zauberwald betreten, sprang der Troll mit der Keule aus dem Busch. Seine Augen glühten rot, ebenso sein kleines Horn mitten auf dem Kopf.

„Halt“, rief er. Der Diener reichte ihm den Honig und er trollte sich wieder in seine Hütte zurück.

Schweigend ritten sie durch den stillen Wald. Hinter dem Zauberwald hausten die Hexen. Vor Hexen fürchtete sich König Habakan nicht, schließlich kannte er die freundliche Hexe Zuckermühl sehr gut.

Sie gelangten zu einer großen Wiese. Plötzlich rauschte es in den Gräsern und eine große Frau mit grünen Haaren, grünem Gesicht und grünen Kleidern trat ihnen entgegen.
Sie hob die Hand und rief: „Stopp!“

„Ich will zur Prinzessin Amorose“, sagte der König.
Sie antwortete: „Ich warne euch vor den Hexen, geht erst über die Wiese, wenn es dunkel ist.“ Schon verschwand sie.
Der König brummte: „Warum solange warten, ich habe es eilig, kommt, wir überqueren die Wiese.“

Sie erreichten die Mitte der Wiese, als der König leise lachte: „Die grüne Wiesenfrau wollte uns nur erschrecken!“
Auf einmal zischte es, die Pferde wieherten laut, warfen die Reiter ab und stoben davon, Soldat und Diener flohen in den Zauberwald zurück. Noch ehe der König etwas sagen konnte, wurde er von kräftigen Händen gepackt und hoch in die Luft geschleudert. Er flog über die Wiese und landete unsanft auf einem Baum. Dabei verlor König Habakan seine Königskrone.

Nun saß er auf einem dicken Ast, hoch über dem Boden und wagte sich nicht zu rühren. Sieben Hexen standen unter dem Baum.
Der König rief: „ holt mich sofort hier runter!“

„Was gibst du uns dafür“, wollte eine wissen.

„Meine Krone, sie liegt irgendwo auf der Wiese.“

„Die haben wir schon. Wir möchten mehr.“

„Wenn ich erst wieder in meinem Schloss bin, werde ich euch reich beschenken!“

„Das ist zu wenig“, riefen sie alle zusammen.

Schweren Herzens streifte Habakan seinen goldenen Königsring vom Finger. „Ich kann euch noch diesen geben."
„Wir nehmen den Ring. Wirf das Schmuckstück runter, aber dalli!“

„Holt mich erst vom Baum“, befahl der König.

„Erst der Ring“, verlangte eine der Hexen.

Er ließ seinen Ring auf den Boden fallen, die Hexen schnappten das Goldstück und brausten davon.

Nie in seinem Leben hatte sich der König so gefürchtet, wie kam er nur vom Baum herunter? Wo war sein Diener, wo der Soldat? Er rief ihren Namen, doch plötzlich stand die große, grüne Frau unter dem Baum.
„Sei still, sonst kommen die Hexen zurück, ich will dir helfen. Du könntest den Baumstamm hinunter rutschen.“

„Das habe ich noch nie getan, ich bin doch ein König!“
„Ich muss etwas holen. Warte und sei still“, sagte sie. Kurz darauf kam sie mit einem grünen Seil zurück. Mit Leichtigkeit kletterte sie den Baum hinauf, und setzte sich neben Habakan. Sie befestigte das Seil am Ast und band dem König das andere Ende des Seils um den Leib. Dann gab sie ihm einen kleinen Schubs, schon hing er zwischen Himmel und Erde und baumelte mit den Beinen. Der König schrie kurz auf, doch die grüne Frau hielt das Seil fest in den Händen und ließ ihn behutsam hinunter gleiten. Als er die Erde berührte, kletterte die Frau mit den grünen Haaren vom Baum.
Sie entfernte das Seil und sagte: „Jetzt pass aber gut auf dich auf, ich kann dir nicht immer helfen!“

Sie erklärte dem König den schnellsten Weg, der zur Prinzessin führte. Habakan bedankte sich, schon rauschten die Gräser und die grüne Frau verschwand. Er ging den Weg entlang, den sie ihm gezeigt hatte und gelangte bald zum Schloss der Prinzessin.
Zwei Soldaten führten ihn in einen Saal. Der König saß auf einem goldenen Sesel. Ein roter Mantel hing um seine Schultern und die Krone hielt er in der Hand. Neben ihm saß die Prinzessin auf einem weißen Sessel. Ihr langes blaues Kleid reichte bis zum Boden. Auf ihren goldfarbenen Haaren prangte ein blauer Stern.

Habakan verbeugte sich tief vor dem König und sagte ihm, dass er die Prinzessin heiraten möchte. Der König erwiderte nur: „Frage sie selbst, ich habe heute Kopfschmerzen.“
Nun kniete sich Habakan vor ihr nieder und sprach: „Wunderschöne Prinzessin Amorose, ich bin König Habakan und besitze ein weißes Schloss. Ich will dich heiraten.“

„Wer wohnt noch in deinem Schloss?“ fragte sie.

„Ein Diener, zwei Soldaten und das Schlossgespenst.“ Die Prinzessin lachte kurz laut auf.
„Steh auf“, befahl sie“, zeige mir deinen Königsring!“
„Den haben mir die Hexen gestohlen“, sagte Habakan. „Aber ich kann mir in meinem Schloss einen neuen Königsring schmieden lassen.“

„Was redest du da! Ohne Königsring bist du kein König. Wache, sperrt ihn ins Gefängnis“, rief sie, erhob sich und rauschte mit zusammengepresstem Mund aus dem Saal. Zwei Wächter packten Habakan und schleppten ihn in ein Verließ.

Nun stand er, von Hexen ausgeraubt, von Prinzessin Amorose eingesperrt, in diesem finsteren Raum. In einer Wand befand sich als Fenster ein Loch mit Gitterstäben. Der König rüttelte daran und schrie um Hilfe.

Von seinem Gitterfenster aus sah er den Tannenwald. Auf einmal wehte ein heftiger Wind. Zweige teilten sich zur Seite und eine große Gestalt trat hervor – die grüne Frau. Auf Zehenspitzen schlich sie zu Habakan.
„Sei still“, flüsterte sie. Ohne Mühe bog sie die Gitterstäbe auseinander, packte den König an den Armen und zog ihn aus dem Fenster. Sie legte den Finger auf den Mund und sagte: „Pst.“ Der König nickte und folgte ihr. Nach einer Weile gelangten sie an eine Wegkreuzung.

Die Frau sagte: „Hier geht es zum Haus der Hexe Zuckermühl, ein Stück weiter beginnt der Pfad in den Zauberwald.“
Der König entschied sich für den ersten Weg. Er bedankte sich für ihre Hilfe und schenkte ihr den Ring, den er noch in seinem Brustbeutel trug. Kaum hatte sie den Ring am Finger, verschwand sie zwischen den Bäumen.

König Habakan eilte den Weg entlang, der Mond leuchtete ihm und um Mitternacht erreichte er das Haus der Hexe Zuckermühl. Er war so müde, setzte sich auf die Bank vor ihrem Haus und schlief ein.

Als er aufwachte, wehte ihm der Duft von frischem Kaffee um die Nase. Erstaunt merkte er, dass er nicht mehr auf der Bank saß, sondern in einem Bett lag. Und davor stand die Hexe Zuckermühl!
„Wie gut geht‘s mir heute“, rief der König aus. Er griff dankbar nach der Hand der Hexe und entdeckte da den Ring, den er der grünen Frau geschenkt hatte. Mit einem Satz sprang er aus dem Bett.
„Du bist die grüne Frau!“
„Ja“, lachte Zuckermühl, „auf dich musste ich einfach aufpassen.“

Der König umarmte sie und wirbelte sie in die Luft.
„Zuckermühl, komm auf mein Schloss“, sagte er.
„Du willst mich heiraten“? fragte sie.
Der König antwortete: „Ja, das will ich. Ohne dich säße ich noch immer auf dem Baum.“

Da gab es einen Donnerschlag. Der Besen, auf dem die Hexe sonst durch die Gegend sauste, lag zerbrochen am Boden.
Zuckermühl umarmte den König. „Du hast mich erlöst.Ich bin keine Hexe mehr, ich heiße Viktoria.“

Sie packte einen Rucksack, während der König seinen Kaffee austrank. Gemeinsam verließen sie das Haus. Viktoria hängte dem König den Rucksack um. Auf dem Weg zum Schloss erzählte Viktoria dem König, dass die Hexen, die ihn auf den Baum geschleudert hatten, sie verzaubert hätten.

Bald darauf feierten sie in dem weißen Schloss drei Tage lang ein großes Hochzeitsfest und alle Leute, die zum Land von König Habakan gehörten, jubelten und feierten mit.
©Monika Rieger
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Zuletzt bearbeitet:
A

aligaga

Gast
Liebste molly,

@ali meint, böhs wie er ist, die Kiddies seien nun die längste Zeit mit aller Gewalt ins Mittelalter verpflanzt und mit enormem sprachlichem und gedanklichem Aufwand in einer längst vergang'nen Zeit und einem längst vergangenen Ambiente festgehalten worden.

Warum gibst du sie nicht frei und lässt sie den Zauberern, Hexen, Königen, Prinzessinnen, Roibern und braven Handwerksburschen nicht in der Jetztzeit begegnen? Warum zeigst du ihnen nicht, dass auch im heutigen Straßenverkehr, den modernen Häusern, Städten, im den bewirtschafteten Staatsforsten, den Autobahn-Kleeblättern und in den Schornsteinen der Heizkraftwerke Wunder und Abenteuer verborgen sind?

