KONTAKTE - Eins

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Aufschreiber

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Kren drückte die breite Taste, die mit einem Kreissegment und einem Dreieck beschriftet war.
Nichts geschah. Widerwillig ließ er den Verschluss seines Sicherheitsgurtes aufschnappen und segelte langsam nach oben.
„Mist!", jammerte er, „Auch das noch!"
Die künstliche Schwerkraft war ausgefallen. Nun würde er sich an der Notreling entlang zur Schleuse hangeln müssen.
Langsam breitete er die Arme aus und klatschte dann die Hände über seinem Kopf zusammen. Der Impuls trieb ihn seinem Pilotensessel entgegen, den er schnell ergriff. Nun hatte er eine sichere Startposition. Kren schnaufte zufrieden.
Der Anfang der Reling war rechts vom Sessel an der Wand befestigt und sie führte durch den gesamten Gleiter. 'Ariadnes Faden' nannten sie die Piloten scherzhaft.
Kren griff nach der Stange , sicherte seinen Halt und begann, den Handlauf entlang zu hangeln. Er musste die Schleuse beim Reaktorraum erreichen. von dort aus konnte er nach draußen gelangen, um die defekte Steuerdüse reaktivieren zu können. Genau diese hätte der Tastendruck zünden sollen.
Gelang ihm das nicht, war er verloren. Mit dem Langstreckentriebwerk ließen sich keine Feinkorrekturen durchführen. Selbst wenn er den Antimaterieblaster nur für einige wenige Nanosekunden hätte einschalten können, wäre der Schub unkalkulierbar.
Auch rein technisch bestand keine Möglichkeit, denn die Steuerung des Haupttriebwerks war nicht für Ultrakurzzeit-Aktivierung konzipiert. Es gab nur ein 'EIN' oder ein 'AUS'. Der Rest wurde über Ausstoßrichtung und Steuerfelder kontrolliert.

Kren hangelte durch den Tunnel, den Fußboden im Rücken. Wichtig war allein, die Steuerdüse flott zu bekommen. Misslang das, würde er sein Ziel verfehlen und ewig durch das All treiben. Hinter der nächsten Biegung musste die Schleuse liegen. Ihm blieben maximal sieben Minuten zur Korrektur. Anschließend wäre die Kursabweichung so groß, dass die Steuerdüse nicht ausreichen würde, sie zu korrigieren. Er wäre verloren, auf Hilfe von einem anderen Schiff angewiesen. Zu alledem bekam er nun auch noch Kopfschmerzen. Das konnte er sich jetzt nicht leisten. Sein Skaphander verfügte über eine Einrichtung, mit deren Hilfe man sich verschiedene Medikamente injizieren konnte. Er wählte ein leichtes Schmerzmittel und spürte den Stich der Nadel im Oberschenkel. Das Serum wirkte fast sofort, unterdrückte das Hämmern in seinem Hirn.

Endlich gelangte er zu dem Kombinationsschloss, das die innere Schleusentür öffnen musste. Er gab die Kennzahl ein.
Genau in Augenhöhe leuchtete plötzlich ein Signal auf.
Schleuse belegt. Keine Dekompression möglich. Override?
Was sollte denn das bedeuten? Außer ihm befand sich niemand an Bord! 'Schleuse belegt' konnte nur heißen, es befand sich bereits etwas oder jemand in der Kammer.
Mit fliegenden Fingern erteilte Kren den Befehl zur Anzeige der Innenansicht.
Als sich der Monitor erhellte, fuhr der Pilot erschreckt zurück. In der Dekompressionskammer schwebte eine Art rotpelziges Wesen, etwa katzengroß, mit kleinen runden Ohren.
Das Ding schien zu schlafen.
Mit einiger Mühe gewann der Astronaut die Fassung wieder und dachte nach.
Wie kam das Ding in die Schleuse? Der Bordrechner hatte ihm keinerlei Aktivitäten gezeigt.
Was konnte man tun? Das Wesen konnte unbekannte Erreger einschleppen, ließe er es in das Innere. Es konnte gefährlich sein, es konnte ... einfach krepieren, wenn er etwas falsch machte.

Kren begann, einen Extraktionsplan zu schmieden. Er würde einen Hermetic-Container kommen lassen, das Viech hinein bugsieren und es dann in die Krankenstation befördern.
Was aber, wenn es intelligent war?
Daran mochte Kren nicht denken. Es galt das strenge Verbot, intelligente Rassen in irgendwelche Behälter zu sperren. Also musste er vorher eine Kontaktaufnahme versuchen.
Schweiß bildete kleine Perlen auf der Stirn, so viele Gedanken stürmten auf ihn ein.

* * *

Zrrgll war hoch konzentriert. Ganz plötzlich war ein Bewusstsein in seinem Perzeptionsbereich aufgetaucht. Es nahm Unsicherheit wahr, ein wenig Erschöpfung, vielleicht?
Vorsichtig streckte es seine mentalen Fühler aus, erfasste das Wesen und analysierte seine Bewusstseinszentren.
Wie in einem Zeitraffer-Film liefen Erinnerungen und Emotionen ab.
Da gab es ein pelziges Wesen, dem sein Exemplar offenbar sehr zugetan war. Schnell nahm Zrrgll eine Gestalt an, von der es meinte, sie sähe dem Partner des Wesens ähnlich.

