Kranichzug

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Synder

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Kranichzug

Der Sommer, scheint mir, ist vorbei,
hat sich vom Herbst verführen lassen
die grünen Kleider abzustreifen.
Ich höre schon der Gänse Schrei
aus unsichtbaren Himmelsgassen
und Drachen drehen ihre Schleifen.

Es rauscht - Die Kranichzeit beginnt!
sie schreiben "Viedersehn" mit Schwingen
im Drang nach Süden - fort von hier!
Ich spüre, wie die Zeit verrinnt,
das Ende liegt in allen Dingen,
mich schaudert, Kälte greift nach mir.

Die Augen zu, den Wind im Bart
sitz' ich am Feld, empfinde Trauer
und Angst: Der Herbst beginnt zu frieren.
So rasch - der Winter wird wohl hart.
Am Horizont die Wolkenmauer
lässt mich schon Schnee und Eis erspüren.



Synder
 

Curd Belesos

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hi.......ein sehr schöner Gedankengang, der einen angenehmen Anfang findet. Dann gefühlt unkontrolliert über die zweite Strophe stolpert und ins Ende fällt. LG Curd
 

wüstenrose

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Hallo Synder,
ich finde, dein Gedicht verströmt zweierlei: eine Ungelenkheit, eine Sperrigkeit, einen: das geht-ja-gar-nicht-Eindruck!
Aber auch: eine eigene Note, eine Art zu sprechen jenseits des mainstreams, eine verstörende Offenheit.
Unterm Strich setzt sich durchaus ein bleibender Eindruck fest. Ein Grübeln bleibt zurück. Eine Verunsicherung.
Ich kann es nicht recht einordnen, aber es verströmt auf seine Weise einen starken Duft!

lg wüstenrose
 

Synder

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Belesos
Deine Anmerkung verstehe ich nicht als Kritik, sie bietet nichts, aus dem ich etwas lernen könnte. Ohne Erklärung, was dieses 'unkontrolliert' in Deinen Augen ausmacht und wieso der Text 'ins Ende fällt' ist Deine Einschätzung beliebig und ohne Effekt.

Wüstenrose
'Duft' ist mir allemal lieber als jede andere Metapher mit olfaktorischem Bezug, danke, dass Du diese verwendet hast.
 

sekers

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Hallo Synder,

der Text gefällt mir. besonders den Herbst als Verführer des Sommers, der dann gleich die Hosen runterlässt, ist mir lustig. und genial das 'Viedersehen'.

inhaltlich ist die Geschichte für mich nicht durchgängig stimmig, und das beginnt aus meiner Sicht schon mit der ersten Zeile, wo der Sommer dem Protagonisten nur vorbei zu sein 'scheint'. aber ehrlich, wenn das was nachher folgt, Drachensteigen inklusive, nicht reiner Herbst ist, dann weiß ich nicht, und ich frage mich, ob der Protagonist, der so gefühlvoll sich äußert, in der Lage ist, das was ihn umgibt nicht nur zu beschreiben, sondern auch zur Kenntnis zu nehmen.

auch das 'Trauer empfinden' finde ich jetzt nicht so ganz stimmig mit dem davor 'schaudern' und danach gleich 'Angst' haben. entweder oder wäre mir da klarer. oder auch: ein bisschen viel negative Emotionen für einen kalten Tag. oder noch mal anders, kann schon alles sein, aber ergibt sich nicht unbedingt zwingend aus dem Text.

und wenn wir schon dabei sind, die Kälte, die zwar zuerst nach dem Protagonisten greift, aber später doch den Herbst frieren lässt, passt ein bisschen in diese Unstimmigkeiten. oder vielleicht ist sie mir auch nur ein bisschen zu viel bemüht.

aber das ist natürlich Kritisches höchst subjektiv und im Vegleich zu dem Positiven was ich sage unverhältnismäßig aufgebauscht. und nur gedacht, Dir ein feedback zu geben. ich tu es, weil ich glaube, dass es tatsächlich ein ersthaft gemeinter und ein guter Text ist.

Liebe Grüße
G.
 

Curd Belesos

Mitglied
Hallo Synder , mein Beitrag enthält überwiegend: Spontane Leseeindrücke, meine gefühlten Eindrücke. Ich habe meinen Beitrag nicht mit dem Ziel, die Qualität des Textes zu verbessern, oder inhaltliche Auseinandersetzungen, Vorschläge oder Analysen vorzunehmen, eingestellt. LG Curd
 

Synder

Mitglied
sekers
da könnte ich jetzt rumargumentieren wie blöd - und das wär ich wohl auch, denn ich sehe die Schwächen des Textes jetzt klarer, Ich war von dem "Viedersehen" so besoffen, dass ich's auf biegen und brechen durchbringen wollte. Danke für Deine Mühe, ich werde wohl noch mal dran gehen. Seufz
 

Curd Belesos

Mitglied
hi, wenn du erneut "daran gehst" kannst du die ganze Strophe ändern, wenn es dir besser gefällt........nur behalte diesen malerischen Ausdruck "Viedersehen" auch in einer Neuen. Diese Wortspiele fallen einem nur beim Träumen ein, man sieht den Zug am Himmel und beim Lesen fühlt man Abschied. LG Curd
 



 
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