Du hättest die dafür nötige Fantasie, die sprachlichen Fähigkeiten und, vor allem, die Empathie, ohne die man keine Kindergeschichten schreiben kann. Trau dich und fang noch einmal von vorn an! Lass Flugzeuge fliegen, Autos fahren und Dampfer auf den Seen schwimmen! Mach Kinder mit Geschichten glücklich, in denen sie sich selbst wiederfinden und lernen, dass man unbeschadet durch dick und dünn kommt, wenn man Freunde hat und so mutig ist, dass die Märchenwesen, die's immer und überall gibt, zu einem kommen und helfen, den richtigen Weg zu finden.

Aber hüte dich vor der Moralkeule! Die brauchen Kinder nicht. Sie verfügen über genügend interpersonelle Attraktivität und neigen qua Geburt zu prosozialem Empfinden. Märchen sollten nicht erziehen, sondern inspirieren, ermuntern und unterstützen.

Dann sind sie richtig und werden dir aus der Hand gerissen.

Heiter

aligaga
 

molly

Mitglied
König Habakan will heiraten / ab 6 Jahren

In einem Land, weit hinter den sieben Meeren, lebte König Habakan in seinem weißen Schloss.
In jener Nacht, als er nicht einschlafen konnte, saß er in seinem Bett. Er dachte an die Hochzeit seines Freundes Reto. Nach dem Festessen hatte König Habakan mit der Hexe Zuckermühl getanzt und gestaunt, wie flink ihre Füße hin und her sprangen, wie ein Wirbelwind! Auch war sie so groß wie der König. Habakan kicherte, als er an den Tanz dachte.

Nun wohnte Reto mit seiner Frau Maude in ihrem Haus. Nur er, der König, lebte allein. Aber jetzt wollte er sich eine Frau suchen. König Habakan schlug seine Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Er setzte er sich an den Schreibtisch und schrieb einen Brief. Barfuß schlich er in den Keller. Gleich würde Otto, das Schlossgespenst aufwachen.

Um Mitternacht, Schlag zwölf Uhr, öffnete Otto seine Truhe, gähnte einmal und schrie auf, als es den König sah.
„Was willst du denn hier? Musst du mich so erschrecken?“
„Sei still“, befahl Habakan, „ bring diesen Brief zur Hexe Zuckermühl, sie soll mir helfen, eine Prinzessin zu finden.“

Otto nahm wortlos den Brief entgegen und zischte aus dem Fenster.
Er flog ein Stück durch den Zauberwald, schwebte über die Hütte des Trolls und landete beim Hexenhaus. Otto schob den Brief unter der Türe durch und flog weiter. Als die Geisterstunde zu Ende ging, schwebte er an König Habakans Zimmer vorbei, sah, dass der schlief und im Traum sogar lächelte.

Am nächsten Nachmittag sauste die Hexe Zuckermühl auf ihrem Besen zu König Habakan.
„Heiraten, so, so“, sagte sie. „Reise ins Land von König Fabolio. Er hat eine hübsche Tochter, Prinzessin Amorose. Nimm deine beiden Soldaten und deinen Diener mit. Für die Prinzessin brauchst du einen Ring. Damit dich der Troll durch den Zauberwald lässt, packe ein großes Glas Honig ein, du weißt, wie gern er den hat. Pass gut auf dich auf. Bestimmt triffst du auch Hexen.“ Sie setzte sich auf den Besen und ritt zurück.
Der König rief seinen Diener herbei und befahl ihm, alles, was er für diese Reise bauchte, einzupacken. Dann beauftragte er einen Soldaten, am nächsten Morgen des Königs Schimmel zu satteln. Der andere Soldat musste im Schloss bleiben und das Tor bewachen. Um Mitternacht verabschiedete er sich von Otto, dem Schlossgespenst.

Ein heller Frühlingstag brach an. König Habakan stieg in aller Frühe auf sein Pferd. Er trug schwarze, blank geputzte Stiefel. Sein hellblaues Hemd leuchtete unter dem dunklen Mantel hervor und seine Hose hatte goldene Streifen auf der Seite. Die Krone auf seinem Haupt
strahlte in der Sonne und an seiner Hand glänzte der goldene Königsring.

Der Ring für die Prinzessin schimmerte in weißem Gold und hatte einen dunkelblauen Stein. Sicher verwahrt trug er ihn unter seinem Hemd in einem Brustbeutel. Der Soldat und der Diener ritten neben ihm her. Kaum hatten sie den Zauberwald betreten, sprang der Troll mit der Keule aus dem Busch. Seine Augen glühten rot, ebenso sein Horn mitten auf dem Kopf.
„Halt“, rief er. Der Diener reichte ihm den Honig und er trollte sich wieder in seine Hütte zurück.
Schweigend ritten sie durch den stillen Wald. Hinter dem Zauberwald hausten die Hexen. Vor Hexen fürchtete sich König Habakan nicht, schließlich kannte er die freundliche Hexe Zuckermühl sehr gut.

Sie gelangten zu einer großen Wiese. Plötzlich rauschte es in den Gräsern und eine große Frau mit grünen Haaren, grünem Gesicht und grünen Kleidern trat ihnen entgegen.
Sie hob die Hand und rief: „Stopp!“
„Ich will zur Prinzessin Amorose“, sagte der König.
Die antwortete: „Ich warne euch vor den Hexen, geht erst über die Wiese, wenn es dunkel ist.“ Und schon verschwand sie.

Der König brummte: „Warum solange warten, ich habe es eilig, kommt, wir überqueren die Wiese.“
Sie erreichten die Mitte der Wiese, als der König leise lachte: „Die grüne Wiesenfrau wollte uns nur erschrecken!“

Auf einmal zischte und donnerte es, das Pferd wieherte laut, warf den König ab und stob davon, Soldat und Diener flohen in den Zauberwald zurück. Noch ehe der König etwas sagen konnte, wurde er von kräftigen Händen gepackt und hoch in die Luft geschleudert. Er flog über die Wiese und landete unsanft auf einem Baum. Dabei verlor König Habakan seine Königskrone.

Nun saß er auf einem dicken Ast, hoch über dem Boden und wagte sich nicht zu rühren. Sieben Hexen standen unter dem Baum.

Der König rief: „ holt mich sofort hier runter“
„Was gibst du uns dafür“, wollte eine wissen.
„Meine Krone, sie liegt irgendwo auf der Wiese.“
„Die haben wir schon. Wir möchten mehr.“
„Wenn ich erst wieder in meinem Schloss bin, werde ich euch reich beschenken!“
„Wir möchten mehr“, riefen sie alle zusammen.

Schweren Herzens streifte Habakan seinen goldenen Königsring vom Finger. „Ich kann euch noch diesen geben.
„Wir nehmen den Ring, wirf das Schmuckstück runter, aber dalli.“
„Holt mich erst vom Baum“, befahl der König.
„Erst der Ring“, verlangte eine der Hexen.

Er ließ seinen Ring auf den Boden fallen, die Hexen schnappten das Goldstück und brausten davon.

Noch nie in seinem Leben hatte sich der König so gefürchtet, wie sollte er nur vom Baum herunter kommen? Wo war sein Diener, wo der Soldat? Er rief ihren Namen, doch plötzlich stand die große, grüne Frau unter dem Baum.
„Sei still, sonst kommen die Hexen zurück, ich will dir helfen. Du könntest den Baumstamm hinunter rutschen.“
„Das habe ich noch nie getan, ich bin doch ein König!“

„Warte und sei still“, sagte sie. Kurz darauf kam sie mit einem grünen Seil zurück. Mit Leichtigkeit kletterte sie den Baum hinauf, und setzte sich neben Habakan. Sie befestigte das Seil am Ast und band dem König das andere Ende des Seils um den Leib. Dann gab sie ihm einen kleinen Schubs, schon hing er zwischen Himmel und Erde und baumelte mit den Beinen. Der König schrie kurz auf, doch sogleich merkte er, dass er dem Boden immer näher kam. Als er die Erde berührte, kletterte die Frau mit den grünen Haaren vom Baum. Sie entfernte das Seil und sagte: „Jetzt pass aber gut auf dich auf, ich kann dir nicht immer helfen!“

Sie erklärte dem König den schnellsten Weg, der zur Prinzessin führte. Habakan bedanken sich, doch schon rauschten die Gräser und die grüne Frau verschwand. Er ging den Weg entlang, den sie ihm gezeigt hatte und gelangte bald zum Schloss der Prinzessin.
Zwei Soldaten führten ihn zur Prinzessin. Sie saß auf einem weißen Sessel. Ihr langes blaues Kleid reichte bis zum Boden. Auf ihren goldfarbenen Haaren prangte ein blauer Stern.

Habakan kniete vor ihr nieder und sprach: „Wunderschöne Prinzessin Amorose, ich bin König Habakan und besitze ein weißes Schloss. Ich will dich heiraten.“

„Wer wohnt noch in deinem Schloss?“ fragte sie.
„Ein Diener, zwei Soldaten und das Schlossgespenst.“ Die Prinzessin lachte kurz laut auf.
„Steh auf“, befahl sie“, zeige mir deinen Königsring!“

„Den haben mir die Hexen gestohlen“, sagte Habakan. „Aber ich kann mir in meinem Schloss einen neuen Königsring schmieden lassen.“

„Was redest du da! Ohne Königsring bist du kein König. Wache, sperrt ihn ins Gefängnis“, rief sie, erhob sich und rauschte mit zusammengepresstem Mund aus dem Zimmer. Zwei Wächter packten Habakan und schleppten ihn in ein Verließ.
Nun stand er, von Hexen ausgeraubt, von Prinzessin Amorose eingesperrt, in diesem finsteren Raum. In einer Wand befand sich als Fenster ein Loch mit Gitterstäben. Der König rüttelte daran und schrie um Hilfe.