Nun war das Ding da. Zrrgll nahm kleinste Teile des Bewusstseins wahr. Es erkannte sogar Verbindungen, die dem Wesen möglicherweise selbst nicht vollständig klar waren. Eine Welle von Wohlwollen brandete ihm entgegen. Die Wahl der Gestalt erwies sich als goldrichtig.
Behutsam tastete sich Zrrgll weiter. Das Wesen grübelte offensichtlich, was es nun tun solle. In dem Bewusstsein des Forschers bildete sich das Abbild eines eigenartigen Behälters.
'Aha', dachte Zrrgll, 'Es will mich darin aufbewahren. Will mich erforschen.'
Das passte ihm nicht. Es gehörte zur zweithöchsten Krrmkll seines gesamten Sternsystems. Mit ihm trieb man keine „Wegpack-Spielchen"!

Immer noch sehr behutsam erforschte Zrrgll die anderen Hirnfunktionen, und – Zentren.
Es sog das fremde Bewusstsein förmlich auf, verglich, sortierte, nahm unbemerkt Einfluss.
Das Ding hinter der metallenen Wand war klar als intelligent einzustufen, wenn auch auf einer extrem niedrigen Stufe. Es würde sich ihm nicht zu erkennen geben. Stattdessen würde es sich äquivalent dem Partnerwesen verhalten.
So würde es gehen. Zrrgll konnte das Wesen erforschen, ohne es stärker als nötig zu beeinflussen.

* * *

Kren schüttelte den Kopf. Was war nur los? Er fühlte sich unkonzentriert. Er tat das als eine Folge des Schmerzmittels ab.
Sein Blick landete wieder auf dem friedlich schlummernden Pelzling. Nein, das war nicht gefährlich. Er verwarf die Idee, es einzusperren.
Mit ein paar Tastendrücken aktivierte er die BiDi-Schaltung.
„Hallo, mein kleiner Freund", lockte er, „kannst du mich verstehen?"
Am Kopf des Wesens zuckte ein Ohr.
„Ich tu dir nichts. Ich muss dich zur Krankenstation bringen, damit ich einige Tests vornehmen kann!"
Mit diesen Worten löste er die Öffnungssequenz aus. Das schwere Schott glitt nach oben und verschwand in der Decke.

Die linke Hand ausgestreckt, so, wie man sich einem verletzten wilden Tier nähert, glitt Kren vorwärts, auf das fremde Wesen zu.
Es schien sich nicht für seine Annäherung zu interessieren.
Erst als er es berührte, öffnete sich ein bernsteingelbes Auge und musterte ihn eindringlich.
„Ich tu dir nichts", wiederholte Kren beschwörend und ergriff das Wesen vorsichtig.

* * *

Die Situation wurde spannend. Das Wesen hatte die Wand geöffnet und bewegte sich auf Zrrgll zu. Gleich musste es den Körper berühren.
Zrrgll öffnete ein Auge. Dem Wesen sollte klar sein, dass das pelzige Etwas, das seinem Vertrauten so ähnlich schien, durchaus wachsam war.
Doch übermäßige Vorsicht schien nicht notwendig.
Das eigenartige Wesen schien durchaus wohlwollend zu sein. Es war ebenfalls angespannt, voller Erwartung.
Jetzt! Das Ding hatte Zrrgll berührt, ergriff es sanft, aber fest und schleppte es in das Raumfahrzeug hinein. Eine winzige Panik erschien, versuchte Kontrolle über die Reflexe des flauschigen Körpers zu erlangen. Der besaß scharfe, spitze Teile, die dem Wesen unangenehm werden konnten.
Es bedurfte einiger Konzentration, die Panikattacke in den Griff zu bekommen. Endlich gelang es und Zrrgll begann sogar, die Berührung als angenehm zu empfinden.
Fast unwillkürlich bewegten sich bestimmte Muskelgruppen und erzeugten ein Geräusch.
Zrrgll schnurrte.

* * *

In Krens Helm erklang ein melodiöses Pfeifen.
„Was gibt es?", sagte er.
„Zeitfenster bis zum Ende der projektierten Richtungskorrekturphase: 3 Minuten.", antwortete die Sprachsynthese-Einheit des Bordcomputers.
In Kren stieg Hektik auf.
Was nun? Er würde es kaum schaffen, die Düse flott zu bekommen, solange er das fremde Wesen nicht irgendwo untergebracht hatte.
Da hatte er eine Idee. Seine Kabine lag nicht weit entfernt. Er würde das Wesen dort einschließen und dann zur Düse ...
Kren stieß sich kräftig vorwärts, schwebte auf die Biegung zu, wo er die Reling wieder zu fassen bekam. Dieses Manöver wiederholte er an der nächsten Kurve des Ganges. Dann war er am Eingang seiner Kabine angelangt, öffnete und glitt hinein.

Er legte das Wesen sanft auf der kleinen Couch ab, die sich an der linken Wand befand.
„Ich komme gleich wieder. Bleib schön hier und mach' mir keinen Ärger, ok?"
Mit diesen Worten machte er kehrt und schwang sich zurück zur Schleuse.

* * *

Zrrgll fühlte sich wohl. Der Untergrund des Podestes, auf dem ihn das Wesen abgelegt hatte, war weich und warm.
Es krallte sich daran fest, damit es nicht in der Schwerelosigkeit davon schweben konnte.
Dieser Körper passte sehr gut, fand Zrrgll.
Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es immer noch schnurrte. Auch das war durchaus angenehm.
Doch was tat das Wesen? Es dehnte seinen Wahrnehmungsbereich aus, nahm das fremde Bewusstsein wieder wahr.
Es war sehr angespannt. Und es befand sich außerhalb des Raumfahrzeuges.
Zrrgll konzentrierte sich, bis es wieder klare Eindrücke empfing.

* * *

„Zeitfenster ... : 1 Minute.", drängte der Bordcomputer.
Kren öffnete die Metallklappe, die die Kontrolleinheit schützte.
Mit wenigen Handgriffen schaltete er die Steuersequenz auf 'manual override' um.
"Fünf, Neun, Zwei, Zwei, Null, Drei, Vier, Acht, Eins", sprach er den Befehlscode laut mit.