Vor seinem Gitterfenster stand ein großer Tannenbaum. Auf einmal wehte ein heftiger Wind. Die Zweige teilten sich zur Seite und eine große Gestalt trat hervor – die grüne Frau. Auf Zehenspitzen schlich sie zu Habakan.
„Sei still“, flüsterte sie. Ohne Mühe bog sie die Gitterstäbe auseinander, packte den König am Kopf und zog ihn aus dem Fenster. Sie legte den Finger auf den Mund und sagte: „Pst.“ Der König nickte und folgte ihr. Nach einer Weile gelangten sie an eine Wegkreuzung.
„Hier geht es zum Haus der Hexe Zuckermühl, ein Stück weiter beginnt wieder der Zauberwald.“
Der König entschied sich für den ersten Weg. Er bedankte sich für ihre Hilfe und schenkte ihr den Ring, den er noch in seinem Brustbeutel trug. Kaum hatte sie den Ring am Finger, verschwand sie zwischen den Bäumen.
König Habakan eilte den Weg entlang, der Mond leuchtete ihm und um Mitternacht erreichte er das Haus der Hexe Zuckermühl. Er war so müde, setzte sich einen Moment auf die Treppe ihres Hauses und schlief ein.

Als er aufwachte, wehte ihm der Duft von frischem Kaffee um die Nase. Erstaunt merkte er, dass er nicht mehr auf der Treppe saß, sondern in einem Bett lag. Und davor stand die Hexe Zuckermühl!
„Wie gut geht‘s mir heute“, rief der König aus. Er griff dankbar nach der Hand der Hexe und entdeckte da den Ring, den er der grünen Frau geschenkt hatte. Mit einem Satz sprang er aus dem Bett.
„Du bist die grüne Frau!“
„Ja“, lachte Zuckermühl, „auf dich musste ich einfach aufpassen.“
Der König umarmte sie und wirbelte sie in die Luft.
„Zuckermühl, komm auf mein Schloss“, sagte er.
„Du willst mich heiraten“? fragte sie.
Der König antwortete: „Ja, das will ich. Ohne dich säße ich noch immer auf dem Baum.“
Da gab es einen Donnerschlag. Der Besen, auf dem die Hexe sonst durch die Gegend sauste, lag zerbrochen am Boden.
Zuckermühl umarmte den König. „Du hast mich erlöst. Ich bin keine Hexe mehr, ich heiße Viktoria.“
Sie packte einen Rucksack, während der König seine Kaffee austrank. Gemeinsam verließen sie das Haus. Viktoria hängte dem König den Rucksack um und auf dem Weg zum Schloss erzählte Viktoria dem König, dass die Hexen, die ihn auf den Baum geschleudert hatten, sie verzaubert hätten.
Bald darauf feierten sie in dem weißen Schloss drei Tage lang ein großes Hochzeitsfest und alle Leute, die im Land von König Habakan lebten, jubelten und feierten mit.

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©Monika Rieger
 

molly

Mitglied
Lieber ali,

ich danke Dir für Deinen hilfreichen Kommentar.

Doch diese Geschichte musste ich einfach schreiben, weil ja, wie Du weißt, jeder Märchenkönig auch eine Königin hat. Aber damit ist nun auch genug, da hast Du recht.

Nur "Huschebein" wird noch einmal kommen.

Eine märchenhafte Geschichte im "Jetzt" habe ich hier schon mal eingestellt: So ein Tag

Ich wünsche Dir ein sonniges Wochenende.

Liebe Grüße

molly
 

ahorn

Mitglied
Hallo molly,
erst einmal Dank für deine kleine Geschichte.
Wie oft teile ich nicht Herrn Gagas Meinung. Den gerade die Kleinen lieben diese Geschichten, spielen sie, leben im Land der Fantasie, der Feen und Elfen.

Trotzdem habe ich das eine oder andere anzumerken.
Mein Senf folgt später.

Liebe Grüße
Ahorn
 
A

aligaga

Gast
Ob du "Herrn Gagas" Meinung teilst oder nicht, ist nicht nur ihm egal, @ahörnchen. Niemand hätte etwas dagegen, dass du hier in diesem Forum und andernorts mit Märchen, Kurzgeschichten und langen Texten so brillierst, dass sie dir aus der Hand gerissen werden.

Wie wir alle wissen, ist aber das Gegenteil der Fall. @Ali glaubt deshalb nicht, es käme auf dein Werturteil an. Wer's kann, der tut's. Wer's nicht kann, der babbelt darüber. Zum Lehrer aber taugt er nie. Wie denn auch?

Amüsiert

aligaga
 

molly

Mitglied
Lieber Ahorn,

ich freue mich auf Deinen Senf, Du bist ein guter "Fehlerfinder", weißt Du das? Auch interessiert mich Deine Meinung zur Geschichte.

Du darfst gern eine andere Meinung haben. Ich weiß aber auch, dass Kinder sich in den Geschichten wieder finden möchten.

Ich habe ein Bitte an alle. Hier, bei meinen Texten hat niemand einen Übernahmen, entweder den ganzen Namen schreiben oder weglassen. Jeder darf seine Meinung sagen.

Gilt auch für ALLE Unsere Antworten haben sich überschnitten

Liebe Grüße

molly
 
A

aligaga

Gast
Ich habe ein Bitte an alle. Hier, bei meinen Texten hat niemand einen Übernahmen, entweder den ganzen Namen schreiben oder weglassen. Jeder darf seine Meinung sagen
@Molly hat recht. Und sie hat, auch wenn hier welche and'rer Meinung sind, die Fantasie und die Empathie, die's für Kinder braucht.

@Ali rät ihr nochmal, die Kulissen der heutigen Zeit anzupassen. Was sind die paar Schlösser, Kutschen und rostigen Ritterrüstungen gegen einen nächtlichen Fernsehturm und dessen Antennen, von wo das ausgestrahlt wird, was zu den Kindern in die Wohnung kommt? Darüber gehörte mal was geschrieben - über die Zwerge und unsichtbaren Riesen, die das Programm machen und die sich davor fürchten, entdeckt zu werden. Weil sie dann, wie ihnen geweissagt wurde, ihre Fantasie verlören.

Dabei ist's dann g'rad umgekehrt - sie hatten gar keine mehr und bekamen sie zurück, als sie von der verlorengegangenen, kleinen Pauline entdeckt wurden. Die hat ihnen dann beigebracht, worauf's einem wirklich ankommt, wenn man ein Kind ist und sich alleingelassen fühlt ...

Heiter wieder weiter

aligaga
 

ahorn

Mitglied
Liebe Molly, wie angekündigt mein wohlwollender Senf.

Zum Anfang!
Du stufst deine Geschichte ab 6 Jahre ein!
Kannst machen, ist nicht verboten. In diesem Fall muss ich aligaga recht geben! (Ohne seine Verschwörungstheorien) Wenn ich einem Grundschulkind deine – wie von mir gelobt - schöne Geschichte vorlese, läuft dieses Kind schreiend weg und erklärt mich für blöd. Kindergartenkinder dagegen lauschen gespannt auf jedes Wort.


In jener Nacht, als er nicht einschlafen konnte, saß er in seinem Bett. Er dachte an die Hochzeit seines Freundes Reto.
Ich finde den Satz bei einem modernen Märchen einwenig schrullig.
Er saß im Bett, konnte nicht einschlafen und dachte an die Hochzeit seines Freundes Reto.
Egal wie! Zumindest würde ich nach ‚Freundes Reto‘ einen Zeilenumbruch spendieren.


Nach dem Festessen hatte König Habakan mit der Hexe Zuckermühl getanzt und gestaunt, wie flink ihre Füße hin und her sprangen, wie ein Wirbelwind! Auch war sie so groß wie der König. Habakan kicherte, als er an den Tanz dachte.
Hat es irgendeine Bewandtnis, dass die Hexe gleich groß ist. Im Text fand ich nichts ;). Außerdem würde ich erneut einen Zeilenumbruch vor ‚Habakan kicherte‘ spendieren.

Nun wohnte Reto mit seiner Frau Maude in ihrem Haus. Nur er, der König, lebte allein. Aber jetzt wollte er sich eine Frau suchen.
In welchem Haus in Maudes oder ihrem gemeinsamen. Ist der König der einzige im ‚Märchenland‘ der allein lebt? Und warum will er sich jetzt eine Frau suchen? Damit er auf der Hochzeit mit der Hexe tanzen kann?




Um Mitternacht, Schlag zwölf Uhr, öffnete Otto seine Truhe, gähnte einmal und schrie auf, als es den König sah.
Na ja! Mitternacht! Schlag zwölf!
Wad hältst du von: Schlag Mitternacht, öffnete
Und warum gähnt er nur einmal? Erschreckt er sich bei zweimal gähnen nicht?
Otto seine Truhe, gähnte, erblickte den König und schrie.
Passt zwar nicht mit der wörtlichen Rede, den die schrie er dann.


„Was willst du denn hier? Musst du mich so erschrecken?“
„Sei still“, befahl Habakan, „ bring diesen Brief zur Hexe Zuckermühl, sie soll mir helfen, eine Prinzessin zu finden.“

und landete beim Hexenhaus. Otto schob den Brief unter der Türe durch und flog [Strike] weiter[/Strike] [red]zurück[/red]. [Strike] Als die [/Strike] [red]Am Ende der[/red] Geisterstunde [Strike] zu Ende ging, [/Strike] schwebte er an König Habakans Zimmer vorbei, sah, dass der schlief und im Traum sogar lächelte.
Bei Hexenhaus denke ich immer an Hänsel und Gretel – Haus der Hexe ist auch nicht schlecht!