Geschafft. Nun schnell zurück!

Er zog sich mit aller Kraft zurück in die Schleuse. Das Außenschott schloss sich. Im gleichen Augenblick startete der Hauptrechner die Kurskorrektur. Der Gleiter ruckte scharf zur Seite und Kren wurde wie von einer Riesenfaust gegen das Innenschott geschleudert.
Er verlor das Bewusstsein.

* * *

Das fremde Wesen war verstummt. War es in den Raum geschleudert worden? War es gestorben?
Die Unklarheit machte Zrrgll schwer zu schaffen. Es stieß sich in Richtung der Wandöffnung ab, durch die es herein getragen worden war.
Doch diese tat sich nicht auf.
Zrrgll krallte sich an einer Art Armatur fest, spannte alle Muskeln und schnellte zurück, in Richtung des Podestes.
Da setzte die Schwerkraft wieder ein.

Zrrgll prallte gegen die Stirnseite des Podestes und wurde ohnmächtig.


* * *

Als Kren die Augen öffnete, schwang eben der Deckel des Illusors auf. Doktor Kravanic, der Chef der Simulationsabteilung, beugte sich über ihn und lächelte.
Das tat er immer, aber heute schien er besonders zufrieden zu sein.
„Kren, mein Freund", hob er an, während er dem muskulösen Mann die Sensoren vom nackten Körper entfernte, „sie haben uns nicht enttäuscht.
Das war der letzte Test zur Kontaktfähigkeit. Sie haben bestanden. Gratuliere."
Er half Kren auf und schüttelte ihm kräftig die noch etwas schlaffe Hand.
Gemeinsam gingen sie zur Nachbarkabine.
Dort war eben Nadine, Krens Partnerin und Lebensgefährtin, aus dem Illusor gestiegen.
Auch ihr schüttelte Doktor Kravanic die Hand.
„Sie haben sich beide bewährt, jeder in seiner Situation", lobte er. "Machen Sie sich ein wenig frisch, denn um 20-00 Bordzeit erhalten Sie von Commodore Gygerl das Briefing für Ihre erste Mission als Raumkontakter Klasse I."
Kren nickte glücklich.

Und irgendwo tief in Nadines Bewusstsein schnurrte Zrrgll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Aufschreiber,

ich finde Deine Geschichte sehr interessant. Aber an einer Stelle bleibe ich immer wieder hängen.
Kren entdeckt in der Schleuse ein katzenähnliches fremdes Wesen. Nach den ersten Sternchen wechselt die Perspektive zu diesem Wesen namens Zrrgll, richtig? Deshalb verstehe ich diesen Teil
Da gab es ein pelziges Wesen, dem sein Exemplar offenbar sehr zugetan war. Schnell nahm Zrrgll eine Gestalt an, von der es meinte, sie sähe dem Partner des Wesens ähnlich.
nicht. Oder stehe ich einfach auf dem Schlauch?
Dazu kommt später der Satz
Dem Wesen sollte klar sein, dass das pelzige Etwas, das seinem Vertrauten so ähnlich schien, durchaus wachsam war.
Ich stehe auf dem Schlauch, oder? Ich sehe hier nämlich zwei pelzige Wesen, weiß aber nicht so recht, warum.

Kleine Fehler:
... Körper entfernte, "Sie haben uns nicht enttäuscht.
„Sie haben sich beide bewährt, jeder in seiner Situation", lobte er. Ich verstehe es so, dass Kranavic hier weiterspricht. Also muss es ohne Zeilenumbruch und in Anführungszeichen weitergehen. Machen Sie sich ein wenig frisch, denn um 20-00 Bordzeit erhalten Sie von Commodore Gygerl das Briefing für Ihre erste Mission als Raumkontakter Klasse I."

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Rainer,

vielen Dank für Deine Anmerkungen.

Zur Erklärung:
Die gesamte Geschichte entwickelt sich mit diesen Wechseln.
Die Passage, die Dich so verunsichert, läuft aus der Perspektive von Zrrgll ab. Das Wesen hat den Verstand Krens analysiert und dabei festgestellt, dass er Katzen mag. Also nimmt es die Gestalt einer Katze an. Wir haben also:
1. Kren, der ein katzenartiges Tier sieht
2. Zrrgll, das diese Gestalt angenommen hat
Daher sind es nicht zwei Katzen, sondern einfach nur die beiden Seiten der Medaille. Aus beider Sichtweise gesehen, mit einer kleinen Erklärung, warum Zrrgll sich in genau dieser Art präsentiert.

Ich hoffe, das macht es klarer?

Was die Fehler angeht, hab vielen Dank! - Ich schau gleich noch einmal drüber.

Beste Grüße,

Steffen.
 
Hallo Steffen,

ja, dass es aus der Sicht von Zrrgll abläuft, hatte ich erkannt. Die Sternchen kündigen ja den Wechsel ständig an. Klar. Oh, ja, jetzt macht es für mich Sinn. Sorry, da hatte ich wirklich auf der Leitung gestanden.
Es ist beruhigend - oder doch unberuhigend? - , dass Dir das auch passiert. Vor Machen Sie sich ... sind die Anführungszeichen plötzlich oben. Mir passiert das auch gelegentlich. Ich weiß nicht, warum. Ich weiß aber ebensowenig, wie ich es korrigiert bekomme.
Allerdings die drei markierten 'Sie' müssten groß geschrieben werden, da es die persönliche Anrede ist.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Rainer,

freut mich, dass es sich geklärt hat. Und noch einmal vielen Dank für die Fehleranmerkungen. Hab das jetzt korrigiert.