Nimm deine beiden Soldaten und deinen Diener mit.
Ich habe ein Problem. Entweder bedauere ich den König oder bewundere ihn. Ist er so arm oder Pazifist.
Kinder – soweit sie nicht durch die Erziehung angepasst – sind wissbegierig und logisch denkend.
Ich höre das ‚Warum?‘
Nicht, dass ich eine Frage eines Kindes beim Vorlesen einer Geschichte verabscheue – ganz und gar nicht. Mir stellt sich nur die Frage, was antworte ich, wenn ich es selbst nicht weiß, der Autor mich hängen lässt.


Für die Prinzessin brauchst du einen Ring. Damit dich der Troll durch den Zauberwald lässt, packe ein großes Glas Honig ein, du weißt, wie gern er den hat. Pass gut auf dich auf. Bestimmt triffst du auch Hexen.“
Hier kann es zu Vorlesefehlern kommen.
Für die Prinzessin brauchst du einen Ring, damit dich der Troll durch den Zauberwald lässt.
Eine prägnantere Abgrenzung, wäre vorteilhaft.
Bestimmt triffst du auch Hexen. Ist sie keine Hexe?
Du triffst bestimmt andere Hexen.





Sein hellblaues Hemd leuchtete unter dem dunklen Mantel hervor und seine Hose hatte goldene Streifen auf de[Strike]r[/Strike][red]n[/red] Seite[red]n(nähten)[/red] .


[Strike] sicher verwahrt trug er ihn[/Strike] [red]Er trug ihn [/red] unter seinem Hemd in einem Brustbeutel.

Kaum hatten sie den Zauberwald betreten, sprang der Troll mit der Keule aus dem Busch.
Sprang er mit der Keule? Wie ein Stabhochspringer?
Oder eher wie:
Sprang der Troll, seine Keule schwingend, aus dem Busch.


Seine Augen glühten rot, ebenso sein Horn mitten auf dem Kopf.
Das die Augen glühen ok.
Das Horn? Natürlich kann es glühen! Wo mitten auf dem Kopf?
Seine Augen und sein Horn, das





Sie gelangten [Strike] zu[/Strike] [red]an oder auf[/red] einer großen Wiese. [Strike] plötzlich[/Strike] [red]Es[/red] rauschte [Strike] es[/Strike] in den Gräsern und eine große Frau mit grünen Haaren, grünem Gesicht und grünen Kleidern trat ihnen entgegen.




„Ich will zur Prinzessin Amorose“, sagte der König.
[Strike]Die[/Strike] [red]Sie[/red] (Es sei den du meinst Amorose) antwortete: „Ich warne euch vor den Hexen, geht erst über die Wiese, wenn es dunkel ist.“ [Strike] und schon[/Strike] [red]Sie[/red] verschwand [Strike] sie[/Strike] .

Der König brummte: „Warum solange warten, ich habe es eilig, kommt, wir überqueren die Wiese.“
Sie erreichten die Mitte der Wiese, als der König leise lachte: „Die grüne Wiesenfrau wollte uns nur erschrecken!“
Da lachte der König. Nicht als, es sei den, es gäbe einen kausalen Zusammenhang zwischen der Wiesenmitte und dem Lachen.
Auf einmal zischte und donnerte es, das Pferd wieherte laut, warf den König ab und stob davon, Soldat und Diener flohen in den Zauberwald zurück. Noch ehe der König etwas sagen konnte, wurde er von kräftigen Händen gepackt und hoch in die Luft geschleudert. Er flog über die Wiese und landete unsanft auf einem Baum. Dabei verlor König Habakan seine Königskrone.
Molly du schwächelst ;)
Es zischte und donnerte ...
Das Pferd? Waren es nicht Drei?
‚Stob‘ Ich liebe diese schönen alten deutschen Verbformen, hatte dieses bereits selbst vergessen, setzte es gleich auf meine Listen!
Aber mal ehrlich? Welches Kind kann mit ihm etwas anfangen?

Nach davon und vor Soldat wäre ein Punkt nicht schlecht.
Warum fliehen sie zurück in den Wald? Mein Kopfkino sieht alle auf einer Wiese im Zauberwald!
Bezieht sich das ‚dabei‘ auf den Flug über die Wiese oder auf die Landung im Baum?





Nun saß er auf einem dicken Ast, hoch über dem Boden und wagte sich nicht zu rühren. Sieben Hexen standen unter dem Baum.
Gut gelandet, wenn er gleich sitzen konnte. ;)

Schweren Herzens streifte Habakan seinen goldenen Königsring vom Finger. „Ich kann euch [Strike] noch[/Strike] diesen geben.

[Strike] Er ließ seinen Ring[/Strike] [red]Der Ring fiel[/red] auf den Boden [Strike] fallen[/Strike], die Hexen schnappten das Goldstück und brausten davon.

[Strike] noch n[/Strike] [red]N[/red]ie in seinem Leben hatte sich der König so gefürchtet [Strike], w[/Strike] [red]. W[/red]ie [Strike] sollte[/Strike] [red]kam[/red] er nur vom Baum herunter [Strike] kommen[/Strike]? Wo war sein Diener [Strike], w[/Strike] [red]? W[/red]o der Soldat? Er rief ihre[Strike]n[/Strike] Namen [Strike], doch plötzlich[/Strike] [red]. Da[/red] stand die große [Strike],[/Strike] (grün ist eine Farbe – keine Gleichrangigkeit.) grüne Frau unter dem Baum.

„Warte und sei still“, sagte sie. Kurz darauf kam sie mit einem grünen Seil zurück.
Wie kann sie zurückkommen, wenn sie gar nicht gegangen? :confused:



Sie erklärte dem König den schnellsten Weg [Strike], der[/Strike] zur Prinzessin [Strike] führte[/Strike].


Er ging den Weg entlang, den sie ihm gezeigt hatte und gelangte bald zum Schloss der Prinzessin.
Die Prinzessin ist wahrhaft eine gute Partie, den sie besaß ein eigens Schloss! ;)


Auf ihren goldfarbenen Haaren prangte ein blauer Stern.

Habakan kniete vor ihr nieder und sprach: „Wunderschöne Prinzessin Amorose, ich bin König Habakan und besitze ein weißes Schloss. Ich will dich heiraten.“
Wir begeben uns auf glattes Eis! Sie Prinzessin – damit Vater lebt – Habakan König – fragt die ‚Tochter‘ des Königs, ob sie ihn heiraten will – damit König nicht da – wenn er verreist, dann würde Habakan auf ihn warten – somit nicht verreist – König tot – dann Prinzessin nicht Prinzessin sondern Königin – es sei denn sie hat einen Bruder der jetzt König – dann Habakan ihn fragen – ...

Damit bröckelt dein Text dahin! Schnief!

Der König entschied sich für den ersten Weg. Er bedankte sich für ihre Hilfe und schenkte ihr den Ring, den er [Strike noch][/Strike] in seinem Brustbeutel trug.

König Habakan eilte den Weg entlang, der Mond leuchtete ihm [Strike] und u[/Strike] [red]. U[/red]m Mitternacht erreichte er das Haus der Hexe Zuckermühl. Er war so müde, setzte sich einen Moment auf die Treppe ihres Hauses und schlief ein.
Wenn er sich nur einen Moment hinsetzte, dann schlief er im Stehen.

Als er aufwachte, wehte ihm der Duft von frischem Kaffee um die Nase. Erstaunt merkte er, dass er [Strike] nicht mehr auf der Treppe saß, sondern[/Strike] in einem Bett lag. [Strike] Und d[/Strike] [red]D[/red]avor stand die Hexe Zuckermühl!

„Du willst mich heiraten“? KOMMA fragte sie.
Sie packte einen Rucksack [Strike], während [/Strike] [red]und[/red] der König [red]trank[/red]seine[red]n[/red] Kaffee aus[Strike] trank[/Strike]. [Strike]gemeinsam[/Strike] [red]sie[/red] verließen [Strike] sie[/Strike] das Haus. Viktoria [Strike] hängte[/Strike] [red]hing[/red] dem König den Rucksack um [Strike]und a[/Strike] [red]A[/red]uf dem Weg zum Schloss erzählte Viktoria dem König, dass die Hexen, die ihn auf den Baum geschleudert hatten, sie verzaubert hätten.
Liebe Grüße
Ahorn
 
A

aligaga

Gast
Hihi!

Hoffentlich lässt du dich von den Verschlimmbesserungen unseres "Einserschülers" (@ali nennt ihn heiter deshalb so, weil der Typ im Vergeben von "Einsern" so großzügig ist) nicht aus dem Lot bringen, o @molly.

Man kann über alle Texte Tüpflis scheißen, aber in einer Kindergeschichtenfolge dürfen die Streifen bei einer Hose auf der Seite sein, Könige können aufrecht im Bett sitzen und an was denken, und ihre Freunde dürfen irgendwo im Nirgendwo wohnen, da braucht's keinen Stadtplan.

Auch im Kinderland schlägt's zweimal am Tag zwölf, und "am Ende der Geisterstunde fliegen" ist ein dummer, einen falschen Bezug herstellender Vorschlag. Dass der König nur mit drei Kumpanen des Weges zieht, kam früher öfters vor, vor allem in den Märchen. Manchmal waren er gar allein unterwegs.

Dass bei einem Abschied keine Vorlesungen gehalten werden, sondern sich die Mahnungen und Empfehlungen an den Scheidenden überstürzen, wissen Kinder, denen man nicht früh genug mit der Beugung starker Verben kommen kann. Das "Stieben" haben normal aufgewachsene sechsjährige jedenfalls schon auf dem Zeiger, und sie haben nichts dagegen, dass ihnen erklärt wird, ein Ring, den man in einem Brustbeutel unter dem Hemd trägt, sei dort sicherer als am Finger.