Beste Grüße,

Steffen.
 

onivido

Mitglied
Hallo Steffen,
gerade bin ich bei Kontakte-48 gelandet und habe dabei gemerkt, dass dies nur ein Kapitel ist, und deshalb nach Kontakte -1 gesucht und gefunden. Du hast Phantasie. Ich werde jetzt little by little alle Kontakte lesen. Bin gespannt , wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Guten Abend///Onivido
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Onivido,

vielen Dank!
Ich fände es toll, wenn es eine Möglichkeit gäbe, solche Fortsetzungen in einem eigenen Bereich zu separieren. Die habe ich aber noch nicht entdeckt.
Ich hoffe, die Lektüre wird Dir Freunde bereiten.
Ich wäre auch dankbar für Hinweise.

Beste Grüße, Steffen
 
Lieber Steffen,

jeder thread hat eine Kapazität von bis zu 100.000 Zeichen. Du hättest die Fortsetzungen auch in einem thread bis zur Ausschöpfung dieser Zeichenzahl aneinanderhängen können, danach dann einen zweiten thread starten mit weiteren Fortsetzungen und so weiter ...
So, wie Du es gemacht hast, beherrschst Du die ersten drei Seiten des Forums (nicht, dass mich das stören würde, aber ... - Obwohl, meine Geschichten sind dadurch deutlich nach hinten gerutscht ...;)). Da muss der Leser dann schon blättern, um zum Anfang zu gelangen. Und jetzt bringen wir sie auch noch mit neuen Kommentaren durcheinander ... ;)

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Rainer,

vielen Dank für Deinen Hinweis. Tut mir leid, dass ich so dominiere, es sind nur noch ca. 9 Kapitel, dann wird die Geschichte wahrscheinlich gemächlich in den Abgründen des "Sci-Fi" Subboards verschwinden. Vielleicht könnte man eine Art Inhaltsverzeichnis machen, in dem nur die Links zu den Teilgeschichten stehen?
Für Deine Geschichten habe ich eine Idee...

Beste Grüße,
Steffen.
 

FrankK

Mitglied
Hallo Steffen
Nach geraumer Abstinenz von der Leselupe musste ich mir ausgerechnet dieses Mammut-Werk aussuchen um wieder in die Materie einzusteigen ...

Ich habe darüber gegrübelt, ob ich meinen Kommentar - der doch etwas umfangreicher wurde - aufsplitten und unter jedem Beitrag stellen sollte.

Einmal „alles“ unter dem letzten Werk ergäbe einen riesigen Klotz, den Du kaum bearbeiten könntest. Also setze ich meine Kommentare unter die einzelnen Kapitel, leider lässt sich das „pushen“ auf diese Art nicht vermeiden. (Wäre nach Bearbeitung der einzelnen Kapitel aber so oder so geschehen.)

Hut ab. Nach erster Lesung ist Dir ein unterhaltsames Werk gelungen. In Summe 120 Seiten A4 Maschinen-Schrift, also auch ein recht umfangreiches Stück, welches den Titel „Roman“ fast schon verdient. Zur Publikation fehlt aber (meines Erachtens) noch einiges an Detailarbeit.

Leider, so muss ich jetzt feststellen, ist eine zweite Lesung schon deutlich anstrengender.


Bezüglich der unterschiedlichen Formatierungen (insbesondere der einfachen und doppelten typografischen Anführungszeichen) ... darf ich fragen, mit welchem Programm Du unter welchem Betriebssystem arbeitest?


Zunächst einmal gefällt mir die Idee hinter der Geschichte. Ein mächtiges Wesen aus Energie, welches in kindlicher Naivität anfängt, zu lernen. Ausprobiert, wie die Maschinen funktionieren, wie die Menschen funktionieren und, ganz entscheidend, wie sich Gefühle anfühlen.
Wo es herkommt, ist zunächst zweitrangig, aber nicht, wie es bis in die Simulation und damit zu Nadine und Kern gelangt ist.



Basisplot:
Die Suche
Zrrgll sucht nach Informationen, Nadine und Kern suchen nach Kontakten zu fremden, unbekannten Lebensformen (sie sind „Kontakter“), Damian sucht (im Grunde genommen) nach einer Partnerin fürs Leben und nach einem Quäntchen Selbstsicherheit, die Teloni suchen nach einer Erklärung für die Vorgänge bei Kepler 186f, die Pr'aksi suchen (scheinbar) nach Frischfleisch für ihre Bordelle und die Yemn'In suchen (ganz allgemein) nach Gelegenheiten.
Dies alles ist in mehreren Fäden miteinander verwoben, leider hat der „Geschichtenteppich“ ein paar lose Fransen.

Prämisse:
Hier stehe ich auf dem Schlauch, vielleicht bin ich auch aus der Übung. :)
Am ehesten so etwas wie „Lerne fürs Leben“ - dies reicht aber noch nicht aus. Die Prämisse (oder „die These der Geschichte“) sollte umschreiben, mit welcher Intention der Hauptcharakter welches gewünschte Ziel erreicht.

Zu Beginn der zweiten Lesung Deines Werkes frage ich mich, wer eigentlich der Hauptcharakter ist.


Logik:
Hier klemmt es (für mein Empfinden) gleich an mehreren Stellen.
Die Geschichte sollte innerhalb ihrer eigenen „Umgebung“ logisch funktionieren. Das Verhalten der Figuren sollte sich aus den Ereignissen ableiten und mit ihnen erklären lassen. Dies bedeutet nicht, dass du bestimmte (Verhaltens-)Muster von Anfang an erklärst. Zrrgll ist ein gutes Beispiel dafür, seine „Motivation“, der Ursprung und Auslöser für sein Handeln, wird erst fast am Schluss verständlich.
Die Aktivitäten an anderen Stellen lassen mich hingegen ziemlich verwundert zurück.

-Damian
In Kapitel Zwei:
Seine Gedanken überstürzten sich. Was, wenn die Chefs herausfanden, dass es Unregelmäßigkeiten gegeben hatte?

Das hier war keine LAN-Party, das war die Sternenflotte. Hier Mist zu bauen wurde ziemlich schnell als Hochverrat bestraft. Und bisher hatte Damian das durchaus richtig gefunden.
Seltsam, er hat (zunächst) eine unspezifische Fehlfunktion entdeckt. Anstatt sofort Meldung darüber zu machen (was man hätte erwarten können) verrennt er sich in den an dieser Stelle „verrückten“ Gedanken, er könne des Hochverrats beschuldigt werden.

Das Problem, nüchtern kalkuliert: Die beiden Probanden in der Simulation hätten durch diese Fehlfunktion einen bleibenden (psychischen) Schaden erleiden können, der sich erst während der Mission manifestiert.

In Kapitel Vier:
Damian Kryptowski, der Chefentwickler für die Testszenarien, warnte vor möglichen Schäden, auch bei Benutzung der privaten Illusoren. Er mahnte einen Rückruf und eine genaue Analyse der Effekte an.
Hier wendet sich Damian (zusammen mit der Sternenflotte) bereits an die Öffentlichkeit. Keine Rede mehr von Hochverrat, statt dessen eine allgemeine Warnung vor möglicherweise ernsten technischen Problemen.

In Kapitel Sechs:
Für den Programmierer konnte das nur bedeuten, dass die Störung von der jungen Frau ausgegangen war. Das musste er beweisen - und zwar bevor die "Un-brakeable" den Kontaktbereich verließ. Deshalb hatte er sich in die Kommunikationskanäle der Sternenflotte gehackt, die Kontrollverbindung zu dem Schiff gekapert und hatte nun Zugriff auf dessen Systeme.
Schlicht und ergreifend: Jetzt begeht er Hochverrat! Bleibt im weiteren Verlauf der Story aber ungesühnt und wird nicht weiter beachtet. Später wird er sogar noch als „Genial“ tituliert. Vertraut man ihm dann schon?

-Kren und Nadine
Natürlich gäbe es ohne diese beiden gar keine Story, aber: Welchen Grund hat es, dass die Teloni für eine vermeintliche Kontaktaufnahme ausgerechnet eine Gruppe Menschen benötigt? Hiermit steht und fällt das ganze Konzept der Geschichte.

In Kapitel Fünf:
Sie würden in zwei Stunden unterwegs sein, dem roten Zwerg Proxima Centauri entgegen. Dort sollten sie die Teloni begleiten, eine insektoide Rasse, deren Schiffe bereits im Hyperraum reisen konnten.
Proxima Centauri (ist mit einer Entfernung von etwa 4,247) der der Sonne nächstgelegene bekannte Stern.
Die Unbrakeable fliegt maximal mit 75% Lichtgeschwindigkeit. Ungeachtet der Beschleunigungs- und Bremsphase ist das kleine Raumschiff mehr als 6 Jahre unterwegs.
Somit stellt sich die nächste Logik-Frage: Wieso erwarten die Teloni eine derart langfristiges Treffen?


Weiteres zur Logik nach erneuter Lesung, zunächst bin ich in zweiter Lesung bis Kapitel Acht gekommen, entsprechende weitere Logikanmerkungen erfolgen also schrittweise.


Persönliche Anmerkungen:
Die Yemn'In

Sie treten als intelligente und „vermeintlich“ friedfertige Spezies auf, ich hatte mich aber schon geraume Zeit gefragt: „Wie können schlangenartige Geschöpfe ohne Gliedmaßen überhaupt etwas konstruieren?“
In Kapitel Neunundvierzig lüftest Du dieses Geheimnis.
Die Fsass waren affenartige Wesen, die die Yemn'In hypnotisch zu kontrollieren gelernt hatten. Sie waren die Grundlage der Schlangenzivilisation, denn die Amphibien hatten keine Gliedmaßen, mit denen sie irgendetwas hätten herstellen können. Dafür verfügten sie über diesen hypnotischen Blick und hoch entwickelte Hirne. Sie hatten sich also lebendige 'Werkzeuge' geschaffen, die alle manuellen Verrichtungen übernahmen.
Eine Kultur, die auf Sklaverei aufbaut und ohne sie nicht denkbar wäre.
Emotional eine ziemliche Herausforderung für die friedfertigen Teloni. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass etwas derartiges auf Dauer funktioniert. Sklaven sind immer „unterdrückte“, in diesem Fall sogar des freien Willens beraubt. Sie haben immer(!) das bestreben, sich zu befreien, von ihrem Unterdrücker zu lösen.
Wäre eine symbiotische Beziehung nicht vorteilhafter?
Die Fsass profitieren von der Intelligenz der Yemn’In, diese wiederum von dem handwerklichen Geschick der Fsass. Die Entwicklung der Symbiose könnte Uralt sein und heute vielleicht nur noch traditionell fortgeführt werden ...

Die Namen
Nahezu alle(!) Namen der Außerirdischen (Ausnahme: Zrrgll) werden bei Dir mit Apostroph geschrieben. Bei der Vielzahl der auftretenden Figuren ist es für mich als Leser sehr schwierig, mir auch nur einen Bruchteil davon zu merken.

Du findest im folgenden nach zweiter Lesung eine stringente Fehlerkorrektur (soweit mir Fehler aufgefallen sind) sowie eine Analyse der Story auf Logik- und Erzählbrüche. Es fließen auch persönliche Kommentare mit ein, in denen ich z.B. einige Unstimmigkeiten in der verwendeten bzw. dargestellten Technik beleuchte.