Und so weiter und so fort. Mach dir keinen Kopf, @molly. Da kann jemand nicht wirklich "verbessern, sondern will nur wichteln. Und aus kindgerecht gestrickten Sätzen Nebensatzketten bauen, damit's ordentlich holpert, beim Erzählen.

TTip: Lass das G'schichterl so einfach, wie's konzipiert ist, druck die "Verbesserungsvorschläge" des Einserschülers aus und hefte sie dazu wie einen Anhang. Damit die Kleinen merken, wie's luschtig es in der Muggelwelt zugehen kann.

Quietschvergnügt

aligaga
 

molly

Mitglied
Lieber ali,

Ich danke Dir für Deine Ideen. Es wird neue Kulissen geben, neue "Figuren" und, wie ich mich kenne, auch wieder alte Geschichten.
(Seufz)

Lieber Ahorn,

Danke für Dein aufmerksames Lesen. Heute kommen meine "Minis",doch sobald wie möglich mache ich mich an die Verbesserung.


Ich danke euch beiden, dass ihr meine Geschichten lest und mir eure Gedanken dazu mitteilt.

Einen herzlichen Sontagsgruß

molly
 

FrankK

Mitglied
[blue]Hallo Molly[/blue]
Eine hübsche Geschichte über einen einsamen König, dem die Hochzeit seines Freundes die Augen öffnet und ihn anspornt, sich eine Frau zu suchen.
Im Stil eines Märchens geschrieben, mit Einfühlungsvermögen und Gefühl, mit viel Verständnis für die sprachliche Empfänglichkeit von Kindern.
Während mich König Habakan noch nicht ansprach, wusste ich das Schlossgespenst Otto sofort zuzuordnen: Stella Sternchen.

Betrifft:
Version vom 16.02.2019 08:26

Plot:
Ein Märchen über [blue]die Suche[/blue] eines Königs nach einer Frau für den Rest seines Lebens.

Figuren:
  • König Habakan
    Der Herrscher, der nach der Hochzeit seines Freundes plötzlich seine eigene Einsamkeit bemerkt
  • Otto, das Schlossgespenst
    Ein freundlicher Geist, der einen Boten spielt
  • Hexe Zuckermühl / die Wiesenhexe / Viktoria
    Ein und dieselbe Person, sie wird zum Schluss die Gemahlin des Königs
  • Reto und Maude
    Der Freund des Königs und seine Frau.
  • Der Troll
    Er wohnt am Rand des Zauberwaldes und isst gerne Honig
  • Die Hexen
    Sie hausen auf der anderen Seite des Zauberwaldes und bestehlen und erpressen den König
  • König Fabolio
    Er wohnt im Nachbarreich und ist Vater der Prinzessin Amorose
  • Prinzessin Amorose
    Der König will sie freien, weil sie wohl die einzige Prinzessin in der Umgebung ist.
Keine der Figuren wird einigermaßen gezeichnet, es sind diffuse Gestalten, einzig die Prinzessin bekommt ein klein wenig „Design“ spendiert.

Szenen:
Überwiegend liebevoll gezeichnet, sind manche Szenen aber sehr kurz geraten und böten doch noch einiges an unterhaltsames Potenzial:
+ Szene 01: Einstieg
In einem Land, weit hinter den sieben Meeren ...
...
Er setzte er sich an den Schreibtisch und schrieb einen Brief.
In einer Rückblende erinnert er sich an die Hochzeit seines Freundes, den Spaß beim Tanz mit der Hexe. Ihm wird bewusst, wie einsam er lebt. Er schreibt einen Brief.

+ Szene 02: Brief und Bote
Barfuß schlich er in den Keller.
...
... dass der schlief und im Traum sogar lächelte.
König Habakan hat einen Entschluss gefasst, er schreibt einen Brief an die Hexe Zuckermühl und bittet sie um Hilfe bei der Suche nach einer passenden Braut. Otto, das Schlossgespenst spielt den Boten.
Anmerkungen:
- Das „Barfuß schlich er in den Keller.“ gehört für mich schon zu dieser Szene. Könnte entsprechend vielleicht den Anfang des nächsten Absatzes bilden und nicht das Ende des vorhergehenden.
- Der König spricht ziemlich barsch mit Otto. Könnte er sich nicht ein wenig sympathischer zeigen?

+ Szene 03: Rat der Hexe
Am nächsten Nachmittag sauste die Hexe ...
...
Sie setzte sich auf den Besen und ritt zurück.
In Kurzform bekommt der König erklärt, wie er um die Prinzessin zu werben hatte.
Anmerkungen:
- Dies erscheint mir wirklich ein wenig sehr knapp instruiert, schließlich hatte der König nur wenig zuvor ausgiebig mit dieser Hexe getanzt ...
- Der Hinweis auf „die Hexen“ ist auch recht dünn. Eine detailliertere Warnung bereits hier würde Szene 5 überflüssig machen, eine Begegnung mit der grünen Hexe findet ja kurze Zeit später erneut statt.

+ Szene 04: Packen und Aufbruch
Der König rief seinen Diener herbei ...
...
Der Soldat und der Diener ritten neben ihm her.
Alle Notwendigen Dinge werden gepackt und der König macht sich mit einer kleinen Delegation auf den Weg.
Anmerkungen:
Das Packen und der Aufbruch sind fast doppelt so lang geschildert wie der Ratschlag der Hexe. Hier scheint mir ein leichtes Ungleichgewicht zu liegen.

+ Szene 05: Begegnung mit dem Troll
Kaum hatten sie den Zauberwald betreten, sprang der Troll mit der Keule aus dem Busch. Seine Augen glühten rot, ebenso sein Horn mitten auf dem Kopf.
„Halt“, rief er. Der Diener reichte ihm den Honig und er trollte sich wieder in seine Hütte zurück.
Der König begegnet dem Troll. (und ... sonst nüscht)
Anmerkungen:
- Das ist die ganze Szene. Für meinen Geschmack – und vermutlich auch für den Geschmack der Kinder – etwas sehr kurz geraten.
- Als Leser gewinne ich hier eher den Eindruck, du hast es eilig, mit dem König zur Prinzessin zu kommen.

+ Szene 05: Die Warnung der grünen Hexe
Schweigend ritten sie durch den stillen Wald.
...
Und schon verschwand sie.
Der König wird vor den Hexen gewarnt, er solle die Wiese erst nach Einbruch der Dunkelheit überqueren. Der König schlägt die Warnung in den Wind.
Anmerkungen:
- Auch eine sehr kurze Szene.
- Es wirkt etwas abgehackt.

+ Szene 06: Begegnung mit den Hexen
Der König brummte: „Warum solange ...
...
... die Hexen schnappten das Goldstück und brausten davon.
Der König fällt den Hexen in die Hände und wird ausgeraubt.
Anmerkungen:
- Das der Diener in den Zauberwald flieht, kann ich ja noch nachvollziehen, aber der Soldat? Alternativ könnten die beiden auch in entfernten Bäumen landen, oder nur der Soldat.

+ Szene 07: Die grüne Hexe hilft
Noch nie in seinem Leben hatte sich der König so gefürchtet ...
...
... und gelangte bald zum Schloss der Prinzessin.
Die grüne Hexe hilft dem König vom Baum herunter und weißt ihm den kürzesten Weg zur Prinzessin.
Anmerkungen:
- Diese Szene dürfte bei einigen Jungen Belustigungsstürme hervorrufen: „Der kann ja keinen Baum klettern!“

+ Szene 08: Begegnung mit der Prinzessin und Inhaftierung
Er ging den Weg entlang, den sie ihm gezeigt hatte ...
...
Der König rüttelte daran und schrie um Hilfe.
Der König macht der Prinzessin einen Heiratsantrag, da er sich aber nicht als König darstellen kann (ihm fehlt der gestohlene Ring) lässt diese ihn in den Kerker werfen.
Anmerkungen:
- Hier präsentierst du die üblichen Märchenklischees von Schwarz und Weiß. Die schöne, aber böse Prinzessin als Gegenpart zum guten König. Ist der Kerker denn wirklich nötig?
- Alternativ könnte es auch einen anderen Grund geben, warum die Prinzessin den König nicht heiraten möchte und sie trennen sich friedlich.
- Einen König „einfach so“ einzusperren, kommt einer Kriegserklärung doch sehr nahe.
- Ich könnte mir vorstellen, dass einige aufgeweckte Kiddies hier fragen: „Muss er nicht erst bei ihrem Vater, dem anderen König, um ihre Hand anhalten?“

+ Szene 09: Wieder die grüne Hexe
Vor seinem Gitterfenster stand ein großer Tannenbaum.
...
... auf die Treppe ihres Hauses und schlief ein.
Die grüne Hexe hilft ihm bei der Flucht aus dem Kerker. Sie erklärt den Heimweg und wird beschenkt.

+ Szene 10: Der nächste Heiratsantrag
Als er aufwachte, wehte ihm der Duft ...
...
... Ohne dich säße ich noch immer auf dem Baum.“
Der König konnte sich bei Hexe Zuckermühl ausruhen und erkennt diese als „die grüne Frau“. Nun macht er ihr einen Heiratsntrag.
Anmerkungen:
- Die Hexe Zuckermühl hätte doch wissen müssen, was für ein Biest die Prinzessin ist.
- Es gibt wahrlich triftigere Heiratsgründe, als dass man einem König vom Baum geholfen hätte. Möglicherweise hat sie ja das Pferd wieder eingefangen ... (dann bräuchte auch der König nicht unköniglich den Rucksack tragen).