Allgemeine Textanalyse:
Der gesamteText besteht (laut einfachem Analyse-Tool) aus 63.284 Worten, davon sind 5.065 sogenannte Füllwörter (oder Blähwörter), das macht eine Quote von rund 8%.
Ein Füllwort ist laut Duden ein Wort mit geringem Aussagewert, das zum Verständnis des Kontextes nicht notwendig ist. Typische Beispiele sind gar, ja, also und halt.
Leider kann das Analyse-Tool nicht zwischen Erzähler-Text und Figuren-Dialog unterscheiden. Gerade in (menschlichen) Dialogen sind solche Füllwörter angebracht, brauchbar. Sie machen den "gesprochenen" Text weicher, runder, lebendiger.
Von Dir genutzte Füllwörter (nach Häufigkeit):
wieder (234x), auch (226x), so (218x), aber (200x), dann (186x), nun (173x), doch (152x), wenn (136x), wurde (126x), schon (113x)

Die verwendeten Sonderzeichen häufen sich ebenfalls:
Auslassungszeichen (bzw. Pausenzeichen) (...): 607x
Bindestrich (bei zusammengesetzten Hauptwörtern) überwiegend fälschlich mit Leerzeichen bzw. fälschlich als Gedankenstrich: 363x

Ab dem 3. Kapitel sind die typografischen Anführungszeichen vollständig entflohen. ;)

Auf gehts in die Details!

Kapitel Eins
Figuren:
Die einzelnen Figuren in Reihenfolge ihres jeweils ersten Auftretens, ihre Besonderheiten und ihre Rolle in Deiner Geschichte.

Kren: Zunächst als Pilot aufgetreten, der in einer schwierigen Situation unter Zeitdruck ein Flugmanöver (hier Kurskorrektur) ausführen muss, aber abgelenkt wird. Später stellt es sich heraus, dass es lediglich eine Simulation war. Die Ablenkung manifestiert sich allerdings ...

Zrrgll: Unbekanntes Wesen, Taucht plötzlich in einer Schleuse auf.

Doktor Kravanic: Chef der Simulationsabteilung, kein weiterer Auftritt

Nadine: Krens Partnerin und Lebensgefährtin

Commodore Gygerl: im ersten Abschnitt nur erwähnt, kein weiterer Auftritt

Perspektive:
Die von Dir genutzten Erzählerperspektiven sind sehr abwechslungsreich, aber leider nicht immer sofort ersichtlich für den Leser.
Trotz der drei '* * *'
In diesem Kapitel finden sich abwechselnd die Perspektiven aus der Sicht von Kren und aus der Sicht von Zrrgll. Insbesondere bei Kren gleitest Du hin und wieder in eine nonpersonale Sicht auf die Figur. Der letzte Satz ist definitiv eine nonpersonale Sicht auf Nadine.

Details:
'Ariadnes Faden' nannten sie die Piloten scherzhaft.
Hm, über diese Formulierung stolpere ich. Mit „sie“ ist doch „die Reling“ gemeint. Ausgeschrieben also: 'Ariadnes Faden' nannten die Reling die Piloten scherzhaft.
Vom Gefühl her würde es (für mein Empfinden) andersherum besser passen:
'Ariadnes Faden' nannten die Piloten sie scherzhaft.

Endlich gelangte er zu dem Kombinationsschloss, das die innere Schleusentür öffnen musste. Er gab die Kennzahl ein.
Genau in Augenhöhe leuchtete plötzlich ein Signal auf.
Schleuse belegt. Keine Dekompression möglich. Override?
Hier eröffnet sich ein Fehler in der technischen Logik. Zum öffnen der inneren Schleusentür ist eine Dekompression gar nicht nötig. In diesem Fall müsste eine Warnung aufzeigen, wenn die Schleuse bereits dekomprimiert wäre ...

Zrrgll war hoch konzentriert.
Hier wirkt „Zrrgll“ wie ein Name (wie „Klaus“, „Peter“, „Hildegard“), später wirkt es wie eine Rassenbezeichnung (wie „Terraner“, „Klingone“, „Teloni“). Dies wechselt leider öfters.

Da gab es ein pelziges Wesen, dem sein Exemplar offenbar sehr zugetan war. Schnell nahm Zrrgll eine Gestalt an, von der es meinte, sie sähe dem Partner des Wesens ähnlich.
Oha, hier sollte etwas aufgeräumt werden. Wenn ich es richtig zuordne:
... ein pelziges Wesen ... : Eine Katze
... dem sein ... : Zrrgll
... Exemplar ...: Kren
... sie sähe dem Partner ...: einer Katze
... des Wesens ...: Kren

Zrrgll nahm kleinste Teile des Bewusstseins wahr.
Erkannte aber nicht den Namen des „Wesens“: Kren?

Es erkannte sogar Verbindungen, die dem Wesen möglicherweise selbst nicht vollständig klar waren.
Die Bedeutung dieses Satzes bleibt unklar.

Mit ein paar Tastendrücken aktivierte er die BiDi-Schaltung.
Eine wirklich kompliziert anmutende Bezeichnung für eine „Gegensprechanlage“ (ich vermute, Du meinst eine Bi-Direktionale (Kommunikations-)Schaltung?).

Die linke Hand ausgestreckt, so, wie man sich einem verletzten wilden Tier nähert, glitt Kren vorwärts, auf das fremde Wesen zu.
Also einem „verletzten wilden Tier“ würde ich mich gar nicht nähern, weder mit der linken noch der rechten Hand. Aber vielleicht mit einem Betäubungsgewehr. Ein „unbekanntes Tier“ würde doch auch ausreichen?

Zrrgll öffnete ein Auge. Dem Wesen sollte klar sein, dass das pelzige Etwas, das seinem Vertrauten so ähnlich schien, durchaus wachsam war.
Doch übermäßige Vorsicht schien nicht notwendig.
Das eigenartige Wesen schien durchaus wohlwollend zu sein. Es war ebenfalls angespannt, voller Erwartung.
Unschöne Wiederholung eines Wortes.
Zrrgll kann in die Gedankenwelt eintauchen und erfährt Details über das Schnurren bei Katzen, kann aber keine Begriffe wie „Mensch“ und „Katze“ auffassen? Ebenso wenig die Eigennamen wie „Kren“ oder „Nadine“

Eine winzige Panik erschien, versuchte Kontrolle über die Reflexe ...
Es bedurfte einiger Konzentration, die Panikattacke in den Griff zu bekommen.
Bitte, entscheide dich.

„Was gibt es?", sagte er.
Eine Frage wird gefragt, nicht gesagt. (Ich weiß, Erbsenzähler :) )



Mit wenigen Handgriffen schaltete er die Steuersequenz auf 'manual override' um.
Technisch logisch bedeutet dies, er trennt die Steuerdüse vom Steuerautomaten. Was will er damit erreichen?
Technisch unlogisch frage ich mich, warum eine derartige Bedieneinheit außen am Schiff angebracht sein sollte? Hier sehe ich darin nur einen dramaturgischen visuellen Effekt.



Das fremde Wesen war verstummt. War es in den Raum geschleudert worden? War es gestorben?
Die Unklarheit machte Zrrgll schwer zu schaffen. Es stieß sich in Richtung der Wandöffnung ab, durch die es herein getragen worden war.
Kren ist bewusstlos, durch die plötzliche Beschleunigung gegen das Schott geschleudert. Zrrgll hat aber augenscheinlich diese (heftige) Beschleunigung nicht wahrgenommen.

Da setzte die Schwerkraft wieder ein.
Das Schiff hat offensichtlich nicht nur Probleme mit den Steuerdüsen ...

„Kren, mein Freund", hob er an, während er dem muskulösen Mann die Sensoren vom nackten Körper entfernte, „sie haben uns nicht enttäuscht.
Das war der letzte Test zur Kontaktfähigkeit. Sie haben bestanden. Gratuliere."
Keine Zeilenwechsel. Wörtliche Rede wird (üblicherweise) nicht mit einem Zeilenwechsel umgebrochen.



Gemeinsam gingen sie zur Nachbarkabine.
Dort war eben Nadine, Krens Partnerin und Lebensgefährtin, aus dem Illusor gestiegen.
Nadine scheint härter im nehmen zu sein. Ihr hat scheinbar niemand geholfen.

"Machen Sie sich ein wenig frisch, denn um 20-00 Bordzeit erhalten Sie von Commodore Gygerl das Briefing für Ihre erste Mission als Raumkontakter Klasse I."
Wieso Bordzeit? Wieso mit Bindestrich?
Auf dem „Missionsbriefing“ scheinen die Raumkontakter Klasse I aber recht wenig zu erfahren. Hier hätte bereits die Einführung der anderen „Passagiere“ erfolgen sollen (müssen) und ein (zumindest kurzer) Abriss der Mission. Enttäuschend, dass Du mich als Leser hier außen vor lässt.

Und irgendwo tief in Nadines Bewusstsein schnurrte Zrrgll.
Erst hier kam der Moment, wo mich die Geschichte (bei der ersten Lesung) abgeholt hat.

Die ersten fünf Sätze sollten zünden, deinen Leser abholen, mitnehmen auf die Reise durch Deine Geschichte. Nicht erst im letzten Satz des ersten Kapitels. Das kann im Grunde so bleiben, nur der Start:
Du lässt Kren auf einen mit Symbolen gekennzeichneten Knopf drücken und nichts passiert. Es passiert wirklich nichts, kein Signal, keine Störmeldung, kein Alarm. Noch nicht einmal eine Meldung dass die künstliche Schwerkraft ausgefallen ist. Statt Hektik und Aufbruchstimmung eine (relativ ausführliche) Einleitung in die Theorie, dass mit dem Haupttriebwerk keine Kurskorrektur möglich ist.


Wenn Du dieses Werk publizieren möchtest, solltest Du unbedingt den Anfang dieses Kapitels etwas ... würzen.

Ich weiß, aller Anfang ist schwer.



Anmerkung:
Die Simulation, die Kren und Nadine absolvierten, mutete eher nach einer Pilotenprüfung statt nach einem Erstkontakt-Training an. Erst sehr viel später erfolgt eine halbherzige Einführung einer (geplanten und versuchten) Alien-Einführung in die Simulation, diese wurde allerdings von Zrrgll übernommen.


Und dies war erst das erste Kapitel.

Soll ich so detailliert fortfahren?


Herzlichst Grüßend

Frank
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Frank,

ich bin ... geplättet und sehr dankbar.
Zuerst einmal der Mühe wegen, die Du Dir mit meinem Text machst. - Ich weiß gar nicht, wie ich das verdient habe.
Und ja, ich würde mich wirklich freuen, wenn Du diese Arbeit fortsetzen würdest.
Die ganze Story ist eigentlich im Freiflug entstanden, aus dem ersten Kapitel.

Ich werde mir Deine Anmerkungen abspeichern und (wenn es sich lohnt, das heißt, aus der Geschichte noch was zu machen ist) außerhalb der Leselupe daran arbeiten, so schnell ich dazu komme.
Wäre die Frage, ob und wie ich Dir die Ergebnisse verfügbar machen soll.

Vielen lieben Dank noch einmal.