+ Szene 11: Der Fluch wird gebrochen, Heimkehr und Hochzeit
Da gab es einen Donnerschlag.
...
... jubelten und feierten mit.
Der Heiratsantrag des Königs löst den Fluch, den die anderen Hexen über sie gelegt hatten, die beiden kehren glücklich zurück ins Schloss und heiraten mit einer großen Feier.
Anmerkungen:
- Eine normale Frau wurde von (bösen) Hexen in eine – Hexe verwandelt? Diese konnte sich dann auch noch selbst in eine „grüne Hexe“ verwandeln (bei Bedarf)? Seltsamer Fluch ...

Szenenfolge und resultierender Spannungsbogen:
Während bis zur Szene 06 (Begegnung mit den Hexen) der Spannungsbogen noch kontinuierlich ansteigt (die Troll-Szene ist so schnell vorbei – die merkt man ja fast gar nicht), ist in den beiden nachfolgenden Szenen (Szene 07: Die grüne Hexe hilft; Szene 08: Begegnung mit der Prinzessin und Inhaftierung) eine leichte Senkung der Spannung zu bemerken. Es passiert kaum etwas Spannendes beziehungsweise Unterhaltsames.


Details:
Nach dem Festessen hatte König Habakan mit der Hexe Zuckermühl getanzt und [blue]gestaunt, wie flink ihre Füße hin und her sprangen, wie ein Wirbelwind![/blue]
Dies klingt irgendwie – wie soll ich es sagen – krampfhaft bemüht.
Er könnte darüber staunen, wie leicht sie sich beim Tanzen führen ließe, leicht wie eine Feder, obwohl sie fast eine ähnliche Leibesfülle besaß, wie er. Dies würde sowohl den König als auch die Hexe ein wenig „zeichnen“, würde seine Unfähigkeit, vom Baum herunter zu kommen, erklären. Macht auch das unnötige
Auch war sie so groß wie der König.
überflüssig.

Er setzte [strike][red]er[/red][/strike] sich an den Schreibtisch und schrieb einen Brief.
Um Mitternacht, Schlag zwölf Uhr, öffnete Otto seine Truhe, gähnte einmal und schrie auf, als es den König sah.
Als Geist muss er tatsächlich erst den Deckel der Truhe öffnen? Er kann nicht hindurch schweben?

„Was willst du denn hier? Musst du mich so erschrecken?“
„Sei still“, befahl Habakan, „ bring diesen Brief zur Hexe Zuckermühl, sie soll mir helfen, eine Prinzessin zu finden.“
Zwischen den beiden herrscht ein recht rüder Umgangston.

Otto nahm wortlos den Brief entgegen und zischte aus dem Fenster.
Wobei er natürlich gleich den Brief verlor, denn der war ja materiell. (Könnte eine kleine witzige Situation werden)

Kaum hatten sie den Zauberwald betreten, sprang der Troll mit der Keule aus dem Busch. Seine Augen glühten rot, [blue]ebenso sein Horn mitten auf dem Kopf[/blue].
Horn? Wieso Horn? Was für ein Horn?
Etwa sowas wie bei einem Nashorn? Gibt es bei einem Troll eigentlich nicht.

Sie hob die Hand und rief: „Stopp!“
„Ich will zur Prinzessin Amorose“, sagte der König.
[blue]Die[/blue] antwortete: „Ich warne euch vor den Hexen, geht erst über die Wiese, wenn es dunkel ist.“
Mit diesem Bezug – könnte es als Leser fast als Antwort von Prinzessin Amorose durchgehen. Mach einfach ein „Sie“ daraus.

Nun saß er auf einem dicken Ast, hoch über dem Boden und [blue]wagte sich nicht zu rühren[/blue].
Ähh ... Er „wagte (es) nicht, sich zu rühren“?

Der König rief: [red]„ holt[/red] mich sofort hier runter“
Großschreibung, kein Leerzeichen hinter den Anführungszeichen.

„Die haben wir schon. [blue]Wir möchten mehr[/blue].“
„Wenn ich erst wieder in meinem Schloss bin, werde ich euch reich beschenken!“
„[blue]Wir möchten mehr[/blue]“, riefen sie alle zusammen.
Die Hexen fordern! Sie wollen mehr! (Ausrufezeichen beachten)
Das zweite „wir möchten ...“ ließe sich durch ein drastischeres „Das dauert uns zu lange!“ ersetzen.

Schweren Herzens streifte Habakan seinen goldenen Königsring vom Finger. „Ich kann euch noch diesen geben.[red][Fehlendes Anführungszeichen][/red]
Mit Leichtigkeit kletterte sie den Baum hinauf [red][kein Komma][/red] und setzte sich neben Habakan.
Der König schrie kurz auf, doch sogleich merkte er, [blue]dass er dem Boden immer näher kam[/blue].
Dem Boden käme er auch ohne Seil näher. Hier fehlt irgendwo ein „langsam“ oder „behutsam“.

Habakan [red]bedanken[/red] sich, doch schon rauschten die Gräser ...
Korrektur: bedankte

Ihr langes blaues Kleid reichte bis zum Boden. Auf ihren goldfarbenen Haaren prangte ein blauer Stern.
Ahh, deshalb auch der blaue Ring. Hatte Hexe Zuckermühl davon gesprochen, dass Blau die Lieblingsfarbe der Prinzessin war? Nein.

„Ein Diener, zwei Soldaten und das Schlossgespenst.“ [Zeilenwechsel] Die Prinzessin lachte kurz laut auf. [kein Zeilenwechsel]
„Steh auf“, befahl sie“, zeige mir deinen Königsring!“
Vor seinem Gitterfenster stand ein großer Tannenbaum. Auf einmal wehte ein heftiger Wind. Die Zweige teilten sich zur Seite und eine große Gestalt trat hervor – die grüne Frau. Auf [blue]Zehenspitzen schlich[/blue] sie zu Habakan.
Sie schlich auf Zehenspitzen – durch die Luft? Schlechtes Bild.
Vor allem, wenn zuvor ein „heftiger Wind wehte“.

Ohne Mühe bog sie die Gitterstäbe auseinander, [blue]packte den König am Kopf[/blue] und zog ihn aus dem Fenster.
Vorsicht – Genick könnte brechen.
Lass ihn besser „unter den Armen“ greifen.

Sie legte den Finger auf den Mund und sagte: „Pst.“ Der König nickte und folgte ihr.
Etwas wirr gestaltet – wie sind die beiden jetzt bis auf den Boden gekommen? Oder war der Boden direkt vorm Kerkerfenster? Wenn ja – wofür die Tanne?

Nach einer Weile gelangten sie an eine Wegkreuzung.
„Hier geht es zum Haus der Hexe Zuckermühl, ein Stück weiter beginnt wieder der Zauberwald.“
[blue]Der König entschied sich für den ersten Weg[/blue].
Der König entschied sich ... wieso? Die Hexe hat doch erklärt, wo er lang muss.

Er war so müde, setzte sich einen Moment auf die Treppe ihres Hauses und schlief ein.
Ich habe konkret Schwierigkeiten, mir eine „Treppe“ am Hexenhaus vorzustellen. Würde eine „Bank“ nicht reichen?
(Hexenhaus günstig zu vermieten, Zwei-geschossig, mit Einliegerwohnung im Souterrain. 120 + 105 + 62m², mit Glasfaseranschluss)

„Du willst mich heiraten[red]“?[/red] fragte sie.
Korrektur: ?“

Sie packte einen Rucksack, während der König [red]seine[/red] Kaffee austrank.
Korrektur: seinen


Fazit:
Eine schöne Geschichte mit leichter Überlänge im mittleren Teil (Spannungsbogen flacht ab).
Leider sind die Figuren nicht näher definiert, ihre Gestalt und ihre Emotionen bleiben im Dunkeln. Die Story erscheint mir kindgerecht, mit einer einfachen aber nicht langweiligen Sprache. Mir fehlt die notwendige Erfahrung, um eine Altersgruppe zu definieren.

Gerne habe ich das Stück gelesen.


Herzlich Grüßend
Frank



PS:
Ich habe Ahorns Kommentar nur überflogen. Ebenfalls sehr detailliert, da wird sich vermutlich einiges doppelt finden lassen.
 

molly

Mitglied
Lieber Ahorn, lieber Frank,

ich danke euch für die Mühe, die ihr euch mit meiner Geschichte gegeben habt und werde euch später darauf antworten. Jetzt nur eines: Ich hatte vergessen zu schreiben, dass dies die Fortsetzung
von "König Habakan und der Raubritter ist". Dort kommen sowohl, Troll(mit Horn)die Hexe und Gespenst Otto vor.

Viele Grüße

molly
 
A

aligaga

Gast
Aufmerksamen Lupianern war klar, dass es sich hier um einen Abschnitt handelt, und schruben deshalb zuvor:
Man kann über alle Texte Tüpflis scheißen, aber in einer Kindergeschichtenfolge dürfen die Streifen bei einer Hose auf der Seite sein, Könige können aufrecht im Bett sitzen und an was denken, und ihre Freunde dürfen irgendwo im Nirgendwo wohnen, da braucht's keinen Stadtplan.
Aber auch, wer bei den "Kindergeschichten" nicht zuhause ist und trotzdem mitreden möchte: Der hier vorgestellte Text knüpft recht eindeutig an einer Vorgeschichte an. Kein Grund also, so ein Bohei zu machen.

Heiter wieder weiter

aligaga
 

ahorn

Mitglied
Warum gibst du sie nicht frei und lässt sie den Zauberern, Hexen, Königen, Prinzessinnen, [strike]Roibern[/strike] [red]Räubern[/red] und braven Handwerksburschen nicht in der Jetztzeit begegnen? Warum zeigst du ihnen nicht, dass auch im heutigen Straßenverkehr, den modernen Häusern, Städten, i[strike]m[/strike][red]n[/red] den bewirtschafteten Staatsforsten, den Autobahn-Kleeblättern und in den Schornsteinen der Heizkraftwerke Wunder und Abenteuer verborgen sind?
:confused:

Aber auch, wer bei den »Kindergeschichten« nicht zuhause ist und trotzdem mitreden möchte: Der hier vorgestellte Text knüpft recht eindeutig an einer Vorgeschichte an. Kein Grund also, so ein Bohei zu machen
Wir alle lieben Ihre ungewollte Komik. :D
 

molly

Mitglied
Hallo ihr Beiden,

Eure Zuschrift hat mich gefreut doch nun die Gegendarstellung

„einzig die Prinzessin bekommt ein klein wenig „Design“ spendiert.“
Auch der König bekommt ein wenig Design
*
„ Der König spricht ziemlich barsch mit Otto. Könnte er sich nicht ein wenig sympathischer zeigen?“
Das liegt daran, dass der König um Mitternacht eigentlich müde und das Gespenst hellwach ist. Da es ein vorsichtiges Gespenst ist, öffnet es erst immer den Deckel.
Es kann nur einmal gähnen, dann sieht es den König
*
„Das Packen und der Aufbruch sind fast doppelt so lang geschildert wie der Ratschlag der Hexe. Hier scheint mir ein leichtes Ungleichgewicht zu liegen.“

Nein, im Gegenteil, ich glaube, dass Zuckermühl schon ein Auge auf den König geworfen hat, warum soll sie ihn dann so ausführlich informieren. Ich tät es auch nur knapp.
*
„Als Leser gewinne ich hier eher den Eindruck, du hast es eilig, mit dem König zur Prinzessin zu kommen.“
Richtig!
*
„ Das der Diener in den Zauberwald flieht, kann ich ja noch nachvollziehen, aber der Soldat? Alternativ könnten die beiden auch in entfernten Bäumen landen, oder nur der Soldat.“

Der König hat leider wenig Erfahrung, weder mit Diener, noch mit Soldaten.
Dazu werde ich auch kurz noch etwas schreiben
*
…bei einigen Jungen Belustigungsstürme hervorrufen: „Der kann ja keinen Baum klettern!“

Möglich, aber Kinder im Kindergartenalter klettern noch nicht auf Waldbäume. Sie haben Mitleid mit dem König
*
„Ist der Kerker denn wirklich nötig?“
Ja, die Zahl Drei ist eine „Märchenzahl“ und dreimal hilft sie dem König, wobei er natürlich einmal ihre Warnung in den Wind schlägt.
Z.B: Brüderchen und Schwestern –beim dritten Mal trinkt Brüderchen das Wasser, und andere …
*
„Muss er nicht erst bei ihrem Vater, dem anderen König, um ihre Hand anhalten?“
Der König hat Migräne und überlässt der Tochter die Entscheidung -wäre das was? Wenn der königliche Vater böse wäre, gäbe es wieder schwarz/ weiß.

+ Szene 09 Grüne Frau, nicht Hexe
… König nicht unköniglich den Rucksack tragen ?
*
Eine normale Frau wurde von (bösen) Hexen in eine – Hexe verwandelt? Seltsamer Fluch ...
Ja, aber in ihrem Hexenleben ist Zuckermühl nie eine böse Hexe, sondern auch hilfsbereit
*
„Es passiert kaum etwas Spannendes beziehungsweise Unterhaltsames.“
Muss ich mir merken!

„…getanzt und gestaunt, wie flink ihre Füße hin und her sprangen, wie ein Wirbelwind!
Nur Feen, Elfen, Gespenster und kleine Zauberer schweben federleicht, Hexen wirbeln, sausen, brausen, flitzen …
*
eine ähnliche Leibesfülle besaß, wie er. ?
…so groß, wie der König (kleiner Hinweis auf die grüne Frau)
Der König ist schlank, muss ich noch anmerken, ( so wie einst der Märchenkönig Ludwig)
*
Wobei er natürlich gleich den Brief verlor, denn der war ja materiell. (Könnte eine kleine witzige Situation werden) Ja, nur würde die Geschichte dann noch länger.
*
Horn? Wieso Horn? Was für ein Horn? Gibt es bei einem Troll eigentlich nicht.“
Bei diesem schon, nach einem Kampf mit einem anderen Troll, der auch eine Keule besaß …
Also eine kleine, rote Beule, mitten auf dem Kopf …
*
„Ich habe konkret Schwierigkeiten, mir eine „Treppe“ am Hexenhaus vorzustellen. Würde eine „Bank“ nicht reichen?
Ja, Bank wird reichen, bei uns gibt es viele kleine Häuser, die Treppen haben, aber höchstens zwei
(Hexenhaus günstig zu vermieten, Zwei-geschossig, mit Einliegerwohnung im Souterrain. 120 + 105 + 62m², mit Glasfaseranschluss)
:D Das miete ich.

Danke euch beiden, Fehler und Unstimmigkeiten werden sobald wie möglich bereinigt.

Liebe Grüße

molly
 

ahorn

Mitglied
Das mit der Migräne finde ich witzig.
Ich stelle mir gerade einen leidenden Märchenkönig vor, der jedes Zipperlein mit nimmt und seiner resoluten Tochter das Zepter übergeben hat. :D
 

FrankK

Mitglied
Migräne?
Guckst du: https://www.youtube.com/watch?v=7at-am36_Fk

Oder der König ist noch mit anderweitiger Erziehung Beschäftigt. Es heißt nicht umsonst: "Aller guten Dinge sind drei" https://www.youtube.com/watch?v=RwgATlwObdY


Wie hattest du es selbst formuliert, Molly: "Hexen hexen Hexen nicht."


»Kommt und seht euch das an«, sagte Ron vom Fenster her. Er schaute hinunter aufs Gelände. »Was treibt Malfoy denn da?«

Harry und Hermine traten zu Ron und sahen hinunter. Malfoy, Crabbe und Goyle standen unten im Schatten eines Baumes. Crabbe und Goyle schienen nach etwas Ausschau zu halten; beide feixten. Malfoy redete hinter vorgehaltener Hand mit ihnen.

»Sieht aus, als würde er ein Handy benutzen«, sagte Harry neugierig.

»Unmöglich«, entgegnete Hermine, »ich hab dir doch gesagt, diese Dinger funktionieren in und um Hogwarts nicht. Nun komm schon, Harry«, fügte sie ungeduldig hinzu, wandte sich vom Fenster ab und ging zurück in die Mitte des Zimmers, »probieren wir mal diesen Schild-Zauber.«
-Joanne K. Rownling (Harry Potter und der Feuerkelch)

Moderne elektronische Geräte (Handy, Navigation, Computer) funktionieren auf Grund der starken magischen Ausstrahlung nicht.


Ich freue mich schon auf die neue Version ...


Grüßend
Frank
 

molly

Mitglied
König Habakan will heiraten / Kindergarten

In einem Land, weit hinter den sieben Meeren, lebte König Habakan in seinem weißen Schloss.

In jener Nacht, als er nicht einschlafen konnte, saß er in seinem Bett. Er dachte an die Hochzeit seines Freundes Reto. Nach dem Festessen hatte König Habakan mit der Hexe Zuckermühl getanzt und gestaunt, wie flink ihre Füße hin und her sprangen, wie ein Wirbelwind! Auch war sie so groß und schlank wie der König. Habakan kicherte, als er an den Tanz dachte.

Nun wohnte Reto mit seiner Frau Maude im neuen Haus. Nur er, der König, lebte allein. Aber jetzt wollte er sich eine Frau suchen. König Habakan schlug seine Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Er setzte er sich an den Schreibtisch und schrieb einen Brief. Barfuß schlich er in den Keller. Gleich würde Otto, das Schlossgespenst aufwachen.

Um Mitternacht, Schlag zwölf Uhr, öffnete Otto seine Truhe, gähnte einmal und schrie auf, als es den König sah.
„Was willst du denn hier? Musst du mich so erschrecken?“
„Sei still“, befahl Habakan, „ bring diesen Brief zur Hexe Zuckermühl, sie soll mir helfen, eine Prinzessin zu finden.“
Otto nahm wortlos den Brief entgegen und zischte aus dem Fenster. Er flog ein Stück durch den Zauberwald, schwebte über die Hütte des Trolls und landete beim Hexenhaus. Otto schob den Brief unter der Türe durch und flog weiter. Als die Geisterstunde zu Ende ging, schwebte er an König Habakans Zimmer vorbei, sah, dass der schlief und im Traum sogar lächelte.

Am nächsten Nachmittag sauste die Hexe Zuckermühl auf ihrem Besen zu König Habakan.
„Heiraten, so, so“, sagte sie. „Reise ins Land von König Fabolio. Er hat eine hübsche Tochter, Prinzessin Amorose. Nimm deine beiden Soldaten und deinen Diener mit. Für die Prinzessin brauchst du einen Ring. Damit dich der Troll durch den Zauberwald lässt, packe ein großes Glas Honig ein, du weißt, wie gern er den isst. Pass gut auf dich auf. Bestimmt triffst du auch Hexen.“ Sie setzte sich auf den Besen und ritt zurück.

Der König rief seinen Diener herbei und befahl ihm, alles, was er für diese Reise bauchte, einzupacken. Dann beauftragte er einen Soldaten, am nächsten Morgen des Königs Schimmel zu satteln. Der andere Soldat musste im Schloss bleiben und das Tor bewachen. Um Mitternacht verabschiedete er sich von Otto, dem Schlossgespenst.