Beste Grüße,
Steffen
 

FrankK

Mitglied
Hallo, Steffen
Die ganze Story ist eigentlich im Freiflug entstanden, aus dem ersten Kapitel.
Das hat sich auch fast so für mich angefühlt. Zum Schluß hatte ich sogar den Eindruck: Du hattest es eilig, endlich irgendwie zu einem Ende zu gelangen. ;)

Wäre die Frage, ob und wie ich Dir die Ergebnisse verfügbar machen soll.
Nicht mir - sondern "uns", der Leselupe. Interessierte könnten die Entwicklung verfolgen. Um das SF-Forum nicht zu dominieren, könnten wir uns (vielleicht) in die Textbaustelle zurückziehen (die wäre ideal für eine solche Entwicklungsarbeit) und nach Abschluss wieder "nach Hause" zurückkommen. Das wäre Deine Entscheidung ...

Neugierig bin ich immer noch: "Welches Betriebssystem und welches Textprogramm?" (Bezüglich typografische Anführungszeichen und Sonderzeichen wie der Gedankenstrich).

Na, dann werde ich mal die nächsten Kommentare einleiten ...

Herzlichst Grüßend
Frank
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Frank,

ich benutze sowohl Linux (Ubuntu-Budgie), als auch MacOS. Texte schreibe ich meist direkt im Browser (Safari/Firefox) und kopiere sie mir zur Weiterbearbeitung in Pages oder LibreOffice. Gelegentlich kommen auch schon mal gEdit oder VIM zum Einsatz.

So machen wir das, in der Textbaustelle! Nun werde ich freilich die gesamte Struktur neu denken müssen, was wahrscheinlich einen Moment lang dauern wird.
Das heißt, Es gibt für Dich keinen Zeitdruck. ;o)

Jetzt erst einmal ein schönes Wochenende!

Beste Grüße,
Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:

ahorn

Mitglied
Ich ziehe meinen Hut. Nach fast dreißig Jahren Linux und Liebhaber der Konsole ist Vim für mich wie das Weihwasser für den Teufel. Dann lieber nano und mit LaTex druckfertig machen.

Obwohl ich schon einmal angefangen hatte, hatte ich leider bisher nicht die rechte Zeit mich deiner Geschichte anzunehmen. Nach den Anmerkungen von FrankK - schön, dass du wider dabei bist - werde ich diese, jedoch nachholen.

Liebe Grüße
Ahorn
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Ahorn,

ich gestehe, dass mir VIM lieber als nano ist. reilich, die Tastenfunktionen von nano sind angelehnt an das uralte WordStar aus den 1980ern, aber für mich ist VIM eben Gewohnheit. Du kennst ja sicher die Glaubenskriege ;o)

Ich hab am Wochenende schon mal bisschen in meiner Story herumgewühlt (wie Zeit war), aber es wird sicher eine Weile dauern, bis ich all die tollen Hinweise von FrankK umgesetzt habe, über die ich mich riesig freue.

Beste Grüße,
Steffen
 

FrankK

Mitglied
Hallo Ahorn
Danke für Deine Grüße. ;)


Hallo Steffen
Nicht so viele Vorschußlorbeeren, Du stehst erst am Anfang. ;)

Für Textarbeiten in dieser Form bietet sich (meines Erachtens) ein grafischer Texteditor an, der in der Lage ist, Sonderzeichen (typografische Anführungszeichen, Geviertstrich) korrekt darzustellen (bzw. automatisch bei der Eingabe zu ersetzen) und gegebenenfalls auch "Umbruchzeichen" (bei Bedarf) anzuzeigen, das wären dann zum Beispiel der Zeilenumbruch, Tabulatorzeichen oder (doppelte) Leerzeichen. Ob Vim das kann ... keine Ahnung.
Inwieweit Vim mit einer Rechtschreibkontrolle verknüpft werden kann ... keine Ahnung. Ein mit dem Text verknüpftes "Wörterbuch" hilft, Eigennahmen (bzw. besondere Schreibweisen) schon bei der Eingabe zu korrigieren.

In "Kontakte" vermisse ich einen klaren Fokus auf eine definierte Hauptfigur / Identifikationsfigur. Hier halten sich (abwechselnd) Kren und Nadine mit Jenni und Anh die Waage. Zrrgll erscheint mir eher ungeeignet, seine Erscheinungsform ist etwas zu abstrakt. Ausserdem verlässt das Zrrgll vom Anfang die Showbühne und überlässt sie seinem abgespalteten "Nachkommen". Allerdings könnten Nadine und Zrgll eine Einheit werden. Anstelle der "Spaltung" könnte (als dramatischer Höhepunkt) das ursprüngliche Zrrgll durch Nadine vor der Auslöschung bewahrt werden, wobei auch ein enger Gefühlsaustausch (Gefühle sind für Zrrgll ja eine völlig neue Erfahrung, z.B. Mutterliebe) erfolgen kann.

In dieser Geschichte steckt so viel Potenzial ...


Aufmunternde Grüße
Frank
 

Aufschreiber

Mitglied
Hallo Frank,

schon bei Deinen ersten Anmerkungen ist mir klar geworden, dass die Story einer grundlegenden Überarbeitung und Neuplanung bedarf. Dafür schon erstmal vielen lieben Dank.
Ich hab mich mal auf dem Markt ein bisschen umgetan, werde mir mal "Ulysses" anschauen, ein Schreibsystem mit Handlungsstrang - und Figurenverwaltung.
Das gibt es für alle meine Systeme (Linux/MacOS), in einer freien und einer "pro" Version.

Allerdings wird das "Neudenken" sehr wahrscheinlich einige Zeit in Anspruch nehmen, weil es ja tatsächlich nur "am Rande" geschieht, also eher an Wochenenden. Dennoch lockt es mich, die Geschichte wachsen zu lassen.

Beste Grüße,
Steffen
 



 
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