Ein heller Frühlingstag brach an. König Habakan stieg in aller Frühe auf sein Pferd. Er trug schwarze, blank geputzte Stiefel. Sein hellblaues Hemd leuchtete unter dem dunklen Mantel hervor und seine Hose hatte goldene Streifen auf der Seite. Die Krone auf seinem Haupt strahlte in der Sonne und an seiner Hand glänzte der goldene Königsring.
Der Ring für die Prinzessin schimmerte in weißem Gold und hatte einen dunkelblauen Stein. Sicher verwahrt trug er ihn unter seinem Hemd in einem Brustbeutel. Der Soldat und der Diener ritten neben ihm her. Kaum hatten sie den Zauberwald betreten, sprang der Troll mit der Keule aus dem Busch. Seine Augen glühten rot, ebenso sein kleines Horn mitten auf dem Kopf.

„Halt“, rief er. Der Diener reichte ihm den Honig und er trollte sich wieder in seine Hütte zurück.

Schweigend ritten sie durch den stillen Wald. Hinter dem Zauberwald hausten die Hexen. Vor Hexen fürchtete sich König Habakan nicht, schließlich kannte er die freundliche Hexe Zuckermühl sehr gut.

Sie gelangten zu einer großen Wiese. Plötzlich rauschte es in den Gräsern und eine große Frau mit grünen Haaren, grünem Gesicht und grünen Kleidern trat ihnen entgegen.
Sie hob die Hand und rief: „Stopp!“

„Ich will zur Prinzessin Amorose“, sagte der König.
Sie antwortete: „Ich warne euch vor den Hexen, geht erst über die Wiese, wenn es dunkel ist.“ Schon verschwand sie.
Der König brummte: „Warum solange warten, ich habe es eilig, kommt, wir überqueren die Wiese.“

Sie erreichten die Mitte der Wiese, als der König leise lachte: „Die grüne Wiesenfrau wollte uns nur erschrecken!“
Auf einmal zischte es, die Pferde wieherten laut, warfen die Reiter ab und stoben davon, Soldat und Diener flohen in den Zauberwald zurück. Noch ehe der König etwas sagen konnte, wurde er von kräftigen Händen gepackt und hoch in die Luft geschleudert. Er flog über die Wiese und landete unsanft auf einem Baum. Dabei verlor König Habakan seine Königskrone.

Nun saß er auf einem dicken Ast, hoch über dem Boden und wagte sich nicht zu rühren. Sieben Hexen standen unter dem Baum.
Der König rief: „ holt mich sofort hier runter!“

„Was gibst du uns dafür“, wollte eine wissen.

„Meine Krone, sie liegt irgendwo auf der Wiese.“

„Die haben wir schon. Wir möchten mehr.“

„Wenn ich erst wieder in meinem Schloss bin, werde ich euch reich beschenken!“

„Das ist zu wenig“, riefen sie alle zusammen.

Schweren Herzens streifte Habakan seinen goldenen Königsring vom Finger. „Ich kann euch noch diesen geben."
„Wir nehmen den Ring. Wirf das Schmuckstück runter, aber dalli!“

„Holt mich erst vom Baum“, befahl der König.

„Erst der Ring“, verlangte eine der Hexen.

Er ließ seinen Ring auf den Boden fallen, die Hexen schnappten das Goldstück und brausten davon.

Nie in seinem Leben hatte sich der König so gefürchtet, wie kam er nur vom Baum herunter? Wo war sein Diener, wo der Soldat? Er rief ihren Namen, doch plötzlich stand die große, grüne Frau unter dem Baum.
„Sei still, sonst kommen die Hexen zurück, ich will dir helfen. Du könntest den Baumstamm hinunter rutschen.“

„Das habe ich noch nie getan, ich bin doch ein König!“
„Ich muss etwas holen. Warte und sei still“, sagte sie. Kurz darauf kam sie mit einem grünen Seil zurück. Mit Leichtigkeit kletterte sie den Baum hinauf, und setzte sich neben Habakan. Sie befestigte das Seil am Ast und band dem König das andere Ende des Seils um den Leib. Dann gab sie ihm einen kleinen Schubs, schon hing er zwischen Himmel und Erde und baumelte mit den Beinen. Der König schrie kurz auf, doch die grüne Frau hielt das Seil fest in den Händen und ließ ihn behutsam hinunter gleiten. Als er die Erde berührte, kletterte die Frau mit den grünen Haaren vom Baum.
Sie entfernte das Seil und sagte: „Jetzt pass aber gut auf dich auf, ich kann dir nicht immer helfen!“

Sie erklärte dem König den schnellsten Weg, der zur Prinzessin führte. Habakan bedankte sich, schon rauschten die Gräser und die grüne Frau verschwand. Er ging den Weg entlang, den sie ihm gezeigt hatte und gelangte bald zum Schloss der Prinzessin.
Zwei Soldaten führten ihn in einen Saal. Der König saß auf einem goldenen Sesel. Ein roter Mantel hing um seine Schultern und die Krone hielt er in der Hand. Neben ihm saß die Prinzessin auf einem weißen Sessel. Ihr langes blaues Kleid reichte bis zum Boden. Auf ihren goldfarbenen Haaren prangte ein blauer Stern.

Habakan verbeugte sich tief vor dem König und sagte ihm, dass er die Prinzessin heiraten möchte. Der König erwiderte nur: „Frage sie selbst, ich habe heute Kopfschmerzen.“
Nun kniete sich Habakan vor ihr nieder und sprach: „Wunderschöne Prinzessin Amorose, ich bin König Habakan und besitze ein weißes Schloss. Ich will dich heiraten.“

„Wer wohnt noch in deinem Schloss?“ fragte sie.

„Ein Diener, zwei Soldaten und das Schlossgespenst.“ Die Prinzessin lachte kurz laut auf.
„Steh auf“, befahl sie“, zeige mir deinen Königsring!“
„Den haben mir die Hexen gestohlen“, sagte Habakan. „Aber ich kann mir in meinem Schloss einen neuen Königsring schmieden lassen.“

„Was redest du da! Ohne Königsring bist du kein König. Wache, sperrt ihn ins Gefängnis“, rief sie, erhob sich und rauschte mit zusammengepresstem Mund aus dem Saal. Zwei Wächter packten Habakan und schleppten ihn in ein Verließ.

Nun stand er, von Hexen ausgeraubt, von Prinzessin Amorose eingesperrt, in diesem finsteren Raum. In einer Wand befand sich als Fenster ein Loch mit Gitterstäben. Der König rüttelte daran und schrie um Hilfe.

Von seinem Gitterfenster aus sah er den Tannenwald. Auf einmal wehte ein heftiger Wind. Zweige teilten sich zur Seite und eine große Gestalt trat hervor – die grüne Frau. Auf Zehenspitzen schlich sie zu Habakan.
„Sei still“, flüsterte sie. Ohne Mühe bog sie die Gitterstäbe auseinander, packte den König an den Armen und zog ihn aus dem Fenster. Sie legte den Finger auf den Mund und sagte: „Pst.“ Der König nickte und folgte ihr. Nach einer Weile gelangten sie an eine Wegkreuzung.

Die Frau sagte: „Hier geht es zum Haus der Hexe Zuckermühl, ein Stück weiter beginnt der Pfad in den Zauberwald.“
Der König entschied sich für den ersten Weg. Er bedankte sich für ihre Hilfe und schenkte ihr den Ring, den er noch in seinem Brustbeutel trug. Kaum hatte sie den Ring am Finger, verschwand sie zwischen den Bäumen.

König Habakan eilte den Weg entlang, der Mond leuchtete ihm und um Mitternacht erreichte er das Haus der Hexe Zuckermühl. Er war so müde, setzte sich auf die Bank vor ihrem Haus und schlief ein.

Als er aufwachte, wehte ihm der Duft von frischem Kaffee um die Nase. Erstaunt merkte er, dass er nicht mehr auf der Bank saß, sondern in einem Bett lag. Und davor stand die Hexe Zuckermühl!
„Wie gut geht‘s mir heute“, rief der König aus. Er griff dankbar nach der Hand der Hexe und entdeckte da den Ring, den er der grünen Frau geschenkt hatte. Mit einem Satz sprang er aus dem Bett.
„Du bist die grüne Frau!“
„Ja“, lachte Zuckermühl, „auf dich musste ich einfach aufpassen.“

Der König umarmte sie und wirbelte sie in die Luft.
„Zuckermühl, komm auf mein Schloss“, sagte er.
„Du willst mich heiraten“? fragte sie.
Der König antwortete: „Ja, das will ich. Ohne dich säße ich noch immer auf dem Baum.“

Da gab es einen Donnerschlag. Der Besen, auf dem die Hexe sonst durch die Gegend sauste, lag zerbrochen am Boden.
Zuckermühl umarmte den König. „Du hast mich erlöst.Ich bin keine Hexe mehr, ich heiße Viktoria.“

Sie packte einen Rucksack, während der König seinen Kaffee austrank. Gemeinsam verließen sie das Haus. Viktoria hängte dem König den Rucksack um. Auf dem Weg zum Schloss erzählte Viktoria dem König, dass die Hexen, die ihn auf den Baum geschleudert hatten, sie verzaubert hätten.

Bald darauf feierten sie in dem weißen Schloss drei Tage lang ein großes Hochzeitsfest und alle Leute, die zum Land von König Habakan gehörten, jubelten und feierten mit.
©Monika Rieger
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molly

Mitglied
Hallo, ihr Beiden,

ich habe jetzt einige Vorschläge übernommen und hoffe, dass auch alle Satzzeichen richtig stehen.

Dir, lieber Ahorn, danke ich für die Wertung. Ich findes es immer gut, wenn ich weiß, von wem ich einen Strich bekommen habe, egal ob kurz oder lang.

Natürlich sind offenen "Werter" manchmal im Nachteil.
Aber "Anonym" kann jeder. Ich stehe auch zu meinen "Strichen".

Ich wünsche euch allen einen guten Sonntag.

Liebe Grüße

molly
 



 
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